Barock und Klassik für Bläser bei spanischer Hitze

Gruppenbild mit Dame: Unter Leitung von Christiane Eberhard traf man sich am Schluss zu locker swingenden Kanon-Klängen in
Form von Uli Führes „Singen macht Spaß“.
Foto: Lucia Buch
Barock und Klassik für
Bläser bei spanischer Hitze
Buchloer Serenade Verschiedene Ensembles der Vhs-Musikschule
und der Stadtkapelle spielen im Haus der Begegnung
Buchloe „Mir ham scho lang nix mer
miteinanda gmacht.“ Mit diesen
Worten begrüßte Christiane Eberhard, die pädagogische Leiterin der
Vhs-Musikschule, das Publikum im
Haus der Begegnung. Anders ausgedrückt: Bei der jüngsten, inzwischen 83. Buchloer Serenade, war es
„mal wieder Zeit“, dass die VhsMusikschule und die Stadtkapelle
gemeinsam ein attraktives Bläserprogramm auf die Beine stellten.
Was die verschiedenen Ensembles unter dem Motto „Sommerstrauß“ an klassischer und moderner Unterhaltungsmusik anboten,
konnte sich rundum hören lassen –
sehr zur Freude von Serenaden-Initiator Thorsten Schmehr, der von
seiner neuen Arbeitsstelle in Attendorn (Sauerland) gerade auf „Heimatbesuch“ in Buchloe weilte.
Musikalisch begrüßte das Blechbläserquintett der Stadtkapelle (Jürgen Herrmann, Monika Götzfried,
Klaus Burkardt, Klaus Linder,
Thomas Reiter) mit den zackigen
und frischen Klängen des „Mindelheimer Galopps“ (Georg Stich)
die Zuhörer, die trotz spanischer
Hitze ins Haus der Begegnung gekommen waren. Dass man sich in
dieser Besetzung problemlos auch
auf Literatur des 20. Jahrhunderts
versteht, zeigte das Ensemble später
noch in Schostakowitschs „Second
Waltz“.
Die Serenade in C-Dur nach KV
439b von Mozart, hübsch aufgeteilt
auf zwei Positionen im Programm,
war dann ein Musterbeispiel für eine
gelungene Co-Produktion zwischen
Musikschule und Stadtkapelle – was
fortan für fast alle Darbietungen des
Abends galt: Die Querflöten-Lehrerin Cornelia Dorn und die FagottLehrerin Verena Albertshauser
(beide von der Musikschule) arbeiteten mit der ersten Klarinettistin
der Stadtkapelle, Sylvia Götzfried,
ideal zusammen. So entstand ein
Mozart, der zwischen lieblicher
Tändelei und durchaus forscher Bestimmtheit pendelte.
Weiter ging es mit einem in jeder
Beziehung gemischten Ensemble:
Lehrer und Schüler sowohl von Musikschule als auch Stadtkapelle (Cor-
nelia Dorn, Barbara Batzer, Katharina Schörg, Franziska Lippoldt,
Laura Schmid und Theresa Brem)
trugen ein Menuetto von Alessandro
Scarlatti und eine Bach-Bourrée
vor. Später bot diese Truppe (ohne
Cornelia Dorn) mit „La Conchita“
und „Flute Boogy“ echte „Lieblingsstücke“ oder wie Sylvia Götzfried, die sich mit Christiane Eberhard die Moderation teilte, sagte –
„was Nettes, Kleines, Luschtiges“.
Eine Version eines Sonaten-Allegro des Mozart-Zeitgenossen Franz
Anton Hoffmeister bot das Lehrerin-Schülerin-Duo Cornelia Dorn/
Franziska Lippoldt. Ein weiterer
Höhepunkt war schließlich das Trio
(Monika Bögle, Chantal Hohmann
und Stefanie Harzenetter) das – einstudiert von Heidi Wörle – zwei Sätze aus Mozarts Divertimento Nr.1
spielte.
Der Kanon „Singen macht Spaß“
setzte, geleitet von Christiane Eberhard, in Instrumentalversion den
Schlusspunkt und führte (fast) alle
Mitwirkenden noch mal auf der
Bühne zusammen.
Lucia Buch