fact um September 2015, Jahrgang 19, EUR 0,50, P.b.b., Verlagspostamt 1080 Wien, Zulassungsnummer: GZ 02Z031827 M Foto: © James Cridland/flickr, CC BY 2.0 Die Zeitschrift des Umweltdachverbandes 2/2015 Ohne Wille keine Wende A DIE BEKÄMPFUNG des Klimawandels stellt die wohl größte Herausforderung dar, der sich die Menschheit jemals stellen musste. Nur mit entschlossenem Handeln wird das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen sein – und auch Österreich muss einen größeren Beitrag als bisher dazu leisten. m 30. November 2015 startet in Paris die 21. Weltklimakonferenz (COP 21). Die Konferenzen der letzten Jahre waren weit davon entfernt, zufriedenstellende Ergebnisse zu bringen, welche zu einem Einbremsen der globalen Erwärmung auf +2°C gegenüber dem vorindustriellen Stand beitragen könnten. Nun muss nicht nur endlich ein klares Zeichen gesetzt, sondern im Anschluss auch realpolitisch entschlossen gehandelt werden. Österreich: keine Insel der Seligen Auch Österreich hat sich dazu verpflichtet, seinen Teil zur Erreichung dieses globalen Ziels beizutragen, die Politik aber lässt seit Jahren echte Ambitionen vermissen, was die Senkung des CO2-Ausstoßes, die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau erneuerbarer Energien betrifft. Dabei sind die bisher selbst gesteckten Ziele ohnehin schon niedrig angesetzt, wie Hans Kronberger, Geschäftsführer von Photovoltaic Austria, betont: „Die Klimaziele sind für mich so, als ob man beim Hochsprung die Latte auf 50 Zentimeter Höhe legt und sich dann auf die Schulter klopft, wenn man sie übersprungen hat. Das ökologische Problem ist aber so groß, dass man danach trachten muss, sie deutlich zu überbieten.“ Erschwerend kommt hinzu, dass fossile Energieträger immer noch gefördert werden und in den vergangenen Jahren sogar einen regelrechten Aufschwung erleben. editorial Werte Leserinnen und Leser! Michael ProschekHauptmann, Geschäftsführer Umweltdachverband Mehr als 500.000 EuropäerInnen haben sich im Rahmen einer Konsultation der Europäischen Kommission nachdrücklich gegen die Aufweichung von Umweltstandards im Naturschutz ausgesprochen. Bis dato haben sich bei keiner öffentlichen Konsultation so viele europäische BürgerInnen beteiligt und Stellung für die Natur bezogen. Intakte Natur und gesunde Umwelt sind nach wie vor zentrale Anliegen der Menschen. Auf nationaler politischer Ebene scheinen diese Bedürfnisse aber weitgehend von den Unkenrufen der Lobbyisten der Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung überdeckt zu werden. BürgerInnennähe ist ein Schlagwort, mit welchem sich gut Wahlkämpfen lässt. Wenn es jedoch um konkrete Zugeständnisse und echte Beteiligung geht, ist schnell die Luft draußen. Aktueller Fall: Die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG). Diese Novelle brächte erstmals die Möglichkeit, in einem Umweltmateriengesetz entsprechende Beteiligungsrechte im Sinne der Umsetzung der Aarhus-Konvention zu erreichen, BürgerInnen damit das Recht auf Beteiligung an Verfahren zu geben und schlussendlich bessere, akzeptablere und umweltverträglichere Projekte zu gewährleisten. Geht es nach Wirtschaftsbund und Wirtschaftskammer, wird aus einer derartigen Umsetzung der Aarhus-Konvention im AWG allerdings nichts. Lieber gibt man die politische Gestaltungsmacht an Höchstgerichte ab und riskiert dadurch erhöhte Rechtsunsicherheiten und letztlich längere Verfahrensdauern für KonsenswerberInnen. Doch selbst die Wirtschaftskammer kann internationale Konventionen und europäisches Recht nicht ungeschehen machen. Anstelle klarer gesetzlicher Regelungen werden also BürgerInnen und Umweltorganisationen vor Gericht ziehen und damit eine Summe heterogener Einzelentscheidungen erwirken. Ist die damit verbundene Rechtsunsicherheit implizit Ziel des Lobbyismus der Wirtschaftskammer? Die einzigen, die das freuen kann, sind die Anwält-Innen, doch die sind doch eigentlich in einer eigenen Kammer organisiert, oder nicht? Herstellung der Kostenwahrheit gefordert Derzeit liegt der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch in Österreich bei 32,5 %. Eine wirksame Maßnahme für einen deutlichen Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtenergiemix wäre die längst überfällige Herstellung der Kostenwahrheit durch die Internalisierung von Umweltfolgekosten in Energiepreise. Es ist nicht akzeptabel, dass die Allgemeinheit die Kosten von Umweltverschmutzung und den damit einhergehenden Folgen zu tragen hat, während Energiekonzerne Milliardengewinne einfahren. Zumal der Verbrauch von Öl, Kohle und Gas auch noch indirekt gefördert wird: durch umweltschädliche Subventionen, wie etwa Steuerausnahmen für Treibstoffe, die Pendlerpauschale und Begünstigungen für Dienstwägen. Durch seine Mitgliedschaft bei der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) fördert Österreich indirekt sogar die Atomenergie – welche nur durch Subventionen überhaupt am Markt bestehen kann. Energieeffizienz & Ausbau nachhaltiger Energien: großes ungenutztes Potenzial Der nachhaltige Ausbau Erneuerbarer und die Steigerung der Energieeffizienz werden dagegen vernachlässigt, wie auch Sarah Richter, Geschäftsführerin der Plattform innovative gebäude, beklagt: „Ich wünsche mir, dass der Stand der Wissenschaft und Technik auch der Stand der gesetzlichen Vorgaben wird. Gebäude müssen zum Kraftwerk und Quartiere vernetzt geplant werden. Ziel muss das Plusenergiehaus sein, das mehr Energie produziert, als es ver- braucht – und dies mit dem höchstmöglichen Anteil an erneuerbaren Energien.