Lyon 2 Lumiere 11

1. Land und Partnerhochschule
Université Lyon II Lumière
2. Studienfach
Lehramt Französisch & Englisch
3. Betreuungspersonen in Freiburg und an der Gasthochschule
Für die Outgoings nach Lyon II war Frau Dr. Eva Erdmann verantwortlich, der SRI (Service des
Relations Internationales) hat sich in Lyon um uns gekümmert und Emmanuelle Aurenche war die
Verantwortliche für uns.
4. Anmelde- und Einschreibeformalitäten
Nach der Zusage durch die Uni, habe ich angefangen mich nach den Vorlagen der Uni in Lyon
einzuschreiben. Der Einschreibevorgang lief problemlos.
6. Vorbereitung auf das Auslandsstudium
Vorbereitend habe ich mir eine Carte Jeune der SNCF in Frankreich besorgt. Diese kostet 50€,
gilt für ein Jahr und bietet zahlreiche Reduktionen auf Zugreisen. Wenn man geschickt bucht
kommt man so von Lyon aus für 20€ nach Straßburg oder für 35€ nach Freiburg.
7. Sprachliche Vorbereitung
Besondere sprachliche Vorbereitungen habe ich keine getroffen, da ich mich sprachlich recht
sicher fühle. Generell ist es zu empfehlen französisches Radio zu hören um sich an die Sprache zu
gewöhnen. Der Vorbereitende Sprachkurs ist meines Erachtens nicht notwendig.
8. Belegte Veranstaltungen, also Kurse / Seminare / Vorlesungen / Praktika / Exkursionen
an der Gasthochschule: Thema, Namen der Dozenten, Anforderungen, Eindrücke,
Bewertung
Die angebotenen Kurse kann man auf der Internetseite der Uni unter der Kategorie „Quels Cours
Choisir“ für internationale Studenten finden, man muss sich einfach etwas durchklicken. Der SRI
versucht diese Liste auf dem neuesten Stand zu halten. Sonst kann man auch einfach bei den
zuständigen Sekretariaten vorbeischauen, da die Pläne dort meistens aushängen, oder aber einfach
eine E-Mail an das zuständige Sekretariat schreiben.
Semester I
Littérature Francaise Moderne CM+TD Sophie Coste Licence III Lettres Modernes
In diesem Kurs haben wir 2 Werke (Les Misérables und Le Planétarium) behandelt. Als Prüfung
mussten wir internationale Studenten eine kürzere Hausarbeit über beide Werke abgeben und es
gab eine mündliche Prüfung, bei der wir eine Textstelle in die Handlung einordnen, erklären und
analysieren sollten. Alles in allem war der Kurs durchaus machbar und die Dozentin sehr nett, da
sie auch auf uns Rücksicht genommen hat.
Langue Francaise Moderne CM+TD Philipp Wahl Licence III Lettres Modernes
Anhand von Textstellen aus dem Roman Le Planétarium, welcher auch in Lit.Fr.Moderne
behandelt wurde, haben wir hauptsächlich mit Syntax und Wortbildung gearbeitet.
Anspruchsvoller aber interessanter Kurs. Der Dozent hat Rücksicht auf die Erasmusstudierenden
genommen
Version TD Licence III Allemand (Übersetzung DE-> FR)
Bei diesem Übersetzungskurs haben wir Texte, unter anderem von Kafka und Freud ins
Französische Übersetzt. Sehr schwieriger und anspruchsvoller Kurs, jedoch auch sehr interessant.
Der Dozent wirkte oft unvorbereitet, was er jedoch durch immenses fachliches Wissen ausglich.
Es gab 2 Klausuren und 1 schriftliche Übersetzung als benotete Hausaufgabe. Die 2 besten Noten
wurden gewertet, was sehr fair war.
