LUTHERZÜRICH

LUTHERZÜRICH
Gemeindebrief der Evangelisch-­Lutherischen Kirche Zürich, Nordost-­ und Zentralschweiz
Nr. 10 Oktober 2015 „Die Hände sind es, die das Glück schaffen und den Kummer vertreiben.“ – Aus Russland Geistliches Wort Die Seiten der Finnen Kinderseite Frauennachmittag Paul-­Gerhardt-­Reise II BELK 2 4 9 10 12 17 Vorstellung Konfirmanden Bazar 2015 Biblische Gestalten ForumAktiv60+ Bekanntmachungen Kollekten & Impressum 18 20 22 25 25 27 Geistliches Wort Spruch für den Monat Oktober Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse
nicht auch annehmen?
Hiob 2,10 Liebe Leserin, lieber Leser Gutes und Böses. Es sind wohl diese beiden Pole, die unser aller Leben wesentlich bestimmen und umfangen. Gutes und Böses. Zwei Qualitäten, die unser Denken, Reden und Handeln von Kindesbeinen an prägen. Eltern, Grosseltern, Verwandte, später vielleicht Freunde, haben uns jeweils darin unterstützt, geformt und begleitet, zu erkennen, was gut und was böse ist. Als Erwachsene wissen wir aber auch, dass nicht immer Eindeutigkeit darin besteht, was gut und was böse ist und das dass eine vom anderen manchmal nicht wirklich zu unterscheiden ist. Und so werden wir auch als Erwachsene manches Mal noch verführt und regelrecht hinters Licht gebracht, so dass wir Gut und Böse nicht leicht unterscheiden können. Da lernen wir einen Menschen kennen und sind offenherzig, erzählen viel von uns, manchmal sogar alles, und dann kann es sein, dass die gut gemeinte Zuwendung des anderen offenbar doch nur Scheinheiligkeit war, aus welchen Gründen auch immer, dass Vertrauen missbraucht wurde und sich das scheinbar Gute in etwas Böses verwandelt hat. Nicht nur Kinder oder Jugendliche also, die sich ja zunächst nach Vorbildern ausrichten und auf der Suche nach Sinn und Orientierung für ihr Leben sind, erfahren solche Enttäuschungen, sondern auch wir mit vielen Lebensjahrzehnten an Erfahrung. Wie aber können wir trotz solcher problematischen zwischenmenschlichen Begegnungen dem positiven Denken und der grundsätzlichen Lebensfreude die Treue halten? Was kann uns helfen, nicht die tragfähige Orientierung für ein 2
menschenfreundliches Leben zu verlieren und Glaube, Liebe und Hoffnung immer neu Raum zu geben? Was hilft uns, den Menschen, die uns begegnen, nicht das Grundvertrauen zu entziehen? Denn darum darf es doch letztendlich gehen, dem Guten im Leben immer wieder zum Erfolg zu verhelfen. Der Bibelvers aus dem Buch Hiob gibt eine sehr eindrückliche Antwort darauf. Zunächst wird durch Hiob selbst, der nach einer Wette zwischen Gott und Satan durch Krankheit geschlagen wird, eindeutig festgestellt, dass alles Gute von Gott kommt. Hiob ist sich bewusst, dass sein bisheriges schönes und erfolgreiches Leben eine Gabe Gottes ist und nicht allein darauf beruht, dass er so clever, fleissig und stark war. Nein, das Gute in seinem Leben sieht er ganz im Bezug auf Gott. Dieser Gedanke des Hiob darf für uns Christen sehr wichtig sein, glaube ich, denn Jesus Christus selbst lädt uns mit seinem Doppelgebot der Liebe (Matthäus 22,37-­40) genau zu einer solchen Sichtweise ein. Jesus erinnert daran, Gott von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt zu lieben. Es bedeutet wohl, alles, was uns an Gutem widerfährt, aus Gottes Hand zu nehmen und ihn als den Urgrund unseres Seins zu begreifen. Es bedeutet, unsere guten Erfahrungen, das Gelingen unseres Lebens im weitesten Sinne als ein Geschenk Gottes zu betrachten. Daraus kann dann in uns auch eine gewisse Demut dem Leben gegenüber entstehen, die sich darin ausdrückt, eben nicht alles Gute als selbstverständlich hinzunehmen. Angesichts der anhaltenden Flüchtlingsströme mit ihren dramatischen Auswirkungen für die Flüchtlinge selbst, LUTHERZÜRICH 10/2015
Geistliches Wort dem unsagbaren Leid für die Kinder, Schwachen und alten Menschen dürften wir hier in Europa, bezüglich eigener satter Lebensumstände, doch kaum noch Grund zur Klage finden. Was aber ist nun mit dem Bösen? Kommt das auch von Gott? In seinem Gedankengang sagt Hiob das nicht ganz klar. Es sieht doch so aus, als ob für ihn nur Gott die Quelle des Guten ist. Die Quelle des Bösen aber, nicht direkt angesprochen, ist offenbar Satan. Das erschliesst sich, wenn wir den Kontext der Hiob-­Geschichte betrachten. Gott überlässt nämlich den frommen Hiob den Machtspielen des Satans, um zu zeigen, dass Hiob treu bleibt und Gott nicht ablehnen wird. Daraufhin tobt sich der Satan an Hiob aus, so dass selbst die Frau des Hiob fragt, wie lange er noch an seiner Frömmigkeit Gott gegenüber festhalten will und ob er nicht seinem Gott endlich absagen und sterben wollte. Wenn es so ist, dass Gott nicht hinter dem Bösen steckt, gibt es dann etwa einen Machtbereich in dieser Welt, in dem Gott keinen Einfluss hat? Ist das möglich, das der allmächtige Gott, im Kontext des Bösen, keine Macht besitzt? Wenn Gott als der Schöpfer von allem verstanden wird, dann muss er letztendlich auch für das Böse verantwortlich sein. Nicht, dass er es verursacht, aber doch so, dass er die Bedingungen für das Böse in der Welt geschaffen hat. Das Böse hat viele Gesichter, Namen und Auswirkungen. Menschen können böse sein. Auch Zeiten nennen wir manchmal böse, doch auch dort sind es die Menschen, die in bestimmten Zeiten Böses verursachen. Gott aber schenkte uns Menschen Freiheit und die Fähigkeit, Gutes und Böses zu tun. Deshalb beten wir im Vaterunser: „Führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen ...“ Wir Menschen wissen um Gut und Böse. Wir haben auch ein feines Gespür für Gerechtigkeit oder was sich gerecht anfühlt. Wir sind ja Gott sehr ähnlich, wie der Psalm 8 feststellt. Also sind wir durchaus auch in der Lage, das Böse zu benennen und Entscheidungen zu treffen, damit das Böse nicht geschieht oder zumindest verringert wird. Dazu zählt für mich auch in diesen Zeiten, Empathie für die Flüchtlinge aufzubringen, die jetzt zu uns nach Europa strömen. Es ist für mich ein guter Aspekt menschlichen Seins, dem Bösen in der Welt den Boden zu entziehen. Dass die Antworten auf die Flüchtlingskatastrophe nicht einfach zu finden sind, ist offensichtlich, doch das Minimum an Menschlichkeit zeigt sich darin, diese Menschen nicht zu verurteilen, sondern zumindest etwas abzugeben von der Fülle, in der wir selbst leben dürfen. Viele Menschen tun dies bereits völlig selbstlos und uneigennützig. Gutes und Böses. Beides in gleichem Masse anzunehmen, dass ist wohl die grosse Herausforderung für uns alle, egal wo und wie wir leben. Unser christlicher Glaube kann uns darin aber helfen, alles Böse zu bewältigen, das uns im Leben widerfährt. So werden wir dann vielleicht sogar durch Gott selbst dazu befähigt, Gutes zu tun und Freude zu vermehren und anderen Kraft zu schenken, das Böse auszuhalten, sich ihm zu stellen. Christa Peikert-­Flaspöhler bestärkt diesen Gedanken mit ihren eigenen schönen Bildworten, indem sie schreibt: „In trauernde Augen ein Lächeln pflanzen, dem Quell guter Worte Durchlass verschaffen, vortastenden Füssen Steine entfernen, Geängstete über Brücken geleiten, in die Furchen des Tages Hoffnung säen, mit dem Hungernden das Feld bestellen und der Faust die geöffnete Hand hinhalten.“ Ich wünsche Ihnen Gottes Segen für ihr Tun und Lassen und grüsse sie herzlich. Ihr Pfarrer Johannes Lehnert LUTHERZÜRICH 10/2015
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Die Seiten der Finnen
Liebe Gemeindemitglieder Anfangs September ist Frau Pfarrerin Pia Repo-­Leine in Bern in ihr neues Amt als Pastorin (Seelsorgerin) der finnischsprachigen Lutheraner in der Schweiz eingeführt worden. Wie ihre Vorgänger, Pfr. Kaj Engström und Pfr. Juha Eklund, ist sie von der Evangelisch-­Lutherischen Kirche Finnlands in die Schweiz entsandt und vom BELK angestellt worden. Frau Pfarrerin Pia Repo-­Leine wird die geistliche Betreuung der Finninnen und Finnen auch unserer Gemeinde übernehmen und stärken. Wir begrüssen sie ganz herzlich, wünschen ihr Gottes Segen und sehen ihrem Wirken in Zürich und der Zusammenarbeit mit ihr mit Freude entgegen. Mit den besten Wünschen und Grüssen Der Kirchenvorstand Herzlich Willkommen !
