Segne dieses Haus: Besinnungen zu den 16 Tagen gegen

Segne dieses Haus: Besinnungen zu den 16 Tagen gegen
Gewalt an Frauen
Vom 25. November bis zum 10. Dezember wird an vielen Orten mit Veranstaltungen
und Aktionen auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Auch 2015 können
Sie sich wieder von Besinnungen zu häuslicher Gewalt durch die Kampagnenzeit
begleiten lassen. Wir werfen einen Blick hinter die Haus- und Wohnungstüren. Kurze
Impulse sollen Mut schenken, genau hinzusehen und Stärkung sein im Umgang mit
dieser bedrückenden Realität im Leben vieler Frauen.
Ab 25.11. täglich auf www.efs.ch/16 und der Facebook-Seite der Frauensynode. Wer
die Besinnungen per Mail täglich zugestellt bekommen möchte, sende ein kurzes
Mail an: [email protected], Betreff: Besinnungen 16 Tage
Trägerinnen:
• Bildung und Propstei
• Evangelische Frauen Schweiz EFS
• Ökumenisches Forum christlicher Frauen in Europa – Schweizer Zweig
• Schweizerischer katholischer Frauenbund SKF
Texte Besinnungen 16 Tage gegen Gewalt an Frauen 2015
Tag 1 - BigS Gen 1, 27-31
Da schuf Gott Adam, die Menschen, als göttliches Bild,
als Bild Gottes wurden sie geschaffen, männlich und weiblich hat er, hat sie,
hat Gott sie geschaffen. Dann segnete Gott sie.
Und Gott sah alles, was Gott gemacht hatte: Sieh hin, es ist sehr gut.
Tag 2 - Zahlen und Fakten zu häuslicher Gewalt (1)
•
Häusliche Gewalt kommt in allen soziokulturellen und strukturellen Milieus
und Altersgruppen vor: Frauen sind aber 3-mal häufiger davon betroffen. Es
zeigen sich keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Nationalität, Bildung
und Einkommen der befragten Frauen.
•
Bei der Erfassung der Beziehungen im häuslichen Bereich stehen vier Kategorien zur Verfügung: Partnerschaft, ehemalige Partnerschaft, Eltern-Kind-Beziehung und andere Verwandtschaftsbeziehung.
•
Mehr als die Hälfte der häuslichen Gewalt ereignet sich in aktuellen Partnerschaften, fast ein Drittel zwischen Ex-Partnern.
•
Die häufigsten körperlichen Gewaltformen sind Stossen, Packen, Schütteln,
Schlagen. Die häufigsten Formen psychischer Gewalt sind Beschimpfen und
Beleidigen. Frauen sind als Geschädigte bei Tötungsdelikten und bei Straftaten gegen die sexuelle Integrität besonders betroffen.
Quelle: Bundesamt für Statistik BFS, Eidg. Büro für Gleichstellung von Mann und
Frau EBG, Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, Bern
Tag 3 - Zahlen und Fakten zu häuslicher Gewalt (2)
•
Nur 22% der Fälle häuslicher Gewalt werden der Polizei gemeldet. 2013
waren dies 9’381 von insgesamt 16’495 polizeilich registrierten Straftaten.
•
Häusliche Gewalt tritt oft wiederholt auf.
•
Knapp die Hälfte dieser Straftaten wurde mit Körpergewalt ausgeführt; bei
Tötungsdelikten dominiert die Schusswaffe als Tatmittel.
•
Die Straftaten ereignen sich gehäuft am Wochenende und in den Abendstunden – 75% davon in den eigenen vier Wänden.
Quelle: Bundesamt für Statistik BFS, Eidg. Büro für Gleichstellung von Mann und
Frau EBG, Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, Bern
2 Tag 4 – Bild
Bild: Eva-Maria Fontana-Hübner
3 Tag 5 - Stampfen
Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie ungestört sind und auch etwas lauter sein
dürfen.
Stellen Sie sich schulterbreit auf den Boden, die Knie leicht gebeugt. Gehen Sie mit
Ihrer Aufmerksamkeit in Ihre Fusssohlen und nehmen Sie Kontakt mit dem Boden
auf. Spüren Sie, wo die Fusssohlen den Boden berühren und nehmen Sie diesen
tragenden Kontakt ganz bewusst wahr.