SLM TD (C1) Kurs für internationale Studenten
Sprachkurs mit hohem Arbeitsaufwand. Für diesen Kurs muss man sich schon in Deutschland
anmelden. Ich persönlich fand diesen Kurs eher schlecht. Die Dozentin wirkte planlos und
unvorbereitet und drückte sich oft, besonders wenn es um Hausaufgaben ging unklar aus. Generell
hat mich die behandelte Thematik eher weniger interessiert. Die Note wurde gebildet aus
mehreren benoteten Hausaufgaben, mehreren Präsentationen und 2 Dissertationen, also
schriftliche ausformulierte Klausuren, welche im Unterricht geschrieben wurden.
Musculation (Sport)
Bei diesem Kurs musste man eigentlich nur Gewichte heben und wurde dann aufgrund von
Leistung/ Körpergewicht benotet. Generell war es jedoch nett, um mit Franzosen ins Gespräch zu
kommen. Für den Sport muss man sich an der Uni einschreiben, und wenn man ihn nicht benoten
lässt 20€ für das Jahr bezahlen. Wenn man diese Gebühr bezahlt hat kann man auch die
Fitnessräume der Universität benutzen.
Semester II
Thème TD Licence III Allemand (Übersetzung FR-> DE)
Bei diesem Kurs wurde von Französisch auf Deutsch übersetzt. Es gab 2 Übersetzungsklausuren
und durch die hohe Anzahl an deutschen Studierenden war das Niveau recht hoch.
Civilisation Francaise pour étudiants étrangers TD Sandra Bindel
Bei diesem Kurs für internationale Studierende werden aktuelle Themen behandelt die die
französische Gesellschaft ausmachen. Es gibt einen benoteten Vortrag und eine Abschlussklausur.
Die Dozentin war eher streng, jedoch kam es öfters zu interessanten Diskussionen, was den Kurs
angenehm beeinflusst hat.
Linguistique Francaise: Les variétés du Francais TD Licence II Sciences du Langage ,Bruno
Martinie
Sehr schwieriger Kurs zur Linguistik. Es wurden 2 sehr schwierige Klausuren während des
Semesters geschrieben. Mit Hilfe eines Korpus haben wir linguistische Phänomene gesucht und in
Regeln formuliert. Die Klausur habe ich leider nicht bestanden.
Sémiotique TD Licence I Sciences du Langage Pierluigi Basso
Dieses Seminar zur Semiotik war etwas eintönig, doch der Dozent konnte recht gut erklären.
Auch in diesem Seminar gab es 2 Klausuren.
Littérature Comparée TD Licence II Lettres Modernes Merete Stistrup-Jensen
Im Kurs wurden 3 Werke ( Der Prozess, Vers le Phare & L’étranger) behandelt. Die französischen
Studierenden haben Präsentationen zu vorgegebenen Themen gehalten. Zur Benotung mussten die
Erasmusstudierenden eine Arbeit zu einem Vortragsthema am Tag des Vortrages einreichen. Da
mich mein Thema interessiert hat, hat es mir Spaß gemacht, diese Arbeit zu verfassen. Der Kurs
selbst war jedoch sehr langweilig. Die Dozentin war äußerst Streng und hat auch nicht gezögert
Studierende aus dem Kurs zu werfen, wenn diese mal ein Wort mit ihrem Nachbarn gewechselt
haben. Auch nicht in der letzten Sitzung des Semester 2 Minuten vor Schluss.
Handball (Sport)
Im zweiten Semester habe ich Handball an der Uni gespielt. Da auch im Wettkampfbereich meine
Position (Tor) rar war, hat mich die Uni für zahlreiche Spiele in Lyon eingesetzt, darunter auch
für das IEP (Sciences PO). Mit meinem Team haben wir bei einem Turnier in Grenoble gegen alle
anderen IEPs von Frankreich gespielt und sind 2. geworden. Das war eine geniale Erfahrung, bei
der ich viele Franzosen kennengelernt habe und bei der auch Freundschaften geschlossen wurden.
Generell ist es zu empfehlen an der Uni einen Sportkurs zu belegen, da es sonst fast unmöglich ist
Franzosen kennenzulernen. Am besten ist es, sich für eine Mannschaftssportart einzutragen und
wenn möglich nicht mit der besten Freundin/ dem besten Freund aus Freiburg/anderen
Erasmusstudierenden dort hinzugehen. Es ist kein Problem einen neuen Sport anzufangen an der
Uni, da es viele Kurse mit unterschiedlichen Niveaus gibt
.
