Evangelium: Matthäus Kapitel 8, Vers 34 Liebe Schwestern und Brüder, als ich ein Kind war, da hat unsere Mutter meinen Bruder und mich nie aus dem Haus in die Schule gelassen, ohne uns ein Kreuzzeichen auf die Stirn zu zeichnen. - Was hat es auf sich mit dem Kreuzzeichen? - Was bedeutet das Kreuzzeichen? Dazu ein Beispiel, das wir alle sicher aus Wild-West-Filmen kennen: Die Cowboys fangen mit ihren Lassos ein Rind. Dann drücken sie dem Rind, mit einem glühend heißen Eisen, ein Brandzeichen ein. Dieses Brandzeichen kann nicht mehr ausgelöscht werden. Das Brandzeichen zeigt an, zu welchem Besitzer das Rind gehört. Im alten Rom hat es einen ganz ähnlichen und genauso grausamen Brauch gegeben. Im alten Rom hat man nämlich den Sklaven ein Brandzeichen auf die Stirn gedrückt. Der Grund war genau der Gleiche: - Das Brandzeichen ist unauslöschlich. - Und es hat gezeigt, zu welchem Herrn der Sklave gehört. Das Kreuzzeichen ist so ein „Brandzeichen“ (, wenn es, Gott sei Dank, auch nicht so weh tut). Das Kreuzzeichen zeigt an, zu wem ich unauslöschlich gehöre Eingebrannt wird mir das Kreuzzeichen sozusagen bei der Taufe. Denn: Die Worte des Kreuzzeichens kommen ja ganz sicher von der Taufformel her, die schon in der Frühen Kirche gebraucht worden ist: „Ich taufe dich im Namen des Vaters und …“. Durch die hl. Taufe gehöre ich zu dem christlichen Gott. Das Kreuzzeichen ist von daher auch das kürzeste Glaubensbekenntnis, das es gibt. Und, statt einem Brandzeichen, machen der Taufende, Eltern, Paten und anwesende Christen bei jeder Tauffeier dem Täufling ein kleines Kreuz auf die Stirn. Auf die Stirn eben deswegen, weil auch die röm. Sklaven das Zeichen ihres Herrn, zu dem sie gehören, auf der Stirn getragen haben. Wir berühren auch heute noch beim Kreuzzeichen die Stirn: # Das „Kleine Kreuzzeichen“ machen wir z.B. vor der Verlesung des Evangeliums. ~ Wir berühren die Stirn - d.h.: Jesus, sei in meinem Denken! ~ Wir berühren den Mund - : Jesus, sei in meinem Sprechen! ~ Wir zeichnen das Kreuzzeichen auf die Brust -: Jesus, sei in meinem Herzen // in meiner Seele! # Genau darum geht es auch, wenn ich das „Große Kreuzzeichen“ schlage: Von oben nach unten – von links nach rechts. Wenn ich es tue, liebe Schwestern und Brüder, soll ich bedenken, dass das „Kreuzzeichen“ ein Gebet ist. Und es ist eines der kürzesten Gebete – sicher, aber auch eines der einfachsten/schönsten/praktischsten und der sinnvollsten. Das Kreuzzeichen sollte, als erstes, meinen Tageslauf durchziehen. Die meisten Deutschen beten in der Früh leider überhaupt kein Morgengebet, weil sie entweder nicht glauben oder (angeblich) keine Zeit haben. Was wäre denn dabei, seinen Tag wenigstens anzufangen, mit den Worten: “ Ich beginne diesen Tag, im Namen des Vaters und des….“. Sicher – das ist ein kurzes, aber sinnvolles Gebet. Doch das kürzeste Gebet ist noch 1000 Mal besser, als gar kein Gebet. Vielleicht nimmt sich ja jetzt jemand der bisher in der Früh´ nicht gebetet hat vor, ab morgen mit dem Kreuz anzufangen. Das wäre schön. Genauso sollte jedes Gebet im Tageslauf vom Gebet eingerahmt sein. Die Kreuze überall in unseren Wohnungen erinnern uns gern daran. Liebe Schwestern und Brüder, die meisten von uns sind ganz am Anfang ihres Lebens im Zeichen des Kreuzes getauft worden. Es ist ein Zeichen für: Ich gehöre zum christlichen Gott (und will so leben, wie mein Herr-Gott es liebt). Und jede/r, die/der bis hierher gelesen hat, möchte doch bitte jetzt ein ganz bewusstes Kreuzzeichen machen: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen“. Über das Kreuzzeichen
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