Gerüchte Fallanalyse „Snapps“ Gliederung 1. Gerüchte Gerüchtetest Abgrenzung und Definition Entstehung und Verbreitung Funktion Umgang 2. Fallananalyse „Snapps“ Einordnung in den Kontext Fallvorstellung Krisenverlaufsmatrix Analyse Gerüchtetest Die Aufgabe Gut zuhören Danach Feststellungen beurteilen ✓: für richtig ✗: für falsch ? : für fraglich/ ungewiss Die Geschichte Die Behauptungen 1. Bei der Familie Müller wurde gegrillt. Das führte zu einer Rauchbelästigung der Nachbarn. 2. Daraufhin beschwert sich der Nachbar bei der Polizei. 3. Die Polizei traf die Familie Müller aber nicht an. 4. Familie Müller hatte das Haus fluchtartig verlassen, um die Grillparty bei Freunden fortzusetzen. 5. Die Polizei kehrte unverrichteter Dinge ins Revier zurück. Die Auflösung 1. Bei der Familie Müller wurde gegrillt. Das führte zu einer Rauchbelästigung bei den Nachbarn. 2. Daraufhin beschweren sich die Nachbarn bei der Polizei. ? ? 3. Die Polizei traf die Familie Müller aber nicht an. ✓ 4. Familie Müller hatte das Haus fluchtartig verlassen, um die Grillparty bei Freunden fortzusetzen. ? 5. Die Polizei kehrte unverrichteter Dinge ins Revier zurück. ✗ Was ist ein Gerücht? Abgrenzung und Definition „proposition for belief of topical reference disseminated without official verification.“ (Knapp, 1944) „a specific (or topical) proposition for belief, passed along from person to person, usually by word of mouth, without secure standards of evidence being present.“ (Allport und Postman, 1965) Eigenschaften Gerücht Ungewissheit über den Wahrheitsgehalt Kurz gehalten Personen-, objekt- oder ereignisbezogen Unabhängig von sozialen Konstellationen Eigenschaften Klatsch Personenbezogen Spezielle Konstellation nötig (Abwesenheit) Eigenschaft moderne Sage Erzählender Charakter/ Geschichte Wie entstehen Gerüchte? Ursachen Der Diskurs der Experten Vertrauliche Mitteilungen Beunruhigender Sachverhalt Augenzeugenbericht Phantasievorstellungen Ursachen II Schwebende Mythen Missverständnisse Manipulation gutgläubige Veröffentlichung unbestätigter Fakten Wie verbreiten sich Gerüchte? Quelle: Piwinger (2004, 255) Stille-Post-Effekt Reduzieren Hervorheben Hinzufügen Anpassen Nährboden für Gerüchte Bestehende Informationslücke Glaubwürdigkeit Interesse / persönliche Betroffenheit Angst/ Kontrollverlust/ Unsicherheit Der Reiz am Verbreiten Keine Verantwortung Bedürfnisbefriedigung des Einzelnen psychologisch als Mitglied einer sozialen Gruppe Welche Funktionen und Wirkungen haben Gerüchte? Quelle: Bruhn, Manfred/ Wunderlich, Werner. Medium Gerücht. Studien und Praxis einer kollektiven Kommunikationsform, Berne 2004, S. 34-35 Des weiteren Impression- Management- Theorie Self- Promotion (Kompetenz in Bezug auf Wissen) Gerüchte und Massenmedien Überbrückung des Zwangs ständiger Aktualisierung Selbstprüfung Gerüchte und Unternehmen Warnsystem / Feedback / Stimmungsbarometer Flexible, barrierenlose und schnelle Kommunikation Daraus folgt Gerüchte sind nicht per se negativ, sondern können durchaus positive Wirkungen haben. Also: Gerüchte für sich nutzen! Wie geht man mit Gerüchten um? Umgang Bestreiten /Dementi/ Unschuld beteuern Nicht reagieren/ Ruhe bewahren Ablenkung/ neue Themen Entschuldigung Umgang II Bestreiten von Verantwortlichkeiten Lächerlich machen Stigmatisierung Alles mitteilen Das Fünkchen Wahrheit „Verleumdung musst du frech betreiben, es wird schon etwas haften bleiben.“ Der Fall „Snapps“ (1991) HIV-Issue: 1980er Jahre, USA 1981: erstmaliges auftreten atypischer Pneumonien bei fünf homosexuellen Männern 1986: Identifizierung des HI-Virus, im Volksmund als „Schwulen- und Lesbenseuche“ bezeichnet Der Zahnarztfall Quelle: http://www.gettyimages.de/Search/Search.aspx ?contractUrl=2&language=de&family=creative& p=zahnarzt+angst&lic=rf&assetType=image# Quelle: www.googlemaps.de Snapps: Die Fakten Flyer kursiert in High Schools der Umsatz geht stark zurück Was ist zu tun? Quelle: Töpfer, Armin (1999): Plötzliche Unternehmenskrisen – Gefahr oder Chance. Neuwied, Kriftel: Luchterhand Quellen Bruhn, Manfred/ Wunderlich, Werner (2004): Medium Gerücht. Studien zu Theorie und Praxis einer kollektiven Kommunikationsform, Berne Bruhn, Manfred (2007): Kommunikationspolitik. München: Vahlen Fearn- Banks, Kathleen (1996): Crisis Comunications: A Casebook Approach. Mahwah, NJ: Lawrence Erlbaum Ass Kapferer, Jean-Noël (1996): Gerüchte. Das älteste Massenmedium der Welt. Leipzig: Kiepenheuer Mast, Claudia (2010): Unternehmenskommunikation. Stuttgart. Lucius & Lucius Scheele, M. (2006). Das jüngste Gerücht. Heidelberg: Moderne Verlagsgesellschaft Töpfer, Armin (1999): Plötzliche Unternehmenskrisen – Gefahr oder Chance. Neuwied, Kriftel: Luchterhand
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