Nun erlauben Sie sich, fest aufzustampfen und das mit Lust. Gehen Sie mit einem
kraftvollen Stampfen umher und nehmen Sie dabei die Kraft in ihren Beinen wahr.
Spüren Sie auch stampfend immer wieder den Kontakt mit dem Boden unter Ihnen.
Erlauben Sie sich im Stampfen einen Ärger, der Sie vielleicht gerade begleitet, auszudrücken, Ihren Platz zu beanspruchen oder einfach nur Ihre körperliche Präsenz deutlich hör- und wahrnehmbar zu machen. Tun Sie das einige Minuten lang und bleiben
Sie dann wieder am Ort stehen.
Spüren Sie nach: Wie stehe ich jetzt? Wie fühle ich mich? Wie ist mein Atem?
Susanne Andrea Birke, http://www.bildungundpropstei.ch
Tag 6 - Segen
Gesegnet deine Trauer,
dass du nicht erstarrst vor Schmerz,
sondern Abschied nehmen
und dich behutsam lösen kannst,
ohne dich verloren zu geben.
Gesegnet deine Klage,
dass du nicht verstummst vor Entsetzen,
sondern herausschreien kannst,
was über deine Kraft geht
und dir das Herz zerreisst.
Gesegnet deine Wut,
dass die Entmutigung dich nicht überwältige,
sondern die Kraft in dir wachse,
für dich zu kämpfen,
trotzdem dein Leben zu wagen.
Gesegnet deine Einsamkeit,
dass du Raum findest, Vergangenes zu ordnen
ohne schnellen Trost zu suchen
und in blinder Flucht
neues Unheil auf dich herabzuziehen.
Gesegnet du,
dass du Unsicherheiten aushalten
und Ängste bestehen kannst,
bis du wieder festen Grund spürst
unter deinen Füssen
und ein neuer Tag dir sein Licht schenkt.
Antje Sabine Naegeli, in: Gesegnetes Leben, Eschbachverlag 2004
4 Tag 7 – Waffensammelaktionen
Mit 41% ist die Schusswaffe bei vollendeten Tötungsdelikten das am häufigsten gebrauchte Tatmittel. So hat die Polizei des Kantons Solothurn 2015 hier einen Schwerpunkt gesetzt und im Mai eine Aktion durchgeführt. In vielen Kantonen können das
ganze Jahr Waffen kostenlos auf dem Polizeiposten abgegeben werden. Bei der Polizei Basel-Landschaft wurden so zuletzt jährlich mehrere 100 Waffen abgegeben. Bei
der Abgabe einer Waffe muss der Besitzer einzig eine Verzichtserklärung unterschreiben.
Informationen zu Waffenabgabe bzw. Waffensammelaktionen finden Sie hier:
http://www.polizei-schweiz.ch/ger_cat_391/Waffenrueckgabe.html
Tag 8 - Häusliche Gewalt im Islam/ Kur’an
Im Islam gibt es keine Grundlage für Gewalt gegen Frauen. Wenn man die diesbezüglichen Verse richtig übersetzt und interpretiert, zeigt der Kur’an im Gegenteil
einen Weg auf, wie Probleme in der Ehe friedlich gelöst werden können. Über Gewalt wird oft gesprochen, als wäre sie ein Teil einer Kultur, einer Nation oder Religion. Die Menschen sollten sich doch bewusst sein, dass Gewalt allein der menschlichen Natur zuzuschreiben ist. Sie ist eine Sünde, die ihre Wurzeln beim Tötungsdelikt von Kain (Kabil) gegen Abel (Habil) hat. Keines der Heiligen Bücher ruft zu
Gewalt auf, obwohl das Viele denken. Nur Kenner der Bibel oder des Kur’an können
genauer sagen, welche Aussagen zu welcher Epoche gehören und was es mit
diversen Aussagen auf sich hat.
