Verkehrsunfallbilanz 2015 beim Polizeipräsidium Freiburg – Unfallzahlen nehmen zu – Unfallschwere ist etwa gleichbleibend. Am 24.02.2016 fand um 10 Uhr im Polizeipräsidium Freiburg eine Pressekonferenz statt, bei der die Verkehrsunfallbilanz 2015 des Polizeipräsidiums Freiburg vorgestellt wurde. Polizeipräsident Bernhard Rotzinger präsentierte hierbei gemeinsam mit dem Leiter der Verkehrspolizeidirektion, Leitender Polizeidirektor Uwe Oldenburg, und Polizeihauptkommissar Bernhard Müller als Vertreter der Verkehrsprävention die Unfalldaten für das zurückliegende Jahr. Außerdem stand Polizeihauptkommissar Siegbert Götz als Vertreter des Führungs- und Einsatzstabes, Sachbereich Verkehr, für Rückfragen aller Art zur Verfügung. Verkehrsunfallstatistik Die Verkehrsunfallstatistik ist dieser Pressemeldung regionalisiert als ANLAGE 1 in Form eines Unfallbarometers mit Mehrjahresvergleich beigefügt. Für das Polizeipräsidium Freiburg ist die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle 2015 im Vergleich zum Vorjahr von 22.398 auf 24.168 gestiegen und damit bei einem Höchststand im Fünf-Jahres-Vergleich. Ein Großteil der Unfälle ist auch auf die sogenannten Kleinstunfälle zurückzuführen, die um 11,9% angestiegen sind. Die Zahl der Unfalltoten ist mit 57 über dem Vorjahresniveau (2014 – 51 Unfalltote). Neun Menschen verstarben beim Motorradfahren. Im Jahr 2014 waren es noch 14 Menschen. Im vergangenen Jahr starb somit etwa alle sechs Tage ein Mensch im Straßenverkehr. Die Zahl der Schwerverletzten ist mit 989 nur wenig unterhalb dem Vorjahr, die der Leichtverletzten ist mit 4.038 ebenfalls nahezu gleich. Wesentliche (Mit-) Unfallursachen sind Vorfahrt/Vorrang, Geschwindigkeit, Abstand, Verkehrstüchtigkeit und Überholen. Durch die Unfälle entstand ein geschätzter volkswirtschaftlicher Schaden von rund 197 Millionen Euro. Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit 24.02.2016 / yb Tel.: 0761/882-1012 Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald starben 2015 insgesamt zwölf Menschen. Dies sind neun weniger als im Vorjahr. Nur eine Person war Motorradfahrer. Bei beiden Werten ist dies der tiefste Stand seit Jahren. Gegen die allgemeinen Trends im Polizeipräsidium sind die Verkehrsunfälle mit Unfallursache Geschwindigkeit (von 310 auf 343) und Überholen (106 auf 127) im Landkreis angestiegen. Während die Verkehrsunfälle mit Verletzten innerorts zurückgingen, stiegen die Unfallzahlen bei Unfällen mit Verletzten außerorts merklich an. Im Landkreis Emmendingen sind im Jahr 2015 Verkehrsunfälle, an denen Senioren beteiligt, waren um 13,1% auf 336 Unfälle angestiegen, was einen Höchstwert im 5Jahres-Vergleich darstellt. Die positive Tendenz bei den jungen Fahrern hat sich mit einem Tiefststand von 276 (- 5,2%) fortgesetzt. Besonders deutlich zurückgegangen sind die Unfallursachen Abstand (-61,1%) und Geschwindigkeit (-27,4%). Die häufigste Ursache waren 2015 Fehler beim Abbiegen und Rangieren. Im Stadtkreis Freiburg bewegten sich die Unfallzahlen auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren. 2015 kam es zu 6.166 Verkehrsunfällen. Unfälle mit Personenschaden stiegen um 5% von 987 auf 1.036 an. Sieben Menschen starben im Straßenverkehr, was in etwa dem Schnitt der Jahre 2011 bis 2013 (sechs Tote) entspricht. Deutlich angestiegen zu 2014 sind Unfälle mit Beteiligung von Lkw (+29,9%) und Fußgängern (+26,8%). Einen Tiefstwert gab es bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss. In 88 Fällen war Alkohol unfallursächlich (2014 – 121 Alkoholunfälle). Im Landkreis Lörrach stiegen die Unfallzahlen deutlich um 12,4% auf 5.789. Auffällig ist die Zunahme um 23,3% bei den Kleinstunfällen, die sich möglicherweise durch die erhöhten Verkehrszahlen im grenznahen Raum erklären lassen. 