Workshop 1 Kulturtechniken im Unterricht bei SchülerInnen mit

Workshop 1
Kulturtechniken im Unterricht bei SchülerInnen mit schwerer Behinderung
Ursula Böing, Universität Köln
Die Vermittlung von Kulturtechniken umfasst die Auseinandersetzung mit Sprache,
Schrift und Bild ebenso wie die Erarbeitung mathematischer Strukturen.
In diesem Workshop erhalten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen eine Einführung
in die Bedeutung der Kulturtechniken für Schüler und Schülerinnen mit schwerer
Behinderung aus bildungstheoretischer und entwicklungspsychologischer
Perspektive. Anhand von Beispielen werden Möglichkeiten der praktischen
Umsetzung aufgezeigt.
Workshop 2
Familienentlastender Dienst
Vertretung: Udo Schultheiß, Ambulante Dienste, Maria-Grünewald, Wittlich
Inhalte des Workshops sind:
· Was ist ein FED?
· Warum FED? (Rechtl. Grundlagen/ Hintergrund)
· Was bietet ein FED für wen?
· Organisation eines FED
· Finanzierungsmöglichkeiten
Workshop 3
Vermittlungswege von Bildungsinhalten im Unterricht mit SchülerInnen mit
schwerer und mehrfacher Behinderung
Sabine Knoblauch, Studienseminar Heidelberg
Im Workshop wird mit den Teilnehmern ein Verständnis von Bildung, das auch
Menschen mit schwerer und mehrfacher Behinderung einschließt, erarbeitet. Es
werden verschiedene Vermittlungswege für Bildungsinhalte vorgestellt. Dabei spielen
motivationspsychologische Aspekte eine Rolle. In einer aktiven Auseinandersetzung
mit Materialien wird mit den Teilnehmern das Gedicht „Verscheuchung zweier
Farben“ von Jandl erarbeitet. Dabei wird auf die Bedeutung der Basalen Stimulation
nach A. FRÖHLICH, der Elementarisierung nach HEINEN und auf Ideen aus dem
Basalen Mitmachtheater eingegangen. Darüber hinaus stellt die Referentin konkrete
Unterrichtsbeispiele anhand von Fotografien aus Ihrer eigenen Schulpraxis vor.
Ziele: Ziel der Veranstaltung ist es die Handlungs- und Planungskompetenz von
Lehrkräften im Unterricht mit Schülern und Schülerinnen mit schwerer und
mehrfacher Behinderung zu erweitern.
Workshop 4
Epilepsie
Dr. med. Christa Löhr–Nilles, Neuropädiatrie Mutterhaus Trier
- Epilepsien im Kindesalter - häufiger als man denkt
- Besonderheiten von Kindern mit Mehrfachbehinderungen und Epilepsien
- Welche Anfälle gibt es im Kindesalter und wie kann man sie behandeln
(medikamentös, Ernährung, Operation etc)
- Wirkung und Nebenwirkung von Medikamenten
- Umgang mit Notfallsituationen
Workshop 5
Musiktherapie für Kinder mit schwerer Behinderung
Susanne Fuchs, Musiktherapeutin, Trier
Was ist Musiktherapie?
Musiktherapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, bei dem Klänge, Gesänge
und Instrumentalmusik im Kontext einer therapeutischen Beziehung zur Heilung,
Verbesserung und Vorbeugung von Erkrankungen bzw. Störungen genutzt werden.
Was kann Musiktherapie?
Die Wirkung von Musik erstreckt sich auf den gesamten körperlichen und geistig
seelischen Bereich. Musiktherapie knüpft dort an, wo Sprache nicht oder nur schwer
möglich ist. Durch Musikerfahrungen werden tiefste Schichten der menschlichen
Psyche angesprochen. Angeborene oder erworbene hirnorganische Schädigungen,
körperliche Beeinträchtigungen, frühe Traumata und Belastungssituationen, die
durch verbale Sprache nicht erreichbar sind, können in der Klangerfahrung erinnert,
nachvollzogen und be- bzw. verarbeitet werden. Im musikalischen Spiel (u.a. der
Improvisation) können Raum und Ausdrucksmöglichkeiten gefunden, erprobt und
angeeignet werden. Defizite in der Wahrnehmungs- und Beziehungsfähigkeit können
mit musikalischen Mitteln erkannt und bearbeitet werden. Menschen mit einer
schweren geistigen oder mehrfachen Behinderung verfügen sehr gut über die
Fähigkeit des emotionalen Erlebens. Auf dieser Ebene können sie nicht nur
wahrnehmen, sondern auch kommunizieren!
Musik / Musiktherapie bietet dafür eine Möglichkeit musikbasierter Kommunikation.
Inhalt des Workshops
· Ausprobieren / Selbsterfahrung von Klängen auf verschiedenen Instrumenten
· gemeinsame Improvisation
· Erleben einer musikalischen Fantasiereise
Workshop 6
Körperarbeit als Basis für die orofaziale Regulation
Edith Windolph, Logopädin, Trier
Orofaziale Störungen, wie Hypo-/Hypertonie im Gesichts-, Lippen- und
Zungenbereich, fehlender Mundschluss, Interdentalität der Zunge, mangelnde
Beweglichkeit von Lippen und Zunge, erhöhter Speichelfluss... werden meistens mit
verursacht und auch aufrechterhalten durch gesamtkörperliche Dysfunktionen. Hier
sind zu nennen: Haltungsprobleme, gesamtkörperliche Tonusauffälligkeiten,
Asymetrien, fehlende Aufrichtung und Zentrierung, mangelnde Erdung...Aus diesem
Grund muss die logopädische Therapie orofazialer Dysfunktionen diese
Auffälligkeiten in der sog. Basis (Körper) berücksichtigen und aufgreifen. Körperarbeit
ist somit ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung myofunktioneller Störungen.
Eine isolierte Behandlung der orofazialen Probleme reicht meist nicht aus, um
erfolgreich regulieren zu können. In meinem Workshop sollen die Teilnehmer/innen
einen Einblick erhalten in Elemente aus dieser Körpertherapie.
Es werden Übungen an den Füssen, Hüften, im Rumpf, Nacken und Kopf vorgestellt
und ausprobiert. Über Eigenerfahrung und Behandlung soll die Notwendigkeit einer
solchen Basisarbeit und deren Einfluss auf den orofazialen Bereich erkannt werden
und eventuell in die Förderung der Kinder miteinbezogen werden.