MAV_Vortragsreihe_2015_2016 - Mannheimer Altertumsverein

Fr 11. März 2016
Museum Zeughaus C5 / Florian-Waldeck-Saal / 19 Uhr
Do 21. April 2016
Museum Weltkulturen D5 / Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Prof. Dr. Hermann Wiegand, Mannheimer Altertumsverein von 1859
– Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Prof. Dr. Anton Schindling,
Eberhard Karls Universität Tübingen
Die Basilica Carolina von 1760 – Eine
Prunkschrift auf die Kurpfälzer Wittelsbacher
zur Einweihung der Mannheimer
Jesuitenkirche
Die Pfälzer Kurfürsten aus den Häusern PfalzNeuburg und Pfalz-Sulzbach und das Heilige
Römische Reich 1685-1799
Die Einweihung der „Jesuitenkirche“ in Mannheim 1760 war für die
Regierung Kurfürst Carl Theodors wie für die Mannheimer Jesuiten
ein Ereignis von großer Bedeutung. Der Tradition des Ordens
entsprechend wurde zu diesem Fest eine eigene großformatige
Schrift in lateinischer Sprache mit dem Titel „Basilica Carolina“
mit zahlreichen Kupferstichen publiziert. Sie bietet nicht nur eine
idealtypische Beschreibung des Bauwerks in Prosa und Versen,
sondern zugleich eine panegyrische Darstellung der katholischen
Pfälzer Kurfürsten seit der Konversion Wolfgang Wilhelms von
Pfalz-Neuburg 1613. In dem Vortrag wird es darum gehen, die
Schrift eingehend auf ihr literarisches und politisches Programm
zu untersuchen und darzustellen und sie in Geschichte und Kultur
der Mannheimer Jesuiten und ihres Kollegs einzubetten. So soll ein
Einblick in die Kultur des Jesuitenordens und seiner Verbindung
zu dem pfälzischen Herrscherhaus in Mannheim kurz vor der
Aufhebung des Ordens (1773) gegeben werden.
Der Vortrag wird im Rahmen der Tagung „Jesuiten am
Oberrhein“ (11. / 12. März 2016) gehalten, die von
der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am
Oberrhein, dem Verein Jesuitica, dem Mannheimer Altertumsverein
von 1859 und von den Staatlichen Schlössern und Gärten BadenWürttemberg in Verbindung mit der Stadt Mannheim veranstaltet
wird.
Am 12. März findet die Tagung im Mannheimer Schloss statt.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Prof. Dr. Konrad Krimm
Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein
e.V.
Nördliche Hildapromenade 2 (Generallandesarchiv)
76133 Karlsruhe
www.ag-landeskunde-oberrhein.de
Die reformierte Kurlinie der Pfalzgrafen bei Rhein starb 1685 aus.
Die Landesherrschaft in der Kurpfalz und die Kurwürde gingen
gemäß dem dynastischen Erbrecht an die Linie Pfalz-Neuburg über,
die katholisch war. Sie verband das Fürstentum Neuburg an der
Donau sowie die niederrheinischen Herzogtümer Jülich und Berg mit
der Kurpfalz. Drei Kurfürsten aus der Neubuger Linie regierten bis
1742. Dann folgte mit Karl Theodor von Pfalz-Sulzbach eine weitere
Nebenlinie, nunmehr des Hauses Neuburg. Mannheim wurde seit dem
Ende des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1713) als neue Residenz
der Kurpfalz ausgebaut. Es sollte die jetzt gewünschte Präsenz
des Katholizismus in dem Territorium deutlich machen. Durch die
Migration seit dem Ende des Dreißigjährigen Krieges war die Kurpfalz
faktisch ein mehrkonfessionelles Territorium geworden. Die Neuburger
Kurfürsten betrieben eine nachdrückliche Rekatholisierung. Die traditionelle Orientierung des Hauses Pfalz-Neuburg auf die Habsburger
fand seit den 1720er Jahren eine Ergänzung durch die Politik der
Wittelsbacher Hausunion, welche die Bayern und die Pfalz einander
annäherte.
liche Stadterweiterung. Der erst vor wenigen Jahren wiederentdeckte
preisgekrönte Entwurf Reinhard Baumeisters steht im Mittelpunkt des
Vortrags von Dr. Schenk. Er lenkt den Blick auf das dem Plan von
1872 zugrunde liegende städtebauliche Konzept, das wesentliche
Grundzüge der späteren Oststadt vorwegnahm.