Da wir hier über die häusliche Gewalt sprechen, werde ich als Beispiel den in Bezug
auf die Gewalt an Frauen oft erwähnten Vers zitieren:
«Und wenn ihr fürchtet, dass (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann ermahnt
sie, meidet sie im Ehebett und entfernt sie (wa-dribū-hunna)! Wenn Sie euch
(daraufhin wieder) gehorchen, dann unternehmt (weiter) nichts gegen sie! Gott ist
erhaben und gross.» (Sure 4:34[35])
Dieser Vers wird oft als Argument für die Gewalt im Kur’an erwähnt. In vielen Kulturen der damaligen Zeit waren Frauen rechtlose Sklavinnen, man konnte sie erben
und verkaufen ohne ihre Einwilligung. Es ging so weit, dass Mädchen sogar lebendig
begraben wurden. Die Offenbarung (Kur’an), die an unseren Propheten Muhammed
saws* erging, hat mit dieser Tradition gebrochen. Mit dem Islam bekam die Frau u.
a. ein Recht auf Leben, auf Erbe und auch eine Stimme.
Im oben zitierten Vers wird das Vorgehen bei Unstimmigkeiten in der Ehe in drei
Etappen unterteilt.
Erstens: Gott fordert die Männer auf, mit der Frau zu reden, wenn sie ihre Pflichten
vergisst (gegenüber Gott oder ihrem Mann). Gott will, dass man Probleme ohne
Gewalt löst.
Zweitens: «meidet sie im Ehebett». Wenn eine Frau sich danach nicht ändert, sollen
die Eheleute in getrennten Räumen schlafen. Beide Partner sollen sich bewusst
werden, ob sie sich noch lieben (ein wichtiger Aspekt in der Ehe) und also eine
Lösung für das Problem suchen wollen.
Drittens: Wenn das alles nicht hilft und die Frau bei ihrer Haltung bleibt, dann steht:
«...entfernt sie...» Das arab. Wort «darebe» wird oft falsch mit «schlagen» übersetzt,
doch es bedeutet vielmehr, sich von etwas zu distanzieren, etwas zu meiden.
Im Islam gibt es keine Grundlage für Gewalt, in keiner Hinsicht und vor allem nicht
gegenüber der Frau, die im Kur’an immer wieder als die Stütze der Familie erwähnt
5 wird. Unser Prophet hat gesagt: «Die besten von euch sind diejenigen, die ihre
Frauen am besten behandeln.»
saws*: Eulogie: Gott segne ihn und schenke ihm Heil
Nusreta Puric, Beauftragte für Jugendarbeit der islamischen Gemeinschaft der
Bosniaken im Aargau, Integrationsfachfrau Aarau
Tag 9 – PeaceWomen Across the Globe/ FriedensFrauen Weltweit
Im Jahr 2011 wurden in Indonesien der Nationalen Frauenkommission fast 114‘000
Fälle häuslicher Gewalt gemeldet. Die Dunkelziffer ist jedoch viel höher: Lenkt frau
den Blick nach Lateinamerika, zeigt sich kein besseres Bild. Es fehlt die strafrechtliche Verfolgung. «Es ist entscheidend, die nationalen Gesetze zum Schutz von
Frauen zu verbessern und konkrete internationale Konventionen, wie die UN-Resolution 1325, umzusetzen», erklärt María Julia Moreyra aus Argentinien. In Brasilien
sind Frauen vor allem von häuslicher Gewalt betroffen. So besagen UN-Statistiken,
dass eine von vier brasilianischen Frauen bereits durch einen Verwandten oder durch
den Partner Gewalt erfahren hat.
Das Ende von Gewalt gegen Frauen hat seinen Anfang in einer friedlicheren Gesellschaft. Solch eine Gesellschaft streben die Frauen unseres Netzwerkes an, wenn sie
die Betroffenen unterstützen und das Gespräch mit EntscheidungsträgerInnen
suchen.
Meike Sahling, Geschäftsführerin der FriedensFrauen Weltweit mit Sitz in Bern
http://www.1000peacewomen.org
6 Tag 10 – Bild
Bild: Eva-Maria Fontana-Hübner
7 Tag 11 - Selbstmassage nach Middendorf
Sie sitzen locker auf einem Stuhl. Streichen Sie mit der rechten Hand über die linke
Hand und den linken Arm bis zur Schulter hinauf, von dort über das Brustbein hinunter zum Oberbauch. Wiederholen Sie das drei Mal. Dann streichen Sie auf dieselbe
Art mit der linken Hand über die rechte Hand, den Arm, die Schulter und das Brustbein. Wiederholen Sie auch das drei Mal. Nun streichen Sie mit beiden Händen über
Gesicht und Brustbein hinunter zum Oberbauch und wiederholen das drei Mal. Dann
streichen Sie vom Oberbauch die Rippen entlang nach aussen zu den Seiten, über
die Aussenseite des Beckens zu den Beinen und schliesslich von den Beinen hinunter zu den Füssen und bis zu den Zehen. Dabei lassen Sie den Kopf locker hängen.