Sveitsin uusi suomalaispappi esittäytyy
Tervehdys veljet ja sisaret, Olen Pia Repo-­Leine, 35 vuotias suomalais-­
itävaltalainen pappi, äidinkielinä suomi ja saksa. Aloitin 1.9.2015 Sveitsin siirtolaispapin 30% virassa rovasti Kaj Engströmin seuraajana. Haluaisin kertoa teille hieman itsestäni – elämästäni ja visioistani. Olen syntynyt Kööpenhaminassa ja asunut perheeni kanssa Suomen lisäksi Alankomaissa, Norjassa ja Ruotsissa. Suurimman osan elämästäni olen viettänyt muualla kuin Suomessa. Kansainvälisyyteni on vaikuttanut vahvasti myös omaan hengelliseen taustaani ja uskoni kehitykseen. Ulkomailla asuessamme viihdyimme parhaiten kansainvälisissä, useimmiten englanninkielisissä kirkollisissa piireissä ja olen näin ollen kasvanut hyvin ekumeenisessa ympäristössä. Suoritettuani ylioppilastutkinnon Helsingin Saksalaisessa koulussa vuonna 1999 ja saatuani valkolakin päähäni lähdin Saksaan opiskelemaan teologiaa, ensin Regensburgiin ja sieltä Münsteriin. Münsterissä tutustuin heprean kielen kurssilla nykyiseen mieheeni, joka on alun perin kotoisin Sauerlandista. Olin ehtinyt asua Münsterissä jo yli vuoden, kun äitini eräänä päivänä soitti minulle Suomesta kertoakseen että oli sattumalta löytänyt internettiä selaillessaan 4
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Münsteristä suomalaisen seurakunnan. Kävi ilmi, että asuin vain viiden minuutin pyöräilymatkan päässä heidän kokoontumispaikastaan. Vuodesta 2005 alkaen minusta tuli hyvin aktiivinen suomalaisen seurakunnan jäsen. Perustin seurakunnan nuorten aikuisten kantapöydän, toimin kirkkoneuvoston ja myöskin SKTK:n (Suomalaisen kirkollisen työn keskus Saksassa) johtokunnan jäsenenä useamman vuoden ajan. Valmistuttuani teologian maisteriksi vuonna 2011 paluumuutin Suomeen ja aloitin opinnot Helsingin yliopiston teologisessa tiedekunnassa, tarkoituksenani saada kelpoisuus Suomen ev.-­lut. kirkon papin virkaan. Pyhäinpäivänä 2013 piispani Jari Jolkkonen vihki minut papiksi Kajaanin seurakunnan kappalaisen virkaan, työalana 50% oppilaitostyö ja 50% seurakuntatyö. Työ oli erittäin antoisa. Sain tehdä yhteistyötä monen eri tahon kanssa ja olla osa moniammatillista tiimiä. Kolmen vuoden oleskelu kotimaassani teki minulle hyvää. Sain hoidettua juuriani ja vahvistettua suomalaista luterilaista identiteettiäni. Viime syksynä palasin sitten Saksaan jatko-­opintojen merkeissä. Tällä hetkellä asustelemme mieheni kanssa Bodenjärven äärellä, kauniissa Konstanzissa. Teen tutkimustyötä Marburgin yliopiston teologisen tiedekunnan käytännöllisen teologian laitokselle. Väitöskirjani aiheena on suomalainen rippikoulu ja isostoiminta. Nämä kaksi työmuotoa ovatkin hyvin lähellä sydäntäni ja uskon, että monivuotisesta rippikoulutyöntekijänä toimimisestani on paljon hyötyä ja iloa myös täällä. Haaveenani onkin oman rippileirin pitäminen Sveitsin suomalaisille nuorille jossakin alpeilla. Olen hyvin kiitollinen kutsusta ja mahdollisuudesta toimia suomalaispappinanne. Ulkosuomalaisseurakunnissa minusta tuntuu aina siltä, että olisin palannut kotiin. Tulevassa työssäni koen tärkeäksi Jumalan armon, rakkauden ja toivon eteenpäin välittämisen. Lupaan omasta puolestani tehdä parhaani sen eteen, että saisimme rakennettua seurakuntaa, jossa sekä jokainen uusi tulija että pitkäaikainen vanha kävijä kokisi olevansa tervetullut, tarpeellinen ja hyväksytty juuri sellaisena kuin on – paikkakunnasta, taustasta ja iästä riippumatta. Tällaisen, lähimmäisenrakkaudella täytetyn yhteisön rakentamiseen tarvitsen teidän apuanne. Odotan jo innolla teihin tutustumista! Terveisin, Pia-­pappi Die neue Pfarrerin für die Finnen stellt sich vor
Mein Name ist Pia Repo-­Leine. Ich bin Finnin und Österreicherin und habe seit dem 1.9.2015 die Stelle von Pfarrer Kaj Engström angetreten. Geboren wurde ich 1980 in Kopenhagen, Dänemark, aufgewachsen bin ich in den Niederlanden, Norwegen, Schweden und Finnland. Da die gemeinsame LUTHERZÜRICH 10/2015
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Die Seiten der Finnen
Sprache meiner Eltern Englisch war, besuchte unsere Familie (ich habe noch eine kleine Schwester) meist Gottesdienste internationaler Gemeinden. So habe ich z.B. meinen Konfirmandenunterricht in Stockholm in englischer Spra-­
che durchlaufen. In finnischen Auslandsgemeinden fühle ich mich deshalb schon immer zu Hause. Nach dem Abitur an der Deutschen Schule Helsinki habe ich mein Theologiestudium an den Universitäten Regensburg und Münster aufgenommen, das ich 2011 erfolgreich abgeschlossen habe. In Münster lernte ich auch meinen Mann im Hebräisch-­Kurs kennen. Mein Mann hat u.a. katholische Theologie auf Lehramt studiert. In Münster war ich Mitglied des Kirchenrates der finnischen Gemeinde und des Kirchenchors und habe einen Stammtisch für die in Münster lebenden jungen Finninnen und Finnen gegründet. Für zwei Jahre war ich zudem gewähltes Mitglied im Vorstand der ZfkA (Zentrum der finnischen kirchlichen Arbeit in Deutschland). Nach der Zeit in Münster bin ich für einige Jahre zurück in mein Heimatland gezogen, wo ich an der Universität Helsinki meinen finnischen Pfarramtsabschluss absolviert habe. Im Jahr 2013 wurde ich von meinem Bischof Jari Jolkkonen im Bistum Kuopio zur Pfarrerin ordiniert. Zuletzt habe ich in der Gemeinde Kajaani gedient, mit einer 50% Stelle als Gemeinde-­ und 50% als Hochschulpfarrerin. Die Zeit in Finnland war für mich auch sehr wichtig, um meine finnische Identität lebendig zu halten. Seit einem Jahr lebe ich nun wieder in Deutschland und wohne mit meinem Mann zusammen im schönen Konstanz am Bodensee, sozusagen mit einem Bein in der Schweiz. Seit August 2014 promoviere ich im Fachbereich Praktische Theologie an der Universität Marburg zur Finnischen Konfirmanden-­ und Teamerpraxis – ein wunderbares Thema, das eng mit meiner praktischen Arbeit als Pfarrerin verknüpft ist und das mir schon lange sehr am Herzen liegt. Ich bin sehr dankbar, dass ich nun die Gelegenheit habe, als Pfarrerin für die in der Schweiz lebenden Finninnen und Finnen tätig sein zu können, und bin gespannt darauf, die unterschiedlichen Gemeinden kennenzulernen. Gerade wird unter meinen finnischen Pfarrkolleginnen und -­kollegen in Finnland viel darüber diskutiert, was Kirche konstituiert und was eine christliche Gemeinde ausmacht. Für mich ist es ein Ort, wo Menschen im Namen Gottes zusammenfinden, sich wohl-­ und verstanden fühlen, wo eine Atmosphäre der Nächstenliebe und Wertschätzung bei verschiedener Herkunft, Sprache und unterschiedlichen Alters herrscht. Ein Ort, wo ein jeder Mensch mit seinen Fähigkeiten und Gaben dazu beitragen kann, Gemeinschaft aufzubauen und zu leben. Gerade im Ausland, wo man unter Umständen nicht auf eine über Jahrhunderte gewachsene, institutionalisierte 6
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Gemeindepraxis zurückgreifen kann, ist meines Erachtens der Beitrag jedes einzelnen Gemeindemitglieds besonders wertvoll. Ich habe die Absicht, an bewährte Institutionen anzuknüpfen und gleichzeitig neue Ideen umzusetzen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Gemeindemitgliedern, den Kolleginnen und Kollegen und natürlich mit den Ehrenamtlichen, die sich vielfältig engagieren und ohne die eine lebendige christliche Gemeinschaft nicht denkbar ist. Ihre Pfarrerin Pia Repo-­Leine Suomalainen kirkko Sveitsissä SKS Kotisivu: www.kirkkosveitsissa.com KIINNOSTAAKO KIERTOKIRJE?
