Die Truppe am Boden war immer froh, wenn wir ein Auge auf sie

 WISSEN Typendatenblatt
Typendatenblatt WISSEN . KZO
Starker Start – sanfte Landung
Die Drohne wird mit einem Raketentriebwerk
gestartet. Hat sie ihren Aufklärungsauftrag
ausgeführt, landet sie am Fallschirm.
Das Aufsetzen wird von Airbags gedämpft.
Tragflächen
Das Kleinfluggerät für Zielortung (KZO) ist ein
unbemanntes Aufklärungssystem zur Ziel- und
Lageaufklärung. Die Drohne kann wetterunabhängig
bei Tag und Nacht in die Luft steigen. In der
Bundeswehr wird sie bei der Artillerietruppe
eingesetzt.
Zum Transport des KZO
lassen sich die Tragflächen
hochklappen.
Text Kai Wagner
Technische Daten
1m
3,4 m
2,3 m
Funkantenne
Über eine Datenfunkverbindung
hält die Drohne Kontakt zur
Bodenstation und übermittelt
Aufklärungsergebnisse.
168 Kilogramm
Geschwindigkeit
216 km/h
Leistung
rund 22 kW (30 PS)
maximale Flughöhe
4.000 Meter
Aufklärungs­r eichweite
rund 100 Kilometer
Antrieb
FLIR-Sensor
Ein Zweizylindermotor mit
rund 30 PS und Heckpropeller
treibt die Drohne an.
Zur Aufklärung verfügt das
KZO über eine Wärmebild­
kamera (Forward Looking
Infrared).
Die Truppe am
Boden war immer
froh, wenn wir ein
Auge auf sie hatten
Hauptfeldwebel Dirk Mahner
(38) ist Ausbilder für Flug­
gerätebedienerfeldwebel KZO
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Gewicht
Y – DAS MAG A ZIN DER BUNDESWEHR
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Was macht das System KZO aus?
Es lässt sich bei fast jedem Wetter einsetzen. Der
Start der Drohne erfolgt über einen Raketenmotor.
Er beschleunigt sie in weniger als einer Sekunde
auf eine Geschwindigkeit von 200 Kilometern
pro Stunde. Das bietet den nötigen Auftrieb – bei
nahezu allen Windbedingungen.
Welche Aufgaben hat der Pilot?
Das System ist so entwickelt, dass es sich intern
selbst prüft und somit Bedienfehler nahezu
ausgeschlossen sind. Die Flugplanung findet in
der Bodenkontrollstation statt. Der verantwortliche Luftfahrzeugführer hat die Möglichkeit, den
Flugweg zu ändern und die Drohne zu steuern.
Er überwacht die von ihr gesendeten Daten.
Welche Erfahrungen haben
Sie mit der Drohne gemacht?
Nach über 300 selbst durchgeführten Aufklärungsflügen kann ich nur positiv über das System
berichten. Es ist zuverlässig, einsatzerprobt und
vor allem einfach zu bedienen. Natürlich spielt
einem die Technik manchmal einen Streich, aber
wo ist das nicht so?
Wie wichtig ist KZO für unsere Truppe?
Ich persönlich halte es für sehr wichtig, da
unsere Einheiten kein vergleichbares System
haben, das in der Lage ist, Ziele aus der Luft zu
orten. Mit KZO hat unsere Truppe ein flexibles
System, das weltweit einsetzbar ist. Die Artillerietruppe verfügt zudem nur über KZO und hat
somit keine weitere interne Möglichkeit, luftgestützt Aufklärung und Zielortung zu betreiben.
Wofür wurde die Drohne
im Einsatz genutzt?
KZO wurde zur Unterstützung von Patrouillen,
zur Wirkungsaufklärung und zur Vorerkundung
von möglichen Operationen eingesetzt. Die
Truppe am Boden war immer froh, wenn wir ein
Auge auf sie hatten. Das gab ihr ein Gefühl
von Sicherheit.
Was passiert, wenn die Verbindung
zur Drohne unterbrochen wird?
Dafür gibt es den autonomen Rückflug. Nach
einem Link Lost versucht die Drohne, die
Verbindung wiederherzustellen. Gelingt dies
nicht, begibt sie sich auf dem direkten Weg zum
befohlenen Landeplatz. Hat die Drohne andere
technische Probleme, wie etwa den Ausfall
des Motors, löst sie die sogenannte Berge­
folge­s chaltung aus. Sie landet dann da, wo sie
gerade ist, und wir können sie bergen.
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Y – DAS MAG A ZIN DER BUNDESWEHR
Foto: Bundeswehr; Illustration: Y/C3 Visual Lab
Bemaßung
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