St. Jude Medical, Inc. Global Headquarters One St. Jude Medical Drive St. Paul, MN 55117 USA Main 651 756 2000 Fax 651 756 3301 Wichtige Information zu einem Medizinprodukt Optisure™ Dual Coil-Defibrillationselektroden Modelle: LDA220Q/52, LDA220Q/58, LDA220 Q/65 und LDP 220Q/58 4. November 2015 Sehr geehrte Frau Doktor, Sehr geehrter Herr Doktor, St. Jude Medical hat festgestellt, dass bei einer geringen Anzahl von Optisure™ Dual CoilDefibrillationselektroden möglicherweise Fertigungsmängel bestehen. Wenn gleich die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass sich diese auf Ihre Patienten auswirken, erhalten Sie dieses Schreiben, weil Sie nach unseren Unterlagen derzeit einen oder mehrere Patienten behandeln, denen diese Elektroden implantiert wurden. Mit diesem Schreiben und der beigefügten Liste der betroffenen Elektroden möchten wir Ihnen wichtige Informationen zu dieser sehr begrenzten Gruppe von Optisure™ Elektroden geben und technische Unterstützung zur Behandlungsplanung bei Patienten mit den betreffenden Elektroden zukommen lassen. St. Jude Medical hat festgestellt, dass es durch eine bei der Fertigung angewendete Trimm-Technik zur Entfernung von überschüssigem medizinischem Klebstoff um die SVC-Schockspule herum möglicherweise zu einer Beschädigung der Elektrodenisolation gekommen ist. Dieses Dokument enthält wichtige Informationen zur weiteren sicheren und ordnungsgemäßen Nutzung Ihrer Produkte Bitte besprechen Sie die folgenden Informationen mit allen Mitgliedern ihrer Organisation, die darüber unterrichtet werden müssen. Es ist wichtig, dass die Auswirkungen dieser Mitteilung verstanden werden. Wenngleich die Risiken im Zusammenhang mit der identifizierten Trimm-Technik sehr gering sind, besitzt die Patientensicherheit für St. Jude Medical allerhöchste Priorität. Für Unannehmlichkeiten, die Ihnen und Ihren Patienten dadurch eventuell entstehen, möchten wir uns entschuldigen. Sollten Sie Fragen oder Bedenken haben, wenden Sie sich gerne an Ihren zuständigen St. Jude Medical Repräsentanten oder an den technischen Kundendienst von St. Jude Medical (+46 8 474 4147). Mit freundlichen Grüßen, Vice President, Global Quality 1(4) WICHTIGE ANWENDERINFOMATION ZU EINEM MEDIZINPRODUKT Problembeschreibung Betroffene Produkte Ursache Risiko für Patienten Mögliche Beschädigung der Isolation an der Schnittstelle zwischen Anschlussmanschette und SVC-Schockspule bei Optisure™ Defibrillationselektroden mit zwei Schockwendeln Insgesamt betrifft das Fertigungsproblem 447 Optisure™ Dual CoilDefibrillationselektroden der Bestellnummern LDA220Q/52, LDA220Q/58, LDA220 Q/65 und LDP 220Q/58. 164 dieser Elektroden wurden außerhalb der USA implantiert oder befinden sich dort bei Krankenhäusern auf Lager. Durch ein bei der Fertigung einer begrenzten Zahl von Optisure™ Dual Coil-Defibrillationselektroden angewendetes Trimm-Technik zur Entfernung von überschüssigem medizinischen Klebstoff um die SVC-Schockspule herum kann die Isolation der Elektrode möglicherweise beschädigt worden sein. St. Jude Medical sind keinerlei Reklamationen oder klinische Vorfälle dazu bekannt. Eine Analyse der Patienten, denen die betreffenden Elektroden implantiert wurden und die über das Merlin.net aktiv überwacht werden hat ergeben, dass bei keinem der Patienten irgendwelche elektrischen Probleme bemerkt und registriert wurden. Wenn eine der betreffenden Optisure™ Elektroden an ein Gerät ohne Dynamic Tx* Funktion angeschlossen ist, besteht die Möglichkeit, dass die Beschädigung der Elektrode zu einem Ausfall der Defibrillationstherapie beim Versuch einer Schockabgabe führt, wenn die Schockkonfiguration RV-SVC + Can als Hochspannungstherapie programmiert ist. Prävalenz Die Wahrscheinlichkeit eines Hochspannungskurzschlusses aufgrund der Beschädigung der Isolation beträgt 0,32%. Produktentfernung Alle Lagerbestände der von dieser Anwenderinformation betroffenen begrenzten Zahl von Elektroden sind umgehend unter Quarantäne zu stellen und an St. Jude Medical zurückzugeben. Siehe dazu die beigefügte Liste der betreffenden Seriennummern. Auf der Grundlage der mit unserem medizinischen Beratergremium geführten Gespräche