Dann streichen Sie die Innenseite Ihrer Beine wieder hinauf, über Leisten und
Beckenkamm nach hinten und die Lenden aufwärts, so weit es Ihnen angenehm ist.
Wiederholen Sie auch das drei Mal. Zum Schluss verbinden Sie den Ablauf in einer
Bewegung und wiederholen auch das drei Mal.
Spüren Sie noch einmal nach:
Wie fühle ich mich?
Wie ist mein Atem?
Susanne Andrea Birke, http://www.bildungundpropstei.ch
Tag 12 – Häusliche Gewalt aus Sicht der Männer
Das Jahr 2014: Knapp 1000 (!) Mal erhielt ein Mann im Kanton Zürich eine Verfügung
im Rahmen des Gewaltschutzgesetzes: Wegweisung aus dem eigenen Zuhause,
Kontaktverbot, Rayonverbot. Meist wegen Gewalt innerhalb der Familie, Ehe oder
Partnerschaft.
Die Gesellschaft hat oft ein verzerrtes Bild dieser Männer. Es sind in der Regel keine
Monster, die nach einer Verfügung zu uns ins mannebüro züri in eine Beratung
kommen. Es kann der hilfsbereite Nachbar, der humorvolle Cousin oder der liebenswerte Bruder sein. Zudem ist die Frage der Schuld auch nicht so einseitig, wie
vielfach angenommen. Es wird gemeinhin unterschätzt, wie oft auch Frauen zu
Gewalt neigen können. Oft ist es dann aber der Mann, der bei Auseinandersetzungen weggewiesen wird.
Je traditioneller das Männerbild, umso schwieriger ist es, zu den eigenen
Problemen, Ängsten und Emotionen stehen zu können. Das erhöht das Risiko, in
einer Partnerschaft gewalttätig zu werden. Traditionelle Männerbilder sitzen aber,
natürlich genauso wie Frauenbilder, tief.
Umso wichtiger bleiben Aktionen wie «16 Tage gegen Gewalt an Frauen». Auch aus
Männersicht.
Mike Mottl, Geschäftsleiter und Männerberater im mannebüro züri
http://www.mannebuero.ch
8 Tag 13 – Konversionsbehandlungen
Gewalt hat viele Gesichter. Eines davon kann sein, Menschen unter Druck zu setzen,
sich einer Konversionsbehandlung zu unterziehen. Manchmal sehen sich auch Eltern
aufgrund religiöser Überzeugungen den eigenen Kindern gegenüber dazu gezwungen. Dabei geht es darum, eine homosexuelle Orientierung in eine heterosexuelle
umzuwandeln oder zumindest ein dauerhaft asexuelles Verhalten zu bewirken. Diese
Behandlungen werden heute von medizinscher und psychotherapeutischer Seite als
schädlich angesehen. Dennoch werden sie in einigen christlichen Kreisen weiterhin
empfohlen.
Konversionsbehandlungen umfassen alle Versuche durch psychosoziale Fachkräfte
und SeelsorgerInnen, die sexuelle Orientierung eines Menschen zu verändern. In der
Regel wird dabei versucht, eine homosexuelle Orientierung in asexuelles oder heterosexuelles Verhalten umzupolen. Gerade christlich religiöse Lesben und Schwule
geraten relativ häufig in einen Konflikt zwischen ihrer religiösen Zugehörigkeit und
ihrer sexuellen Orientierung. Manche von ihnen schaffen es irgendwann nicht mehr,
beide Identitäten in sich zu vereinen, weil ihnen ihre sexuelle Orientierung durch
Gemeindemitglieder als etwas «Sündhaftes», «Unmoralisches» etc. dargestellt wird.
Diejenigen, die dann ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen und SeelsorgerInnen mit dem
verzweifelten Wunsch anfragen, eine homosexuelle Orientierung konvertieren zu
lassen, sind besonders häufig sehr christlich.
Allein die Tatsache, dass in christlichen Gemeinden Menschen sind, die aufgrund
des Drucks durch Gemeindemitglieder dazu gebracht werden, ihre Liebesfähigkeit
umpolen lassen zu wollen, ist meines Erachtens hinreichend Grund nachzufragen,
was in diesem Kontext grundlegend falsch verstanden und falsch gemacht wird.
