Jahresbericht 2014 - Deutsche Rentenversicherung

Jahresbericht
Die Deutsche Rentenversicherung im Überblick
53,0 Millionen
20,6 Millionen
25,3 Millionen
1,8 Millionen
2,1 Millionen
Versicherte am 31. Dezember 2013
Rentnerinnen und Rentner am 1. Juli 2014
Rentenbestand am 31. Dezember 2014
erstmalige Rentenanträge 2014
Anträge zur Rehabilitation 2014
266 Milliarden Euro Ausgaben der Rentenversicherung
insgesamt 2014 (vorläufig)
239 Milliarden Euro darunter Rentenausgaben
269 Milliarden Euro Einnahmen der Rentenversicherung
insgesamt 2014 (vorläufig)
202 Milliarden Euro darunter Beitragseinnahmen
Inhalt
2
Vorwort
4
Jahresrückblick
16
125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung
22
23
30
34
40
44
50
58
62
64
74
Geschäftsverlauf
Finanzen
Versicherung und Beitrag
Rente
Rentenversicherung international
Rehabilitation und Sozialmedizin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschung und Entwicklung
Datenverarbeitung
Selbstverwaltung
Statistik
76
Schlüsselzahlen und Trends
84
Träger der Deutschen Rentenversicherung
Vorwort
2
4
16
22
76
84
Liebe Leserin, lieber Leser, für die Deutsche Rentenversicherung war 2014 finanziell erneut ein Erfolgs­
jahr. Dafür sorgte neben dem Konjunkturaufschwung auch der boomende
Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland kletterte auf über
42,7 Millionen im Jahresdurchschnitt und erreichte damit ein Rekordniveau.
Im Gegenzug sank die Zahl der Arbeitslosen mit 2,9 Millionen im Jahres­
durchschnitt auf den niedrigsten Stand seit der deutschen Einheit.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Während des Gesetzgebungsverfahrens hat die Deutsche Rentenversiche­
rung insbesondere Kritik an der Finanzierung der „Mütterrente“ geäußert,
die nach Auffassung der Rentenversicherung aus Steuermitteln erfolgen
muss. Bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten handelt es sich um
gesamtgesellschaftliche Leistungen, die nicht einseitig den Beitragszahlern
und Rentnern zugeordnet werden dürfen. Die Deutsche Rentenversicherung
wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es insbesondere wegen
der unzureichenden Gegenfinanzierung durch Mittel des Bundes zu einem
zügigen Abschmelzen der Nachhaltigkeitsrücklage kommen wird, mit der
Folge, dass dann der Beitragssatz anzuheben ist.
Die Verwaltungskosten liegen mit 1,4 Prozent der Gesamtausgaben auf dem
niedrigen Niveau der Vorjahre. Die Deutsche Rentenversicherung hat auch
im Jahr 2014 ihr Budget für Verwaltungsausgaben eingehalten. Das belegt
den sparsamen Umgang mit den der Rentenversicherung anvertrauten Geld­
mitteln.
Im letzten Jahr hat die gesetzliche Rentenversicherung ihren 125. Geburtstag
gefeiert. Dieses Jubiläum wurde im Dezember mit einem Festakt in Berlin
begangen. Dabei würdigte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Rentenver­
sicherung als unverzichtbaren Bestandteil des modernen Sozialstaats.
Valerie Holsboer
Annelie Buntenbach
Dr. Axel Reimann
Insbesondere wegen der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt konnte
die Rentenversicherung das Jahr mit einem Überschuss abschließen: Bei
Einnahmen von 269,4 Milliarden Euro und Ausgaben von 266,2 Milliarden
Euro ergab sich unterm Strich ein Plus von 3,2 Milliarden Euro. Dies führte
Ende 2014 zu einer nochmaligen Aufstockung der Nachhaltigkeitsrücklage,
und zwar auf 35 Milliarden Euro oder 1,9 Monatsausgaben.
Von der positiven Entwicklung im Jahr 2014 profitierten auch die mehr als
20 Millionen Rentner: Zur Jahresmitte stiegen ihre Renten im Westen um
1,67 Prozent und um 2,53 Prozent im Osten Deutschlands.
In diesem Jahresbericht informieren wir über die Entwicklung und die Ak­
tivitäten der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2014. Der Jahresrück­
blick enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten wirtschaftlichen und
politischen Rahmenbedingungen.
Valerie Holsboer
Annelie Buntenbach
Dr. Axel Reimann
Vorsitzende der Bundesvertreter­
versammlung der Deutschen
Rentenversicherung Bund
Vorsitzende des Bundesvorstands der
Deutschen Rentenversicherung Bund
Präsident der
Deutschen Rentenversicherung Bund
Nach monatelangen Diskussionen, an denen sich die Deutsche Rentenversi­
cherung intensiv und konstruktiv beteiligte, beschloss der Bundestag im Mai
2014 das RV­Leistungsverbesserungsgesetz. Es brachte die „Mütterrente“, die
bis Ende des Jahres 2014 an die begünstigten 9,5 Millionen Bestandsrentner
ausgezahlt wurde. Verabschiedet wurde darüber hinaus die abschlagsfreie
Rente ab 63 für besonders langjährig Versicherte und verbesserte Erwerbs­
minderungsrenten. Auch brachte die Reform mehr finanziellen Spielraum
für Rehaleistungen.
2
3
Jahresrückblick
2 Vorwort
4 Jahresrückblick
16 125 Jahre Rentenversicherung
22 Geschäftsverlauf
76 Schlüsselzahlen und Trends
84Rentenversicherungsträger
Arbeitsmarkt boomt weiter – Beschäftigung auf Höchststand
Von besonderer Bedeutung für die Rentenversicherung ist die Arbeitsmarkt­
entwicklung, die sich – wie bereits in den Vorjahren – weiterhin als äußerst
robust erwies. Begünstigt durch die Zuwanderung ausländischer Arbeits­
kräfte und eine insgesamt gestiegene Erwerbstätigkeit, erreichte die Zahl der
Erwerbstätigen in Deutschland 2014 einen neuen Höchststand. Die Zahl der
Arbeitnehmer stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent. Die jahresdurch­
schnittliche Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich um 52 000 auf 2,9 Millionen,
die Arbeitslosenquote von 6,9 auf 6,7 Prozent.
Gute Beschäftigungslage in Deutschland: Die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer
stiegen 2014 um rund 2,7 Prozent.
Lebenserwartung steigt weiter
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beträgt die Lebenserwar­
tung der neugeborenen Jungen 77,7 Jahre und die der Mädchen 82,7 Jah­
re. Darüber hinaus wird von einer durchschnittlichen Lebenserwartung für
die heute 65­jährigen Männer von 17,5 und für die gleichaltrigen Frauen
von 20,7 Jahren ausgegangen. Es ist zu erwarten, dass sich der Trend
steigender Lebenserwartung fortsetzt. Bis zum Jahr 2060 steigt nach der
12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundes­
amtes die Lebenserwartung von neugeborenen Jungen auf mindestens
85 Jahre und von Mädchen auf 89,2 Jahre.
5
Jahresrückblick
Rentenversicherung erneut mit Überschuss
Die Rentenversicherung schloss das Jahr 2014 trotz der beträchtlichen
Mehrkosten durch das RV­Leistungsverbesserungsgesetz mit einem Über­
schuss von 3,2 Milliarden Euro ab; Einnahmen von 269,4 Milliarden Euro
standen Ausgaben von 266,2 Milliarden Euro gegenüber.