In der Urbanisierungsphase der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs auch Rostock über seine mittelalterlichen
Befestigungsanlagen. Für die südliche Erweiterung der Stadt konnten
Rat und Bürgerschaft 1887 Reinhard Baumeister gewinnen. Er legte
noch im selben Jahr ein Gutachten und die Planung vor, die in den
Jahren bis zum Ersten Weltkrieg ausgeführt wurde.
Dr. Schulze wird, unterstützt durch umfangreiches zeitgenössisches
Bildmaterial, die Planung und Entwicklung der Steintor-Vorstadt
im Rostocker Süden nachzeichnen, der der Schriftsteller Walter
Kempowski in seinem Roman „Aus Großer Zeit“ ein literarisches
Denkmal gesetzt hat.
Dr. Jan-Peter Schulze, Rostock
Dr. Andreas Schenk, Stadtarchiv Mannheim - Institut für
Stadtgeschichte
Der Karlsruher Städtebauer Reinhard
Baumeister (1833-1917) in der Praxis.
Mannheim und Rostock
Vor dem Hintergrund des Aufstiegs Mannheims zur Handelsund Industriestadt und des damit einhergehenden raschen
Bevölkerungswachstums erfolgte 1872 der Wettbewerb für die öst-
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Fr 20. Mai 2016
Stadtführung
zum Vortrag von Dr. Jan-Peter Schulze und Dr. Andreas Schenk
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Die Mannheimer Oststadt – mit den Augen des
Städteplaners Reinhard Baumeister gesehen
Treffpunkt: Wasserturm am Friedrichsplatz, Kaiserring
17 Uhr, Dauer: ca. 2 Stunden
Do 19. Mai 2016
Museum Zeughaus C5 / Florian-Waldeck-Saal / 19 Uhr
Mitglied werden
Vom Erstentwurf des Jahres 1872 bis zur Realisierung der Oststadt
vergingen über zwei Jahrzehnte, in denen der Plan Reinhard
Baumeisters mehrfach überarbeitet wurde. Später hinterließen u.a.
Kriegs- und Nachkriegszeit ihre Spuren in Mannheims Vorzeigeviertel.
Der Rundgang spürt den Ideen des Städteplaners nach und zeigt auf,
was aus seinem Entwurf geworden ist.
er
Mannheim
verein
Altertums
von 1859
Mannheimer Altertumsverein von 1859
Gesellschaft der Freunde Mannheims
und der ehemaligen Kurpfalz
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
Museum Weltkulturen D5
68159 Mannheim
Telefon: 0621 – 293 20 81
Fax: 0621 – 293 95 39
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www.mannheimer-altertumsverein.de
Bildnachweis
Titelmotiv: © rem, Foto: Jean Christen
Seit 150 Jahren der
Geschichte auf der Spur
Programm
September 2015
bis Mai 2016
Programm
September 2015 bis Mai 2016
Liebe Mitglieder des Mannheimer Altertumsvereins
und liebe Freunde unserer Stadt!
Die kommende Saison der MAV-Vortragsreihe verspricht wieder abwechslungsreich zu werden:
Anhand archäologischer Funde erhalten wir neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse über die frühmittelalterliche Lebenswelt auf heutigem
Mannheimer Stadtgebiet.
Der Wechsel in der Erbfolge der Pfälzer Kurfürsten Ende des 17. Jahrhunderts hatte einen entscheidenden Einfluss auf das Zusammenleben
der Konfessionen in der Region der ehemaligen Kurpfalz.
Die Bedeutung des Genisots in der jüdischen Gemeinschaft zeigt uns,
welche Gegenstände in diesem Speicher für die Nachwelt aufbewahrt
werden.
Baugeschichtlich prägte nicht nur der Karlsruher Städtebauer Reinhard
Baumeister das Stadtbild Mannheims, sondern auch die Denkmäler des
Kaiserreichs führten zu einem neuen Erscheinungsbild.
