Rückblick von Vikar Dr. Florian Höhne „Das ist doch das Langwasser Fürths!?“ sagte ein Nürn-berger Bekannter, als ich vor etwas mehr als zweieinhalb Jahren erfahren hatte und erzählte, wohin mich das Vikariat – die Ausbildung zum Pfarrer – führen würde: auf die Hardhöhe. Ich ahnte, was mit „Langwasser Fürths“ gemeint war. Tatsächlich stachen die Hochhäuser auf der Hardhöhe ins Auge. Doch statt auf einen sozialen Brennpunkt, traf ich eher auf einen Stadtteil im Wandel – und eine Kirchengemeinde im Wandel. Im September 2013 war die Kirche noch im Umbau, die ersten Gottesdienste durfte ich mit Ihnen im alten Gemeindesaal feiern, mit Klavierbegleitung und rot-schwarzem Christusbild hinter dem Altar. Gleich am Anfang haben mich zwei Dinge in der Heilig-Geist-Gemeinde beeindruckt: Da ist die Offenheit, mit der Sie, die Gemeinde, mich, den Vikar aus dem Universitätsdienst, empfangen haben: In Gesprächen beim Kaffee, in Erzählungen über die Gemeinde und ihre Geschichte, wenn Sie mir die Tür beim Geburtstagsbesuch öffneten, durch viel Lob bei meinen ersten liturgischen Gehversuchen im Gottesdienst und nicht zuletzt durch wohlwollende Kritik, etwa an der Liedauswahl. Bei den ersten großen Feiern – Kircheneinweihung und Jubelkonfirmation – durfte ich erleben: Auf der Hard geht es herzlich zu – und es ist genug zu essen da. Neben dieser Offenheit das zweite Beeindruckende ist die Vielfalt in der Gemeinde. Diese Vielfalt nimmt vielleicht schon wahr, wer einmal in den Gottesdienst geht. In Gesprächen habe ich dann erfahren dürfen, wie unterschiedlich die Lebenswege waren, die Sie auf die Hard geführt haben, von ganz nah und ganz fern. Gleichzeitig ist bei all dieser Vielfalt der Geschichten – so habe ich es zumindest empfunden – mindestens jeden Sonntag Gemeinde und Gemeinschaft erlebbar. Sicher: Das klingt nach der rosa Brille des Zurückschauens. In der Gemeinde gibt es auch die Konflikte und Frustration. Gleichzeitig gibt es auch das Gute, die Herzlichkeit, die Vielfalt, die Offenheit, die Geborgenheit, das gemeinsame Feiern. Ich glaube: Es ist auch der Blick auf dieses Gute, durch den wir die Kraft zum Leben und Arbeiten bekommen. In diesem Sinne wünsche ich der HeiligGeistGemeinde, wünsche ich Ihnen und euch viel Kraft und Freude – und immer einen Blick, der auch die Stärken und das Gute sieht und feiert. Meine Ausbildung zum Pfarrer endet am 28. Februar. Voll Dankbarkeit blicke ich auf die gut zwei Jahre zurück: Danke Ihnen, dass Sie und ihr diese Zeit für mich zu einer so reichen und erfüllenden Zeit gemacht haben. Besonderer Dank gilt meinen Mentoren, Margit und Götz-Uwe Geisler, für alle Gespräche, Unterstützung und alle Lernmöglichkeiten. Schon jetzt arbeite ich wieder an der Universität. Die Entscheidung dafür war keine Entscheidung gegen Gemeindearbeit. Ich glaube, dass die Erfahrungen, die ich in der Gemeinde machen durfte, meinen Blick dafür geschärft haben, was in der Theologie wichtig und wesentlich ist – und was nicht. Mir liegt an einer Universitätstheologie, von der das Leben in der Kirchengemeinde profitieren kann, die unerwartete Impulse gibt und hilft, die richtigen Fragen zu stellen. Mir liegt an der Brücke zwischen Gemeinde und Universität. Deshalb freue ich mich, wenn der Kontakt zu Ihnen nicht abreißt und ich immer wieder zu Gottesdiensten und Projekten in die Gemeinde „zurückkehren“ darf – dann ehren- und nicht mehr hauptamtlich. Auf jeden Fall Ihnen Gottes Segen, mit ganz herzlichen Grüßen Ihr Vikar Dr. Florian Höhne
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