2 Vorwort
4 Jahresrückblick
16 125 Jahre Rentenversicherung
22 Geschäftsverlauf
76 Schlüsselzahlen und Trends
84Rentenversicherungsträger
Rentenversicherung im Plus
Beitragseinnahmen im Plus
Die gesamten Beitragseinnahmen summierten sich auf 201,6 Milliarden
Euro, rund 1,6 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Die Pflichtbeiträge tru­
gen mit 180,6 Milliarden Euro dazu bei. Die Beiträge der Bundesagentur für
Arbeit blieben wie auf Vorjahresniveau bei rund 3,6 Milliarden Euro.
Rentenausgaben um fast 7 Milliarden Euro gestiegen
Die Rentenversicherung gab 238,9 Milliarden Euro für Renten aus. Die
Rentenausgaben sind im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Milliarden Euro ge­
stiegen. Dazu trugen neben der Rentenanpassung wesentlich die Leistungs­
verbesserungen des Rentenpakets vom 1. Juli 2014 bei. Der größte Posten
dabei entfiel auf die „Mütterrente“ mit etwa 3,2 Milliarden Euro. Ein Zu­
wachs von rund 350 Millionen Euro ergab sich aus den jüngsten Leistungs­
verbesserungen nach dem Ghettorenten­Gesetz (ZRBG). Die Ausgaben für
die Rentenversicherung für die Krankenversicherung der Rentner stiegen auf
16,9 Milliarden Euro.
Entwicklung des Beitragssatzes
Nach dem gesetzlich festgesetzten Mechanismus hätte sich eine Absenkung
des Beitragssatzes für 2014 von 18,9 auf 18,3 Prozent ergeben. Der Ge­
setzgeber entschied jedoch, den Beitragssatz von 18,9 Prozent beizubehal­
ten, um damit zur Finanzierung der Maßnahmen des RV­Leistungsverbes­
serungsgesetzes beizutragen. Der Bundesrat billigte am 14. März 2014 das
Beitragssatzgesetz, das rückwirkend zum 1. Januar 2014 in Kraft trat.
Wegen der guten finanziellen Entwicklung 2014 und der erwarteten Entwick­
lung im laufenden Jahr gab es Anfang 2015 eine Beitragssatzsenkung, und
zwar auf 18,7 Prozent. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist der Beitrags­
satz jeweils so weit zu senken, dass die Nachhaltigkeitsrücklage zum Jahres­
ende 1,5 Monatsausgaben voraussichtlich nicht übersteigt.
Höhe der Bundeszuschüsse
Der Bund hat für 2014 insgesamt 61,4 Milliarden Euro an Bundeszuschüs­
sen gezahlt. Der größte dieser Zuschüsse, der allgemeine Bundeszuschuss
mit 39,8 Milliarden Euro, wird mit der Entwicklung der Durchschnittslöhne
und dem Beitragssatz der Rentenversicherung fortgeschrieben. Außerdem
zahlte der Bund einen zusätzlichen Bundeszuschuss von rund 10,3 Milli­
arden Euro zur pauschalen Abdeckung nicht beitragsgedeckter Leistungen.
Dieser ist an das Aufkommen der Mehrwertsteuer gebunden. Hinzu kam ein
Erhöhungsbetrag von rund 11,3 Milliarden Euro aus Mitteln der Ökosteuer.
Abstimmung in der Bundesvertreterversammlung (im Bild hinten).
6
Nachhaltigkeitsrücklage auf Rekordniveau
Der erneut hohe Einnahmeüberschuss ließ die Nachhaltigkeitsrücklage
zum Jahresende 2014 auf 35 Milliarden Euro anwachsen. Die Rücklage er­
reichte damit das 1,9fache einer Monatsausgabe. Die liquiden Mittel, die im
Wesentlichen aus Giro­ und Termineinlagen bestehen, erhöhten sich auf
36,2 Milliarden Euro.
7
Jahresrückblick
2 Vorwort
4 Jahresrückblick
16 125 Jahre Rentenversicherung
22 Geschäftsverlauf
76 Schlüsselzahlen und Trends
84Rentenversicherungsträger
Erneut unterschiedliche Rentenanpassung in Ost und West
Zum 1. Juli 2014 wurden die Renten in den alten Bundesländern um 1,67
Prozent und in den neuen Bundesländern um 2,53 Prozent angehoben. Be­
einflusst wurde die Anpassung 2014 nicht nur von der Entwicklung bei den
Löhnen, sondern auch von der beim Beitragssatz. Dessen Senkung von 19,6
auf 18,9 Prozent im Jahr 2013 wirkte 2014 deutlich rentensteigernd. Leicht
dämpfende Wirkung hatte bei der Rentenanpassung 2014 der Nachhaltigkeits­
faktor, der die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Beitrags­
zahlern zu Rentnern nachvollzieht. Nur im Westen dämpfend wirkte 2014
der sogenannte Ausgleichsfaktor. Im Falle einer negativen Lohnentwicklung
sind Rentenkürzungen durch eine Schutzklausel gesetzlich ausgeschlossen.
Sie werden allerdings über den Ausgleichsfaktor in Jahren mit positiver Ren­
tenanpassung nachgeholt. Während der Ausgleichsbedarf im Osten im Jahr
zuvor schon vollständig abgebaut war, blieb im Westen nach der Anpassung
2013 noch ein abzubauender Ausgleichsbedarf von 0,46 Prozent. Das trug
wesentlich zum Anpassungsunterschied zwischen West und Ost bei.
Leistungsverbesserungen in der Rentenversicherung
Am 16. Dezember 2013 haben CDU, CSU und SPD den Koalitionsvertrag
„Deutschlands Zukunft gestalten“ für die 18. Legislaturperiode unterzeich­
net. Er sieht erhebliche Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Renten­
versicherung vor. Nur einen Monat später, im Januar 2014, lag ein erster
Entwurf für ein Gesetz über Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen
Rentenversicherung (RV­Leistungsverbesserungsgesetz) vor. Nach einem
zügigen Gesetzgebungsverfahren – Anhörung vor dem Ausschuss für Arbeit
und Soziales des Deutschen Bundestags am 5. Mai 2014, zweite und dritte
Lesung am 23. Mai 2014, Beschlussfassung des Bundesrats am 13. Juni
2014 – trat das Rentenpaket bereits am 1. Juli 2014 in Kraft.
Bessere Anerkennung von Kindererziehung
Mütter oder Väter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, erhalten seit Juli
2014 bis zu zwei Jahre statt ein Jahr Kindererziehungszeit. Damit werden
Zeiten der Kindererziehung in der gesetzlichen Rentenversicherung besser
anerkannt.
Bis zum Jahresende erhielten
9,5 Millionen Bestandsrentner
ihre Bescheide zur „Mütterrente“.
