Präsidentinnentagung des Bündner Bäuerinnen

Präsidentinnentagung des Bündner Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes 2016
Am 26. Januar 2016 fand die
alljährliche
Präsidentinnentagung statt. In
diesem Jahr trafen wir uns im
Hotel Chur, in Chur.
Erfreulicherweise nahmen,
Präsidentinnen und
Vorstandsfrauen aus 27
Sektionen, an diesem Anlass
teil.
Der Vormitttag war dem Thema „Welche Aufgaben hat der Schweizerische Bäuerinnenund Landfrauenverband?“ (nachfolgend SBLV erwähnt).
Referentinnen:
Frau Yvonne Koller Renggli (Co-Geschäftsführerin SBLV)
Frau Jeanette Zürcher-Egloff (Vorstandsmitglied / Bildungsverantwortliche SBLV)
www.landfrauen.ch
Der Nachmittag war dann weniger kopflastig. In zwei Gruppen eingeteilt hatten wir eine
anderthalbstündige Stadtführung durch Chur.
Damit die Tagung auch in ganzer Vitalität begonnen werden konnte, gab es beim Eintreffen
der Teilnehmerinnen einen Begrüssungskaffee und Gipfeli.
Um 09.30 Uhr eröffnete unsere Kantonalpräsidentin, Frau Tina-Maria Ritz, die Tagung. Sie
begrüsste uns alle herzlich, einen besonderen Willkommensgruss richtete sie an unsere
Referentinnen und die „neuen“ Präsidentinnen unter uns.
Schön, dass es Frauen gibt, die sich für die Bäuerinnen- und Landfrauenarbeit einsetzen.
Tina-Maria Ritz benützte die Gelegenheit, um die aktuellen Verbandsmitteilungen und
verschiedene Informationen weiter zu geben.
Nina Gisler erläuterte das Jahresprogramm und den organisatorischen Ablauf der Tagung.
Die Präsidentinnenberichte 2014 sowie diverse Flyer und Ausschreibungen wurden
aufgelegt, sodass sich die Anwesenden bedienen konnten.
Astrid Derungs erklärte und informierte uns, über „unser jüngstes Kind, welches noch in den
Kinderschuhen steckt“, das praktigrischun. Das ist ein Hauswirtschaftsjahr, für junge Leute
nach dem Schulabschluss. Dieses wird in einer Bauernfamilie absolviert. Ziel ist es, dass im
August 2016 das erste praktigrischun gestartet werden kann. Weitere Informationen finden
Sie auf www.praktigrischun.ch. Die Anwesenden werden gebeten, die Flyer in ihren
Regionen (z.B. in Schulen, Vereinen etc.) zu verteilen.
Nach all diesen Informationen gab die Präsidentin das Wort an unsere Referentinnen
Frau Yvonne Koller Renggli und Frau Jeanette Zürcher-Egloff, weiter.
Die beiden Frauen stellten sich kurz vor und dann
war die Aufmerksamkeit und die Konzentration der
Tagungsteilnehmerinnen gefragt. Es gab eine
Gruppenarbeit (pro Tisch 7-8 Personen). Die
Aufgabe lautete: Was macht ein Schweizerischer
Dachverband? Jede Gruppe notierte die Antworten
/ Meinungen auf einem Flipchartpapier und nach
der gruppeninternen Diskussion befestigten wir die
verschiedenen Papiere mit den Antworten an die
Wände. Mal schauen, ob wir, auch nach dem
Referat, mit den Antworten „richtig“ lagen?
Frau Yvonne Koller Renggli und Frau JeanetteEgloff wechselten sich beim Referieren ab.
„Live“ wird kurz die Homepage gezeigt und erklärt.
Dort findet man auch das Organigramm,
Jahresprogramm etc. des SBLV.
www.landfrauen.ch
Nachfolgend einen Auszug aus den Unterlagen, welche die Referentinnen abgegeben und
fortlaufend erklärt haben.
Und dies ist der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV:
-Einer der grössten Frauendachverbände in der Schweiz
-58000 Mitglieder, Bäuerinnen und Landfrauen
-28 Sektionen, in allen Kantonen und Sprachregionen
-Vertritt die Interessen der Frauen in der Landwirtschaft und im ländlichen Raum
-Berufsverband der Bäuerinnen
Der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband SBLV hat eine Vision 2020:
Diese lautet wie folgt:
EIN VERBAND MIT PROFIL:
Wir sind der Berufsverband für die Bäuerin.
-Bildung Bäuerin
-Bäuerin und Agrarpolitik
-Wirtschaftliche und soziale Stellung der Bäuerin
Wir vertreten die Interessen von Frauen und Familien auf dem Land.
-Allgemeine Gesellschaftspolitik
-Zusammenleben in der Familie
-Ökonomische und soziale Gleichstellung
Wir setzen uns für Themen rund um Ernährung und Hauswirtschaft ein.
-Hauswirtschaftliche Bildung im Familienhaushalt
-Regionale und saisonale Ernährung
-Bewusster Konsum (Verbindung Produzent/Konsument)
Wie finanziert sich der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband?