9. Unterschiede zum deutschen Studiensystem
In Frankreich gibt es weniger Beteiligung durch die Studenten, generell muss man viel
mitschreiben und der Unterricht ist sehr frontal. In Frankreich gibt es prinzipiell 2 Arten von
Veranstaltungen. TD= Seminar und CM=Vorlesung. Die CMs sind wie Vorlesungen in
Deutschland in einem Hörsaal mit vielen Studenten und oft ohne Anwesenheitspflicht. Die TDs
sind in kleineren Räumen, aber der Unterricht ist oft ähnlich frontal wie in den CMs. Kurse die 1
Mal in der Woche sind bringen 5ECTS und Kurse die 2 Mal in der Woche sind bringen 10ECTS
(außer SLM). Daher war es nicht schwierig, die benötigten Credits zu sammeln. Außerdem kann
man sich in Frankreich den Unisport anrechnen und benoten lassen, was sehr praktisch ist, wenn
man sicher gehen will, die benötigten 20ECTS für Erasmus zu erreichen.
Auf was man achten sollte ist, dass die Université Lyon II Lumière 2 Standorte hat. Berges du
Rhône (Les Quais) und Bron. Berges du Rhone befindet sich zwischen Rue de l’Université T1
und Centre Berthelot T2, in der Nähe der U-Bahn Guillotière. Bron befindet sich etwas außerhalb
der Stadt und ist durch die Straßenbahn T2 (Europe Université) mit der Stadt verbunden. Die
Bahn ist zu den Zeiten an denen Kurse beginnen immer hoffnungslos überfüllt. Bei der Kurswahl
sollte man darauf achten, keine aufeinanderfolgenden Kurse an 2 Standorten zu wählen. An und
für sich ist es auch kein Weltuntergang nach Bron zu fahren, man sollte nur den längeren Weg
von ungefähr 40 Minuten berücksichtigen. 2014/15 war es so dass Licence I&II von Lettres
Modernes in Bron war und Licence III komplett „Sur Les Quais“. Sciences du Langage war
komplett in Bron.
Die Semesterzeiten sind auch etwas anders als in Deutschland. Das Semester beginnt im
September und geht bis Weihnachten, mit einer Woche Ferien zwischendurch. Im Januar ist die
Prüfungsphase für Kurse, in denen es kein Control Continu gibt, d.h. in denen die Noten nicht
schon während des Semesters gemacht wurden, hauptsächlich CM. Das zweite Semester beginnt
dann Ende Januar und geht bis Ende April, mit 2 mal 1 Woche Ferien. Im Mai ist dann die
Prüfungsphase für die CM. Da ich im 2. Semester nur TDs hatte, war ich Ende April schon fertig.
10. Umsetzung der eigenen Studienplanung an der Gastuniversität
An der Universität hat alles so geklappt, wie ich es mir vorgenommen habe. Ich habe nicht
versucht für das 2. Hauptfach Veranstaltungen zu finden und mich hauptsächlich auf Französisch
konzentriert. Oft kommt es vor, dass Kurse etwas voll erscheinen, da viele Leute vermeiden
freitags Uni zu haben, wie in Deutschland eben auch. Wenn man beharrlich bleibt und höflich
„Erasmüüs“ sagt und nett lächelt, kann man aber eigentlich immer bleiben.
11. Anrechnung von Studienleistungen
Weiß ich noch nicht
12. Sprache: Kurse vor Ort, Zurechtkommen in der Sprache des Gastlandes
Vor Ort habe ich den Kurs SLM belegt, der speziell für Ausländer ist. Leider war ich etwas
enttäuscht von diesem Kurs. Sprachlich hatte ich keine großen Probleme. Generell ist es zu
empfehlen sich mit Franzosen anzufreunden oder sogar mit ihnen zu wohnen, da man so natürlich
am besten die Sprache lernt.