Abschlagsfreie Rente ab 63 Jahren
Wer mindestens 45 Jahre Beitrags­ oder Berücksichtigungszeiten nachwei­
sen kann und vor 1953 geboren wurde, kann seit Juli 2014 schon mit 63
statt bisher mit 65 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen. Für ab 1953
geborene Versicherte wird die Altersgrenze schrittweise um zwei Monate
jährlich wieder angehoben. Versicherte, die 1964 oder später geboren wur­
den, können die Altersrente für besonders langjährig Versicherte frühestens
wieder mit 65 Jahren erhalten.
Auf die erforderliche Versicherungszeit von 45 Jahren werden über das bis­
herige Recht hinausgehend auch Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld
angerechnet, in den letzten beiden Jahren vor Rentenbeginn allerdings nur
8
Alexander Gunkel, Vorsitzender des Bundesvorstands, berichtete bei der Bundesvertreter­
versammlung im Juni 2014 über das Rentenpaket.
unter besonderen Voraussetzungen. Zeiten des Bezugs von Arbeitslosen­
hilfe und Arbeitslosengeld II bleiben weiterhin unberücksichtigt. Neu ist
außerdem, dass die Wartezeit für die Rente ab 63 auch mit freiwilligen Bei­
trägen erfüllt werden kann.
Erwerbsgeminderte besser abgesichert
Erwerbsgeminderte werden bei einem Rentenbeginn ab 1. Juli 2014 so ge­
stellt, als hätten sie bis zum vollendeten 62. Lebensjahr gearbeitet. Bisher
wurde die sogenannte Zurechnungszeit nur bis zum vollendeten 60. Lebens­
jahr angerechnet. Darüber hinaus bleiben die letzten vier Jahre vor dem
Eintritt der Erwerbsminderung bei der Rentenberechnung unberücksichtigt,
wenn das Einkommen beispielsweise wegen des Gesundheitszustands oder
längerer Arbeitslosigkeit geringer geworden ist und sich dadurch negativ
auf die Rentenhöhe auswirken würde. Die im Rentenpaket beschlossenen
Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner hatte auch die Deutsche
Rentenversicherung gefordert.
Rentenversicherung für
verbesserte Leistungen
an Erwerbsgeminderte
Rehabudget mit Demografiekomponente
Die der Rentenversicherung zur Verfügung stehenden Finanzmittel für Reha­
bilitationsleistungen richten sich rückwirkend ab Januar 2014 nicht mehr
nur nach der Lohnentwicklung der Beschäftigten. Sie werden zusätzlich
durch eine Demografiekomponente ergänzt. Damit wird der alternden Ge­
sellschaft und der verlängerten Lebensarbeitszeit Rechnung getragen. Mit
der Anhebung des Rehabudgets kam der Gesetzgeber einem Anliegen der
Rentenversicherung nach.
9
Jahresrückblick
Ost-West-Rentenangleichung steht noch aus
25 Jahre nach der deutschen Einheit bestehen zwischen Ost und West wei­
terhin Unterschiede in der gesetzlichen Rentenversicherung. So werden die
Durchschnittsentgelte und die aktuellen Rentenwerte immer noch getrennt
nach Ost und West berechnet. Das ist im Wesentlichen darauf zurückzufüh­
ren, dass sich die Löhne in Ost und West noch nicht angeglichen haben. Im
Koalitionsvertrag vom 16. Dezember 2013 ist vereinbart, dass zum 1. Juli
2016 geprüft werden soll, wie weit die Angleichung vollzogen und ob ab
2017 eine Teilangleichung des Rechts notwendig ist.
Rentenversicherungsbericht 2014 mit neuen Vorausberechnungen
Die Bundesregierung hat im November 2014 den Rentenversicherungsbericht
2014 vorgelegt. Dieser jährlich vorzulegende Bericht enthält unter anderem
eine Übersicht über die voraussichtliche finanzielle Entwicklung der Ren­
tenversicherung in der mittleren Frist (bis 2018) sowie Modellrechnungen
zur Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeitsrücklage
und des Beitragssatzes der Rentenversicherung in den nächsten 15 Jahren,
also bis 2028.
Beitragssatz
voraussichtlich
bis 2018 stabil
Die in dem Bericht enthaltenen Vorausberechnungen berücksichtigen be­
reits die finanziellen Auswirkungen des neuen Rentenpakets. Wegen der
gut dotierten Rücklage konnte der Beitragssatz 2015 auf 18,7 Prozent ge­
senkt werden. Im Hinblick auf die Beitragssatzentwicklung wird für die Zeit
ab 2018 ein schrittweiser Anstieg über 19,5 Prozent im Jahr 2020 bis auf
21,4 Prozent im Jahr 2028 ausgewiesen. Damit wird sowohl die bis zum
Jahr 2020 geltende Beitragssatzobergrenze von 20 Prozent als auch die da­
nach geltende Beitragssatzobergrenze von 22 Prozent unterschritten – und
damit die gesetzliche Vorgabe eingehalten.
2 Vorwort
4 Jahresrückblick
16 125 Jahre Rentenversicherung
22 Geschäftsverlauf
76 Schlüsselzahlen und Trends
84Rentenversicherungsträger
rechnung und eine deutliche Anhebung der Hinzuverdienstgrenzen hinaus.
Bei den Teilrenten sollte nach Ansicht der Experten ein Bezug in mehr als
drei Stufen ermöglicht werden.
Kritisch sieht das Gremium Bestrebungen der Europäischen Union, Einfluss
auf die nationalen Alterssicherungssysteme zu nehmen. Dies geschehe über
das neue europäische Regelwerk, das sich durch seine fiskalischen Zwänge
auf die Gestaltungsoptionen der Mitgliedstaaten bei der Alterssicherungs­
politik auswirke. Hinzu kämen landesspezifische Empfehlungen im Rahmen
des europäischen Semesters. Aufgrund des unterschiedlichen Anpassungsbe­
darfs an die demografischen Problemlagen in den Mitgliedstaaten und unter
Berücksichtigung des Grundsatzes der Subsidiarität spricht sich der Sozial­
beirat dafür aus, den Mitgliedstaaten auch künftig die Entscheidungen zum
notwendigen Konsolidierungsbedarf und zur Angemessenheit von Leistungen
zu überlassen.
Beschäftigung älterer Arbeitnehmer weiter verbessert
Im Rentenversicherungsbericht werden seit 1997 auch die Auswirkungen
der Anhebung der Altersgrenzen dargestellt. Dazu legt die Bundesregierung
seit 2010 alle vier Jahre einen gesonderten Bericht über die Entwicklung der
Beschäftigung älterer Arbeitnehmer vor. Darin gibt sie eine Einschätzung
darüber ab, ob die weitere schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze un­
ter Berücksichtigung der Arbeitsmarktlage sowie der wirtschaftlichen und
sozialen Situation älterer Arbeitnehmer vertretbar erscheint. Im November
2014 wurde dieser Bericht zum zweiten Mal vorgelegt.