-10.00 CHF pro Mitglied seit 2011
-Beiträge, Spenden
-Sponsorengelder: vor allem projektgebunden z.B. Stiftung nachhaltige Ernährung
-z.T. ehrenamtlicher Einsatz in den leitenden Organen
Fokus: Projekte:
-Flash-Rezepte auf der Homepage
-SBLV: Drehscheibe zum Thema Frau und Mann in der Landwirtschaft (Anlaufstelle
bei z.B. Scheidungen etc.)
-Mitarbeit PFO (Partizipation von Frauen in landwirtschaftlichen Organisationen)
-Weiterentwicklung Module Bäuerin
Fokus: Bildung
-Die Landwirtschaft braucht gut ausgebildete Landwirt/innen UND Bäuerinnen
> Deshalb sollten bäuerlich-hauswirtschaftliche Fachschulen gestärkt werden
Berufsabschluss (eidg. Fähigkeitszeugnis EFZ) / Mittelschulabschluss
2 Jahre Praxis in einem bäuerlichen Haushalt (eines direktzahlungsberechtigten
Landwirtschaftsbetriebes)
Ausbildung zur Bäuerin (modular, berufsbegleitend oder Semesterkurs an einem haus- und
landwirtschaftlichen Bildungszentrum) >11 Module
Höhere Fachprüfung Bäuerin (Titel diplomierte
Bäuerin)
Berufsprüfung Bäuerin (Titel Bäuerin mit
Fachausweis)
Ausbildung zur diplomierten Bäuerin (modular an den
landwirtschaftlichen Bildungszentren)
Fokus: Politik
-Der Frau im ländlichen Raum eine Stimme geben
-indem der SBLV sie in verschiedenen
Organisationen vertritt
-Der SBLV legt in Stellungnahmen Wert auf die
Anliegen der Frau und der Familie
Nach dem Referat wurde nochmals diskutiert, vor allem um den Begriff Landfrau. Was ist
eine Landfrau?
Eine Frau vom Land?
Ist eine Bäuerin auch eine Landfrau?
Natürlich wurde auch über die Bezeichnungen „der Landfrauenverein, oder der
Bäuerinnenverein, oder gar der Bäuerinnen- und Landfrauenverein“ diskutiert.
Es gibt unterschiedliche Namen in unseren Sektionen. Die einen nennen sich
Landfrauenverein, andere Bäuerinnen- und Landfrauenverein. Ich persönlich finde aber vor
allem eines wichtig: Dass Frauen in den Vereinen sind, welche sich mit deren Kultur,
Tradition und auch mit der Landwirtschaft identifizieren können. Nur so können Bäuerinnen
und Frauen vom Land / Landfrauen am gleichen Strick ziehen, ihre Anliegen anbringen und
vertreten, sowie einen festen Platz in der Gesellschaft haben.
Der Schweizer Bäuerinnen- und Landfrauenverband möchte sich in Zukunft auch mehr in
den sozialen Medien präsent zeigen. Aus dem Referat ging klar hervor, dass sich der SBLV
zukunftsorientiert aufrüstet, um an allen wichtigen Stellen Gehör zu finden.
Im Namen aller Teilnehmerinnen dankte Tina-Maria Ritz den Referentinnen für die
interessanten und aufschlussreichen Ausführungen und überreichte ihnen einen
„Bündnerkorb“ vom Heinzenberg.
Um 12.00 Uhr fanden sich alle Teilnehmerinnen, im Restaurant des Hotel Chur, zum
Mittagessen ein.
Gestärkt vom feinen Mittagessen gingen wir um 13.30 Uhr zum Nachmittagsprogramm über.
Mit je einer Stadtführerin nahmen wir in zwei Gruppen an der Altstadtführung in Chur, teil.
Sehr herzlich und fachkundig führten uns die beiden Frauen durch die Altstadt von Chur.
Mich beeindruckte, wieviel „Geschichtliches“ sich hinter den Stadtmauern, in den Kirchen
und hinter den Mauern der alten Herrenhäusern verbirgt…..
Anschliessend schlenderten wir zurück zum Hotel Chur, wo wir die Präsidentinnentagung bei
einem Stück Kuchen und einem Kaffee ausklingen liessen.
Es wurde viel diskutiert und aber auch gelacht. Man tauschte sich aus, ebenfalls wurden
verschiedene Tipps weiter gegeben, sei es über Vereinsreisen, Kurse oder Veranstaltungen.
Auch dazu dient die Präsidentinnentagung.
Fazit des Tages: Solche Veranstaltungen sind eine gute Basis um „neue“ Frauen kennen zu
lernen und alte Freundschaften aufzufrischen. Ebenfalls ist es interessant, die verschiedenen
„Vereinskulturen“ kennen zu lernen.
Die Präsidentin, Frau Tina-Maria Ritz, bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen fürs Kommen
und wünschte allen eine gute Heimreise.Nina Gisler-Tanner