Jos haluat saada uusinta infoa tulevista tapahtumista tai tietoa ohjelmamuutoksista omalla alueellasi kiertokirjeen kautta, lähetä maili osoitteeseen: [email protected] Limoitathan samalla minkä alueen tietoja toivot jatkossa sinulle lähetettävän! Tapahtumat (ev.lut. kirkko, Kurvenstrasse 39, ellei mainita muuta osoitetta) Lokakuussa Luzernissa. Su 18.10. klo 15.00 teatteriohjaaja/runonlausuja/näyttelijä Sina Kujansuu lausuu Eeva-­Liisa Mannerin runoja pianotaiteilija Maila Böhmin säestyksellä. Sisäänpääsymaksu 20,-­ Paikka Theater Pavilloin Luzern, Spelteriniweg 6, 6005 Luzern To 29.10. alkaen klo 18.30 Kulttuuritreffit teemana: 10 Käskyä nykypäivänä Tule keskustelemaan ja kuuntelemaan uuden pappimme Pia Repo-­
Leineen johdolla La 28.11. klo 17.00 Kauneimmat Joululaulut Su 06.12. Itsenäisyyspäivän jumalanpalvelus klo 15.00 , SVFF.n àpero Pappina Pia Repo-­Leine Su 13.12. Joulukirkko klo 15.00 Pappina Pia Repo-­Leine Zürichissä kokoontuu kodeissa suomenkielinen raamattupiiri. Tästä piiristä saa lisätietoja Saija Österlundilta, 078-­874 37 67, saijanii-­
[email protected] Au-­pairit ja opiskelijat. Tervetuloa myös au-­pairit suomalaisen kirkollisen työn pariin! Ota yhteyttä tapahtumista ja/tai apua tarvitessasi Satu LUTHERZÜRICH 10/2015
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Isotalukseen 079-­663 33 52, [email protected]. Satuun saa yhteyden myös facebookin kautta. Näyttely: „ Alois Carigiet. Kunst, Grafik & Schellen-­Ursli „ Aika: Perjantaina 2. lokakuuta 2015 klo 10:30 Paikka: Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, 8021 Zürich (HB:n vieressä) Alois Carigiet (1902 -­1985) oli paljon enemmän kuin vain „Schellen-­Urslin isä“. Hän oli myös taidemaalari, graafikko, lavastaja sekä legendäärisen Chabaret Cornichonin yksi perustajajäsenistä. Vuosi 2015 on Carigiet-­vuosi. Carigiet kuoli 30 v. sitten ja 70 v. sitten ilmestyi hänen lastenkirja-­ikoninsa „Schellen–Ursli“ lastenhuoneisiin. Graafikkona hän teki yli 100 julistetta mm. virallisen julisteen Sveitsin Landesaustellungiin 1939. Pääsylippu maksaa 8 CHF sekä yhden tunnin esittelystä pieni summa, joka määräytyy osanottajamäärän mukaan paikan päällä, max. 25 henk. Näyttelyn jälkeen pidämme jälkipuinnin Landesmuseumin Bistrossa, jossa tarjoilu on omakustanteinen. Tervetuloa yhdessä ystävien kanssa tutustumaan retoromaaniseen kulttuuriin! Järjestäjä: SenioriFoorum Zürich Olen kiinnostunut suunnittelemaan tulevaisuuttani, koska aion elää siellä. Keskusteluryhmä „Elämäni -­ tulevaisuuteni“ kokoontuu Katrin ja Ullan johdolla kerran kuussa, perjantaisin Ensimmäinen tapaaminen on perjantaina 9. lokakuuta klo 13:30-­16:00 Zürichin ev-­lut.kirkolla Seuraavat tapaamiset ovat osoitteessa Hirschengraben 7, 8001 Zürich 06.11 /04.12 .2015 ja 08.01 /05.02 /04.03 /08.04 /06.05. N.N. /10.06.2016 Annamme mielellämme lisätietoja sekä otamme vastaan sitovat ilmoittautumiset. Kahdeksan ensiksi-­ilmoittautunutta mahtuu mukaan. Puh. 079 226 44 67 tai sähköposti:[email protected] Lämpimästi tervetuloa hakemaan vertaisvoimaa! Ilmoittautuminen on alkanut – varaa paikkasi! Järjestäjä: SenioriFoorum Zürich 8
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Kinderseite
Liebe Kinder, der Monat Oktober ist dafür bekannt, dass man in der Kirche das sogenannte Erntedankfest feiert. Am ERNTEDANKFEST bringen wir zum Beispiel Obst, Gemüse und Brot mit in den Gottesdienst und schmücken damit unseren Altar. In unserer Martin-­
Luther-­Kirche wird das Wort „Erntedank“ immer mit wunderschönen und herrlich riechenden Buchstaben aus Zopfbrot „geschrieben“. Wir zeigen im Gottesdienst das, was Gottes Schöpfung uns schenkt: Jahr für Jahr die Früchte der Erde. Trotz moderner Landwirtschaft ist eine gute Ernte nämlich nicht allein von uns Menschen abhängig. Das haben wir dieses Jahr besonders erleben können. Es war über eine zu lange Periode viel zu heiss und hat zu wenig geregnet. Dadurch konnten Obst und Gemüse nicht so gut wachsen wie sonst. Am Erntedankfest wollen wir uns bei Gott bedanken, dass er so gut für uns sorgt. Erntedank ist eine gute Gelegenheit, für all das zu danken, was dich freut und was gut geworden ist oder noch werden wird in diesem Jahr. Nehmt euch doch die Zeit und schreibt in diesen leeren Korb Dinge auf, für die ihr euch bei Gott bedanken wollt. Macht ihn so richtig schön voll. Darüber freut Gott sich sicher! Die Bibel erzählt uns immer wieder, wie gut Gott für uns sorgt. Einmal fuhr Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern auf die andere Seite des Sees Genezareth. Er wollte hier zur Ruhe finden. Etwas alleine sein, nachdenken und mit Gott reden. Beten. Doch welch ein Jubel empfing ihn auf der andern Uferseite. Viele Menschen wollten mit Jesus sprechen und ihm zuhören. Einfach nahe bei ihm sein. Aus war es mit der Ruhe. Jesus aber sah, dass die Menschen ihn brauchten. Er erzählte ihnen von Gott und seinem Reich. Davon, dass Gott uns Menschen nahe ist. Immer mehr Menschen versammelten sich. Am späten Nachmittag machten sich die Jünger plötzlich Sorgen: „Jesus, wie sollen denn die vielen Menschen heute Abend hier essen? Wir haben doch nur fünf Brote und zwei Fische dabei! Und hier sind ungefähr fünftausend Menschen.“ Jesus beruhigte sie: „Sagt den Leuten, sie sollen sich in kleinen Gruppen zusammen setzen!“ Da nahm Jesus die fünf Brote und zwei Fische. Gemeinsam mit den Jüngern teilte er sie aus und da geschah das Wunder! Brot und Fische gingen nicht aus. Jeder wurde satt. Und am Ende blieben sogar noch einige Körbe übrig. So gut sorgt Gott für uns! (Markus 6,30-­44). Bleibt behütet und herzliche Grüsse, Eure Pfarrerin Marion Werner LUTHERZÜRICH 10/2015
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Frauennachmittag in Bremgarten AG
Heidrun Schröder 3. Sept. 2015: Ausflug des Frauennachmittags
nach Bremgarten AG Am 3. September traf sich eine Gruppe interessierter Frauen (und Männer!) im Hauptbahnhof Zürich, um nach Bremgarten, einer malerischen Kleinstadt im aargauischen Freiamt, zu fahren. Das Wetter war uns wohlgesonnen, denn obwohl es dicke Wolken über den Himmel schob, blieb es doch trocken. So konnten wir die Stadtführung unbesorgt geniessen. Unser Führer, Herr Jäger, ein pensionierter Historiker, begrüsste uns an der Bahnhaltestelle Obertor und erläuterte uns die Stadtbefestigungen, die Lage Bremgartens in der grossen Reuss-­Schlaufe und die astronomische Uhr am Spittelturm. Danach konnten die, die wollten, den Spittelturm über enge und steile Treppen besteigen und genossen eine grossartige Aussicht auf die Dächer der Altstadt und mit leisem Schauder einen Blick in das Turmverlies. Herr Jäger führte uns dann weiter durch die Gassen der Altstadt und zeigte uns auch wenig bekannte Ecken, von deren Existenz nicht einmal die etwas wussten, die 10