“ Gerade bei der Energieeffizienz könnte Österreich also schon viel weiter sein, wenn der politische Wille und die entsprechenden Rahmenbedingungen vorhanden wären. Energiewende als Chance für die Wirtschaft Während von KritikerInnen oft wirtschaftliche Argumente gegen die Energiewende ins Feld geführt werden, sieht Christoph Pfemeter, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes, in ihr eine große Chance für Österreichs Wirtschaft: „Österreich bietet die besten Voraussetzungen und könnte vorzeigen, wie die Energiewende funktioniert. Viele österreichische Unternehmen in diesem Bereich sind Weltmarktführer, ausreichende Potenziale an erneuerbaren Energien sind vorhanden. Die Chancen der weltweiten Energiewende für Österreichs Industrie und Gewerbe werden unterschätzt. Ich würde mir eine mutige Politik wünschen, die einen klaren Ausstiegsplan aus den fossilen Energieträgern vorgibt.“ Es bedarf also eines entschlossenen und sofortigen Kurswechsels in der österreichischen Politik, um die langfristigen Ziele der Klimapolitik zu erreichen. Schon viel zu lange sieht man sich hierzulande als umweltpolitischer Vorreiter, der man gar nicht ist. Das globale Zwei-Grad-Ziel kann nur erreicht werden, wenn sich alle handelnden Parteien des Ernstes der Lage bewusst werden, das Problem nicht an nachfolgende Generationen weitergeben und endlich selbst handeln. l Liebe BriefträgerInnen! Falls verzogen, bitte mit neuer Anschrift retour an: Umweltdachverband Strozzigasse 10/7-9 1080 Wien fact.um | 23/2014 Pünktlich zum Start der „Green Week 2015“, der größten jährlichen Konferenz zur europäischen Umweltpolitik, die zum Thema „Nature – our health, our wealth“ Anfang Juni 2015 in Brüssel stattfand, veröffentlichte der Umweltdachverband die im Rahmen des Projekts „Biodiversität & Gesundheit“ entstandene Hintergrundstudie „Biodiversität & Gesundheit. Biologische Vielfalt erhalten heißt Gesundheit schützen“. Die Studie ist auf der Website des Umweltdachverbandes abrufbar und zeigt die Bandbreite der engen Verflechtungen zwischen der biologischen Vielfalt und der Gesundheit auf: von der Lieferung der Grundlage für Arzneien bis zur gesundheitsfördernden sowie erholsamen Wirkung von Naturbesuchen u. v. m. l Foto: © A. Hollinger/Nationalpark Gesäuse buch- und broschürentipps Wasser – Preis und Wert? webtipp: www.umweltdachver- WASSER IST wertvoll – dennoch sind viele Wassernutzungen derzeit gratis, was oftmals einen sorglosen Umgang mit dem „blauen Gold“ zur Folge hat. Eine Studie bringt jetzt Vorschläge für die Einführung richtlinienkonformer Wassergebühren. band.at/publikationen/publikationen D ie EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) versteht die wertvolle Ressource Wasser nicht als übliche Handelsware, sondern als ererbtes Gut, das geschützt werden muss – auch und gerade in Österreich. Dass angesichts des besorgniserregenden Zustandes unserer Gewässer und der ungeklärten Finanzierungssituation für die gewässerökologischen Sanierungsmaßnahmen viele Wassernutzungen in der Alpenrepublik immer noch kostenfrei sind, verwundert. PädagogInnen aufgepasst! Keine Zeit für die Vorbereitung einer schlauen Supplierstunde? Auf der Suche nach Ideen für Ihre Arbeit mit der Jugendgruppe? Dann holen Sie sich „the BOX – Innovative Stundenbilder für zwischendurch“. Nach der Erfolgsgeschichte der ersten BOX für 14- bis 19-Jährige hat das FORUM Umweltbildung jetzt innovative Ideen für die interaktive Gestaltung des Unterrichts für 10- bis 14-Jährige zusammengestellt. the BOX enthält 23 verschiedene Stundenbilder, welche in Form von Kärtchen spannende Gruppen- und Einzelarbeiten, phantasiefördernde Spiele sowie originelle Gedankenexperimente rund um die Themen Biodiversität, Energieverbrauch, Globales Lernen & Co. präsentieren. Sie alle orientieren sich an den Aspekten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung und greifen dabei auf Methoden zurück, die kreativ und handlungsorientiert sind und die Lernenden zum aktiven Mitmachen, Quer- und Mitdenken anregen. l Schluss mit Gebührenbefreiungen für Tourismus, Industrie und E-Wirtschaft Bis dato sind – mit Ausnahme von Tirol – bloß die kommunale Wasserver- und Abwasserentsorgung in Österreich mit Gebühren belegt und treffen damit in erster Linie die Haushalte, während andere Sektoren wie Tourismus, Industrie und E-Wirtschaft Wasser gratis nutzen können und damit auch noch Geld verdienen. „Es kann nicht länger angehen, dass Wassernutzung, etwa für den Betrieb von Schneekanonen, oder