Heimleitungkonkret Leiten Sie Ihr Pflegeheim erfolgreich und sicher ■ Schwerpunktthema: Investitionskosten für Wäsche senken Wäsche kaufen oder leasen? So ermitteln Sie, was sich wirklich für Ihre Einrichtung rechnet Bei der Beschaffung der Wäscheausstattung gibt es 2 Möglichkeiten für Ihre Einrichtung: Sie können sie kaufen oder leasen. Einfach ist diese Entscheidung aber nicht. Wir haben für Sie Entscheidungskriterien zusammengetragen, damit Sie für Ihre Einrichtung die optimale Variante finden und nicht Ihren Finanzrahmen sprengen. Wäscheleasing erleichtert Ihre Arbeit Sie bekommen ein Angebot über Wäscheleasing spätestens dann, wenn Sie extern waschen lassen und die Wäschestücke aus Ihrer Einrichtung langsam verschleißen. Als Kunde von großen Wäschereien oder Wäscherei-Ketten haben Sie dann die Option, Ihren Servicevertrag entsprechend zu erweitern. Zu Recht erhalten Sie Hinweise auf die vielen Vorteile einer solchen Zusammenarbeit: Steuervorteil ist für Sie meist uninteressant Sie kennen dieses Argument von Leasingfirmen sicherlich: „Die Leasingra- ten sind als Betriebsausgabe sofort absetzbar.“ Für gewerbliche Einrichtungen und Unternehmen ist das ein gutes Argument. Es bedeutet, dass die Raten, meist monatlich, sofort den Gewinn mindern. Auf diese Weise führen die Unternehmen auf die Leasingraten erst gar keine Ertragsteuern wie z. B. Einkommen- oder Kapitalertragsteuern an das Finanzamt ab. Das interessiert gemeinnützige oder gewerbliche Einrichtungen, die „gerade über die Runden kommen“, aber kaum. Sie bezahlen ohnehin gar keine oder nur sehr geringe Ertragsteuern. Gemeinnützigkeit bedeutet ja gerade, dass der Staat auf die Ertragsteuern von Non-Profit-Unternehmen verzichtet. Hinweis: Achten Sie aber unbedingt auf die Umsatzsteuer. Rechnen Sie immer mit dem Bruttobetrag der Leasingrate. Wenn Sie keine Vorsteuer abziehen können, so sind die Umsatzsteuern auf der Rechnung Ihres Leasinggebers für Sie reine Kosten. Übersicht: Diese Vorteile hat das Wäscheleasing für Sie Sie sparen die Zeit, die Sie für die Ersatzbeschaffung von Wäschestücken aufwenden. Das sind Angebotseinholung, Lieferantenauswahl usw. Sie sparen Platz und Personalaufwand, denn Sie müssen keine Wäschestücke mehr bevorraten. Sie müssen keine Wäschestücke mehr instand halten und ausbessern lassen. Sie können schadhafte Wäsche einfach beim Leasinggeber reklamieren. Für alle Aufgabenbereiche steht jederzeit ausreichend Wäsche zur Verfügung. Sie erhalten Wäschestücke von guter Qualität. Denn der Eigentümer, die Wäscherei, hat Interesse daran, dass sie lange halten. Einschränkung: Ihre Auswahl an Wäschestücken ist auf das Sortiment der Wäscherei begrenzt. Sie können nur unter den Farben, Materialien und Schnitten ihres Angebots wählen. Gestohlene Wäschestücke müssen Sie nicht ersetzen (trifft für viele, aber nicht alle Leasingverträge zu). Sie gewinnen Liquidität. Monatlich bezahlen Sie die Leasingrate und verbuchen einen Ertrag aus gesondert berechenbaren Investitionskosten. Für eine Wäscheausstattung im Eigentum dagegen müssen Sie die gesamten Anschaffungskosten „vorfinanzieren“. Kapitalbeschaffung und Zinskosten für die Anschaffung entfallen. 4 Erstellen Sie eine Vollkostenrechnung Letztendlich geht es Ihnen bei der Entscheidung „kaufen oder leasen“ wie uns allen: Alle Vorteile nutzen nichts, wenn wir sie nicht bezahlen können. Wie Sie Ihr Limit errechnen können, erläutern wir Ihnen hier in 2 Schritten: 1. Schritt________________________________ Filtern Sie den Wäscheanteil aus den Anschaffungskosten für Anlagegüter Ihre gesondert berechenbaren Investitionskosten nach § 82 Abs. 3 Sozialgesetzbuch (SGB) XI (im Folgenden nur Investitionskosten genannt) finanzieren auch Abschreibung, Instandhaltung und Zinsen für die eigene Wäscheausstattung. Ihre gesamten Investitionskosten haben Sie meist mit der zuständigen Landesbehörde gemäß § 82 Abs. 3 SGB XI abgestimmt. Dazu gehören die Kalkulation und Abstimmung des Umfangs und Wertes der Wäscheausstattung. Sie könnte so aussehen, wie im Beispiel auf Seite 5. 