Auch die Ziele für das Sicherungsniveau von mindestens 46 Prozent bis 2020
und 43 Prozent bis 2030 werden nach den Vorausberechnungen erreicht:
Das Sicherungsniveau vor Steuern sinkt danach von 48 Prozent (2014) über
47 Prozent (2020) auf 44,5 Prozent (2028).
Sozialbeirat legt jährliches Gutachten vor
Der Sozialbeirat bekräftigt in seinem Gutachten 2014 seine bereits 2013
geäußerte Kritik an der Finanzierung der „Mütterrente“, die seiner Mei­
nung nach nicht durch die Beitragszahler, sondern aus dem Bundeshaushalt
erfolgen müsse.
Sozialbeirat für
flexible Übergänge
in Rente
10
Darüber hinaus spricht sich der Sozialbeirat dafür aus, dass aufgrund immer
differenzierterer individueller Versicherungsverläufe eine möglichst weitge­
hende Flexibilisierung des Renteneintritts wünschenswert sei. Das sollte
jedoch nicht zulasten der Beitragszahler und Rentner gehen und dem Ziel
einer höheren Erwerbsbeteiligung Älterer nicht widersprechen. Als sinnvoll
erachtet das Gremium deshalb eine Neuregelung der Hinzuverdienstgrenzen
bei vorgezogenen Altersrenten. Der Vorschlag läuft auf eine vereinfachte Be­
50 Prozent der rentennahen Jahrgänge waren im Jahr 2013 in Beschäftigung.
11
Jahresrückblick
Danach hat sich die Situation älterer Arbeitnehmer in Hinblick auf Erwerbs­
beteiligung, Qualifikation und Gesundheit positiv entwickelt. Das durch­
schnittliche Rentenzugangsalter bei Altersrenten hat sich seit dem Jahr 2000
um knapp 24 Monate auf 64,1 Jahre im Jahr 2013 erhöht. Die Erwerbstä­
tigenquote der 60­ bis 64­Jährigen hat sich von knapp 20 Prozent im Jahr
2000 auf 50 Prozent im Jahr 2013 mehr als verdoppelt. Bei den Frauen die­
ser Altersgruppe gab es einen Anstieg sogar auf das Dreieinhalbfache (von
12,1 auf 42,6 Prozent). Bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
stieg die Quote von 12,2 Prozent im Jahr 2002 über 26,1 Prozent im Jahr
2010 auf 32,4 Prozent im Jahr 2013. Auch hier war der Anstieg bei den
Frauen besonders stark.
Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-Jährigen
2 Vorwort
4 Jahresrückblick
16 125 Jahre Rentenversicherung
22 Geschäftsverlauf
76 Schlüsselzahlen und Trends
84Rentenversicherungsträger
deutschen Sozialrecht geltenden vierjährigen Ausschlussfrist nicht rückwir­
kend ab Juli 1997, sondern erst ab 2005 gezahlt werden.
Die in der Vergangenheit bereits bewilligten Renten wurden aufgrund der
Neuregelung von Amts wegen überprüft. Es handelt sich insgesamt um rund
38 000 Vorgänge. Die Rentenversicherungsträger informierten die Berech­
tigten unmittelbar nach Inkrafttreten über die Möglichkeit der Rentenneu­
feststellung, die sich daraus ergebende Rentennachzahlung sowie die damit
verbundene Senkung des monatlichen Rentenzahlbetrags.
Außerdem verständigten sich die deutsche und die polnische Regierung
am 5. Dezember 2014 darauf, dass Renten nach dem ZRBG künftig auch
nach Polen gezahlt werden können. Das entsprechende Abkommen gilt ab
1. Juni 2015.
Förderung bei Riester-Rente 2014 auf neuem Höchststand
Die Zahl der privat abgeschlossenen Riester­Verträge stieg bis Ende 2014
auf knapp 16,2 Millionen. Dies waren rund 200 000 Verträge mehr als ein
Jahr zuvor. Das stärkste Wachstum gab es erneut bei den Wohn­Riester­
Produkten. Den größten Anteil am Vertragsbestand haben allerdings nach
wie vor die förderfähigen Rentenversicherungen, es folgen Fondssparpläne,
Wohn­Riester­Verträge und Banksparpläne.
Zahl der Riester-Rentenverträge
Die Zahl der Zulagekonten bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermö­
gen wuchs bis Ende des Jahres 2014 auf rund 15,6 Millionen. Zu den vier
Zahlterminen des Jahres 2014 wurden unter Berücksichtigung von Rückfor­
derungen insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro an Zulagen ausgezahlt. Die
Zulagenförderung kam dabei vor allem Frauen, Personen mit Kindern und
Personen mit einem unterdurchschnittlichen Einkommen zugute.
Vierjährige
Rückwirkungsfrist
weggefallen
Neuregelung der Ghettorenten
Am 1. August 2014 trat das Erste Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Zahl­
barmachung von Renten aus Beschäftigungen in einem Ghetto (ZRBG­Ände­
rungsgesetz) in Kraft. Es soll grundsätzlich allen ehemaligen Ghettobeschäf­
tigten eine Rente ab dem 1. Juli 1997 ermöglichen. Die gesetzliche vierjährige
Rückwirkungsfrist gilt nun nicht mehr für das ZRBG. Die Betroffenen können
somit ihre Rente grundsätzlich rückwirkend ab dem 1. Juli 1997 erhalten.
Dies gilt unabhängig davon, wann die Rente beantragt oder bewilligt wurde.
In der Vergangenheit sind wegen der bis Juni 2009 geltenden, vom Bundes­
sozialgericht bestätigten Rechtsauslegung die meisten Anträge nicht bewilligt
worden. Erst nachdem das Gericht seine Rechtsauffassung im Juni 2009
geändert hatte, konnte über die Hälfte der bis dahin abgelehnten Anträge
doch noch bewilligt werden. Allerdings konnten diese Renten wegen der im
12
Dr. Herbert Rische verabschiedet
Dr. Herbert Rische, langjähriger Präsident der Deutschen Rentenversiche­
rung Bund, trat am 1. April 2014 in den Ruhestand. Am 24. Juni wurde er im
Potsdamer Nikolaisaal mit einem Festakt in Gegenwart von 300 geladenen
Gästen verabschiedet.
Am 16. Dezember 2014 erhielt er von Bundesarbeitsministerin Andrea
Nahles das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundes­
republik Deutschland. Mit dieser Auszeichnung werden die Verdienste
Risches für das Alterssicherungssystem in Deutschland gewürdigt. Zeit seines
Berufslebens trat er für ein umfassendes und ausgewogenes Alterssiche­
rungssystem in Deutschland ein.
Rische war zunächst seit 1978 beim Verband Deutscher Rentenversiche­
rungsträger (VDR) tätig, wechselte dann 1988 zur Bundesversicherungs­
anstalt für Angestellte (BfA), deren Präsident er 1991 wurde. Seit 2005 stand
Rische dann an der Spitze der Deutschen Rentenversicherung Bund.
13
Jahresrückblick
2 Vorwort
4 Jahresrückblick
16 125 Jahre Rentenversicherung
22 Geschäftsverlauf
76 Schlüsselzahlen und Trends
84Rentenversicherungsträger
Dr. Herbert Rische blickte während des Festakts zurück auf sein Berufsleben und dankte allen
Anwesenden für das gemeinsame Wirken.