durch die Nutzung der thermischen Kapazität des Wassers, z. B. zur Kühlung oder in der Energieproduktion durch die Wasserkraft, gratis ist. Das ist Luxus auf Kosten der Allgemeinheit, der nicht mehr verantwortbar ist, und zudem eine umweltschädliche Subvention, die nicht länger bestehen darf“, betont UWD-Präsident Franz Maier. Kostendeckungsprinzip für Wasserdienstleistungen Die WRRL verlangt, dass von den Mitgliedstaaten eine verursachergerechte und kostendeckende, auch die Um- webtipp: www.umweltbildung.at/ thebox welt- und Ressourcenkosten berücksichtigende, Wasserbepreisung sichergestellt wird. Eine weitergehende Bepreisung von Wasserdienstleistungen ist möglich, wenn die Ziele der WRRL gefährdet sind. Nur 37 % (!) der Fließgewässer befinden sich in Österreich aktuell in einem von der WRRL geforderten sehr guten oder guten ökologischen Zustand. Und vom 100 %-Ziel aller Gewässer im zumindest guten ökologischen Zustand bis 2027 sind wir überhaupt so weit entfernt wie nie. Wann, wenn nicht jetzt, sollten also ergänzend ökonomische Instrumente im Gewässerschutz eingesetzt werden? In der derzeitigen Finanzlage können wir uns nicht auf die Mittel aus dem Umweltförderungsgesetz verlassen, die bis dato für ökologische Sanierungsmaßnahmen an Gewässern bereitgestellt wurden. Österreich muss die Aufforderung der EU-Kommission ernst nehmen und ergänzend auf ökonomische Instrumente zurückgreifen – die Abgaben müssen selbstverständlich zweckgebunden sein. Umwelt- und Ressourcenkosten berücksichtigen Der UWD hat in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität Linz und der Wirtschaftsuniversität Wien eine Studie erstellt, welche die konkrete Einführung von richtlinienkonformen Wassergebühren untersucht hat und die Grundlage für die Implementierung einer modernen, die Umwelt- und Ressourcenkosten berücksichtigenden Wassergebührenpolitik bietet. Denn aus umweltrechtlicher Sicht ist klar: Sobald eine Wasserdienstleistung in Anspruch genommen wird, ist eine Abgeltung der entstehenden Kosten für die Umwelt gemäß dem Verursacherprinzip anzustreben. Dabei spricht man von einer gebührenpflichtigen Wasserdienstleistung, sobald auf einen Wasserkörper signifikant eingewirkt wird; z. B. bei einer Beeinträchtigung des Ökosystems durch für Fische nicht passierbare Querbauwerke oder Trockenfallen von Flüssen. Bislang werden bei der Wasserpreisgestaltung Umwelt- und Ressourcenkosten wenig bis gar nicht berücksichtigt. Dabei läge darin hohes Potenzial. Einerseits würden Wassergebühren in Tourismus, Industrie und E-Wirtschaft zu einem sorgsameren Umgang mit der Ressource führen und wenig rentable Anlagen damit einfach nicht errichtet. Andererseits würden durch die Einführung von entsprechenden Gebühren Einnahmen kreiert werden, die für eine ökologische Sanierung unserer Gewässer einsetzbar wären. UWD-Studie zeigt, wie moderne Wassergebührenpolitik umgesetzt werden kann Die Studie, die im Herbst im MANZ-Verlag erscheint, belegt, dass eine Anwendung der Wassergebührenpolitik gefordert ist, da sie Anreize setzt, die Wasserressourcen effizienter zu nutzen und zeigt auf, wie eine solche Politik konkret – legistisch wie ökonomisch – umgesetzt werden könnte. Fazit: Das Gemeingut Wasser darf nicht dem Profitdenken geopfert werden! Die Bundesregierung ist gefordert, für den Wert dieser kostbaren Ressource auch einen entsprechenden Preis anzusetzen. l webtipp: www.umweltdachverband.at/themen/ wasser/wassergebuehren aktuelles aus EU-Umweltbüro & CIPRA Österreich Foto: © Tourismusverein Lunz am See D ie Konferenz von Europas größter Umweltorganisation, dem EEB (European Environmental Bureau) am 19. Oktober in Brüssel, wird sich unter dem Titel „A reform agenda for a sustainable Europe“ mit den Themen Better Regulation, Nachhaltigkeit und Rechtsstaatlichkeit auseinandersetzen. Was die EU in diesen Bereichen in den kommenden fünf Jahren plant, könnte negative Auswirkungen auf alle EUBürgerInnen haben. Die Tagung findet im zeitlichen Kontext der COP 21, der Fitness-Checks von Natura 2000 und des Kreislaufwirtschaftspakets statt. Hochrangige ReferentInnen aus europäischen Institutionen, aus Wissenschaft und der Zivilgesellschaft werden die TeilnehmerInnen inspirieren und informieren. EEB: Sustainable Europe | Alpenkonvention & NÖ 29.-30.9.: CIPRA Österreich-Tagung „Die Alpenkonvention und die Region der Niederösterreichischen Randalpen – Möglichkeiten der nachhaltigen Regionalentwicklung“ lautet der Titel der diesjährigen CIPRA Österreich-Jahresfachtagung am 29. und 30. September in Lunz am See (NÖ). Die Tagung wird sich mit den Herausforderungen peripherer Alpenregionen befassen, da durch eine immer stärkere Konzentration von Agglomerationsräumen in den Gunstlagen auf diese Räume große Veränderungen zukommen. Am Beispiel des Bergsteigerdorfes Lunz am See wird nicht nur die schwierige Situation dargestellt, sondern es sollen auch die Potenziale dieser dezentralen Bergregionen aufgezeigt werden. Die Konferenz wird zudem der Fra- ge nachgehen, welche Rolle die Alpenkonvention bei der Stärkung strukturschwacher und peripherer Alpenregionen leisten kann und welche konkreten Möglichkeiten die Durchführungsprotokolle der Alpenkonvention bieten. Namhafte ReferentInnen – u. a. Markus Reiterer, Generalsekretär der Alpenkonvention, Peter Haßlacher, Vorsitzender von CIPRA Österreich und Marianne Penker von der BOKU Wien – werden diese Themen aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Neben Vorträgen und Podiumsdiskussionen werden im Zuge einer Exkursion am 29. 