Liebe Gäste, seien Sie herzlich willkommen zu unserem Konzert „Er lebe hoch!“ An unserem Buffet erwarten Sie, vor Beginn und im Anschluss an das Konzert Leckereien und kühle Getränke. Lassen Sie es sich schmecken! Und natürlich ergeben sich hier auch Gelegenheiten zum Plaudern. Lange Monate haben wir auf unsere drei Konzertabende in Nauheim, Gründau-Lieblos und Kriftel hingearbeitet. Doch ohne die Unterstützung von Gremien und Organisationen sowie zahlreicher helfender Hände wäre die Durchführung dieser Konzerte nicht möglich gewesen. Unser Dank gilt der Gemeinde Kriftel, vertreten durch Herrn Bürgermeister Christian Seitz, in deren Räumen unser Konzert stattfinden darf. Weiterhin danken wir im Besonderen dem Musikforum Kriftel und Herrn Dietmar Vollmert für die großzügige Unterstützung sowie allen am Ende dieses Programmheftes aufgeführten Sponsoren. Ihre Sängerinnen und Sänger der vier Chöre aus Kriftel, Mittel-Gründau und Nauheim. Wir möchten Sie bitten, während des Konzertes Ihre Mobiltelefone auszuschalten! Tradition (1964) aus „Anatevka“ Text: Alexander Grün Musik: Jerry Bock You´re the top (1934) aus „Anything goes“ Text und Musik: Cole Porter There´s no business like show business (1946) aus „Annie get your gun“ Text und Musik: Irving Berlin Sure on this shining night (2005) Text: James Agee Musik: Morten Laudrisen Edelweiss (1959) aus „The sound of Music“ Text: Oscar Hammerstein II Musik: Richard Rodgers You´ll be in my heart (1999) aus „Tarzan“ Text und Musik: Phil Collins Gabriellas Sång (2004) aus „Wie im Himmel“ Text: Py Bäckman Musik: Stefan Nilsson In einem kühlen Grunde Text: Joseph von Eichendorff (1807/08) Satz: Friedrich Silcher (1825) Ein Freund, ein guter Freund (1930) aus „Die drei von der Tankstelle“ Text: Robert Gilberti Musik: Werner Richard Heymann Er lebe hoch! (2012) nach Johannes Brahms „Tafellied - Dank der Damen“, op. 93b Text und Einrichtung: Alexander Grün Anything goes (1934) aus „Anything goes“ Text und Musik: Cole Porter Die Frauen sind ein dekoratives Geschlecht. Sie haben nie etwas zu sagen, aber sie sagen es entzückend. WILDE Tradition Wer lässt die Melodie so schön erschallen, die hohen Töne hallen, weiß optisch zu gefallen? Wer ist auf Männerstimmen gern fixiert, und absolut unkompliziert? Soprane, Soprane, Tradition! Soprane, Soprane, Tradition! Damit sich der Klang auch gut entfalten kann, gehen wir's stets langsam an. Aufgeregt wie ein Sopran, das muss nicht sein! Das Gold des Chores ist der Alt allein! Der Alt, der Alt! Tradition! Der Alt, der Alt! Tradition! Stets tief, potent und kraftvoll intoniert erklingt der Bass. Die Frauenwelt, die schätzt das sehr; auf uns ist Verlass! Die Bässe, die Bässe! Tradition! Die Bässe, die Bässe! Tradition! Sensibel von Natur, veredeln wir den Klang! Was weiß ein Dirigent (haha)! Was heißt schon Moll und Dur! Tenöre, Tenöre! Tradition! Tenöre, Tenöre! Tradition! Yo u r e t h e i to p Sure on this shining night Ganz gewiss, in dieser schimmernden Nacht, gemacht aus Schatten der Sterne rings umher, wird die Milde nach mir ausschauen diesseits der Erde. Der Nordwind hat sich dem späten Jahr ergeben. Alles ist geheilt, alles ist gesundet. Der glühende Sommer umfängt die Erde. Die Herzen sind ganz und eins. Ganz gewiss, in dieser schimmernden Nacht, weine ich vor dem