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Frauennachmittag in Bremgarten AG
Bremgarten eigentlich zu kennen glaubten. Wir machten auch am Geburtshaus des Reformators Heinrich Bullinger Station und erfuhren etliches Wissenswerte über die Reformation und Bullingers Leben. Die Stadtführung endete an der Holzbrücke über die Reuss, wo uns noch einmal die Schokoladenseite des Städtchens präsentiert wurde. Nach der Mittagsandacht in der Kapuzinerkirche gingen wir zum Mittagessen ins Restaurant JoJo. Frisch gestärkt ging es dann in die zweite Runde. Der christkatholische Pfarrer Wolfgang Kunicki erzählte uns viel Wissenswertes über das ehemalige Kapuzinerkloster und seine Kirche, wo sich das Pfarramt der christkatholischen Gemeinde Baden-­Brugg-­Wettingen befindet, und die Geschichte der St.-­Josef-­Stiftung, die sich heute im Kloster befindet. Ebenso erfuhren wir Einiges über Reformation und Gegenreformation, die Rolle der Klöster hierbei und die Gründe für ihr Aufhebung im Jahr 1841. Nach so vielen Informationen hatten wir wieder eine Stärkung nötig und begaben uns zurück ins Restaurant JoJo zu Kaffee und Kuchen. Hier liessen wir den Nachmittag ausklingen, bevor wir mit der Bahn zurück nach Zürich fuhren. LUTHERZÜRICH 10/2015
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Auf den Spuren von Paul Gerhardt II
Dr. Gerd Meier „ Engel unterwegs Teil II des Reiseberichts „Auf den Spuren von Paul Gerhardt“ Zur Erinnerung: Teil I beinhaltete folgende Stationen: Mittenwalde – Gräfenhainichen – Grimma -­ Wittenberg Der Geist der Reformation Wir spüren etwas von dem revolutionären Geist und der Geschäftigkeit, die nach 1517 (Anschlag der 95 Thesen) in Wittenberg geherrscht haben mussten. Weltliche Fürsten, religiöse, kirchliche Kapazitäten und Humanisten setzten sich mit den Thesen Luthers kritisch auseinander. Hier prallten verschiedene Meinungen hart aufeinander, und so mancher beanspruchte für sich, die Wahrheit zu kennen. Mit der Zeit spürten auch die übrigen Bevölkerungsschichten, dass sich nicht nur das religiöse Leben veränderte, sondern dass auch das Fundament des Gottesgnadentums mächtig zu wanken begann. Die „Freiheit eines Christenmenschen“ konnte nicht nur für den Adel gelten. Ein langandauernder Prozess, dessen Spuren bis zur französischen Revolution reichen, nahm seinen Lauf. Diese Disputationen beschränkten sich längst nicht nur auf Wittenberg, sondern verbreiteten sich im ganzen Land. Wir konnten das auch verfolgen in dem fein herausgeputzten Renaissancestädtchen Torgau, das auch „Amme der Reformation“ genannt wird. Martin Luther weilte nachweisbar über vierzig Mal in Torgau. Der Reformator kam häufig in die Stadt, denn hier unterstützte nicht nur der Kurfürst, sondern auch eine aufgeschlossene Bürgerschaft seine Ideen;; hier wurde das Bündnis der reformatorischen Fürsten – der Torgauer Bund – geschlossen. In dem prächtig renovierten Renaissanceschloss Hartenfels zu Torgau, das wir am Nachmittag besuchten, erlebten wir eine fachkundige Führung durch die Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“. An diesem historischen Ort wird dank einzigartiger Kunstwerke, Dokumente und Kostbarkeiten die Zeit der Reformation so richtig lebendig. Der nächste Tag – Sonntag – begann mit dem Gottesdienst in der St. Marienkirche in Wittenberg, in der neben Martin Luther auch Johannes Bugenhagen und Philipp Melanchthon predigten. Kernbotschaft der Predigt war: nicht „ich“ bin wichtig, sondern die „Gemeinschaft im christlichen Glauben“. Mit 20 Jahren ist Paul Gerhardt Theologiestudent an der berühmten Universität Wittenberg. Paul Gerhardt studiert Theologie, hört Vorlesungen über Dichtkunst. Er lernt, dass die lutherisch geprägte Bibelfrömmigkeit und dichterische Sprache gut zusammenpassen. 1631 empfängt der schwedische König Gustav Adolf als Heerführer seiner evangelischen Truppen die Studenten Wittenbergs als "Söhne Luthers". Der Krieg geht mit voller Härte 12
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weiter. 1636/37 bricht die schwerste Pestepidemie aus, über 5’000 Bewohner sterben. Wittenberg ist halb ausgestorben, an der Universität gibt es nur noch 12 Studenten. Was tun, wovon leben? Paul Gerhardt ist 30 Jahre alt, es gibt keine Universität mehr, seine Heimatstadt Gräfenhainichen ist von schwedischen Soldaten völlig verwüstet. Die meisten der umliegenden Dörfer und Städte sind zerstört, Kirchen und Pfarrhäuser ebenso. Anstellung findet Paul Gerhardt als Hauslehrer bei Pfarrer Fleischhauer genau gegenüber der St. Marienkirche in Wittenberg, für blosse Unterkunft und Verpflegung, soweit es überhaupt etwas zu essen gibt. Anders sieht es bei uns im Jahre 2015 aus: sämtliche Essen auf unserer Reise sind bereits vorbestellt. Sobald wir uns an den Mittags-­ oder Abendtisch setzen, werden köstliche Gerichte aufgestellt. Wir denken regelmässig: „das ist ja viel zu viel!“, aber meistens sind die Teller am Schluss dann doch leer gegessen! Es geht ein spezieller Dank an Johannes Lehnert, der die Speisenauswahl so vorzüglich getroffen hat. In den meisten Fällen hat er sogar für ein spezielles Ambiente gesorgt. In Wittenberg bewirteten uns die „Ehefrauen“ von Luther und dem Maler Cranach d. Ä., begleitet vom Hofmusikus;; in Grimma waren wir zu Gast bei einem ehemaligen Bergmann, der umsatteln musste, als der Braunkohleabbau um Gräfenhainichen aufgegeben wurde. Paul Gerhardt in Lübben und Berlin Den Sonntagnachmittag verbrachten wir in Lübben, wo Paul Gerhardt nach dem Verlust der Pfarrstelle in Berlin, von 1669 bis zu seinem Tod 1676, als Archidiaconus (erster Geistlicher) wirkte. Herr Helmut Hass führte uns im Paul-­
Gerhardt-­Gewand durch das Städtchen. Der Rundgang führte uns vom Schloss (heute Museum, mit einem repräsentativen Wappensaal: Seit 1915 zieren ihn die 115 Wappen der Stände der Niederlausitz) zum Rathausplatz, von dort zum Wohnhaus Paul Gerhardts und endete in der spätgotischen Hallenkirche, die inzwischen nach Paul Gerhardt benannt ist und in der er beigesetzt ist. Wie in vielen der von uns besuchten Kirchen erfreute uns unsere Organistin Brigitte Müller-­Reuter auch hier mit einem lebendigen Orgelspiel. Als besondere Überraschung gesellte sich ein Studienfreund von Johannes Lehnert, der Trompeter Oliver Görtz, zu Brigitte – es war wunderbar, den beiden zuzuhören. Den Rest des Tages verbrachten wir im gastlichen Schlosshotel Fürstlich Drehna – einer Schlossanlage mittelalterlichen Ursprungs. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss enteignet und zu DDR-­Zeiten als Jugendwerkhof genutzt. Heute ist es eine Hotelanlage. In einem der Festsäle durften wir sehen und hören, wie Herr Ulrich Thiem (Cello/Gesang) und die Sopranistin Frau Almuth Höhnel Lieder von Paul Gerhardt neu interpretierten. (Wir konnten Herrn Thiem im Gemeindeabend am 5. September in der Martin-­Luther-­Kirche wieder zuhören.) LUTHERZÜRICH 10/2015