13. Verwaltungsstellen und/oder Studenteninitiativen, welche sich um die Freiburger
Studierenden kümmern
SRI und zahlreiche Erasmusgruppen, „Welcome Weeks“ im My Little Café nähe Bellecour,
helfen mit Handyverträgen, CAF etc. und man lernt die ersten Leute kennen.
14. Universitäres und kulturelles Rahmenprogramm
In Lyon gibt es die Fête des Lumières, jedes Jahr Anfang Dezember. Bei diesem Fest sind
Lichtinstallationen in der ganzen Stadt verteilt. Dieses Fest sollte man auf keinen Fall verpassen,
wenn man das erste Semester da ist. Außerdem gibt es die Biennale de Danse die alle zwei Jahre
stattfindet und zahlreiche weitere Feste und Veranstaltungen die oft auf dem Place Bellecour
stattfinden. Der Pass Culture wird von dem „Maison des Étudiants“ angeboten. Für 16€ kann man
sich 4 Kulturspektakel in der Stadt anschauen, egal ob im Theater oder in der Oper.
15. Anreisetipps
Lyon liegt auf der TGV-Strecke Frankfurt-Marseille, es gibt auch TGV ab Straßburg/ Mulhouse.
Außerdem gibt es mehrere Mitfahrgelegenheiten pro Woche um 25€ ab und nach Freiburg, die
man einfach auf blablacar.de und blablacar.fr finden kann. Wenn man von etwas weiter her
anreist empfiehlt sich das Flugzeug nach Lyon Saint-Exupéry. Von Saint-Exupéry gibt es die
Möglichkeit mit dem Bus und dann mit der Straßenbahn günstig ins Zentrum zu kommen,
ansonsten gibt es den Rhone Express, der zwar schnell und komfortabel, jedoch auch teuer ist.
16. Möglichkeiten, eine Unterkunft zu finden; Zimmersuche, Mietpreise und Mietzuschüsse
Es gibt zahlreiche Internetseiten für die Suche: leboncoin.fr, lacartedescolocs.fr etc. Man sollte es
auch bei den Privaten Residences probieren, auch wenn diese teuer sind.
In Frankreich hat man recht auf einen Mietzuschuss der sich CAF nennt. Diesen bekommt man
aber nur wenn ein Mietvertrag vorhanden ist, welches bei mir nicht der Fall war, da ich in einer
sous-location gewohnt habe. Die Miete ist ungefähr wie in Freiburg und ohne Limit nach oben.
Ich habe in sous-location in einer 3er WG 350€ im Monat bezahlt, konnte aber kein CAF
beantragen. Anscheinend beläuft sich CAF auf 90€ in einer WG und 150€ wenn man alleine lebt.
CAF wird nicht im ersten Monat ausgezahlt, daher sollte man sich mit der Beantragung beeilen.
Dadurch, dass ich in einer WG mit einer Französin und einer Spanierin gelebt habe, habe ich sehr
viel Französisch gesprochen und auch sehr viel mit Franzosen zu tun gehabt. Es ist zu empfehlen
zeitnah mit der WG-Suche zu beginnen, da dies vom Ausland aus schwierig ist und oft mehr Zeit
beansprucht, auch wenn Franzosen meistens nur 2 Monate vorher Inserate einstellen. Das erste
Kriterium für die Wohnungssuche nach dem Preis sollte auf jeden Fall die Lage sein. Zu
empfehlen ist eine Anbindung an die U-Bahn oder zumindest an die Tram. Gute Arrondissements
zum Wohnen sind das 1.,2.,3. und das 7., da diese recht zentral gelegen sind und die Universität
gut erreichbar ist von hier. Die letzte Zahl der Postleitzahl gibt übrigens das Arrondissement an.
69007  7. Arrondissement
17. Kontoeröffnung und Kontoführung im Gastland
Ich persönlich war bei LCL, was ganz okay war. Das Konto hat 8ct pro Monat gekostet und ich
konnte bei allen Banken in Frankreich kostenlos Geld abheben und überall problemlos bezahlen.
Eigentlich ist die Bank egal, am bestem zu einer der großen Banken LCL, Credit Agricole BNP
Paribas oder Société Générale gehen.
18. Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten hängen natürlich stark vom eigenen Lebensstil ab und davon wie viel
man reisen möchte. Ich schätze dass man mit 400€ im Monat eigentlich durchkommt. An sich ist
alles etwas teurer als in Deutschland. Besonders Zigaretten, die in Frankreich 7,5€ das Päckchen
kosten. Auch das Ausgehen in Clubs und Bars gestaltet sich etwas teurer als in Freiburg. Selten
findet man den halben Liter Bier unter 5€. Zu empfehlen ist es, bei Lidl oder Leaderprice
einkaufen zu gehen, da diese sehr günstig sind. Andere Supermärkte sind Casino, Carrefour und
Monoprix (der teuerste), die alle dann noch mal „City“-ableger haben, die kleiner und teurer sind.
Wir Freiburger Studierende wurden 2014/15 mit ungefähr 250€ im Monat bezuschusst. Das Geld
wird in zwei Raten ausgezahlt, eine während Erasmus, ungefähr im November und eine nach
Erasmus.
19. Besonderheiten bei Mobiltelefonen, Telefonanschlüssen, Einrichtung von E-Mail,
Postzustellung
Ich hatte einen Vertrag ohne Bindung bei B&You. Für 20€ im Monat hatte ich eine SMS, MMS
und Telefonflatrate in Frankreich und eine Festnetzflatrate nach Deutschland und viele andere
Länder in der EU und 3GB Datenvolumen in 4G. Das Angebot ist also besser und günstiger als in
Deutschland. Die großen Firmen SFR, Bouygues und Orange bieten alle diese Art von Vertrag an,
der nur im Internet abgeschlossen werden kann. Franzosen benutzen eigentlich kein Whatsapp,
daher verschickt man hier sehr viele SMS.
20. Obligatorische und empfohlene Versicherungen (Haftpflicht-, Unfall-,
Krankenversicherung)
Die Uni besteht auf eine Assurance de Responsabilité Civile. In den meisten Fällen deckt die
Deutsche Haftpflichtversicherung diese ab, daher einfach bei der Versicherung anfragen, ob sie
eine Bescheinigung, bestenfalls auf Französisch bereitstellen können. Zur Not kann man diese
auch in Frankreich abschließen.
21. Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, Tipps
Lyon selbst bietet unendlich viele Möglichkeiten seine Freizeit interessant zu gestalten. Die Stadt
ist sehr groß und man kann alle Stadtviertel, Museen, Theater u.ä. erkunden was sehr interessant
ist. Auch die zahlreichen Parks und Flussufer bieten Entspannung. Das Nachtleben spielt sich
größtenteils auf der Halbinsel zwischen Rhône und Saône ab. Zu empfehlen sind hier der Place
des Terreaux um das Rathaus herum und Vieux-Lyon da sich hier sehr viele Bars befinden. Lyon
hat eigentlich für alle Geschmäcker etwas zu bieten. Zum Ausgehen bieten sich das Ayers Boat,
Le Sucre (Elektro), Bec de Jazz (Jazz & Swing), Le Loft ( Mainstream) und das Boston
(Mainstream) an. Natürlich gibt es noch viele andere Clubs und Bars. Zu empfehlen ist auch der
„Petit Paumé“ welcher ähnlich wie „Studentenfudder“ in Freiburg ein Stadtführer für
ortsansässige ist. Sehr schön sind abends auch die Quais der Rhône auf der Höhe von Guillotière.
Im Allgemeinen sollte man in Lyon auf seine Wertsachen einfach ein wenig aufpassen, da es
schon zum einen oder anderen Diebstahl kam. An und für sich empfand ich Lyon als relativ sicher.
Man sollte sich nachts nicht alleine um Perrache oder Guillotière unnötig rumtreiben, aber an und
für sich gibt es in der Stadt selbst keine gefährlichen Viertel. Trotz einer strikten Drogenpolitik
gibt es in Frankreich einen hohen Drogenkonsum, vor allem Marihuana und Haschisch. Daher
kommt es nicht selten vor, dass man dieses im Vorbeigehen angeboten bekommt. Ein freundliches
„non merci“ reicht aber oft schon und man wird in Ruhe gelassen.
