Obersee Nachrichten, 4.2.2016

LOKALSPIEGEL
OBERSEE NACHRICHTEN Donnerstag, 4. Februar 2016
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DER SCHÄFER FRANCO VITALI ZIEHT DURCHS LINTHGEBIET
Allein mit 600 Schafen
Franco Vitali ist Hüter von
600 Schafen. Vier Monate im
Jahr ist der Mann aus Poschiavo
im Linthgebiet unterwegs.
Das schafft er nur mit seinen
drei Hunden, die die Herde
im Zaum halten.
Den ganzen Tag auf den Beinen
Sein Gesicht ist von der Witterung
gezeichnet, der Bart passt zum Image
eines Schäfers, der Hut schützt und der
Wanderstock ist wichtig für den
Rücken. Denn: Der Tag ist lang auf der
Weide. Die 600 Schafe finden unter
dem Schnee noch saftiges Grün. Sie
Vier Monate im Jahr wandert Franco Vitali mit den Schafen durch die Linthebene.
wandern mit Vitali und den Hunden
zwischen Siebnen und Schübelbach.
Die drei Hunde hören aufs Wort.
Sobald ein Schaf die Herde mehr als
ein paar Meter verlässt , springt die
Bordercollie-Mischlingsdame Jara auf
und ruft das Schaf zur Ordnung. So
kann Vitali sicher sein, dass am Ende
des Tages tatsächlich noch alle Tiere
beieinander sind. Lange kann Vitali
das nicht mehr machen. Sein Rücken
schmerzt und die Knie wollen auch
nicht mehr so richtig mitmachen. Noch
zwei, drei Jahre, dann will er ganzjährig auf seiner Alp bleiben.
Wo schläft ein Schäfer?
Am Abend zäunt Vitali seine Herde
ein. Dann zieht er sich zurück in seine
fahrbare Unterkunft. Vier Monate im
«Linthgebiet
stärken!»
Der Schlafplatz des Schäfers.
Chancen nutzen – Bildungsstandort stärken
✓ HSR erhält topmodernes Forschungszentrum
✓ Linthgebiet ist als bester Kanti-Standort bestätigt
✓ Grundlagenbericht MINT-Förderung liegt vor
Verkehr verbessern – Zentren entlasten
✓ Doppelspur Uznach-Schmerikon ist auf Kurs
✓ Umfahrungsstrasse Uznach ist priorisiert
✓ neuer Tunnel für Rapperswil-Jona wird geprüft
Chancen nutzen – Bildungsstandort stärken
■ Campus-Neubau für BWZ und Kanti im Linthgebiet
■ Investitionen ins Erfolgsmodell Hochschule Rapperswil
■ mehr einheimische Fachkräfte durch MINT-Förderung
Lebensqualität erhöhen – Sicherheit schaffen
✓ Familien mit Kindern wurden entlastet
✓ Kantonsfinanzen sind saniert
✓ Polizeikorps wird ausgebaut
Verkehr verbessern – Zentren entlasten
■ Doppelspur Uznach-Schmerikon, Taktverdichtung Gaster
■ Umfahrungsstrasse für Uznach
■ neue Tunnellösung für Rapperswil-Jona
Legende.
Bildautor
Würth & Damann.
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Ein starkes Doppel in die
Regierung.
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Liste 3
In den Kantonsrat.
Man kennt sich
Zwischen Siebnen und Schübelbach
kennt der Schäfer die Bauern und
die Bauern kennen Vitali. Auf ein
Gläschen trifft man sich, das ist Ehrensache. Deshalb ist er auch keineswegs
einsam. Aber die Alp in Poschiavo vermisst er schon und: Seine Enkelkinder.
Drei hat er, und die wärmen sein Herz.
Mit dem Handy hält er Kontakt zu
seinen Lieben, aber Skype und alle anderen Formen von Mitteilungsdiensten
sind ihm fremd. Er hat auch keine Lust,
die digitale Welt kennenzulernen,
lieber wandert er mit seinen Schafen
über die verschneiten Weiden.
Am 20. März kehrt der Schäfer dem
Linthgebiet wieder den Rücken und
geniesst dann den nahenden Frühling
auf seiner geliebten Alp. Bis wieder der
November kommt.
Anna Kohler
Wir lösen:
Wir fordern:
Lebensqualität erhöhen – Sicherheit schaffen
■ bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie
■ gesunde Staatsfinanzen, wettbewerbsfähige Steuern
■ starke Polizeipräsenz, sichere Quartiere und Dörfer
Fotos: Anna Kohler
Jahr dient sein Schäfermobil ihm als
Wohnzimmer, Küche und Schlafzimmer. Auf vier Quadratmetern macht er
es sich so bequem, wie es eben geht.
Essensreserven hat er immer dabei,
kochen sei wichtig, weil etwas Warmes
im Bauch gut tue, so Vitali. Seine Frau
kommt ihn ab und zu besuchen, aber
lange hält sie es nicht aus. Der Kleinlaster ist für zwei einfach zu eng.
nt
Eigentlich lebt der 59-jährige Franco
Vitali im schönen Bündnerland auf der
Alp. Zusammen mit seiner Frau und
einem seiner drei Kinder bewirtschaftet er den Hof und kümmert sich um
die Kühe. Aber jedes Jahr zwischen
November und Mitte März rückt Vitali
aus, um im Linthgebiet Schafe zu
hüten. Warum? «Ich verdiene im Winter nichts auf der Alp, also komme ich
hierher und arbeite», sagt der TeilzeitSchäfer, und unter den dichten Augenbrauen schauen sehr jung gebliebene
Augen hervor. Es sind also nicht seine
eigenen Schafe, um die er sich
kümmert. Die gehören einem Bauern
in der Nähe von Wil. Dorthin bringt
der Bündner die Schafe auch zurück,
bevor er Mitte März mit seinem Kleinlaster wieder nach Poschiavo fährt.
Dennoch: Vitali beschwert sich nicht
und hat ein permanentes Schmunzeln
auf den Lippen.
www.cvp-linth.ch