empfiehlt St. Jude Medical die folgenden Maßnahmen, je nach jeweils implantiertem ICD/CRTD-Gerät: Patientenmanagement Bei Patienten mit einer potentiell betroffenen implantierten Optisure™ Elektrode und angeschlossenem Gerät mit DynamicTx*, bei dem diese Funktion auf „Ein“ programmiert ist, wechselt das Gerät bei Feststellen eines Kurzschlusses durch automatische Vektorumschaltung die Konfiguration, um dennoch die Abgabe eines Hochspannungsschocks zu ermöglichen. Bei diesen Patienten wird Folgendes empfohlen: 1. Überprüfung der Patientenunterlagen 2. Sicherstellen, dass DynamicTx auf „Ein“ programmiert ist 3. Aufnahme der Patienten in das Fernüberwachungssystem Merlin.net FSCA 4. November 2015 2(4) WICHTIGE ANWENDERINFOMATION ZU EINEM MEDIZINPRODUKT 4. Patienten-Monitoring wie üblich, zusätzliche Tests oder Nachkontrollen sind nicht erforderlich. Bei Patienten mit einer potentiell betroffenen implantierten Optisure™ Elektrode und Gerät OHNE DynamicTx*, prüft das Gerät während der HV-Schockabgabe auf hohen Stromfluss und bricht bei Feststellung von Überstrom (Kurzschluss) die Schockabgabe ab. Bei diesen Patienten wird Folgendes empfohlen: 1. Überprüfen der Patientenunterlagen 2. Aufnahme der Patienten in das Fernüberwachungssystem Merlin.net 3. Soweit klinisch vertretbar, ein Abschalten der SVC-Coil in Erwägung ziehen (Auswahl des RV-to-Can Vektors) 4. Wird eine Dual-Coil-Schockkonfiguration gewünscht, die Durchführung eines Hochspannungstests mit maximaler Energie in Erwägung ziehen. a. Erfolgt die Schockabgabe ganz normal, sind keine weiteren Tests erforderlich b. Wird bei der Schockabgabe ein Kurzschluss festgestellt, den Austausch der Elektrode in Erwägung ziehen. * Bei Dynamic TX erfolgt eine automatische Anpassung der Schockkonfigurationen, um die Abgabe der Hochspannungstherapie selbst im Falle eines elektrischen Kurzschlusses sicherzustellen. Bei Patienten mit einer potentiell betroffenen implantierten Optisure™ Elektrode und angeschlossenem Gerät eines anderen Herstellers wird Folgendes empfohlen: 1. Überprüfung der Patientenunterlagen 2. Aufnahme der Patienten in ein Fernüberwachungssytem, falls verfügbar 3. Falls das Gerät eines anderen Herstellers bei Feststellung eines Kurzschlusses keine Vektorumschaltung vornimmt, wird Folgendes empfohlen: 3.1 Soweit klinisch vertretbar, ein Abschalten der SVCCoil in Erwägung ziehen (Auswahl des RV-to-Can Vektors, falls verfügbar) 3.2 Wird eine Dual-Coil-Schockkonfiguration gewünscht, die Durchführung eines Hochspannungstests mit maximaler Energie in Erwägung ziehen. c. Erfolgt die Schockabgabe ganz normal, sind keine weiteren Tests erforderlich d. Wird bei der Schockabgabe ein Kurzschluss festgestellt, den Austausch der Elektrode in Erwägung ziehen. FSCA 4. November 2015 3(4) WICHTIGE ANWENDERINFOMATION ZU EINEM MEDIZINPRODUKT Weitere Maßnahmen Bei Patienten mit implantiertem St. Jude Medical ICD/CRTD wird die Anwesenheit eines St. Jude Medical-Repräsentanten beim nächsten Kontrollbesuch empfohlen, damit dieser eine Warnmeldung im implantierten Gerät programmieren kann. Wenn diese Funktion eingerichtet ist, erhalten die Ärzte, die Patienten mit einer betreffenden Elektrode betreuen, bei der Abfrage eine Warnmeldung auf das Programmiergerät des Merlin™ Patient Care Systems. So wird sichergestellt, dass zukünftige Betreuer, welche die Diagnostikfunktionen der Geräte beurteilen, die neusten Informationen erhalten und über die korrektive Maßnahme in Kenntnis gesetzt werden. Die Warnmeldung des Programmiergerätes verweist die Ärzte auf dieses Schreiben für weitere Informationen. Wir glauben, dass diese Maßnahme den behandelnden Arzt in die Lage versetzt seine Patienten optimal zu Versorgen. Einstellen einer Benachrichtigung im Merlin™ Patientenmanagementsystem Bitte wenden Sie sich dazu an Ihren St. Jude MedicalRepräsentanten. Weiterführende Informationen Bei Fragen zu dieser Benachrichtigung wenden Sie sich gerne an Ihren zuständigen St. Jude Medical Repräsentanten oder an den technischen Kundendienst von St. Jude Medical unter der Rufnummer +46 8 474 4147 FSCA 4. November 2015 4(4)
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