5 Fakten zu Wahlfreiheit

5 Fakten zu Wahlfreiheit
1 Im Arbeitsumfeld ist Wahlfreiheit ein
scheinbar widersprüchliches Vorhaben.
Gleich wie die Gesamtheit aller
Bürger das Staatsvolk bildet, ist das
Total der menschlichen Körperzellen
in einem Zellstaat organisiert. Vom
Staatsvolk unterscheidet den
Zellstaat, dass der den freien Willen
besitzt. Der biologische Körper ist
die Materie, der die Wahlfreiheit
ausdrückt. Realisiert der Mensch
seinen Willen, lernt er mit Abwehr,
Übergriff und Schweigen (mit Macht)
neu angemessen umzugehen. Der
institutionellen Sicht könnte das
spontan bedrohlich oder ketzerisch
vorkommen. Durch ihre Unvernunft
alarmiert, erwacht ihre Furcht, dass
gefühlsmässig rote Linien übertreten
würden, die für zu grosse Offenheit
sorgen könnten. Hinter der Furcht
vor Instabilität steckt die Furcht vor
der Ansteckung. Hier setzt das
Ordnung machen an. Das unklare
Gefühlsleben der Mitmenschen ist
ein genauso trügerisches Minenfeld
der Wahrnehmungen wie das
eigene. Wir haben keinen Einfluss
darauf, wann eine Sensitivität
hochgeht. Gedankenlos triggern wir
Wahrnehmung aber selbst die ganze
Zeit. Die gleichen interdependenten
Muster wiederholen sich. Solange,
bis wir erfassen, inwiefern sie uns
selbst ähnlich sind. Der Organismus
eines jeden von uns weist offenbar
gleichartige, nach wirtschaftlichen
Prinzipien reagierende, ihm nicht
angemessene Strukturmerkmale
auf. Weder Wirtschaft noch Markt
haben Arbeit und Gewinn erfunden.
Wir tun es alle täglich selbst.
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Man muss heute in die Arbeit passen, die es
gibt. Trotzdem hilft mehr von der gleichen
Bildung nicht. Es ist Wirtschaftswachstum,
das die Bildungsinstitutionen finanziert und
mitbestimmt hat. Ihre retrospektive Struktur
garantiert weder die Gegenwart, noch die
Zukunft der Arbeit. Bildung rechnet mit den
gleichen Entwicklungszielen wie die globale
Wirtschaft: Es gibt weniger Arbeitsplätze, bei
mehr Produktivität pro Stunde, bei mehr
konkurrierenden Menschen. Das Verhältnis
zwischen Wirtschaftswachstum und den
Ausgaben, die den Sozialstaat finanzieren,
ist gegenläufig geworden. Für die zwei
Strukturen gelten separate Regeln.
Wirtschaftsgewinne werden heute, die damit
in Verbindung stehenden Sozialkosten später
ausgewiesen. Unangemessen daran ist, dass
wir Wissensträger die Zusammenhänge erst
im Rückblick benennen, falls die geistige
Widerstandskraft zur Selbstreflexion noch
reicht. Druck um Vorsorge und Verdienste
hielten uns davon ab, unseren Anteil am
Machtgeschehen einzuschätzen. Nun sind wir
ausser Reichweite der Zielkonflikte, die
unsere Arbeit ausmachten. Zu spät. Unsere
Entscheidungen im Arbeitsprozess sind jetzt
unumkehrbar. Anderen zum Erbe geworden.
2 Ob sich Wahlfreiheit realisieren lässt,
hängt von der unternehmerischen
Energie ab, die der Mensch produziert.
Furcht lähmt das Selbstvertrauen, es besser
machen zu können. Das Lernen geht nicht
über das hinaus, was gilt. Wir definierten
Freiheit, entgegen der allgemein gültigen
Meinung, noch nie selbstständig. Sie ist von
institutioneller Seite gelenkt, und über diese
mit international organisierten Geldflüssen
gleichgeschaltet. Geldgebende,
institutionelle Strukturen legen fest, wie
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Wachstum und Entwicklung aussehen muss.
Zusammenarbeit dauerhaft schädlich wirkt.