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Nach all den zahlreichen Eindrücken der vorangegangenen Tage wären wir noch gerne etwas länger im Schlosshotel geblieben, um etwas zu entspannen oder – wie es heute heisst – zu entschleunigen und die Natur zu erkunden. Wir mussten weiter, aber die anschliessende Kahnfahrt in Lübbenau, durch den schattigen, ruhigen Spreewald, war dennoch sehr erholsam und entschleunigend. Einfach herrlich, wie die Kähne fast lautlos durch das Wasser gleiten. Die Kahnfahrt endete mit einem Besuch der Nikolai-­Stadtkirche von Lübbenau. Pfarrer Freye erzählte uns einiges über die Geschichte der Kirche und das aktuelle Gemeindeleben sowie die regelmässig stattfindenden Kirchenkonzerte. Freundlicherweise war auch die Organistin, Frau Katharina Schröder, anwesend;; sie gab uns aufschlussreiche Erläuterungen zur Jehmlich-­Orgel von 1984 mit ihren 35 Registern und demonstrierte deren Klangfülle anhand mehrerer Lieder. Kahnfahrt durch den Spreewald bei Lübbenau
Nach einer Kaffeepause auf dem Marktplatz fährt uns Heiko Dahnke in das pulsierende Berlin. Dort verbringen wir die beiden letzten Tage. Per Bus und zu Fuss besuchen wir einige der markanten Sehenswürdigkeiten Berlins, auf die hier nicht weiter eingegangen wird. Bereits 1643 kommt Paul Gerhardt nach Berlin-­Cölln. Die Stadt ist durch Pest, Pocken, Ruhr und die Zerstörungen und Brände des Krieges ebenfalls schwer verwüstet. Von ursprünglich 12’000 Einwohnern überleben knapp 5’000. Paul Gerhardt wird angestellter Hauslehrer beim Richter Berthold. Nebenbei dichtet er Oden und Texte für Kirchenlieder. Gegen die schweren Verwüstungen möchte er andichten, Mut machen, Hoffnung geben. Als ehrenamtlicher Hilfspfarrer und Seelsorger arbeitet er nebenbei in der Nikolaikirche. Der Kantor und Organist Johann Crüger (1598 – 1662) wird auf den begabten Ex-­
Studenten aus Sachsen aufmerksam, er verfasst die Melodien zu Paul Gerhardts Texten und gibt sie in seinem Gesangbuch „Praxis pietatis melica“, 14
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Auf den Spuren von Paul Gerhardt II
heraus. Paul Gerhardt als Texter und Johann Crüger als Komponist waren ein echtes „Dreamteam“. Auch der Pfarrer der Nikolaikirche, Petrus Vehr, wird Paul Gerhardts Freund. Den Kontakt zu Berlin und zur Nikolaikirche hält Paul Gerhardt immer aufrecht, auch zur Familie des Richters Berthold. Dessen Tochter Anna Maria wird 1655 seine Frau. Sie heiraten in der Nikolaikirche in Berlin. Lübbenau Nikolaikirche Jehmlichorgel
Am Platz der St. Nikolaikirche in Berlin Mitte stand wohl eine der ersten Kirchen Berlins, gebaut um 1230. Im Laufe der Zeit fanden erhebliche Veränderungen an der Kirche statt. Die Nikolaikirche war über die Jahrhunderte ein historischer Ort des religiösen und weltlichen Lebens der Stadt Berlin. 1539 wurde sie Zeugin der Reformation: Die erste lutherische Predigt fand vor der offiziellen Anerkennung durch den Landesherrn am 14. September statt, am 2. November wurde das erste offizielle lutherische Abendmahl gefeiert. Nach den Jahren in Mittenwalde wirkte Paul Gerhardt von 1657 bis 1666 als Prediger an der Nikolaikirche in Berlin, bis er als Gegner der vom Kurfürsten angestrebten Kirchenunion Berlin verlassen musste. Ausklang der Gemeindereise Der Abschiedsabend unserer (Engel-­) Reisegruppe war angekündigt mit „207 Überraschungen“. Soweit bekannt, reichte die Phantasie nur einer Teilnehmerin, um zu erahnen, was hinter diesem Titel steckte. Mit der U-­Bahn fuhren wir zum Alexanderplatz. Dort ragten die „207 Überraschungen“ gen Himmel – es ging auf den Fernsehturm, ins Dreh-­Restaurant in 207 Meter Höhe! Bei klarer Sicht, einem köstlichen Mahl und einem guten Tropfen lehnten wir uns zurück, mit Blick auf die an uns vorbeiziehende faszinierende LUTHERZÜRICH 10/2015
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Auf den Spuren von Paul Gerhardt II
Stadt, bei einem herrlichen Sonnenuntergang. Es war fast noch der längste Tag im Jahr. Fast hätten wir dort oben übernachten müssen, denn der Besucherlift streikte während einiger Zeit. An unserem Abreisetag setzten wir uns mit der jüngeren deutschen Vergangenheit auseinander. An der Bernauer Strasse liessen wir die Mauerjahre von 1961 – 1989 in Gedanken an uns vorüberziehen und gedachten der Opfer. In der Versöhnungskapelle hatten wir eine kurze Andacht, begleitet von einem Paul-­Gerhardt-­Lied, und an der Orgel sass nochmals unsere liebe Brigitte Müller-­Reuter. In dieser Woche haben wir alle gespürt, dass Gemeinde nicht aus Einzelkämpfern besteht, sondern die Gemeinschaft braucht. Auch Engel hinterlassen deutlichere Spuren, wenn sie nicht solo unterwegs sind. Nachtrag: An allen Orten hatten wir begnadete Führer mit einem profunden Wissen. Zur Vertiefung fanden zahlreiche Informationen aus dem Internet Eingang in den hier vorliegenden Text. Nikolaikirche vom Fernsehturm aus
Versöhnungsskulptur im ehemaligen Abschied am Flughafen BerlinGrenzstreifen an der Berliner Mauer Tegel
Abschiedsabendessen in 207 Meter Höhe
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Reformation und Kunst
BELK-­Seminar „Reformation und Kunst“
am Samstag, 31. Oktober in Bern Die Berner Gemeinde lädt herzlich ein zum diesjährigen BELK-­Seminar zum Thema „Reformation und Kunst“. Wir nehmen damit – leicht abgewandelt – das diesjährige Thema der Reformationsdekade auf. Nach einem gemeinsamen Beginn wollen wir uns auf verschiedene Workshops zum Thema verteilen (Kunstmuseum, Münster, Klee-­Zentrum), gemeinsam zum Mittag essen und am Schluss mit einem Gottesdienst enden. Die Konfirmanden der BELK-­Gemeinden werden schon am Freitag nach Bern anreisen, um einen gemeinsamen Abend zu erleben und in der Kirche zu übernachten. Auch die „Erwachsenen“ sind herzlich eingeladen, sich schon am Freitag nach Bern aufzumachen, gemeinsam zu essen, sich kennenzulernen und sich auszutauschen und dann bei Mitgliedern der Berner Gemeinde zu übernachten. Anmeldung im Gemeindebüro bei Frau Maya Holliger, Tel.: 044 361 21 50 oder per Fax: 044 361 21 05 oder per E-­Mail: kirche@luther-­zuerich.ch LUTHERZÜRICH 10/2015
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Vorstellung Konfirmanden Arno Kempter Ich bin Arno Kempter, bin 14 Jahre alt und gehe an die Kantonsschule Urdorf.
