Vorlesung 5 IDENTITÄTSTHEORIE (Identität von Mentalem mit Physiologischen) erste Formulierungen der Identitätstheorie in - U.T. Place : "Is consciousness a brain process ?" British Journal of Psychology 47, 44-50. - J.J.C. Smart, 1959, "Sensations and Brain Processes", Philosophical Review 58, 141-156. Vorläufige Formulierung der Grundidee (Gl) Schmerzen (Träume, Gedanken, --...) sind nichts anderes als Ereignisse im Gehirn Diese Identität ist a posteriori wahr. Meinung vor Kripke: diese Indentität ist kontingent. Meinung nach Kripke: diese Identität ist notwendig wahr. Bekannte Analogie: Wasser und H20. ID1 :Typ-Identitätstheorie (Eigenschaftsidentität): Hauptvertreter: J.J.C. Smart, D. Armstrong, D. Lewis Beginn der Blütezeit: 50er Jahre des 20. Jahrhunderts Jede mentale Eigenschaft ist identisch mit einer bestimmten physiologischen Eigenschaft. Alternative Formulierungen: - Jeder mentale Zustandstyp ist identisch mit einem physiologischen Zustandstyp. - Jeder mentale Ereignistyp ist identisch mit einem physiologischen Ereignistyp. Hauptargumente für die Typidentitätstheorie (1) Argumente der `Einfachheit' Erste Version: Ontologische Sparsamkeit Zweite Version : Sparsamkeit in der verwendeten Terminologie Dritte Version : Vereinfachung der Menge der zu akzeptierenden Grundgesetze (2) Armstrongs Argument für die Typidentitätstheorie (vgl. David Armstrong : « A Materialist Theory of Mind > , 1968) (P1) Prämisse (begrifflich wahr) Schmerzen sind diejenigen internen Zustände, welche durch Verletzungen des Gewebes verursacht werden und zu Stöhnen, Jammern etc. führen. (P2) Prämisse (Ergebnis empirischer Forschung) C-Faser-Reizungen sind diejenigen internen Zustände, welche durch Verletzungen des Gewebes verursacht werden und zu Stöhnen, Jammern, etc. führen. (K) Konklusion : Schmerzen und C-Faserreizungen sind identisch. Heute: Die erste Prämisse wird ersetzt durch eine Theorie über den Bezug phänomenaler Begriffe. (John Perry, Brian Loar, etc.) (3) Das Argument der mentalen Verursachung (für die Typidentitätstheorie) (P1) Prämisse : Schmerzen bewirken das Zurückziehen der Hand. (P2) Prämisse : C-Faserreizungen bewirken das Zurückziehen der Hand (A) Annahme (zur reductio ad absurdum): Schmerzen und CFaserreizungen sind nicht identisch. (R) Das Zurückziehen der Hand ist `kausal überdeterminiert. (aus P1, P2 und A) (P3) (R) ist inakzeptabel. (K) Konklusion: (A) muss aufgegeben werden.
© Copyright 2024 ExpyDoc