In der Reihe zum Ersten Weltkrieg beleuchten wir Aspekte zur Propaganda im Kinderbuch und zu den Fakten und Mythen um die Schlacht
von Verdun.
Wir heißen Sie herzlich Willkommen zu unseren Vorträgen.
Do 17. September 2015
Museum Weltkulturen D5 / Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Do 21. Januar 2016
Museum Weltkulturen D5 / Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Franz Schmidt, StD a.D., Edenkoben
Manja Altenburg, M.A., Agentur für Jüdische Kultur, Mannheim &
Heidelberg
Die Biene Maja in der Völkerschlacht.
Das Kinderbuch erklärt den Krieg
Do 12. November 2015
Museum Weltkulturen D5 / Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Kinder- und Jugendbücher spiegelten schon immer den Zeitgeist wider,
gaben Aufschluss über Wertvorstellungen, Vorbilder und Erziehungsziele. Der Vortrag zeigt dies am Beispiel von Kinderbüchern, die vor und
während des Ersten Weltkriegs entstanden sind. Hurrapatriotismus,
die Verherrlichung von Krieg und Soldatentum waren in der
Kinderliteratur dieser Zeit allgegenwärtig. In den Krieg zogen dann
nicht nur die Feldgrauen, sondern auch Nesthäkchen, Trotzkopf und
der Struwwelpeter und andere Protagonisten des zeitgenössischen
Kinderbuchs. Auf manipulative Art und Weise lernten die Kinder anhand
dieser Bücher die Kriegsteilnehmer in Freund und Feind, in Gut und
Böse einzuordnen. Anhand illustrativer Beispiele versucht der Referent,
dies zu verdeutlichen.
Dr. Maren Siegmann, Museum in der ‚Alten Schule‘, Efringen-Kirchen
Do 22. Oktober 2015
Museum Weltkulturen D5 / Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Dr. Jörg Ebeling, wissenschaftlicher Abteilungsleiter und Leiter der
Bibliothek am Deutschen Forum für Kunstgeschichte, Paris
Vorsitzender Prof. Dr. Hermann Wiegand
Stilfragen – zur Wiederentdeckung des
Empirestils in Frankreich und Deutschland
Im Sog der Jahrhundertfeier der Befreiungskriege gegen Napoleon
fand sich das „Empire“ im Zentrum des Interesses in Deutschland. In
Frankreich hatte die Erinnerung an die glorreiche Epoche des ersten
Kaiserreichs schon in den 1890er Jahren begonnen, als der Empire-Stil
als eigenständige Epoche der Kunstgeschichte wiederentdeckt wurde.
Am Beispiel der Restaurierungsgeschichte des Palais Beauharnais,
der Residenz der deutschen Botschafter im Herzen von Paris, sollen
die dem Zeitgeschmack geschuldeten Interpretationen des Empirestils
sowie aktuelle Forschungstendenzen vorgestellt werden.
Frühmittelalterliche Farbenpracht aus Sand und
Asche – Perlen aus Glas
Glas ist ein ganz besonderes Material mit ganz besonderen Eigenschaften. Es kann farblos sein oder strahlend bunt, durchsichtig oder
undurchsichtig, einfarbig oder vielfarbig gemustert. Es behält seine
Farbe - eine Glasperle verblasst nicht ... Welches Material könnte besser
geeignet sein für Schmuck? Auch heute noch, nach Jahrhunderten im
Boden, haben frühmittelalterliche Glasperlen viel von ihrer Schönheit
bewahrt. Und sie können Geschichten erzählen: über die Werkstatt, die
sie einst herstellte, und über den Menschen, der sie einst trug.
Do 3. Dezember 2015
Museum Weltkulturen D5 / Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Prof. Dr. Wilhelm Kreutz, Mannheimer Altertumsverein von 1859 –
Universität Mannheim
Mannheimer Denkmäler des Kaiserreichs
Die Jahre vor und nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
waren nicht nur durch das rasante Wachstum von Stadt und
Stadtbevölkerung gekennzeichnet, sondern auch durch die fortschreitende Veränderung des Stadtbilds. Hierzu trugen nicht zuletzt
die Denkmäler bei, die u.a. so markante Plätze wie den Schlosshof
(Kaiser-Wilhelm-Denkmal, Schlossbrunnen) oder das gegenüber dem
neuen Hauptbahnhof gelegene Entrée des Kaiserrings (BismarckDenkmal) schmückten. Der Vortrag gibt einen Überblick über die
Monumente jenes denkmalseligen „zweiten goldenen Zeitalters“ der
Quadratestadt, von denen heute nur noch wenige, z.T. in veränderter
Form, erhalten sind.