In der Freizeit spiele ich E-Geige und gehe ins Breakdance. Im
Konfirmandenkurs möchte ich Gemeinschaft erleben und Gott näherkommen.
Ich freue mich auf eine spannende Zeit.
Rebekka Krägeloh Ich bin Rebekka Krägeloh und werde aber am 10. Dezember 14. Ich gehe in
die 8. Klasse der Freien Evangelischen Schule Zürich (FESZ). Von diesem
Kurs erwarte ich, dass man mir vieles über Gott beibringt, und ich wünsche mir,
dass wir viel Spass mit euch, den Pfarrern, haben und uns amüsieren.
Nina Despot Hallo zusammen!
Mein Name ist Nina Despot und ich komme aus Rapperswil-Jona. Ich habe
einen kleinen Bruder, der auch hier (in der Lutherischen Kirche) getauft worden
ist. Am meisten freue ich mich auf die Konfirmandenreise.
Clara Geiseler Ich möchte mich gern konfirmieren lassen, weil es wichtig für meinen weiteren
Lebensweg ist. Ausserdem möchte ich meine Taufe bestätigen und weil mich
der christliche Glaube sehr interessiert und ich mehr darüber erfahren möchte.
Anna Lechner Mein Name ist Anna Lechner. Ich wohne in Zollikon und gehe ins Gymnasium
Hohe Promenade in die 2. Klasse. Meine beiden Hunde heissen Oskar und
Frida. Ich tanze HipHop und spiele Harfe in meiner Freizeit. Ich freue mich auf
die Konfirmandenzeit.
David Kubik Ich bin David und fast 15 Jahre alt. Zurzeit besuche ich die Kantonsschule
Zürich Nord. Wie meine Grossmutter und meine Mutter vor mir, so wurde auch
ich in der Martin-Luther-Kirche getauft. Mit meinen beiden älteren Brüdern und
meinen Eltern wohne ich in Zürich.
Anouk Gäbler Ich heisse Anouk Gäbler, gehe in die 8. Klasse und bin 13 Jahre alt. Ich gehe in
den Komfirmandenkurs, weil ich immer schon in die Kirche gegangen bin und
jetzt mehr darüber wissen möchte.
Alexander Wilhelmy Ich bin David Alexander Wilhelmy, Rufname Alexander. Am 2. September 2001
bin ich geboren. Ich wohne in Pfäffikon ZH und seit 2014 besuche ich die
Kantonsschule Zürcher Oberland in Wetzikon. Ich spiele Fussball beim FC
Pfäffikon und spiele gerne Videospiele an meinem selbstgebauten Computer.
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Vorstellung Konfirmanden / Gesprächskreis
Sophia Koll Ich bin Sophia Koll aus Schwamendingen, Zürich, und besitze die deutsche
Staatsbürgerschaft. Ich habe gerade mit dem 9. Schuljahr begonnen und
besuche die erste Klasse des MNG Rämibühl. In meiner Freizeit spiele ich
Cello, lese und koche gerne.
Ewelyn Neiverth Ich bin Ewelyn Neiverth aus Zürich, geb. am 27. Juli 2000 in Brasilien. Ich höre
gern Musik, spiele Fussball (FCBluestars), sowie Geige/Bratsche. Ich bin in der
9. Klasse und suche eine Lehrstelle Richtung Gesundheit. Für den Kurs wünsche ich mir, dass wir schöne abwechslungsreiche 9 Monate haben werden.
Liebe Gemeindemitglieder, da beim letzten Treffen des ForumAktiv60+, an dem die Vorschläge für 2016 vorgestellt wurden nur wenige von Euch da waren, einige waren in den Sommerferien, die anderen noch erschöpft von der wunderschönen Reise mit Pfarrer Johannes Lehnert auf den Spuren von Paul Gerhardt, wende ich mich heute über den Gemeindebrief an Euch, um von einer Idee zu berichten, die mir in den Sinn gekommen ist. Ich habe die Absicht, einen Gesprächskreis ins Leben rufen, bei dem alle Gruppierungen unserer Gemeinde mitmachen können. Ich möchte mich mit Euch über alternative Medizin unterhalten, über verschiedene Heilmethoden und jede oder jeder, der damit Erfahrungen gemacht hat, kann darüber berichten. Angefangen mit gesunder Ernährung, über Homöopathie oder Spagyrik, TCM und was sonst auch immer, jeder Beitrag ist willkommen. Ich werde über die Heilmethoden, mit denen ich Erfahrungen gemacht habe, Einführungen machen, Informationen liefern und versuchen, Berührungsängste abzubauen. Dies ist also kein einmaliger Vortrag, sondern eine Reihe von Treffen, die je nach Wunsch der Teilnehmer alle 6-­8 Wochen und je nach Grösse der Gruppe bei mir zu Hause oder im Gemeindesaal stattfinden können. Wer interessiert ist, kann sich per E-­Mail unter [email protected] oder per Telefon 044 536 8448 oder per Post Alte Landstrasse 110, 8804 Au/ZH melden. Ich grüsse Euch sehr herzlich, Barbara Christiane Meldau LUTHERZÜRICH 10/2015
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Bazar 2015 13. und 14. November, 2015 Wer ist dabei? Die Vorbereitungen sind in vollem Gang! Aber nicht nur bei uns; viele sind das ganze Jahr durch schon beim Basteln, Kochen, Nähen, Sachen Sammeln und so weiter, um interessante Stände zu präsentieren. Auch Ihre Beiträge, Kunstwerke, Köstlichkeiten sind an den verschiedenen Ständen herzlich willkommen! Ihr könntet auch den Stand mitgestalten und dort mitverkaufen! Es gibt für alle etwas zu tun! Wir brauchen Sie! Interessieren Sie sich für die Arbeit an einem bestimmten Stand? Möglichkeiten im Verkauf sind: Antiquarische Bücher, Flohmarktartikel, Tombola-­‐Lose, Lebensmittel, Bastel-­‐ und Handarbeitsartikel, Getränke, Essens-­‐Bons. Oder interessieren Sie sich eher für die Arbeit im Hintergrund? Dienstleistungen sind: Aufbau-­‐Arbeit, ab 18 Uhr am Donnerstag oder ab 10 Uhr am Freitag; im Ess-­‐Saal oder in der Küche Geschirr abräumen, abwaschen oder abtrocknen; Essen am Buffet servieren; Aufräum-­‐Arbeit, ab 16 Uhr (bis ca. 18 Uhr) am Samstag. Bitte, schicken Sie folgende Informationen an Marsha Haechler >> bazar@luther-­‐zuerich.ch oder geben Sie sie im Pfarrbüro ab. Wir versuchen, allen Einteilungswünschen entgegenzukommen. Um diese dann mitzuteilen, benötigen wir Name, Adresse und Telefonnummer. Um eine E-­‐Mail-­‐Adresse sind wir auch dankbar, um Zeit und Porto zu sparen. Ich würde sehr gern am Bazar helfen: □ am Freitag, 13. November 2015; □ am Samstag, 14. November 2015, von ____ bis ____ Uhr von ____ bis ____ Uhr, am liebsten bei ________________________(am Stand: im Verkauf, im Dienst). 20 LUTHERZÜRICH 10/2015