Wunderbaren, allein in einsamer Ferne zu wandern, in dieser Nacht gemacht aus Schatten der Sterne. Edelweiß Edelweiß, Edelweiß, jeden Morgen grüßt du mich. Klein und weiß, rein und glänzend schaust du mir fröhlich entgegen. Blüte wie von Schnee, blühe und wachse für allezeit. Edelweiß, Edelweiß, schütze meine Heimat für allezeit. In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad; mein Liebchen ist verschwunden, das dort gewohnet hat. Sie hat mir treu versprochen, gab mir ein Ring dabei, sie hat die Treu gebrochen, das Ringlein sprang entzwei. Ich möcht' als Spielmann reisen weit in die Welt hinaus und singen meine Weisen und geh'n von Haus zu Haus. Ich möchte' als Reiter fliegen wohl in die blut'ge Schlacht; um stille Feuer liegen im Feld bei dunkler Nacht. Hör' ich das Mühlrad gehen, ich weiß nicht, was ich will; ich möcht' am liebsten sterben, da wär's auf einmal still. There's no business like showbusiness Es gibt kein anderes Geschäft als das Show-Geschäft noch als irgendein Geschäft, das ich kenne. Alles daran ist so furchtbar aufregend, alles ist möglich, nirgends wirst du dieses Glücksgefühl verspüren, wenn du noch eine Verbeugung erhaschst. Es gibt kein anderes Volk als das Künstlervolk – das lächelt auch, wenn es schon am Boden liegt. Gestern haben sie dir gesagt, du würdest es nicht weit bringen, doch heute Abend spielst du – und da stehst du nun. Am nächsten Tag werden sie einen Stern an deine Garderobe hängen. Auf geht's und weiter mit der Show! Die Kostüme, das Bühnenbild, die Maske, die Requisiten, das Publikum, das dich emporhebt, wenn du dich miserabel fühlst ... Die Kopfschmerzen, der Kummer, die Rückenschmerzen, die Flops, der Sheriff, der dich aus der Stadt geleitet ... Die Premiere – wenn dir dein Herz bis zum Hals schlägt ... Die letzte Vorstellung – wenn kein Gast mehr kommen will ... Es gibt kein anderes Geschäft als das Show-Geschäft, so wie du mir das hier gerade erzählst. Kreuz und quer durchs Land zu reisen ist so aufregend, bei der Premiere an der Rampe zu stehen. Lächelnd sehen wie sich die Bankreihen füllen, und draußen im Scheinwerferlicht dein Konterfei auf den Plakaten. Es gibt kein anderes Volk als das Künstlervolk – das lächelt auch, wenn es schon am Boden liegt. Auch wenn du patzen und draußen in der Kälte landen solltest, du würdest all das nicht für einen Sack voll Gold hergeben wollen. Auf geht's und weiter mit der Show! All das ist so aufregend , doch ich komme um vor Angst, die Vorstellung ist zu Ende, schon ist es Nacht. Jemand will ein Autogramm von mir, doch ich kann gar nicht schreiben! You´ll be in my heart Hör auf zu weinen, alles wird gut werden. Nimm einfach meine Hand. Ich werde dich beschützen vor allem, was dir widerfährt. Ich werde da sein, weine nicht. Für jemand Kleinen wirkst du stark. meine Arme werden dich festhalten, werden dich warm und sicher halten. Dieses Band zwischen uns kann nicht zerschnitten werden. Ich werde da sein, weine nicht. Weil du in meinem Herzen sein wirst, ja, du wirst in meinem Herzen sein, von heute an, jetzt und für allezeit. Du wirst in meinem Herzen sein, es zählt nicht, was die anderen sagen. Du wirst hier in meinem Herzen sein für allezeit. Warum verstehen sie nicht, wie wir beide fühlen, sie können nicht glauben, was sie sich nicht erklären können. Ich