Neuer Präsident Dr. Axel Reimann im Amt
Am 1. April 2014 trat Dr. Axel Reimann sein neues Amt als Präsident der
Deutschen Rentenversicherung Bund an. Gewählt wurde er von der Bundes­
vertreterversammlung bereits im Dezember 2013. Reimann studierte Mathe­
matik und Wirtschaftswissenschaften und trat 1983 in den Dienst der Bun­
desversicherungsanstalt für Angestellte (BfA). 1999 wechselte er zum Verband
Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) in Frankfurt am Main und wurde
dessen stellvertretender Geschäftsführer. Seit 2005 ist Reimann Mitglied des
Direktoriums der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Gundula Roßbach neues Direktoriumsmitglied
Seit 1. April 2014 ist Gundula Roßbach Mitglied des Direktoriums der Deut­
schen Rentenversicherung Bund. Die Bundesvertreterversammlung wählte
sie im Juni 2013 in dieses Amt. Nach einer Tätigkeit bei einem kommu­
nalen Spitzenverband war sie bei der Deutschen Rentenversicherung Bund
beschäftigt, zuletzt als Abteilungsleiterin des Prüfdienstes. 2006 wurde Roß­
bach zur stellvertretenden Geschäftsführerin und 2009 zur Geschäftsführe­
rin der Deutschen Rentenversicherung Berlin­Brandenburg gewählt.
Ausgezeichnet: die bisherigen Vorsitzenden der Bundesvertreterversammlung Martin Hoppenrath (Fünfter von links) und Rainer Bliesener
(Vierter von rechts); mit dabei Direktor Herbert Schillinger, Präsident Dr. Axel Reimann, die alternierende Vorsitzende der Bundesvertreter­
versammlung Valerie Holsboer, die alternierenden Vorsitzenden des Bundesvorstands Alexander Gunkel und Annelie Buntenbach, der
alternierende Vorsitzende der Bundesvertreterversammlung Nikolaus Landgraf und Direktorin Gundula Roßbach (von links nach rechts).
ber 2014 aus. Als Dank für ihre besonderen Verdienste für die gesetzliche
Rentenversicherung in Deutschland wurde ihnen im Rahmen der Bundes­
vertreterversammlung 2014 in Berlin die Verdienstmedaille der Deutschen
Rentenversicherung verliehen. Als neue alternierende Vorsitzende für die
Arbeitgeberseite wählte die Bundesvertreterversammlung Valerie Holsboer.
Für die Arbeitnehmerseite wurde Nikolaus Landgraf als neuer alternie­
render Vorsitzender gewählt.
Wechsel im Vorsitz der Bundesvertreterversammlung
Aus ihren Ämtern als alternierende Vorsitzende der Bundesvertreterver­
sammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund schieden Martin Hop­
penrath zum 30. September 2014 und Rainer Bliesener zum 30. Novem­
14
15
125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung
2
4
16
22
76
84
Die gesetzliche Rentenversicherung feiert
ihren 125. Geburtstag
Mit einem Festakt im Berliner Abgeordnetenhaus beging die gesetzliche
Rentenversicherung am 2. Dezember 2014 ihren historischen Geburtstag.
Neben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nahmen zahlreiche Vertreter aus
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an der Feierstunde teil.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
1889
2014
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hob in ihrer Festrede die Erfolge der Rentenversicherung
hervor und würdigte die Leistungen der Mitarbeiter.
Die Bundeskanzlerin würdigte die Rentenversicherung in ihrer Festrede
vor den mehr als 400 Gästen als tragende Säule des Sozialstaats. „Die ge­
setzliche Rentenversicherung ist und bleibt ein prägendes Zeichen unseres
lebendigen Sozialstaats“, sagte sie. Die Kanzlerin zeigte sich überzeugt, dass
die Reformen der vergangenen Jahre wesentlich dazu beigetragen haben,
die gesetzliche Rente „auch in Zukunft auf ein solides Fundament zu stellen“.
Merkel: „Tragende Säule
des Sozialstaats“
Annelie Buntenbach, Bundesvorstandsvorsitzende der Deutschen Renten­
versicherung Bund, hob in ihrer Rede die Bedeutung der Selbstverwaltung
hervor, die die Institution seit Anbeginn geprägt und zu einem eigenstän­
digen Akteur gemacht habe. Die gesetzliche Rentenversicherung stehe für
Kontinuität und Anpassungsfähigkeit. Sie hat „den Menschen die Sicherheit
gegeben, nach einem langen Arbeitsleben eine ausreichende Versorgung er­
warten zu können“. Dies auch in Zukunft zu garantieren, sei eine Dauer­
aufgabe für Politik, Rentenversicherung und Selbstverwaltung.
17
125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung
Annelie Buntenbach betont die Bedeutung
der Selbstverwaltung.
Valerie Holsboer sieht die gesetzliche Rente
als Garant der Alterssicherung.
Prof. Dr. Michael Stolleis blickt zurück auf
125 Jahre Sozialgeschichte.
Der Rechtshistoriker Prof. Dr. Michael Stolleis bezeichnete die Geschichte der
gesetzlichen Rentenversicherung als permanentes Ringen um die Balance
zwischen sozialer Gerechtigkeit, volkswirtschaftlicher Produktivität und de­
mografischer Entwicklung. Dies erfordere immer wieder neue gesamtgesell­
schaftliche Lösungen. Wenn es die Rentenversicherung nicht gäbe, müsste sie
laut Stolleis „erfunden werden“.
Verlässlicher Garant
der Alterssicherung
18
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Rund 400 Gäste aus
Politik, Wissenschaft
und Selbstverwaltung
nahmen am Festakt im
Berliner Abgeordnetenhaus teil.
Für die Vorsitzende der Bundesvertreterversammlung, Valerie Holsboer, er­
wies sich die gesetzliche Rentenversicherung über 125 Jahre bis heute als
verlässlicher Garant für die Alterssicherung der Menschen in unserem Land.
„Eine Institution, die nicht den Rückhalt ihrer Kunden hat, wird nicht lange
bestehen können. Insofern ist die Tatsache, dass die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland nun bereits zwei Jahrhundertwechsel erlebt hat,
auch als Beleg für das erfolgreiche Wirken dieser Institution zu werten.“
19
125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung
125 Jahre auf einen Blick
> 1953
Es begann mit der „Kaiserlichen Botschaft“ 1881. Die politische Führung reagierte auf die Proteste der Arbeiter
gegen ihre erbärmlichen Lebensumstände. Gesetze zu ihrem Schutz bei Krankheit, Unfall, Invalidität und im Alter
sollten für sozialen Frieden sorgen – und die Arbeiterschaft mit dem Staat versöhnen.
> 1889
Das „Gesetz betreffend die Invaliditätsund Altersversicherung“ wird vom Reichstag
beschlossen. Arbeitnehmer wurden erstmals
gesetzlich gegen die Folgen von Invalidität
und Alter abgesichert. Bereits im Jahr 1890
Gründung der Versicherungsanstalten mit
Selbstverwaltung.