2. Schritt ______________________________ Berechnen Sie den Wäscheanteil an den gesamten Investitionskosten für Anlagegüter Folgen Sie nun der weiteren Berechnung der gesondert berechenbaren Investitionskosten, so wie es in Ihrem Bundesland laut Landespflegegesetz vorgesehen ist. Wir haben hier ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen gewählt. Ausgehend von den Anschaffungskosten der Wäsche nehmen Sie dann den entsprechenden Rechenweg (in der Tabelle auf Seite 5 unter Punkt 2). Er führt zu Investitionskosten für Wäsche pro Monat und Platz in Höhe von 26,22 €. Dieser Betrag ist in diesem Fall das monatliche Limit für TextilLeasing-Gebühren, mit dem Sie Quersubventionierungen vermeiden. Handeln Sie eine günstige Leasingrate aus Scheuen Sie sich nicht, die monatlichen Leasingraten mit der Wäscherei Heimleitungkonkret www.pflege-management.de Beispiel: Kalkulation der Anschaffungskosten für Flachwäsche für 100 Plätze / Haus Linde Wäscheart / Menge Bettwäsche Tischwäsche (Bett- und Kopfkissenbezüge, Laken) Frotteewäsche (Handtücher, Badetücher, Badevorleger, Waschhandschuhe) 4-fach Küchenwäsche Summe (Geschirrtücher, Erstbeschaffung Schürzen) Anzahl an Sets 3-fach pauschal für die pauschal für die pro Bewohner Einrichtung Einrichtung Kosten pro Set 32 € 1.700 € 17 € 1.200 € Gesamtkosten 9.600 € 1.700 € 6.800 € 1.200 € 19.300 € Die Basis zur Berechnung der Folgekosten der Anschaffung von Wäsche (Abschreibungen, Instandhaltung und Zinsen) beträgt für Haus Linde 1.930 € pro Platz. konsequent zu verhandeln. Denn große Wäschereien nehmen den Textilherstellern große Mengen ab und erhalten deshalb gute Einkaufspreise. Beispiel: Berechnung der Investitionskosten für Wäsche im Haus Linde Bleiben Sie zäh, denn Sie verhandeln über die so genannte Marge. Diese kalkulieren Firmen als Risiko- und Gewinnzuschläge von vornherein in ihre Preise hinein. Anerkannte Gesamtanschaffungskosten Solch eine Möglichkeit haben Sie als Pflegeeinrichtungen nur theoretisch und nur auf die Heimentgelte nach SGB XI bezogen. Ihre Finanzierungsquelle für die Leasingrate sind aber die gesondert berechenbaren Investitionskosten. Deren Höhe richtet sich nach den Landespflegegesetzen, welche Aufschläge für Risiken oder Gewinne nicht kennen. Abschreibungen 10 % Kündigungsregeln klären Verhandeln Sie auch über Regelungen zur Kündigung des Vertrages: Eine Verpflichtung, nach Vertragsende Wäschestücke zum Zeitwert oder zu mindestens 50 % der Neuerwerbskosten zu kaufen, kann für Sie schwierig werden. Eine Kündigung könnte Sie dann erheblich finanziell belasten. Instandhaltung 1% Zinsen 5,30 % Tipp: Achten Sie darauf, dass die Rechnungen der Wäschereien Ihre Leasingkosten extra ausweisen. Nur dann können Sie sie in Ihrer Kostenträgerrechnung verursachungsgerecht zuordnen. Wäschekosten verteilen sich nämlich auf 2 Kostenträger: „Investitionskosten“ heißt der für Leasinggebühren und „Unterkunft“ für die Wäschereinigung. 1. Berechnung der gesamten Investitionskosten % pro Jahr EUR 85.250 € Abschreibung (für 85 % aller Anschaffungskosten) Gebäude 2% 1.449 € Abschreibung (für 15 % aller Anschaffungskosten), Sonstige Erstausstattung 10 % 1.279 € Instandhaltung 1% 853 € Zinsen im 1. Jahr 5,3 % 4.518 € Investitionskosten pro Platz und Jahr 8.099 € Investitionskosten pro Platz und Tag 23 € 2. Berechnung des Anteils für Wäsche an den Investitionskosten Anteil der anerkannten Anschaffungskosten für Wäsche 1.930 € Investitionskosten pro Jahr für Wäscheausstattung Anteilige Investitionskosten pro Monat für Wäscheausstattung 193 € 19,30 € 102,29 € 314,59 € 26,22 € Der exklusive Service für Sie als Abonnent: Wir wollen Ihnen eine gute Ausgabe liefern. Wenn Sie aus irgendwelchen Gründen nicht zufrieden sind, wenden Sie sich bitte an uns. Haben Sie darüber hinaus weitergehende Fragen zu den Themen in dieser Ausgabe? Dann rufen Sie an! Sie erreichen Michaela Plümecke mittwochs zwischen 10.00 und 12.00 Uhr unter Tel.: 0 26 28 / 98 48 88 persönlich. Wenn Sie uns lieber schreiben möchten, senden Sie Ihre Fragen und Wünsche an folgende Faxnummer: 0 26 28 / 98 48 89 oder schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] Ihr Redaktionsteam von „Heimleitung konkret“ 5
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