weiß, wir sind verschieden. Aber tief in unserem Inneren sind wir überhaupt nicht verschieden. Hör nicht auf die anderen, was wissen die schon? Wir brauchen einander, um uns zu halten. Die anderen werden schon sehen, das weiß ich. Wenn das Schicksal dich ruft, sei stark. Es mag vielleicht nicht auf deiner Seite sein, aber du musst durchhalten. Die anderen werden schon sehen, das weiß ich. Schau einfach über deine Schulter. Ich werde immer da sein. Das wahre Ideal des Mannes ist die Entwicklung seines Ichs. WILDE Gabriellas Sång Jetzt gehört mein Leben mir. Ich habe ein wenig Zeit bekommen auf der Erde. Und meine Sehnsucht, das, was ich vermisst habe und was ich erhalten habe, haben mich hierher geführt. Dennoch ist es der Weg, den ich gewählt habe, - meine Zuversicht, weit fernab der Worte welcher mir ein kleines Stück vom Himmel, Den ich niemals erreicht habe, gezeigt hat. Ich will spüren, das ich lebe. All die Zeit, die ich noch habe möchte ich so leben, wie ich will. Ich will spüren, das ich lebe, wissen, das ich gut genug war. Ich habe niemals vergessen, wer ich bin. Ich habe es nur ruhen lassen. Vielleicht hatte ich auch keine Wahl, sondern nur den Willen zu überleben. Ich will glücklich leben, denn ich bin ich, möchte stark und frei sein, sehen wie die Nacht zum Tag wird. Ich bin hier, und mein Leben gehört nur mir. Und den Himmel, an den ich glaube, den gibt es! Ich werde ihn irgendwo finden. Ich will spüren, das ich mein Leben gelebt habe. Anything goes Die Zeiten haben sich geändert, und oft haben wir die Uhr zurückgestellt. Und die Puritaner, die einst am Plymouth Rock an Land gegangen sind, haben seitdem einen Schock. Falls sie heute versuchen sollten, irgendeinen Schock aufzuhalten, anstatt in Plymouth Rock anzulanden, dann könnte Plymouth Rock auf ihnen landen. Plymouth Rock ist eine Bucht an der Küste Massachusetts, in der laut Überlieferung im Dezember 1620 die ersten sogenannten Pilgerväter anlandeten, nachdem ihr calvinistisch geprägter Glaube in ihrer europäischen Heimat auf Ablehnung gestoßen war und als „puristisch“ verspottet worden war. Da die so gescholtenen „Puritaner“ aus religiösen Gründen jegliche Form von Tanz oder Schauspiel an Sonntagen ablehnten, wurde sie schnell zum Inbegriff frömmelnder Spielverderber und Langeweiler. Als Cole Porters Musical Comedy „Anything goes“ 1934 ihre Premiere feierte, lag das Ende der Prohibition – des vollständigen Verbots von Alkohol in den USA – gerade ein Jahr zurück. Früher war schon ein hervorblitzender Strumpf reine Blasphemie, heute weiß selbst der Himmel: Irgend etwas geht immer! Auch Schriftsteller, die früher bessere Worte kannten, schreiben heute vier-Buchstaben-Prosa: Irgend etwas geht immer! Die Welt ist verrückt geworden, heutzutage ist gutes böse, schwarz ist weiß, und Tag ist Nacht, wenn die meisten Kerle, die Frauen schätzen, doch nur alberne Gigolos sind. Und wenn ich auch keine großer Romantiker bin, ich weiß, in einer Sache wirst du mir Recht geben müssen: Anything goes! Sonniger Tag! Wonniger Tag! Klopfendes Herz und der Motor ein Schlag! Lachendes Ziel! Lachender Start und eine herrliche Fahrt! Rom und Madrid nahmen wir mit. So ging das Leben im Taumel zu dritt. Über das Meer, über das Land haben wir eines erkannt: das ist das Schönste was es gibt auf der Welt. Ein Freund, bleibt immer Freund, und wenn die ganze Welt zusammenfällt, drum sei doch nicht betrübt, wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt. Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Schönste was es gibt, ja was es gibt. Sonnige Welt! Wonnige Welt! Hast uns für immer zusammen gesellt! Liebe vergeht! Liebe verweht! Freundschaft alleine besteht! Ja, man vergißt, wenn man geküßt, weil auch die Treue längst unmodern ist. Ja man verließ manche Madam´, wir aber halten zusamm´. Wer zuletzt lacht ... ist ein Mensch Plädoyer für eine Gefühlsregung Aristoteles war sich sicher: Die Fähigkeit des Menschen zu lachen, unterscheidet ihn vom Tier. Zoologen des 21. Jahrhunderts würden diese Behauptung wohl nicht mehr unterschreiben. Doch die Fähigkeit, sich gegenseitig zum Lachen zu bringen – allzu oft unbeabsichtigt –, ist wohl der schönste Beweis Mensch zu sein. Dabei hatte das Lachen nicht immer einen leichten Stand. Noch bis ins ausgehende Mittelalter galt der christlichen Kirche das Lachen als höchst verwerflich, da man glaubte, Jesus habe während seines ganzen Erdenlebens nie gelacht. Ob Ludwig der Fromme, König der Franzosen im 13. Jahrhundert, sein Gelübde, aus religiösen Gründen freitags nie zu lachen, eingehalten hat, ist leider nicht überliefert. Aus vollem Halse zu lachen scheint nicht immer ungefährlich zu sein. Eingefleischte Wagnerianer wissen, wer zu laut lacht, heißt Kundry, hat einst den Heiland ausgelacht und muss daher das Leben einer ewig Suchenden führen, die nicht sterben kann (Details bei Wagners „Parsifal“). Aristoteles wusste auch um diese subversive, ja ätzende Kraft des Lachens und ordnete ihr die Gattung des Spottliedes zu. Doch während seine Ausführungen zur Beschaffenheit der Tragödie erhalten sind, sind seine Traktate zur Komödie und zum Spottlied – Es ist zum Heulen! – nicht überliefert. Aber auch ohne theoretische Kenntnisse des griechischen Philosophen hat es an bissigem Spott, auch in Zeiten größten menschlichen Leids, nie gemangelt; wohlwissend, dass dem Munde der Narren und Spötter mehr Wahres entspringt, als so manchem lieb sein kann, wohl aber auch wissend um die niemals versiegende Quelle allen Spotts: des Menschen und seiner Eitelkeit. Folgerichtig hat einer der größten Spötter des viktorianischen Englands die Grenzen zwischen Theater und dem Leben der mondänen Gesellschaft aufgehoben, als er das Leben als ein Bühnenstück bezeichnete, das leider viel zu oft schlecht besetzt sei. Regelmäßig wird uns Deutschen vorgehalten, es mangele uns an Humor. Das stimmt! Über die englische Titulierung „Krauts“ können wir ebenso wenig lachen wie über gesalzenes Porridge zum Frühstück. Aber Deutsche sind zum Totlachen komisch – ein waschechter Preuße von untadeligem Adel hat dies in zwei (!) abendfüllenden Filmen eindrucksvoll dokumentiert und für die Nachwelt festgehalten. (Darüber hinaus sind keine weiteren Zeugnisse deutschen Humors erhalten.) AG Herzlichen Dank allen nachfolgend aufgeführten Sponsoren ohne deren Unterstützung eine Durchführung unseres Konzerts in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Bei allen nicht genannten Sponsoren, möchten wir uns entschuldigen, da sie bei Drucklegung des Programmheftes namentlich noch nicht bekannt waren.
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