> 1891
Die ersten Renten. Im ersten Jahr zahlten die 31 Landesversicherungsanstalten rund
127 000 Altersrenten aus. Altersrentner mussten
70 Jahre alt sein. Die Renten betrugen zwischen
107 und 191 Mark pro Jahr.
> 1916
Altersgrenze für Arbeiter sinkt von
70 auf 65 Jahre.
> 1918
Ende des 1. Weltkriegs. In den Nachkriegswirren werden die Renten weitergezahlt.
> 1923
Vermögensverluste durch Hyperinflation.
> 1929
Weltwirtschaftskrise. Trotz Massen­
arbeitslosigkeit bekommen Rentner ihre Bezüge.
Beim Börsencrash vom 24. Oktober („Schwarzer
Freitag“) sinken die Börsenkurse um 10 Prozent.
> 1934
Abschaffung der Selbstverwaltung
im NS-Staat: „Führerprinzip“ auch in der
Sozialversicherung.
> 1942
Neu: Witwenrente für Geschiedene.
> 1945
Ende des 2. Weltkriegs. Rentenver­
sicherung zahlt Leistungen in schwieriger Zeit.
> 1947
> 1892
Einheitsversicherung in der
sowjetischen Zone.
Die ersten Kuren.
> 1895
Rentenversicherung eröffnet ihr erstes
eigenes Genesungshaus (Königsberg bei Goslar).
> 1911
Reichsversicherungsordnung fasst
Sozialversicherungsgesetze zusammen;
Einführung der Witwenrente.
> 1913
Versicherung für Angestellte. Neben
Arbeitern und Beamten entstand Anfang des
20. Jahrhunderts eine neue Gruppe von
Erwerbstätigen – die Angestellten. Auch
sie verlangten nach sozialer Absicherung.
Altersrente gab es mit 65 Jahren.
20
2
4
16
22
76
84
> 1948
Wiederaufbau und Währungsreform.
Das Land zerstört, die Wirtschaft am Boden,
Millionen Flüchtlinge und Vertriebene. Bei der
Währungsreform 1948 wurden die Renten 1:1
auf die neue DM umgestellt. Sparguthaben
gingen dagegen zu 90 Prozent verloren.
Erste Wahlen zur Selbstverwaltung bei
Sozialversicherungsträgern in Westdeutschland.
> 1957
Rente wird zum Lohnersatz, gleiches
Recht für alle. Die wichtigste Reform seit
Bestehen der Rentenversicherung. Die Renten
wurden auf ein Mehrfaches aufgestockt und an
die Lohnentwicklung gekoppelt (Dynamisierung
der Renten). Erstmals sicherten sie so den
Lebensstandard im Alter. Von nun an galt
gleiches Recht für Arbeiter und Angestellte.
> 1971
Einführung der Freiwilligen Zusatz­
versicherung in der DDR.
> 1972
Einführung flexibler Altersgrenzen in
der Bundesrepublik Deutschland.
> 1986
Einführung der Kindererziehungszeiten
und Neuordnung der Hinterbliebenenrenten.
> 1989
Fall der Mauer. Die Sozialversicherungen
in Ost und West gingen 40 Jahre getrennte Wege.
Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
der DDR trat am 1. Juli 1990 aufgrund eines
Staatsvertrags in Kraft, der am 18. Mai 1990
unterzeichnet wurde. Damit bekamen Millionen
Rentner in den neuen Bundesländern ihre Rente
in DM ausgezahlt. Am 31. August 1990 wurde der
Einigungsvertrag geschlossen. Mit dem Beitritt
der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde
am 3. Oktober 1990 die deutsche Einheit vollzogen. Die Integration des Rentensystems ist einer
der Erfolgsfaktoren für die Wiedervereinigung –
und war nur durch das Umlageverfahren möglich.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
> 1991
Erneute Gründung von Landesver­
sicherungsanstalten in den neuen Bundesländern. Mit dem Rentenüberleitungsgesetz vom
25. Juli 1991 wurden die Ansprüche, die in Zusatzund Versorgungssystemen der DDR erworben
wurden, in die Rentenversicherung überführt.
> 1992
Erste große Reform wegen „demografischer Entwicklung“, auch Leistungsver­
besserungen, Ausweitung der Kindererziehungszeiten. Allerdings überwiegen Kürzungen, denn
es werden Rentenabschläge sowie die Anhebung
der Altersgrenzen beschlossen.
> 1996
Die Ausgaben für Rehaleistungen
werden begrenzt.
> 2001
Paradigmenwechsel in der Alters­
sicherung: Die gesetzliche Rente soll nicht
mehr allein Lebensstandard sichernd sein.
Zusammen mit der betrieblichen Vorsorge
und der Riester-Rente soll die Altersvorsorge
künftig auf drei Säulen beruhen.
> 2005
Organisationsreform. Zwischen
Arbeitern und Angestellten wird nicht mehr
unterschieden. Das Rentenrecht war schon
vorher für beide Gruppen gleich. Seitdem
treten alle Rentenversicherungsträger unter
dem gemeinsamen Dach der Deutschen
Rentenversicherung auf.
> 2007
Schrittweise Anhebung der Altersgrenzen auf das 67. Lebensjahr ab 2012 beschlossen.
> 2014
Rentenpaket mit besserer Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten für Geburten
vor 1992 und Einführung einer abschlagsfreien
Rente mit 63 nach 45 Versicherungsjahren.
21
Geschäftsverlauf
Finanzen
Finanzlage weiterhin gut
Trotz der weiterhin zugespitzten Lage im europäischen Währungsraum sind
die Pflichtbeiträge im Vergleich zum Vorjahr bei gleichem Beitragssatz um
4 Prozent gestiegen. Ein robuster Arbeitsmarkt und ein Anstieg der Löhne
sind dafür hauptsächlich die Ursache.
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Robuster Arbeitsmarkt
und steigende Löhne
Bundesvorstandsvorsitzende Annelie Buntenbach berichtet auf der Bundesvertreter­
versammlung am 3. Dezember 2014 über die gute Finanzlage.
Beitragseinnahmen um mehr als drei Prozent gestiegen
Die Beitragseinnahmen der allgemeinen Rentenversicherung insgesamt er­
höhten sich um 7,3 Milliarden Euro auf 200,9 Milliarden Euro. Dabei lagen
die Pflichtbeiträge um 6,9 Milliarden Euro über denen des Vorjahres. Das
entspricht einer Steigerung von 4 Prozent. Die Beiträge für Leistungsemp­
fänger der Bundesagentur für Arbeit lagen mit 3,6 Milliarden Euro etwa auf
dem Niveau des Vorjahres.
