Lehrplan 21 sorgt für Emotionen Grosses Interesse am Informationsabend «Lehrplan 21, Fluch oder Segen», welcher von der CVP Sirnach organisiert wurde. Zum Teil waren Emotionen spürbar, insbesondere unter den Lehrplan-Gegnern. Sirnach – Die CVP Ortspartei Sirnach organisierte einen öffentlichen Informationsabend zu einem Thema, das vielen noch ziemlich unbekannt ist. Dass das Bedürfnis vorhanden ist, sich über den Lehrplan 21 zu informieren und dazu Stellung zu beziehen beweist die Tatsache, dass der Saal im Restaurant Löwen bis auf den letzten Platz besetzt war. Als Referenten konnten zwei Fachleute aus den eigenen CVP-Reihen gewonnen werden. Auf der Pro Seite legte sich die Märstetterin Anne Varenne (Präsidentin Bildung Kanton Thurgau) ins Zeug und versuchte, den gut 60 Besuchern, den Lehrplan schmackhaft zu machen. Ihr gegenüber stand der Ermatingener Reto Lagler (Grossrat). Ziel der Befürworter des Lehrplan 21 – oder wie er im kantonalen Fachkreis als «Lehrplan Volksschule Thurgau» betitelt wird – dass dieser ab dem Schuljahr 2017/18 in Kraft treten kann. Verschwinden Biologie und Geschichte? Im Frühjahr 2015 wurde der Lehrplan 21 von der Erziehungsdirektorenkonferenz frei gegeben, mit dem Ziel, die Schule schweizweit zu harmonisieren. Im Thurgau und etlichen anderen Kantonen bildet sich jedoch immer stärker werdender Widerstand; hier Das Thema Lehrplan 21 interessiert. Der Einladung der CVP Sirnach folgten gut 60 Interessierte. wird das Ziel einer Volksabstimmung verfolgt. Die Gegner bezeichnen den LP 21 als zu umfangreich und zu akademisch. «Ein Kind würde in Kompetenzen und nicht in seinem Wissen gefördert, letzteres müsse es sich sogar selber und mit «Lernen ohne Lehrer» aneignen», so der Standpunkt der Gegner. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass Biologie, Physik oder Geschichte fast gänzlich verschwinden. Natürlich sehen das die Befürworter anders. «Der neue Lehrplan ist zeit- und lebensnah», betont Anne Varenne. Zudem wird der LP 21 damit beworben, dass er für eine neue Harmonisierung unter den Kantonen, sowie für ein zukunftsgerichtetes Ausbildungskonzept, steht. Wenige Fragen – viele Erfahrungen Am gut zweistündigen Informationsabend durfte man gespannt sein auf die offene Fragerunde. Schnell war indes klar, dass weniger Fragen gestellt wurden, dafür mehr eigene Erfahrungen mit in die Diskussionsrunde eingebracht wurden – dies zumeist von Lehrpersonen. Auch darum ein absolut gelungener Infoabend, welcher mit Bestimmtheit Nachahmer finden wird, denn das Thema Lehrplan 21 wird in naher Zukunft noch gross auftrumpfen. Christoph Heer n
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