9. Umsetzungsbeispiele veranschaulicht. l webtipps: www.eebconference.eu; www.cipra.at 2/2015 3| fact.um BIOLOGISCHE VIELFALT und Gesundheit gehen Hand in Hand: Tun wir etwas für den nachhaltigen Schutz der Biodiversität, schützen wir zugleich unsere Gesundheit. Der UWD nimmt das brandaktuelle Thema näher unter die Lupe. „BNE reloaded“ ziert das in limettengrün gehaltene Cover des vor kurzem erschienenen Jahrbuchs des FORUM Umweltbildung, das am 21. Oktober 2015 offiziell präsentiert wird. Dieses Jahr erfolgt die Vorstellung gemeinsam mit der Prämierung außerschulischer Projekte des Bildungsförderungsfonds. „BNE reloaded“, der Titel des Jahrbuchs, bezieht sich auf die Neuorientierung in der BNE-Szene nach dem Ende der UNESCO-Bildungsdekade und dem Übergang zu dem nun in Kraft tretenden Weltaktionsprogramm, bei dem das FORUM Umweltbildung die Rolle des Focal Point für Österreich einnimmt. Eine der Hauptaufgaben besteht jetzt darin, sehr unterschiedliche Partner zu integrieren und diverse Themen- und Lernbereiche zu- Foto: © Frank Behrens/flickr; CC BY-SA 2.0 Gesund! Natürlich. bildung für nachhaltige entwicklung Für BücherfreundInnen: „BNE reloaded“ künftiger Entwicklung zu einem Gesamtkonzept zu verschmelzen. Neben dem Fokus „Ende der Bildungsdekade“ erwartet die LeserInnen ferner eine Reihe informativer Beiträge und Interviews, u. a. zu folgenden Schwerpunkten: Citizen Science, Biodiversität, Boden, Smartphones in der Naturerfahrung sowie Nachhaltigkeit und Bildungstradition. Dabei wird dem Einfluss von Bildung für nachhaltige Entwicklung auf die angewandten Bürgerwissenschaften, ihrer Rolle als Kernstück der biologischen Dimension einer nachhaltigen Entwicklung, ihrer Bedeutung auf die Bewusstseinsbildung in Sachen Ressourcenknappheit und vielem mehr auf den Grund gegangen. l webtipp: www.umweltbildung.at/publikationen Reines Wasser, saubere Luft, nährende Vielfalt Der Biodiversitätsverlust steht ganz oben auf der Liste, wenn es um die Gefährdung des Zuganges zu sauberem Wasser geht. Verschlechtert sich der Zustand der Ökosysteme, etwa durch starke Nährstoffeinträge, mindert sich die Wasserqualität. Nicht nur gesundheitlich betrachtet ein Teufelskreis! Auch für die Qualität der Luft spielen Ökosysteme eine reinigende Rolle, z. B. durch die Filterfunktionen der Blattoberflächen. Bedenkt man, dass Luftverschmutzung eine der größten umweltbezogenen Gesundheitsgefahren birgt, wird die Rolle der Biodiversität für die Gesundheit neuerlich offenkundig. Vor allem der Verlust von genetischer Vielfalt ist nach Angaben der WHO zudem eine wesentliche Bedrohung für die Ernährungssicherheit. Um eine Anpassung an den Klimawandel und eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu gewährleisten, braucht es eine reiche biologische Vielfalt in der Landwirtschaft. hinaus dramatisch. Am Beispiel der Arnika betrachtet: Für ihre antibakterielle, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung bekannt, war sie einst in Europa stark verbreitet. Heute ist sie insbesondere durch die Intensivierung der Landwirtschaft gefährdet. Der Verlust der Artenvielfalt wird ferner durch Landnutzungsänderung und die Verbreitung invasiver gebietsfremder Arten weiter vorangetrieben. Grün steigert das Wohlbefinden Durch die zunehmende Urbanisierung verlieren immer mehr Menschen den Kontakt zur Natur, welcher jedoch mit zahlreichen positiven Effekten für die psychische Gesundheit konnotiert ist. Wissenschaftliche Studien belegen, dass der Aufenthalt „im Grünen“ Wohlbefinden und Gesundheit positiv beeinflusst. So werden Stressabbau und Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit eher durch Aufenthalte in Grün- als in Innenräumen und bebauter Umgebung gefördert. Eine „natürliche“ Umgebung wird mit einer Reduktion von Herzschlagraten, Pulsfrequenzen und Stresshormonen sowie einer Verbesserung der Stimmung assoziiert. Biodiversität & Gesundheit: ein starkes Team! Das Projekt „Biodiversität & Gesundheit“, das im Rahmen der Kampagne vielfaltleben durchgeführt und vom BMLFUW, den Ländern und der EU finanziert wurde, soll die Bandbreite der Verflechtungen zwischen biologischer Vielfalt und Gesundheit aufzeigen, Synergien zwischen Naturschutz und Gesundheitsthemen fördern und ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie. Im Zuge des Projekts wurden u. a. ein Blog und eine umfassende Hintergrundstudie erstellt. Darüber hinaus plant der Umweltdachverband als weitere wichtige Maßnahme die Etablierung einer Plattform zu „Biodiversität & Gesundheit“. l Potenzial für die Medizin geht verloren Sterben Arten aus, gehen außerdem auch deren potenzielle Heilfunktionen verloren. Heute werden Medikamente meist entweder aus Pflanzen gewonnen oder den „natürlichen Vorbildern“, also Bestandteilen in Pflanzen, Tieren oder Mikroben, nachempfunden. Der Verlust ist damit über den intrinsischen Wert der Natur webtipp: http://natur-vielfalt.at/gesundheit/blog BNE aktuell Weltaktionsprogramm startet Fotos: © FORUM Umweltbildung D ie UN-Dekade hat in den vergangenen zehn Jahren das Bewusstsein für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) geschärft, AkteurInnen mobilisiert und zur Koordinierung von Stakeholdern beigetragen. Deswegen wurde von der UNO ab 2015 ein Weltaktionsprogramm (WAP) für BNE ausgerufen und alle Mitgliedstaaten aufgefordert, ihr Engagement für BNE fortzuführen. Zu diesem Zweck wurde ein Fahrplan für das auf die Dekade folgende WAP erarbeitet. Das übergreifende Ziel des WAP ist es, „Aktivitäten auf allen Ebenen und in allen Bereichen der Bildung anzustoßen und zu intensivieren, um den Prozess hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu beschleunigen.“ FORUM Umweltbildung als Focal Point in Österreich Auf nationaler Ebene wurden für das WAP Koordinationsstellen ernannt, die maßgeblich dazu beitragen sollen, die Ziele des WAP umzusetzen – in Österreich wird das FORUM Umweltbildung diese verantwortungsvolle Rolle übernehmen und damit als Focal Point, also als Unterstützungsstruktur des WAP zu BNE in Österreich, Maßnahmen begleiten, unterstützen und dokumentieren. Übrigens: Am 20. November 2015 findet eine Veranstaltung statt, bei welcher Ideen und Vorschläge zum Weltaktionsprogramm diskutiert werden. l webtipp: www.weltaktionsprogramm.at Seltene Nutzpflanzen- und Nutztierarten liegen dem Umweltdachverband am Herzen. Weshalb er sich in zwei Projekten intensiv mit der Bewusstseinsbildung rund um diese gefährdeten Arten beschäftigt: Im Zuge des Projekts „Seltene Nutzpflanzen – von Einkorn, Hanf und Brünnerling“, das im Rahmen der Umweltinitiative MUTTER ERDE durchgeführt wird, beschäftigten sich SchülerInnen der HAK Laa an der Thaya mit Artensterben und Biodiversitätsverlust in der Region und mit Initativen, die dem entgegenwirken möchten. Dazu besuch- ten sie unter anderem Hanfpionier und Landwirt Günther Schmid, der ihnen Wissenswertes über die Geschichte der Kulturpflanze Hanf, welche schon vor tausenden Jahren als universelle Heilund Nutzpflanze geschätzt wurde, erzählte. Eine Fahrt durchs Hanfthal und das Selbermachen eines Hanfaufstrichs zählten zu den Highlights der beiden Workshops mit den SchülerInnen. Seltene Nutztierrassen stellt die Fotoausstellung „Von blauen Ziegen und schwarzen Schweinen – Eine Ausstellung über eine Reise quer durch die Alpen zu den letzten ihrer Art“ von Fotograf Günter Jaritz in den Fokus. Die Ausstellung ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit von Umweltdachverband und dem Zuchtverein für traditionelles Nutzgeflügel in den Alpen und thematisiert die Schönheit und Bedeutung vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen. Sie war u. a. im Frühsommer im Tirolerhof im Tiergarten Schönbrunn zu sehen und ist von Mitte September bis Anfang November in der Bezirkshauptmannschaft Lienz zu Gast. l webtipp: www.umweltbildung.at/initiativen FUTURE LECTURES: Diversität im Fokus Seit dem Abschluss der FUTURE LECTURES 2014 im Dezember des Vorjahres ist viel passiert. Auch dieses Jahr gab es einige Bewerber für die Veranstaltungstrilogie, bei welcher Teams aus Studierenden und Lehrenden in Kooperation mit dem FORUM Umweltbildung „Vorlesungen“ der besonderen Art an Universitäten und Fachhochschulen organisieren. Die Wahl fiel schließlich auf die Akademie der bildenden Künste in Wien, die Universität Klagenfurt und die Fachhochschule Wieselburg – eine Kunsthochschule, eine sozialwissenschaftliche Universität und eine Fachhochschule mit einem Schwerpunkt auf Projektmanagement und Marketing. Von dieser Diversität der beteiligten Hochschulen profitieren alle. Sie entspricht nicht nur den Grundprinzipien die- ser Veranstaltungsreihe, die unter der Schirmherrschaft von Dennis Meadows steht und sich durch Mehrperspektivität, interaktives Design und partizipative Planung auszeichnet. Die Vielfalt der diesjährigen Themen deckt außerdem ein breites Interessenfeld ab: Von neuen Formen der Nachhaltigkeit im ländlichen Raum über einen bildungskritischen Diskurs bis hin zu der Frage, wie Architektur und Zukunft im Jetzt aufeinandertreffen können wird einiges geboten werden – auf jeden Fall erwarten die ZuhörerInnen Inputs aus der Sicht hochkarätiger AkteurInnen und spannende Diskussionen über interdisziplinäre Grenzen hinweg. Los geht's am 17.11. an der FH Wieselburg. l webtipp: www.futurelectures.at Himmlisches Fest für unsere Bienen Foto: © Frank/flickr, CC BY-NC-ND 2.0 V on der Reinigung des Wassers und der Verfügbarkeit sauberer Luft über die Grundlage für Arzneien und die Wirkung von Naturbesuchen: Mannigfaltig