Bazar 2015 Ich würde sehr gern beim Bazar Auf-­‐ oder Abbau helfen: □ am Donnerstag, 12. November 2015, beim Aufbau-­‐Team ab 18 Uhr : □ bei der MLK für Transport. □ in dem Gemeindehaus der Paulus-­‐Kirche. □ am Freitag, 13. November 2015, beim Aufbau im Gemeindesaal der Pauluskirche, ab 10 Uhr (oder später) □ am Samstag, 14. November 2015, beim Abbau im Gemeindesaal der Pauluskirche (16:00 bis ca. 18:00) Für die Tombola suchen wir neue ungebrauchte Dinge, nur in der Originalverpackung. Auch finanzielle Spenden, spezifisch für die Tombola, werden gern entgegengenommen. Wir ersuchen Sie, alles bis Ende Oktober abzugeben, damit wir die Lose rechtzeitig einteilen können. Sehr dankbar sind wir für Sponsorenhinweise und Kontaktangaben für den Hauptpreis. Der Antiquarische Bücherstand und der Flohmarkt freuen sich auf wertvolle Händler-­‐Stücke und spezielle Gegenstände. Falls Sie sehr grosse Sachen zu verkaufen haben, Sachen, die man nicht einfach vom Bazar mit nach Hause tragen kann, wären wir sehr dankbar, wenn Sie selber diese Sachen verkaufen und unserem Bazar den Erlös spenden würden. Dies ist übrigens das ganze Jahr durch möglich! Und, wie jedes Jahr, freuen wir uns auf die leckeren Kuchenspenden für den Samstag. Spenden und Gaben können Sie an die Evangelisch-­‐
Lutherische Kirche, Kurvenstrasse 39, 8006 Zürich schicken oder von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 9 bis 12 Uhr sowie am Sonntag nach dem Gottesdienst im Pfarrbüro abgeben. Wenn gewünscht -­‐ nach Absprache mit Frau Haechler (044 930 58 08 oder bazar@luther-­‐zuerich.ch) -­‐ holen wir die gespendeten Sachen bei Ihnen auch gerne ab. Schon jetzt danken wir allen für ihren Beitrag! Mit herzlichen Grüssen Marsha Haechler und Dieter Gluch LUTHERZÜRICH 10/2015
21 Biblische Gestalten – Paulus VI Pfarrerin Dr. Marion Werner „Paulus VI
Seine Missionserfolge brachten es mit sich, dass Paulus während seines Aufenthaltes in EPHESUS immer wieder auch aufkommenden Widerstand bewältigen musste. Im 1. Korintherbrief 15,32 spricht Paulus davon, dass er in Ephesus mit „wilden Tieren gekämpft“ habe, während er im 2. Korintherbrief 11,23 von mehreren Gefängnisaufenthalten schreibt. Hier entstanden seine sogenannten Gefangenschaftsbriefe, darunter Philemon und Philipper. Auch andere Briefe gehen wahrscheinlich auf den insgesamt circa drei Jahre dauernden Ephesus-­Aufenthalt des Paulus zurück: 1. und 2. Korintherbrief und eventuell auch der Galaterbrief. Der grösste Widerstand in Ephesus wurde von dem Silberschmied Demetrius angezettelt. Offenbar fürchtete er um seine Einkünfte als Hersteller kleiner Artemisstatuen (Siehe im Bild die Statue der Artemis von Ephesus, heute im Ephesus-­Museum in Selcuc). Demetrius beschuldigte Paulus, mit seiner monotheistischen Verkündigung die Geschäfte der Silberschmiede geschädigt zu haben. Darüber hinaus habe der Apostel das Ansehen der Artemis geschmälert. Die Gefährten des Paulus, Gaius und Aristarchus, wurden daraufhin von der wütenden Volksmasse ins Theater geschleppt. 22
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Biblische Gestalten – Paulus VI Einflussreiche Freunde wendeten dieses Schicksal von Paulus ab. Die kochende Volkswut kulminierte in einem zweistündigen Lobpreis auf Artemis „Gross ist die Diana der Epheser!“. Erst der Stadtschreiber konnte durch seine Worte wieder Ruhe einkehren lassen (Apostelgeschichte 19,23-­40). Für Paulus war dieser Tumult Grund, sich zu verabschieden und wie geplant weiterzureisen. Aus der intensiven Arbeit in Ephesus ging offenbar eine engagierte, gut strukturierte Gemeinde hervor, mit der Paulus besonders verbunden blieb. Die Apostelgeschichte hält die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus fest, als diese ihn in Milet besuchten. Die Abschiedsszene zeugt von Zuneigung und Wertschätzung: „Da begannen alle laut zu weinen, und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn, am allermeisten betrübt über das Wort, das er gesagt hatte, sie würden sein Angesicht nicht mehr sehen“ (Apostelgeschichte 20,17-­38). Die Reisegefährten des Paulus, Trophimus und Tychikus, stammten aus dieser Gemeinde. Aber auch weitere Verfolgungen blieben nicht aus, Priszilla und Aquila kehrten offenbar deswegen wieder nach Rom zurück (Römerbrief 16,3-­4). Der Überlieferung nach ist Timotheus, den Paulus hoch schätzte und wie einen Sohn liebte (1. Timotheusbrief 1,2), der erste Bischof von Ephesus geworden und ist hier den Märtyrertod gestorben. Die Überlieferung verbindet mit Ephesus eine solche Fülle von urchristlichen Persönlichkeiten wie kaum ein anderer Ort: nahe Ephesus soll Maria entschlafen sein;; das Marienhaus bei Ephesus, das auch von Muslimen verehrte „Meryem ana Evi“, liegt sechs Kilometer südlich der Ausgrabungen von Ephesus (siehe Bild). Auch Johannes ging der Überlieferung gemäss nach seiner Gefangenschaft auf Patmos nach Ephesus, wo er offenbar mit grossen Ehren empfangen wurde, sein Evangelium schrieb und die soeben verstorbene Drusiana vom Tod erweckte;; am Ende sei er vor aller Augen in das neben dem Altar der später ihm geweihten Kirche vorbereitete Grab gestiegen und in grosser Lichterscheinung gestorben. In der Überlieferung der Orthodoxen Kirche ist Ephesus auch der Todesort der Maria Magdalena. Von Ephesus aus setzt Paulus seine Reise nach MAZEDONIEN fort, um dort die Gemeinden zu besuchen und zu ermuntern. Er bleibt drei Monate lang (Apostelgeschichte 20,1-­3) und will sich dann in Richtung Heimat, Antiochia, einschiffen lassen. Das verhinderte jedoch eine Gruppe von Juden. Daraufhin schickte er seine Begleiter voraus. Er selber reist wieder durch Mazedonien LUTHERZÜRICH 10/2015
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Biblische Gestalten – Paulus VI und dann über Philippi nach Troas (heute Ruinen bei Dalyan), wo ihn seine Freunde erwarteten und mit ihm eine Woche blieben (Apostelgeschichte 20,4-­
6). In TROAS (damals ein bedeutendes Handelszentrum mit umliegenden Bergwerken, Salzhandel und einem berühmten Apollon-­Heiligtum) hielt Paulus eine Rede, die erst nach Mitternacht endete, da er am nächsten Tag weiterreisen wollte. Ein junger Mann namens Eutychus schlief wegen der langen Predigt und dem Rauch der Öllampen ein, fiel aus dem Fenster im dritten Stock des Hauses und war tot. Paulus aber erweckte ihn wieder zum Leben. Predigt und Abendmahl wurden fortgesetzt bis zum Morgen, als Paulus sich auf den Weg machte (Apostelgeschichte 20,7-­12). Im 2. Korintherbrief 2,12-­13 beurteilt Paulus die Lage in Troas folgendermassen: Der Herr habe ihm „eine Türe für das Evangelium Christi aufgetan“, jedoch hatte er selber keine Ruhe zu bleiben, weil er Titus vermisste. Über die weitere Entwicklung der Gemeinde fehlen im Neuen Testament Nachrichten. Aus dem 2. Timotheusbrief 4,13 wissen wir noch, dass Paulus in Troas einen Mantel zurückgelassen hat, der ihm dann gebracht werden sollte. Die Reise des Paulus ging weiter. In Milet trifft er laut Apostelgeschichte, wie bereits erwähnt, die