Als Menschen sind wir darin austauschbar –
Im Weltzeitalter der Entmaterialisierung von
ein Erfolg, der Geschichte geschrieben hat.
Ursachen und Wirkungen gibt es niemanden
Es war nie ratsam, unternehmerischer als
mehr, der aktuell nicht zu negativem
das politisch stabilisierte Unternehmertum
Wachstum beisteuerte. Als Führungsperson
zu sein. Zwar macht die lenkende Seite jetzt
abstrahiert man sich von diesem Fakt. Wem
Druck. Sie fordert mehr Eigenverantwortung,
genau bleibt man damit im Gedächtnis? Wer
von jedem Einzelnen. Aber schlafende Hunde
die Wahlfreiheit hat, kennt die Antwort aus
wecken, ganz allein? Jetzt nur nicht mehr
Erfahrung. Er ist sich bei der Arbeit selbst
bewegen, als nötig. Keine Furcht aufkommen
genug. Im Leben schliesslich nicht allein.
lassen. Die Existenz nicht aufs Spiel setzen.
Warum sollten wir es besser können, als
4 Im Normalfall regt Wahlfreiheit dazu
unsere Autoritäten? Ja, warum? Das wissen
an, sich im völkerrechtlichen Sinne – also
nur wir ganz allein. Ein Geheimnis ist es
überstaatlich denkend zu verhalten. Im
trotzdem nicht. Das Wachstum hat nicht der
Arbeitsumfeld und der länderübergreifenden
Mensch erfunden. Das war die Natur, das
Zusammenarbeit ist das ein Risiko. Soziale
bedingungslose Wesen. Es ist angemessen,
Marktwirtschaft löst ihre Versprechen nicht
sich dort zu orientieren, wo etwas besser
mehr ein. Die Grenzen sind undurchlässiger
gemacht wird. Erst dann zu denken, man
geworden, seitdem Institutionen von einer
habe gelernt, wenn man es mindestens
Position über der Gewinnschwelle in die
genauso gut macht. Wo beobachten wir in
Abbauzone gekommen sind. Gegen die
der Natur die Furcht vor der Zukunft? Es
Abwärtsspirale ist aber nichts zu machen.
geht in der Freiheit um nichts anderes, als
International haben die Standards gedreht.
um dieses Gefühl. Dass man es im Leben
Vormals als negativ geltende Schulden sind
transzendiert, d. h. die eigenen Grenzen so
von Staates wegen neu positioniert worden.
überwindet, wie man will und kann. Darauf
Fremdfinanzierung gilt längst als treibender,
fokussiert man: Entweder ganz. Oder nicht.
positiver Faktor für sich gar revolutionär
verdoppelnde Wirtschaftsgewinne. Als nicht
3 Wahlfreiheit entwickelt die Fähigkeit
angemessene Reaktion haben wir von dieser
des Zusammenlebens. Bei einem selbst.
Handlungsmaxime (freiwillig alternativlos)
Wahlfreiheit ist eine interpersonelle Haltung,
profitiert. Während 20 oder 30 Jahren, oder
die Gewinn als normal betrachtet, sich aber
länger. Was jetzt auf institutioneller Ebene
nicht einfach geltenden Kriterien unterwirft.
degenerative Wirkung zeigt, sind die
Für Führungspersonen ist das unvertretbar.
Rückkopplungen eines solange negativen
Profit-Verantwortung macht sich ein eigenes
Regelkreises. Wahlfreiheit kann derartige, in
Bild des freien Willens. Wir setzen ihn mit
Starre verharrende Strukturen revitalisieren.
dem persönlichen Erfolg gleich, den wir in
Die des eigenen Organismus. Wer das nicht
der Marktwirtschaft haben. Wir können nicht
realisiert, riskiert, sich von der ökonomisch
nachvollziehen, dass man über Wahlfreiheit
interessanten Entwicklung auszuschliessen.
zu Arbeit kommt, wo sich der Mensch
freiwillig für Gewinn entscheidet. Dass es
5 Wahlfreiheit ist durch Technologie
Standards übertreffen könnte, ist vielleicht
nicht zu ersetzen. Auch morgen nicht.
noch vorstellbar. Es ist unangemessen, wenn
Das versteht sich jetzt ganz von allein, oder?
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