und international anerkannt sind die positiven Leistungen, welche die Natur für die Gesundheit erbringt – und das kostenlos! Doch diese Vielfalt ist zunehmend gefährdet: Die Verarmung der Biodiversität hat nicht nur negative ökologische Auswirkungen, sondern auch Folgen für das menschliche Wohlbefinden. Grund genug für den Umweltdachverband, das Thema im Rahmen eines Projekts näher zu beleuchten. Foto: © Slow Food Weinviertel/G. Gansler Kostbarkeiten: von Hanf & blauen Ziegen Zum Ende der diesjährigen Bienensaison laden das Kuratorium Wald und der Umweltdachverband am 3. und 4. Oktober 2015 zum traditionellen Bienenfest Am Himmel. Das vielseitige Programm, das auf die BesucherInnen wartet, soll auf die Gefährdung und den anhaltenden Rückgang vieler Bienenarten – neben der domestizierten Honigbiene etwa auch Sand-, Mauer-, Woll- und Pelzbienen – aufmerksam machen. Wirksame Maßnahmen zum Schutz dieser Insekten, die einen so wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt wie auch zur Wertschöpfung in der landwirtschaftlichen Produktion leisten, müssen deshalb alsbald getroffen werden. Das Bienenfest Am Himmel wird die emsigen Hautflügler jedenfalls facettenreich in den Mittelpunkt rücken. Auf dem Programm stehen beispielsweise ein Forscherzelt, das spannende Einblicke in die Welt der Bienen gibt, ein Kino-Zelt, in welchem der Film „More Than Honey“ laufen wird sowie ein Bio-ImkerInnen-Markt mit Honigprodukten von Met bis Propolis. Zudem wird der Varroa-Controller vorgestellt, der eine chemiefreie Bekämpfung der Varroamilbe ermöglicht. Ferner sorgen ein BienenHonig-Lehrpfad, Nützlingshotels, eine Leseecke, Bastelstationen, ein Schminkstand, das spannende Bienenquiz, u. v. m. für erlebnisreiche Stunden. Versüßen auch Sie sich das erste Oktober-Wochenende Am Himmel (Himmelstraße/Ecke Höhenstraße, 1190 Wien) und feiern Sie mit! l webtipp: www.himmel.at fact.um | 42/2015 Über Stock und Stein KAUM EIN Thema im Forst- und Freizeitbereich polarisiert derzeit so stark wie die Diskussion um die generelle Freigabe von Forststraßen für RadfahrerInnen. Der Umweltdachverband tritt für eine Freigabe ein – aber geordnet! kurz & bündig: natur- und umweltnews Mehr Mittel für Gewässerschutz gefordert Enorme Sanierungsanstrengungen an Österreichs Gewässern sind notwendig, wenn alle Gewässer bis spätestens 2027 in einen guten ökologischen Zustand gebracht werden sollen, wie dies die EU-Wasserrahmenrichtlinie vorgibt. Am 21. Juli ging die Begutachtung des 2. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans zu Ende. Allerdings wackelt die Finanzierung dieser Sanierungsmaßnahmen für die kommenden Jahre nach Auslaufen des Umweltförderungsgesetzes (UFG) Ende 2015. Seit 2009 standen Mittel aus dem UFG im Ausmaß von 140 Mio. Euro zur Verfügung, die Investitionen im Wert von 400 Mio. Euro auslösen konnten. Die Fortsetzung dieser Mittel gilt allerdings als nicht gesichert, obwohl in der zweiten Planungsperiode 2015-2021 die Umsetzung von Maßnahmen durch Gemeinden und Ver- nehmende Zahl an MountainbikerInnen, mit denen sie sich nun die Wege teilen müssen, kritisch und fühlen sich durch diese gefährdet. Weitere Aspekte bringen FörsterInnen, aber auch NaturschützerInnen ins Gespräch: Durch den verursachten Lärm würde die Wildruhe gestört, die groben Reifen der Bergfahrräder könnten den sensiblen Waldboden schädigen. Knackpunkt Wegehalterhaftung Das Forstgesetz von 1975 besagt, dass jede/r den Wald zu Erholungszwecken betreten darf, allerdings mit einigen Einschränkungen. Dazu gehört unter anderem das Fahren mit Kraftfahrzeugen, das Reiten – und das Radfahren. Argumentiert werden diese Einschränkungen meist mit dem bestehenden Sicherheitsrisiko, besonders im Zuge von Forstarbeiten. Angesichts dessen und der bestehenden Wegehalterhaftung verwundert es nicht, wenn WaldbesitzerInnen eine generelle Freigabe ablehnen. Auch manche WanderInnen sehen die zu- Eigenverantwortung & Fair Play gefordert Die zielgerichtete Freigabe neuer Strecken in Kombination mit einer entsprechenden Neuregelung des Wegehalterrechts wären entscheidende Maßnahmen für eine Lösung, mit der alle Seiten zufrieden sein könnten. Es muss gesetzlich klar festgehalten werden, dass WaldbesitzerInnen nicht für Unfälle haftbar gemacht werden können, die auf ihrem Grund passiert sind. Schließlich tragen die SportlerInnen selbst die Verantwortung für ihre Sicherheit. Zudem müssen die „Fair Play-Regeln“ für den Wald befolgt werden, damit am Ende sowohl BikerInnen als auch WaldbesitzerInnen und nicht zuletzt die Natur mit der neuen Lösung zufrieden sein können. l Mit der ordentlichen Vollversammlung des Umweltdachverbandes am 2. Juli wurde der in den letzten zwei Jahren laufende Reformprozess „UWD 2020“ erfolgreich abgeschlossen: Die gelungene Umstrukturierung der Gremien und die beschlossene Statutenänderung stellen klare Weichen für die Zukunft. Ab sofort wird ein verkleinerter Vorstand als Leitungsorgan fungieren, das Vereinsorgan Präsidium wurde abgeschafft. In den nunmehr zehnköpfigen