9,6% der motorisierten Unfallbeteiligten kamen aus der Schweiz. Neun Menschen verstarben 2015 im Straßenverkehr. 169 Menschen wurden schwer verletzt, also zwölf mehr als im Vorjahr. 952 Menschen wurden leicht verletzt. 2014 waren dies noch 887 Menschen. Unfälle mit Motoradfahrern sanken um 7,1% auf 145 Unfälle. Unfälle mit Senioren stiegen um 8,6% auf 654 an. 2 Im Landkreis Waldshut verstarben im Jahr 2015 im Straßenverkehr sechzehn Menschen. Dies waren doppelt so viele wie im Vorjahr. Dafür sanken die Unfälle mit Schwer- (-8,7%) und Leichtverletzten (-8,6%) deutlich. Im Vergleich zu 2014 sind die Unfallzahlen deutlich gestiegen. 2015 kam es zu 3.596 Unfällen (+18,9%). Davon kann ein erheblicher Anteil auf die Kleinstunfälle (+23,6%) zurückgeführt werden. 12,7% der motorisierten Unfallbeteiligten kamen aus der Schweiz. Eine positive Bilanz kann die Polizei bei den Unfallursachen Geschwindigkeit (11,1%) und Abstand (-25,4%) ziehen. Auf den Autobahnen verstarben 2015 sieben Menschen. Die Anzahl der Schwerverletzten ging hingegen um 26,2% auf 48 zurück. Auf dem Autobahnabschnitt Nord von Herbolzheim bis Neuenburg kann ein Rückgang verzeichnet werden; auf dem Autobahnabschnitt Süd von Neuenburg bis zur Schweizer Grenze stiegen die Unfallzahlen allerdings um 8,1% an. Unfallursache Nr. 1 ist dabei die Geschwindigkeit. Unfallfluchten 2014 stieg die Zahl der Unfallfluchten um 8,3% auf 6.167 Unfälle. Unerlaubt entfernten sich größtenteils Verursacher von Unfällen mit Sachschäden. Allerdings konnte mehr als jeder dritte Verursacher ermittelt werden, wobei hier Hinweise und Beobachtungen von Zeugen für die Klärung wertvoll waren. Bei ermittelten Unfallflüchtigen kann je nach Folge des Verkehrsunfalls der Führerscheinentzug drohen. Schwerpunktthema Ablenkung Unfallzahlen aufgrund der Ursache „Ablenkung“ sind statistisch nicht umfassend verifizierbar. Aus vielen Unfallberichten ergeben sich aber Anhaltspunkte für ein solches Unfallgeschehen. Die Ablenkung kann unterschiedlichster Art erfolgen, 3 beispielsweise durch Smartphones, Unterhaltungsmedien, Navigationssysteme oder auch Mitfahrer. Die Polizei agiert mit Aufklärungsarbeit und in der Verkehrsüberwachung. Die Benutzung von Handys und Smartphone sind für den Fahrer verboten und werden mit einem Bußgeld verfolgt. Schwerpunktthema Senioren An 21,1% der auswertbaren Unfälle waren Senioren (ab 65 Jahren) beteiligt. Dies entspricht mit 2.598 Unfällen (2014: 2.383 Unfälle) dem Höchststand der letzten fünf Jahre. Die Gründe sind vielfältig, wobei sich eine Erklärung auch in der demografischen Entwicklung findet. Außerdem bleiben Senioren immer häufiger bis ins hohe Alter mobil. Etwa 40,4% der Menschen, die im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Freiburg bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen, waren Senioren. Bei der Hälfte dieser Unfälle waren Senioren auch die Hauptverursacher. Im Alter erhöhen sich die gesundheitlichen Einschränkungen: Vermindertes Seh- und Hörvermögen und eine geringere Reaktionsgeschwindigkeit bedingen, dass bei Senioren sowohl ein höheres Opfer- als auch Verursacherrisko besteht. Den Gefahren im Vorhinein lässt sich fast ausschließlich über die persönliche Einsicht begegnen. Wertvollen Einfluss können hier auch Familie und Bekannte nehmen. In der polizeilichen Präventionsarbeit wurden im vergangenen Jahr 1.703 Senioren in 65 Veranstaltungen erreicht. Außerdem meldete die Polizei festgestellte Auffälligkeiten an die Führerscheinstelle. yb Anlagen: 1. Unfallbarometer 2015 2. Präsentation aus der Pressekonferenz Unfallbilanz 2015 4
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