Ausgehend von der Grundannahme, dass Christentum auf Zugehörigkeit, Bejahen
und Unterstützen von Liebesfähigkeit, Bindungen und Mitgefühl zwischen Menschen fusst und dies alles auch fördern sollte, zeigen der Selbsthass und der Hass
gegen homosexuelle Menschen sowie die Sprechverbote und Unwahrheiten zum
Thema auf, dass genau bei diesem Thema Kirche nicht hält, was sie nach aussen an
Werten darzustellen versucht.
Vom Leid der Menschen, die eine Konversion ihrer homosexuellen Orientierung versuchen, sprechen zahlreiche Studien eine deutliche Sprache. So können als Folgen
solcher Veränderungsversuche neben grosser innerer Verzweiflung, dem Abspalten
von Empfindungen und dem Verleugnen von bedeutsamen Beziehungen auch
Ängste, depressive Symptome und Suizidalität auftreten. Besonders verletzlich für
die Folgen von Umpolungsversuchen sind junge Menschen. Die Folgen von Konversionsbehandlungen werden heutzutage als dermassen potenziell schädigend angesehen, dass sie als Bruch der ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlungsethik angesehen werden und die Weltgesundheitsorganisation sich weltweit gegen
die Anwendung von Konversionsversuchen ausgesprochen hat. Die Kirchen könnten
sich hier anschliessen und damit viel Leid verhindern.
Dr. Gisela Wolf, Psychologische Psychotherapeutin (weitere Informationen:
http://www.vlsp.de/wissenschaft/konversionsversuche)
9 Tag 14 – Gebet
«Gott sei mir Kern und beschützende Schale
ruhende Stille im Nest Deiner Worte
möchte ich leben mit weichem Gefieder
zu Nähe und Weite die Flügle schlagen
in dir Gott zu Hause für immer.»
Aus Carola Moosbach, Notruf, in Gottflamme, Du Schöne, Lob- und Klagegebete
http://www.carola-moosbach.de
Tag 15 – Die Brust weit machen auf einem Berggipfel
Nehmen Sie wieder einen geerdeten Stand ein. Spüren Sie nun zu ihrem Kreuzbein
hin, der Basis ihrer Wirbelsäule. Richten Sie die Wirbelsäule auf, bleiben dabei aber
locker und beweglich.
Der Oberkörper ist während der ganzen Übung aufrecht. Die Arme hängen locker an
der Seite, die Achselhöhlen sind offen, die Schultern entspannt.
Nun nehmen Sie die Arme parallel vor dem Körper nach oben bis auf Brusthöhe. Die
Handinnenflächen sehen dabei zum Boden. Die Ellbogen bleiben leicht gebeugt.
Wenn Sie mit beiden Armen auf Herzhöhe sind, öffnen Sie die Arme locker zu den
Seiten hin. Wenn Sie die Bewegung beginnen, gehen Sie leicht in die Knie und
kommen mit der Bewegung der Arme wieder nach oben, ohne die Knie ganz durchzustrecken. Öffnen Sie sie, als wollten Sie den Horizont locker umarmen (strecken
Sie auch jetzt die Arme nicht ganz durch, sondern lassen Sie sie weiter leicht
gebeugt.)
Dann bewegen Sie die Arme vor dem Körper wieder aufeinander zu. Nun sehen sich
Ihre Handinnenflächen an. Wenn beide Arme bis auf Schulterweite von einander entfernt sind, kehren Sie die Handinnenflächen wieder zum Boden und lassen Sie die
Arme sinken, während Sie wieder leicht in die Knie gehen. Wenn beide Arme an den
Seiten hängen, beginnen Sie die Bewegung von neuem.
Wiederholen Sie die Bewegung in einem ruhigen, meditativen Rhythmus so oft Sie
möchten. Dann kehren Sie wieder in die Ausgangsposition zurück und spüren noch
einmal nach:
Wie stehe ich jetzt?
Wie fühle ich mich?
Wie ist mein Atem?
Susanne Andrea Birke, http://www.bildungundpropstei.ch
Tag 16 – Psalm 55, 17.19
«Ich aber, zu Gott will ich rufen, die Ewige wird mir helfen. Sie befreit mich und
bringt mein Leben in Sicherheit.»
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