Vorstand des Umweltdachverbandes wurden gewählt: Liliana Dagostin (ÖAV), Regina Hrbek (Naturfreunde Österreich), Birgit Mair-Markart (Naturschutzbund webtipps: www.umweltdachverband.at/ publikationen/stellungnahmen-positionspapiere; www.naturfreunde.at/freie-fahrt; www.alpenverein.at/ portal/natur-umwelt/bergsport_umwelt; www.sicherheitimwaldfueralle.at; www.landforstbetriebe.at Österreich hat das Übereinkommen über den Zugang zu Informationen, die Öffentlichkeitsbeteiligung an Entscheidungsverfahren und den Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten (Aarhus-Konvention) im Jänner 2005 ratifiziert. Danach müssen u. a. Mitglieder der Öffentlichkeit, insbesondere Umweltorganisationen, im innerstaatlichen Recht die Möglichkeit haben, Verstöße gegen Umweltgesetze anzufechten. Österreich ist allerdings immer noch, auch im Bereich des Abfallrechts, weit von einer Umsetzung entfernt. Die EU-Kommission hat vergangenen Sommer ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Republik Österreich wegen unzureichender Umsetzung von Art. 9 Abs. 3 Aarhus-Kon- Foto: © Alexander Müller ansichten Victoria-Christina Piribauer, Österreichischer Forstverein, Vorstandsmitglied im Umweltdachverband termine Erneuerbare Energien aus forstlicher Biomasse In Österreich ist der Anteil an erneuerbarer Energie im europäischen Vergleich mit rund 32 % relativ hoch – nur drei Staaten weisen eine höhere Rate auf. Der Anteil der Bioenergie an den Erneuerbaren liegt bei etwa 60 %, womit diese der bedeutendste erneuerbare Energieträger ist. Innerhalb der Bioenergie ist holzbasierte Biomasse mit etwa 80 % der wesentlichste Faktor. Damit deckt Letztere aktuell rund 15 % des heimischen Gesamtenergiebedarfes ab. In der neuen EU-Forststrategie wird festgehalten, dass die Forstbiomasse in der EU derzeit die wichtigste Quelle Erneuerbarer darstellt. Den nationalen Aktionsplänen zufolge soll zur Erzeugung von Wärme, Kälte und Elektrizität genutzte Biomasse rund 42 % zum Ziel beisteuern, den Gesamtanteil der Erneuerbaren bis zum Jahr 2020 auf 20 % zu erhöhen. Eine Untersuchung zur Beurteilung der bis 2020 verfügbaren Biomasse in Österreichs Wäldern, unter Wahrung von Nachhaltigkeitsaspekten, hat ergeben, dass Nutzungsreserven vorhanden sind und dass das Ausschöpfen dieser Reserven zur Erreichung der EU-Vorgaben essenziell ist. Die Nutzung forstlicher Biomasse ist sowohl für die WaldbesitzerInnen wie auch für den Wald als Ökosystem positiv. Durch den Abbau überalterter, instabiler Bestände kommt es zudem zur notwendigen Verjüngung dieser Flächen, wobei sich die WaldbesitzerInnen zunehmend an der natürlichen Waldgesellschaft orientieren und verstärkt Laub- und Mischwälder begründen. Ein Benefit für WaldbesitzerInnen ist die Entstehung von Märkten für bisher nicht nachgefragte Holzsortimente sowie zusätzlicher Kundenkreise. Der verstärkte Einsatz der forstlichen Biomasse neben anderen erneuerbaren Energieträgern zur Erreichung der Klimaziele ist daher notwendig und unter Berücksichtigung aller ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeitsaspekte die beste Möglichkeit, diese Ziele auch wirklich zu erreichen. l webtipp: www.forstverein.at impressum Herausgeber und Medieninhaber: Umweltdachverband, Strozzigasse 10/7-9, 1080 Wien, Tel. +43/1/40113-0, Fax: DW 50 E-Mail: [email protected], www.umweltdachverband.at ZVR-Zahl 255345915 Offenlegung gem § 25 MedienG www.umweltdachverband.at/uwd/gremien; www.umweltdachverband.at/uwd/leitbild Redaktion und Gestaltung: Sylvia Steinbauer, Katharina Kerschhofer, Manuel Grebenjak Druck: Janetschek GmbH, 3860 Heidenreichstein fact.um richtet sich an EntscheidungsträgerInnen und Interessierte im Natur- und Umweltschutzbereich. Erscheinungsweise: 4 x jährlich. Auflage: 33.000 Exemplare. Erscheinungsort: Wien. 22. September 2015 Workshop: Wirtschaft & Natur in NÖ – eine Win-Win-Partnerschaft infos www.wirtschaft-natur-noe.at webtipp: www.umweltdachverband.at/uwd/ gremien/vollversammlung-2015 AWG-Novelle 2015 unbedingt nachbessern vention eröffnet. Dies u .a. auch deshalb, weil Umweltorganisationen außerhalb von Verfahren betreffend IPPC-Behandlungsanlagen die fehlende Einhaltung von abfallrechtlichen Bestimmungen des AWG überhaupt nicht bekämpfen können. Umso mehr verwundert die nun in Begutachtung geschickte AWG-Novelle, die den EU-rechtswidrigen Zustand in puncto Umsetzung der Aarhus-Konvention prolongiert. Der UWD appelliert daher an Umweltminister Rupprechter, die AWG-Novelle dringend nachzubessern und die Beteiligungsrechte für die Zivilgesellschaft auch in anderen Bundesumweltgesetzen schnellstmöglich umzusetzen. l webtipp: www.umweltdachverband.at/presse 5. Oktober 2015 Start: MSc-Lehrgang Management & Umwelt infos www.uma.or.at 5.-7. Oktober 2015 Österreichische Photovoltaik-Tagung infos www.pvaustria.at 14.