Ausgewählte Forschungsergebnisse FRAUNHOFER-CENTER FÜR S I L I Z I U M - P H O T O V O LTA I K C S P Gruppe MODULZUVERLÄSSIGKEIT Dr. Matthias Ebert | Telefon +49 345 5589-117 | [email protected] verbesserte Funktionalität POTENZIALINDUZIERTE DEGRADATION AN VERSCHIEDENEN PV-MODULEN In den letzten Jahren sind bei Installationen mit hoher System- Geeignete Prüfparameter für eine Hochspannungsbelastung spannung und trafolosen Wechselrichtern vermehrt Degradatio- Es wurde festgestellt, dass sich die Intensität der Degradation nen von Solarmodulen aufgetreten, deren Zellen hohe negative von Zellen zufällig in dem Modul verteilt. So sind die Bedin- Spannung gegenüber Erde aufweisen. Dieser Effekt wird als gungen bei diesem Test (50 °C, 50 % rel. Feuchte, Zellen auf potenzialinduzierte Degradation PID bezeichnet. Die beobachtete -1 000 V, Aluminiumfolie an der Vorderseite, 48 Stunden Test- Leistungsdegradation an PV-Kraftwerken kann dabei mehr als 30 dauer) geeignete Prüfparameter für eine Hochspannungs- Prozent betragen. Mit zunehmender zulässiger Systemspannung belastung. bis zu 1 500 V und der Erschließung von äquatornahen Standorten für die solare Stromgewinnung ist davon auszugehen, dass Der Test ist in der Lage, zwischen PID-resistenten Modulen und dieser Effekt an Bedeutung gewinnt. solchen, die möglicherweise degradieren, zu unterscheiden. Es ist möglich, ein Absinken der Moduleffizienz in verschiedenen Beschleunigter Hochspannungsbelastungstest Umgebungen vorauszusagen. Mit dreizehn handelsüblichen Solarmodulen wurde ein beschleunigter Hochspannungsbelastungstest zur Prüfung auf PID- Dr. Matthias Ebert, Jens Fröbel Empfindlichkeit durchgeführt. Nur knapp ein Drittel der Module haben den Test bestanden und zeigten anschließend noch mindestens 95 Prozent der Ausgangsleistung. Mit modernen bildgebenden Verfahren wie Elektrolumineszenz Temperatur in °C 28 2a und Thermographie lassen sich die erzeugten Defekte sichtbar machen und identifizieren. Abbildung 1 zeigt ein geschädigtes 26 3a PV-Modul, an dem unterschiedlich stark degradierte Zellen hervorgehoben wurden. In der ersten Stufe zeigt sich die Schädi- 2b 3b 24 gung in der Thermographieaufnahme durch einen Hotspot (1a), Halbleitereigenschaften sind in dieser Stufe noch vorhanden (1b). Bei fortschreitender Belastung verstärkt sich der Hotspot 22 1a 1b (2a) und wird dominant (2b). Abschließend ist die Zelle komplett 3030cm µm geshuntet (3a, 3b) und schaltet gleichmäßig durch. Hier kann 20 keine Sonnenenergie mehr umgesetzt werden – die Zelle wirkt 1 Die Thermographie- (links) und Elektrolumineszenzaufnahme als Flaschenhals. (rechts) zeigen ein PV-Modul mit potenzialinduzierter Degradation. Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik IWM l Walter-Hülse-Straße 1 l 06120 Halle l www.iwm.fraunhofer.de Seite 1/1
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