Wenn man genug von Lyon hat, kann man auch problemlos in Frankreich reisen. Paris und
Marseille sind beide in 2h mit dem Zug erreichbar. Auch Annecy befindet sich in der Nähe, was
auf jeden Fall einen Tagestrip wert ist. Zum Reisen in Frankreich empfiehlt sich blablacar.fr
(covoiturage) oder SNCF. SNCF bietet einen „Discount-TGV“ Namens Ouigo an, der ähnlich wie
eine Billigairline Funktioniert. Für 10€ kann man so nach Marseille oder Paris (Marne-La-Vallée)
reisen. Mit IDbus kann man auch billig in Frankreich und sogar nach Italien (Turin ist 3h entfernt)
reisen.
22. Öffentliche Verkehrsmittel: Preise, Verbindungen, Zuverlässigkeit
Die TCL, das Äquivalent der VAG in Lyon bieten eine Art Semesterticket für 28,80€/Monat an.
Dafür muss man sich in einer Agence TCL die Carte Técély besorgen und auch einen Nachweis
bringen, dass man als Student in Lyon eingeschrieben ist. Diese Karte, die man dann jeden Monat
aufladen kann hält man dann bei jedem Betreten eines Verkehrsmittels gegen den Scanner und
kann dann damit fahren. Das Entwerten ist übrigens verpflichtend, sonst fährt man schwarz und
muss mit einer Strafe rechnen. Die Verbindungen sind sehr gut und man kann ganz Lyon
problemlos erreichen. U-Bahn und Tram sind meines Erachtens sehr pünktlich, nur manche
Buslinien sind ab und an unpünktlich, was sich durch eine hohe Frequenz aber kaum bemerkbar
macht. Die letzten Busse und Bahnen fahren um 0.30 Uhr, am Wochenende gibt es Nachtbusse
von der Stadtmitte aus.
Außerdem sollte man sich ein Abo für die Velov‘ besorgen. Dies kann man über die TCL-Karte
machen. Es kostet 15€ im Jahr und man kann damit für 1 Stunde kostenlos ein Rad an den
zahlreichen Stationen ausleihen. Dies empfiehlt sich daher, dass man sich damit schnell, und zu
allen Tages- und vor allem Nachtzeiten in Lyon bewegen kann. Es gibt zahlreiche Fahrradspuren,
und bis auf die 2 Hügel ist Lyon sehr flach, und daher zum Radeln geeignet.
23. Deutsche Vertretungen in der Nähe: Konsulat, Botschaft
Das Generalkonsulat befindet sich in der Nähe des Parks de La Tête D’Or, 33 Boulevard des
Belges, 69006 Lyon.
24. Sonstiges
Abschließend kann ich noch sagen, dass Frankreich ein anderes Land als Deutschland ist. Daher
sollte man sich einfach damit abfinden wenn Dinge etwas anders oder einfach langsamer laufen,
als zu Hause. Die Öffnungszeiten der Büros zum Beispiel, sind etwas „flexibler“, manchmal geht
die Mittagspause dann eben etwas länger. Man sollte daher entspannt durchatmen und sich in
Geduld üben. Auch für das Semesterticket stand ich über eine Stunde lang an, aber das ist dann
eben so. An Supermarktkassen wird gern ein nettes Gespräch geführt, aber das ist einfach der
französische Lebensstil, an den man sich auch schnell gewöhnt. Wenn mal an der Uni etwas nicht
klappt, sollte man sich auch keine Sorgen machen. Franzosen sind sehr gut im Lösungen finden
und von Freiburg bekommt man auch viel Hilfe, sodass ich manchmal schon nach fünf Minuten
schon eine Antwort auf eine Mail hatte. Ich habe hier in Lyon ein tolles Jahr, oder eher 9 Monate
verbracht und viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und auch meine Sprachkenntnisse enorm
verbessert und viele Freundschaften, mit Franzosen und internationalen Studenten geschlossen.