-15. Oktober2015 45. Österreichischer Naturschutztag: Natur verbindet – Wie kommen wir zu mehr blühenden Landschaften? infos www.naturschutzbund.at 5. November 2015 Workshop: Wirtschaft & Natur in NÖ – eine Win-Win-Partnerschaft infos www.wirtschaft-natur-noe.at 13. November 2015 Naturfreunde-Umweltkonferenz: Natur und Gesundheit infos www.umwelt.naturfreunde.at webtipp: mehr aktuelle Termine auf www.umweltdachverband.at gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens Druckerei Janetschek GmbH, UW-Nr. 637 Ein Teil unserer Arbeit wird vom BMLFUW unterstützt. Österreich), Victoria-Christina Piribauer (Österr. Forstverein), Reinhold Christian (Forum Wissenschaft & Umwelt), Manuel Hinterhofer (Österr. Fischereiverband), Peter Lebersorger (Österr. Landesjagdverbände), Christoph Pfemeter (Österr. Biomasse-Verband) sowie Gerald Pfiffinger (BirdLife Österreich). „Als Umweltinteressenvertretung liegen große Herausforderungen vor uns: Die Konflikte zwischen Wirtschaft und Umwelt, die naturverträgliche Gestaltung der Energiewende, die Sicherung der Biodiversität, die Umsetzung des europaweiten Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000 in Österreich, die Weiterentwicklung der Nationalparks, die Umsetzung der EU-WRRL, der Alpenschutz, die Sicherung der Rechte für Natur und Umwelt – in all diesen Bereichen werden wir uns weiterhin für Natur- und Umweltschutz stark machen“, erklärte Franz Maier, der einstimmig wiedergewählte UWD-Präsident. l Der Umweltdachverband ist ausgezeichnet mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen. Neue Spendeninitiative: Wir für Umwelt Mit Jänner 2015 startete der Umweltdachverband die Spendeninitiative „Wir für Umwelt“ und eröffnete damit das Tor zum Fundraising. Mithilfe mehrerer operativer Säulen – den Auftakt macht bereits im September 2015 eine groß angelegte Spendenlotterie – sollen innovative Wege für ein effizientes und zukunftsorientiertes Umweltmarketing beschritten werden. Mit der Namensgründung „Wir für Umwelt“ sowie dem Entwurf eines entsprechenden Logos wurden erste Maßnahmen getroffen, die eine visuelle Umsetzung der neuen Fundraising-Strategie ermöglichen. In einem weiteren Schritt wurden eine Website und Informationsmaterialien entworfen, die in Kürze öffentlich zugänglich sein werden. Parallel dazu entwickelte das Fundraising-Team des Umweltdachverbandes – gemeinsam mit einer Begleitgruppe, die sich aus TeilnehmerInnen einiger Mitgliedsorganisationen des Umweltdachverbandes zusammensetzt – zugkräftige Konzepte für die Spendenlotterie. Letztere startet im September © Chloé Thomas U m die Frage der generellen Freigabe von Forststraßen für RadfahrerInnen hat sich in den vergangenen Monaten eine stark emotional aufgeladene Debatte zwischen verschiedenen Interessengruppen entwickelt. So sorgen sich WaldbesitzerInnen und ForstwirtInnen vor allem wegen des Sicherheitsrisikos für ForstarbeiterInnen und MountainbikerInnen, während BefürworterInnen Chancen für den Tourismus und ungenutztes Erholungspotenzial für NaturliebhaberInnen sehen. webtipps: www.umweltdachverband.at/ publikationen/stellungnahmen-positionspapiere; www.umweltdachverband.at/presse UWD: Neuer Vorstand einstimmig gewählt © UWD Foto: © Johan Wieland/flickr, CC BY-NC-ND 2.0 Naturverträgliche Lösung gefragt Der Umweltdachverband hat sich im Rahmen seiner diesjährigen ordentlichen Vollversammlung des Themas angenommen und ein Positionspapier beschlossen. In diesem Papier fordert er anstatt der generellen Freigabe des Waldes zufriedenstellende vertragliche oder gesetzliche Lösungen, die bundesweit geeignete Strecken freigeben. Außerdem sollen bereits bestehende Radstrecken flächendeckend erhoben und durch geeignete Darstellungsformen im Vergleich zum gesamten Forststraßennetz transparent gemacht werden. Weiters wurde festgehalten: Querfeldeinfahrten von BikerInnen werden aus ökologischer Sicht nicht befürwortet. bände, die auf diese Förderungen angewiesen sind, im Vordergrund stehen muss. Die geforderten Mittel werden neben der Weiterführung der Maßnahmen zur Durchgängigkeit der Gewässer vor allem für Verbesserungen der Gewässerstruktur benötigt. Der Umweltdachverband appelliert daher an Finanzminister Schelling, die laufenden Verhandlungen zugunsten der Weiterführung der Fördermöglichkeiten aus dem UFG zu einem raschen Abschluss zu bringen und die Mittel dafür signifikant aufzustocken, um das Tempo der Maßnahmenumsetzung entsprechend den Zielvorgaben der Wasserrahmenrichtlinie anpassen zu können. l und wird in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Lotteriebüro Prokopp durchgeführt. Mit der Spendeninitiative des Umweltdachverbandes können mehr als 100.000 Menschen erreicht werden. Sie alle bekommen damit die Chance, gleichzeitig der Umwelt zu helfen und attraktive Preise zu gewinnen. Fest steht: Die Initiative setzt neue Maßstäbe, denn eine Spendenlotterie in dieser Größenordnung ist in Österreich bis dato einzigartig. Machen auch Sie mit! l webtipp: www.wirfuerumwelt.at SPENDEN-KONTO – AUCH ONLINE! Bitte unterstützen Sie uns auch finanziell! Unser Konto: RLB NÖ-Wien, IBAN: AT10 3200 0000 0046 8413, BIC: RLNWATWW l www.e-spende.at/uwd Vielen Dank!
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