Biodiversität Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens. Sie umfasst nebst dem Artenreichtum von Pflanzen, Tieren, Pilzen und Kleinstorganismen auch die Vielfalt innerhalb der Arten sowie die Vielfalt der Wechselwirkungen dieser Organismen und ihrer Lebensräume. Biodiversität bildet unsere Lebensgrundlage und ist deshalb entscheidend für das menschliche Wohlergehen. Pflanzen spielen dabei als Primärproduzenten eine zentrale Rolle. Ausmass der Biodiversität Schätzungen zufolge leben über 10 Millionen verschiedene Lebewesen auf der Erde. Beschrieben wurden bisher rund 1,8 Millionen Arten, darunter 300 000 Farn- und Samenpflanzen. Von den Tropen bis zu den Polarregionen, von den Wüsten bis zu den tiefsten Weltmeeren konnten Pflanzen alle Lebensräume der Welt erobern, weil sie sich im Laufe der Evolution an die unterschiedlichen Verhältnisse angepasst haben. Dabei entwickelten sie eine Fülle von Lebensstrategien, mit verschiedenartigsten Formen, Farben und Düften. In der Schweiz leben in 235 Lebensraumtypen über 50 000 Arten,davon 3000 Farn- und Samenpflanzen. Darunter befinden sich rund 100 Arten, deren Verbreitungsgebiet vollständig oder grösstenteils in der Schweiz liegt. Die Schweiz verdankt diesen Pflanzenreichtum den ausgeprägten Höhengradienten, ihrer abwechslungsreichen Geologie, ihrer Lage im Herzen Europas und der Vielfalt traditioneller Landnutzungen. Letztere erklärt auch die grosse Zahl von 12 000 schweizerischen Nutzpflanzensorten. Wert der Biodiversität Die biologische Vielfalt ist nicht nur schön, sondern sie sichert unsere Ernährung, liefert medizinische Wirkstoffe, schützt uns vor den Folgen des Klimawandels und vor Naturkatastrophen. Sie sorgt für sauberes Wasser, saubere Luft, fruchtbare Böden und für attraktive Wohn-, Freizeit- und Ferienlandschaften. Rückgang der Biodiversität In den letzten Jahrzehnten ist die biologische Vielfalt weltweit und in der Schweiz massiv zurückgegangen. Gründe für diesen Rückgang sind die intensive Land- und Wassernutzung, Überbauungen, der Klimawandel, die aus der Luft eingebrachten Nährstoffe und invasive Arten. Der Anteil intakter, naturnaher Flächen im Mittelland und in den Tallagen der Berggebiete ist auf einem bedenklich tiefen Niveau angelangt. Die Bestände vieler Arten sind deshalb rückgängig und ihr langfristiges Überleben ist nicht gesichert. Biodiversität als Lebensgrundlagen Es gibt viele Gründe, die biologische Vielfalt zu erhalten und zu fördern. Dazu gehören ethische Aspekte genauso wie der Nutzen für jetzige und zukünftige Generationen. Bisherige Bemühungen zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität in der Schweiz haben dazu beigetragen, dass die Lage nicht noch viel schlechter ist. Doch umfassende Massnahmen sind in allen Gesellschaftsbereichen, nicht nur im Naturschutz, weiter dringend notwendig und lohnenswert.
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