Genisot – Zeugnisse auf dem Dachboden
Texte in denen der Name Gottes steht, dürfen im Judentum nicht
einfach weggeschmissen werden. Darum werden nicht mehr lesbare
liturgische Texte in einem Speicher (Genisa pl. Genisot), oft auf einem
Dachboden oder in einem Mauerverschlag, abgelegt. Aber auch
traditionelle Gebrauchsgegenstände bis hin zu Alltagsobjekten sind
in einer Genisa enthalten. Jeder Fund ist eine kleine Sensation, denn
er erzählt die Geschichte im typischen Lokalkolorit. Ob Gebetbuch,
Toramantel oder Babyhäubchen – all die Gegenstände waren früher
in Gebrauch und hatten ihren „Sitz im Leben“. In diesem Vortrag werden „Highlights“ der Genisot beleuchtet und über den aktuellen Stand
der Forschung sowie den Umgang mit diesen Zeugnissen berichtet.
Do 3. März 2016
Museum Weltkulturen D5 /
Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Dr. Ursula Koch,
Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
Wilde Kerle von Geroldisheim? –
Die fränkischen Krieger von Sandhofen
In der Ausstellung „Wilde Völker an Rhein und Neckar – Franken im
frühen Mittelalter“ sind eine ganze Reihe von Exponaten zu finden,
die auf der Gemarkung Sandhofen gefunden wurden. Ganz besonders fällt die große Adlerfibel jedem Besucher auf, vielleicht auch
die Veteranen, die eine Schädelverletzung überlebten. Auf die vielen
Besonderheit der kleinen Gemeinschaft, die im 6. und 7. Jahrhundert
auf einem Hof (Geroldisheim?) nördlich von Sandhofen lebte, will der
Vortrag hinweisen. Denn diese unterschied sich erheblich von den
Bevölkerungen der anderen frühmittelalterlichen Siedlungen rund um
Mannheim, die uns durch die Gräber vom Elkersberg in Vogelstang
oder vom Hermsheimer Bösfeld bekannt sind.
Do 18. Februar 2016
Museum Weltkulturen D5 / Anna-Reiß-Saal / 19 Uhr
Prof. Dr. Hermann Wiegand, Mannheimer Altertumsverein von 1859 –
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Die Schlacht von Verdun – Fakten und Mythen
Die „Hölle von Verdun“ auch „Blutmühle“ genannt, war eine der
verlustreichsten und blutigsten Schlachten des Ersten Weltkrieges.
Im ersten Halbjahr 1916 starben mehr als 700.000 junge Franzosen
und Deutsche. Für beide Völker bildete das blutige Geschehen
den Ausgangspunkt einer üppig sprießenden Mythenbildung.
In dem Vortrag geht es darum, diese literarische (und filmische)
Mythenbildung mit den Fakten zu konfrontieren, die Militär- und
Kriegshistoriker beider Seiten in jahrzehntelanger Arbeit eruieren
konnten. Untersucht werden dabei Verdun-Romane ebenso wie
Erinnerungsberichte von Beteiligten. Dabei wird auch bisher unpubliziertes Material aus dem kurpfälzischen Raum herangezogen.
„Es begann mit Liselotte. Zwanzig Jahre
Vortragsreihe Eleonore Kopsch (1996-2016)“
Am 13. Januar 2016, 16 bis 17:30 Uhr
Museum Weltkulturen D5, Anna-Reiß-Saal / Eintritt 3 €
„Die wittelsbachische Linie Pfalz-Zweibrücken
(1410 bis heute)“
Vortragsreihe von Eleonore Kopsch
Jeweils mittwochs am 20., 27. Januar und am 3., 10. Februar 2016
16 bis 17:30 Uhr
Museum Weltkulturen D5, Anna-Reiß-Saal / Eintritt 3 €