Ältesten der Gemeinde in Ephesus. Anschliessend nimmt er das Schiff und reist über die Inseln Kos und Rhodos und das kleinasiatische Patara nach TYRUS (Apostelgeschichte 21,3-­6). Bei der dortigen Gemeinde blieb er eine Woche. Sie warnten ihn, in offenbar weiser Vorahnung, nach Jerusalem zu reisen, er aber beharrte auf seinem Plan und wurde bewegend verabschiedet. Seine nächste Station machte Paulus in Ptolemais/Akko, wo er jedoch nur einen Tag bei den Brüdern blieb, bevor er nach Cäsarea, der damaligen eigentlichen Hauptstadt, kam. Jerusalem war wesentlich nur Kultort. In CÄSAREA (Apostelgeschichte 21,8-­14), wo es bereits durch das Wirken Jesu eine Gemeinde gab, wurde er im Haus des Philippus, eines der sieben Armenpfleger (Apostelgeschichte 6,5), für einige Tage aufgenommen. Während dieser Zeit besuchte ihn Agabus, ein Prophet aus Judäa, der ihm voraussagte, in Jerusalem würde man ihn gefangen nehmen. Daraufhin bitten sowohl die Begleiter von Paulus als auch die Vertreter der Gemeinde, er möge von seinem Vorhaben zurücktreten. Doch Paulus antwortet „Ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus.“ Daraufhin können die anderen nur noch antworten: „Des Herrn Wille geschehe.“ Es wird angenommen, dass Paulus damit bewusst den Spuren Jesu nachgegangen ist, der ebenfalls in Cäsarea sein Leiden erstmals angekündigt hat (Matthäusevangelium 16, 13. 21). 24
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ForumAktiv60+ Engel in Einsiedeln Klosterkirche Einsiedeln Engelführung und handwerkliche Betriebe Dienstag, 20. Oktober 2015, max. 20 Teilnehmende Treffpunkt: 12:30 Uhr Hauptbahnhof Zürich Mondaine-­
Watch (ab Zürich Hbf. mit S25 nach Wädenswil, dort umsteigen in S13 nach Einsiedeln) Kosten: Fr. 10.– für Führung und Besichtigung / Fahrkosten (Basis ZVV-­9-­UhrPass + Anschlussbillett Schindellegi -­ Einsiedeln retour) Halbtax Fr. 18.20 Anforderung: Zweimal ca. 15–20 min. Spaziergang zu Fuss vom Bahnhof zur Klosterkirche und zurück / Etwas Treppensteigen und besichtigungs-­
übliches Stehvermögen Organisation: Karl-­Henning Junghanns, Tel. 044 700 16 59, E-­Mail: karl-­[email protected] am Tag der Führung mobil: 079 325 72 76. Anmeldung: Bis Sa. 17. Oktober 2015 an Organisator oder Pfarrbüro. Das Kloster Einsiedeln braucht keine weitere Vorstellung. Als Grimmelshausen seinen Simplicissimus schrieb, war es schon weitherum bekannt. Viele von uns kennen die Klosterkirche bereits. Wir nähern uns dieser Sehenswürdigkeit deshalb mit Frau Niederhauser im Rahmen einer Engelführung und lassen die Engel ihre Geschichte erzählen. Anschliessend wird uns Herr Barahona an ausgewählten Objekten noch die Arbeit der handwerklichen Betriebe, denen er vorsteht, vorstellen. Wir lassen den Ausflug mit einem Five o’clock Tea im Café Tulipan ausklingen, bevor uns der Zug um 17:58 Uhr wieder zurück nach Zürich bringt. Auch wenn die Geranien nicht mehr blühen wie auf obenstehendem Foto und der Himmel weinen sollte, dürfen wir uns auf einen eindrücklichen Ausflug (bei jedem Wetter) freuen. LUTHERZÜRICH 10/2015
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Kollekten und Impressum
Wir danken für die Kollekten: AUGUST 2015 02. August: 09. August: 16. August: 23. August: 30. August: Eigene Gemeinde MLB Eigene Gemeinde Schweiz-­Flüchtlingshilfe Stadtmission Zürich: Café Yucca 04. Oktober: 11. Oktober: 18. Oktober: 25. Oktober: MLB Eigene Gemeinde Stadtmission Zürich: Café Yucca Eigene Gemeinde CHF €uro CHF CHF CHF €uro CHF €uro 392.50 11.– 262.– 185.– 540.– 50.– 570.– 5.– KOLLEKTEN IM MONAT OKTOBER SIND BESTIMMT FÜR:
Herausgeber Kirchenvorstand der Evangelisch-­Lutherischen Kirche Zürich, Nordost-­ und Zentralschweiz Redaktion Friedrich Heller, Gerd Stricker, Oliver von Braun-­Dams Korrekturleserinnen: T. Cordes, H. Nyberg, H. Schröder Elektronische Kontaktadresse: redaktion@luther-­zuerich.ch Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Mit Autorennamen versehene Artikel stellen die persönliche Meinung des/r Verfassenden dar. Bilder stammen von den angegebenen Autor/inn/en oder von Webseiten wie wikipedia.de etc.. Die Zustimmung zur Veröffentlichung und Namensnennung im Gemeindebrief und im Internet ist Sache der Autor/inn/en, der Fotograf/inn/en. Die Termine und der Gemeindebrief sind über unsere Homepage (www.luther-­zuerich.ch) als pdf-­
Dateien abrufbar. Erscheinungsweise: 10 x pro Jahr Auflage: 1100 Abonnementspreis: Fr. 15.-­-­ im Jahr Für Gemeindeglieder ist der Abonnementspreis mit dem Kirchenbeitrag abgegolten. Postcheckkonto: Zürich 80-­5322-­3 Redaktionsschluss November: 05.10.15 Druck und Vertrieb: FO Print & Media AG, Egg LUTHERZÜRICH 10/2015
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AZB
8006 Zürich
Postcode 1
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Kurvenstrasse 39, 8006 Zürich
www.luther-zuerich.ch
Gemeindebüro:
Frau Maya Holliger
[email protected]
Tel.: 044 361 21 50 Fax: 044 361 21 05
Sprechzeiten: Montag bis Freitag von 09:00 bis 12:00 Uhr
Pfarramt
Pfarrer Johannes Lehnert
am besten zu erreichen
Montag bis Donnerstag
09:00 bis 10:30
Pfarrerin Dr. Marion Werner
Kurvenstrasse 39
8006 Zürich
Gemeindeteil St. Gallen
Haldenkirche
Oberhaldenstrasse 25
St. Gallen
Buslinie 7: Haltestelle Achslen
Gemeindekreise
Bibelgesprächskreis
044 361 21 04
044 361 21 50
[email protected]
079 552 65 75
[email protected]
Pfarrer Johannes Lehnert
044 361 21 04
[email protected]
Mittwoch 10:00 – 11:00
Pfarrer Johannes Lehnert
Ursula Kern
Die Mitglieder des Kirchenvorstands stehen Ihnen als
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner zur Verfügung:
Dr. Elke Breitenfeldt (Stellvertretende Vorsitzende)
Edith Kipfmüller (Beitragswesen)
Lilo Bloesser
Karl-Henning Junghanns
Margot Seidensticker
044 700 16 59
044 748 07 54
Finnische Gemeindearbeit
079 663 33 52
Bazarteam
[email protected]
Marsha Hächler
Dieter Gluch
044 930 58 08
052 242 84 02
Familien- und
Kindergottesdienst-Team
Pfarrerin Dr. Marion Werner
079 552 65 75
Frauennachmittag
Traute Cordes
Pfarrer Johannes Lehnert
Petra Schumacher (Kassenvorstand II)
Kontaktgruppe Mediasch
Andreas Wiede (Vorsitzender)
044 422 80 63
ForumAktiv60+
Dr. Sabine Koch (Schriftführerin)
Ralf Günter Voss (Kassenvorstand I)
044 491 67 76
Diakoniekreis
Satu Isotalus
[email protected]
Kirchenvorstand
044 361 21 04
Arbeitskreis für
Gottesdienst und Liturgie
Margot Seidensticker
044 700 17 34
044 361 21 04
044 748 07 543