23
Geschäftsverlauf | Finanzen
2
4
16
22
76
84
Insgesamt betrachtet verteilen sich die Beitragseinnahmen des Jahres 2014
wie folgt:
>
>
>
>
>
>
181,7 Milliarden Euro (90,4 Prozent) waren Pflichtbeiträge einschließ­
lich der Beiträge für geringfügig Beschäftigte,
11,9 Milliarden Euro (5,9 Prozent) Beiträge für Kindererziehungszeiten,
3,6 Milliarden Euro (1,8 Prozent) Beiträge der Bundesagentur für Arbeit
für ihre Empfänger von Lohnersatzleistungen,
2,3 Milliarden Euro (1,1 Prozent) Beiträge der Krankenversicherung für
Empfänger von Krankengeld und ähnlichen Leistungen,
1 Milliarde Euro (0,5 Prozent) Beiträge der Pflegeversicherung für pfle­
gende Personen und
0,5 Milliarden Euro (0,2 Prozent) freiwillige Beiträge.
Allgemeiner Bundeszuschuss auf knapp 40 Milliarden Euro gestiegen
Der allgemeine Bundeszuschuss zur allgemeinen Rentenversicherung ist 2014
gegenüber dem Vorjahr auf 39,8 Milliarden Euro gestiegen. Er fiel aber we­
gen des Haushaltsbegleitgesetzes 2013 im letzten Jahr um 1,25 Milliarden
Euro geringer aus. Bei gleichem Beitragssatz hat das Lohnwachstum letztlich
zum Anstieg des Zuschusses beigetragen. Als Folge der Anhebung des Bei­
tragssatzes für Beiträge aus geringfügiger Beschäftigung im Jahr 2006 ist der
allgemeine Bundeszuschuss 2014 erneut um 340 Millionen Euro gekürzt
worden.
Der zusätzliche Bundeszuschuss für 2014 betrug rund 10,3 Milliarden Euro.
Er wird aus dem Aufkommen der Mehrwertsteuer gezahlt. Hinzu kam ein
Erhöhungsbetrag zum zusätzlichen Bundeszuschuss von rund 11,3 Milliar­
den Euro aus Mitteln der Ökosteuer. Insgesamt summierten sich somit die
Bundeszuschüsse auf 61,4 Milliarden Euro.
Einnahmen aus Beiträgen und Bundeszuschüssen sowie Ausgaben für Renten und KVdR
der allgemeinen Rentenversicherung
In Millionen Euro (in Klammern: Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent)
2014
2013
2012
200 938 (+3,8)
193 576 (+0,4)
192 889
Allgemeiner Bundeszuschuss
39 828 (+2,5)
38 863 (–2,6)
39 895
Zusätzlicher Bundeszuschuss
21 552
20 990
20 123
Beitragseinnahmen1), 2)
Rentenausgaben
KVdR-Aufwendungen
225 666 (+3,0)
219 084 (+1,4)
215 999
15 967 (+2,9)
15 522 (+1,6)
15 281
1)
Im jeweiligen Kalenderjahr vereinnahmte Beträge.
2)
Beitragssatz zur allgemeinen Rentenversicherung ab 1. Januar 2012 = 19,6 Prozent, ab 1. Januar 2013 = 18,9 Prozent,
ab 1. Januar 2014 = 18,9 Prozent.
24
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Rentenerhöhung 2014 in Ost und West erneut unterschiedlich
Nach der stark unterschiedlichen Rentenerhöhung in den alten und neu­
en Bundesländern im Vorjahr wurden die Renten auch 2014 erneut unter­
schiedlich angepasst: diesmal mit einem knappen Prozentpunkt Differenz.
Maßgeblich für die Ermittlung der Veränderung des aktuellen Rentenwertes
und damit der Anpassung der Renten sind die Faktoren Lohnentwicklung,
Beitragssatzfaktor und Nachhaltigkeitsfaktor. Während in Ostdeutschland
der Ausgleichsbedarf wegen zuvor unterbliebener Rentenkürzungen mit der
Anpassung 2012 vollständig abgebaut wurde, verblieb im Westen Deutsch­
lands nach der vorjährigen Anpassung noch ein Ausgleichsbedarf von
0,46 Prozentpunkten.
Grund für die erneut stärkere Anhebung im Osten war zudem, dass die bei­
tragspflichtigen Entgelte der Versicherten in den alten Bundesländern deut­
lich weniger stark gestiegen waren als in den neuen Bundesländern. Letzt­
lich erhöhte sich der aktuelle Rentenwert West um 1,67 Prozent. Der aktuelle
Rentenwert Ost stieg um 2,53 Prozent. Der Ausgleichsbedarf ist auch in den
alten Bundesländern damit vollständig abgebaut.
Ausgleichsbedarf auch im
Westen komplett abgebaut
Rentenausgaben um fast 7 Milliarden Euro gestiegen
Die Rentenausgaben der allgemeinen Rentenversicherung stiegen 2014 um
rund 6,6 Milliarden Euro auf 225,7 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs um
3 Prozent ergibt sich hauptsächlich aus den im zweiten Halbjahr 2014 wirk­
sam gewordenen Leistungen durch das RV­Leistungsverbesserungsgesetz.
Rentenanpassungen und strukturelle Veränderungen im Rentenbestand
haben jedoch auch dazu beigetragen – wenngleich in geringerem Umfang.
Ab 1. Juli 2014 erhöhten sich die Rentenausgaben durch die Mehrkosten
der „Mütterrente“, der abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren und durch die
Anrechnung von zwei zusätzlichen Jahren bei der Zurechnungszeit für
Erwerbsminderungsrenten.
Mit den Renten eng verknüpft sind die Aufwendungen für die Krankenversi­
cherung der Rentner. Sie erhöhten sich um 500 Millionen Euro auf insgesamt
16,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2014 waren wiederum 15,5 Prozent der Rente
an den Gesundheitsfonds abzuführen, der auf die Rentenversicherung ent­
fallende Anteil lag bei 7,3 Prozent. Die Rentner haben – wie die Arbeitneh­
mer auch – 0,9 Prozentpunkte mehr als die Hälfte selbst zu tragen.
Fast 17 Milliarden Euro
für Krankenversicherung
der Rentner
Nähere Einzelheiten zu den Einnahmen und Ausgaben geben die Tabellen
auf Seite 28.
Nachhaltigkeitsrücklage auf Rekordniveau
Insgesamt hat die allgemeine Rentenversicherung nach den vorläufigen
Rechnungsergebnissen das Jahr 2014 trotz der Mehrkosten durch das
RV­Leistungsverbesserungsgesetz mit einem Einnahmeüberschuss von
3,2 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies ist auf die Beibehaltung des Beitrags­
satzes zurückzuführen.
25
Geschäftsverlauf | Finanzen
Entwicklung der Schwankungsreserve/Nachhaltigkeitsrücklage
2
4
16
22
76
84
Verwaltungs- und Verfahrenskosten weiterhin niedrig
Der Anteil der Verwaltungs­ und Verfahrenskosten an den Gesamtausgaben
der Deutschen Rentenversicherung betrug 1,4 Prozent. Die Rentenver­
sicherungsträger konnten durch sparsame und effiziente Mittelverwen­
dung auch im Jahr 2014 erreichen, dass ihr jeweiliger Budgetrahmen für
Verwaltungsausgaben eingehalten oder sogar deutlich unterschritten wurde.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Effiziente
Mittelverwendung
Der Überschuss spiegelt sich in der Nachhaltigkeitsrücklage wider. Da das
Verwaltungsvermögen leicht gestiegen ist und sich das sonstige Reinver­
mögen um 0,2 Milliarden Euro verminderte, erhöhte sich die Nachhaltig­
keitsrücklage um insgesamt rund 3 Milliarden Euro auf die Rekordhöhe
von 35 Milliarden Euro. Sie entsprach damit etwa 1,9 Monatsausgaben. Die
Mindestrücklage in Höhe von 0,2 Monatsausgaben, das sind rund 3,7 Milliar­
den Euro, wurde Ende 2014 um 31,3 Milliarden Euro überschritten. Die hohe
Rücklage und die voraussichtliche Finanzentwicklung ermöglichten nach den
gesetzlichen Bestimmungen eine Senkung des Beitragssatzes von 18,9 auf
18,7 Prozent zum Jahreswechsel 2014/15.
Die Nachhaltigkeitsrücklage war weiterhin fast ausschließlich in Termin­
geldeinlagen investiert: Sämtliche Einlagen waren damit über die Einlagen­
sicherungssysteme der Kreditinstitute abgesichert.
Die Anlagearten des Bar­ und Anlagevermögens der allgemeinen Rentenver­
sicherung und der knappschaftlichen Rentenversicherung zum Jahresende
2013 sowie erste vorläufige Ergebnisse zum Jahresende 2014 sind aus der
Tabelle auf Seite 29 zu ersehen.
Liquide Mittel um 3,3 Milliarden Euro erhöht
Am Jahresende 2014 verfügten die Träger der allgemeinen Rentenver­
sicherung über 36,2 Milliarden Euro an liquiden Mitteln. Dies entsprach
rund 1,98 Monatsausgaben. Ein Jahr zuvor hatten die liquiden Mittel rund
32,9 Milliarden Euro oder 1,85 Monatsausgaben betragen. Das entspricht
einem Zuwachs um rund 3,3 Milliarden Euro.
Rechnungsergebnisse der Rentenversicherung
Die Rechnungsergebnisse für das Jahr 2013 und die vorläufigen Rechnungs­
ergebnisse für das Jahr 2014 in der allgemeinen Rentenversicherung sowie
in der knappschaftlichen Rentenversicherung sind für das gesamte Bundes­
gebiet in den Tabellen auf Seite 28 enthalten.
26
27
Geschäftsverlauf | Finanzen
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Einnahmen 2013 und 20141) (gesamtes Bundesgebiet)
Das Bar- und Anlagevermögen der Rentenversicherungen am Ende der Jahre 2013 und 20141)
In Millionen Euro
In Millionen Euro
Allgemeine RV
RV insgesamt2)
KnRV
Vermögensarten
2014
2013
2014
2013
2014
2013
201 647
194 334
200 938
193 576
709
758
1. Barmittel und Giroguthaben
Bundeszuschüsse
45 149
44 285
39 828
38 863
5 321
5 423
2. Einlagen bei Kreditinstituten
Zusätzliche Bundeszuschüsse
21 522
20 990
21 522
20 990
770
764
757
750
13
13
Beitragseinnahmen
Erstattungen
Allgemeine RV2)
KnRV
2014
2013
2014
2013
2014
2013
667
1 398
653
1 384
14
14
32 882
28 430
32 247
27 809
635
621
1 796
2 280
1 796
2 280
–
–
25
25
25
25
–
–
35 370
32 133
34 721
31 498
649
635
1 496
1 396
1 496
1 396
–
–
–
–
–
–
–
–
273
244
238
220
35
24
mit vereinbarter Laufzeit oder
mit Kündigungsfrist bis zu 12 Monaten
3. Schuldverschreibungen mit einer
Ausgleichszahlungen zwischen
allgemeiner RV und KnRV
Laufzeit bis zu 12 Monaten
208
213
8 880
8 682
Vermögenserträge
105
102
102
99
3
3
4. Anteile an Wertpapier-Spezialfonds
Sonstige Einnahmen
197
194
197
193
–
1
Vorhandene liquide Mittel insgesamt
269 390
260 669
263 552
254 683
14 926
14 881
(Summe 1. bis 4.)
Einnahmen insgesamt
RV insgesamt2)
5. Schuldbuchforderungen, Schuld verschreibungen und Anleihen (einschl.
1)
Vorläufige Rechnungsergebnisse.
2)
Ohne Ausgleichszahlungen zwischen den einzelnen Rentenversicherungszweigen.
unverzinslicher Schatzanweisungen)
6. Darlehen
7. Grundpfandrechte, Grundstücke,
Ausgaben 2013 und 20141) (gesamtes Bundesgebiet)
Versorgungsrücklage und Beteiligungen
8. Sonstige Forderungen
–
–
–
–
–
–
9. Schuldverpflichtungen
–
–
–
–
–
–
198
10. Verwahrungen
In Millionen Euro
RV insgesamt2)
Allgemeine RV
KnRV
1 357
1 206
1 154
1 008
203
11. Versorgungsrücklage
174
139
139
115
35
24
12. Sonstige Verpflichtungen
564
465
118
28
446
437
35 044
31 963
35 044
31 963
–
–
4 420
4 407
4 267
4 250
153
157
39 464
36 370
39 311
36 213
153
157
Nachhaltigkeitsrücklage – für die KnRV
Rücklagevermögen nach § 293 SGB VI
Rentenausgaben
Beiträge und Zuschüsse zur KVdR
Leistungen zur Teilhabe
2014
2013
2014
2013
2014
2013
238 905
232 297
225 666
219 084
13 239
13 212
16 936
16 488
15 967
15 522
969
967
5 941
5 658
5 820
5 533
121
125
Ausgleichszahlungen zwischen
allgemeiner RV und KnRV
Beitragserstattungen
Verwaltungs- und Verfahrenskosten
8 880
8 682
208
213
90
97
90
97
0
0
3 823
3 737
3 710
3 627
113
109
Kindererziehungsleistungen
142
127
139
124
3
3
Sonstige Ausgaben
366
367
93
115
273
252
Ausgaben insgesamt
266 203
258 770
260 365
252 784
14 926
14 881
Einnahmeüberschuss
3 187
1 898
3 187
1 898
0
0
1)
Vorläufige Rechnungsergebnisse.
2)
Ohne Ausgleichszahlungen zwischen den einzelnen Rentenversicherungszweigen.
28
(Summe 1. bis 8. abzüglich 9. bis 12.)
Verwaltungsvermögen
Bar- und Anlagevermögen
1)
Vorläufige Rechnungsergebnisse.
2)
Ohne Forderungen/Verpflichtungen zwischen den einzelnen RV-Trägern.
29
Versicherung und Beitrag
Auch Deutschland nun mit allgemeinem Mindestlohn
Am 15. August 2014 wurde das Mindestlohngesetz im Bundesgesetzblatt
verkündet. Mit ihm gilt seit dem 1. Januar 2015 in Deutschland ein allgemei­
ner Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro brutto pro Stunde. Die Behörden der
Zollverwaltung sind für die Prüfung zuständig. Die Rechte und Pflichten der
Finanzkontrolle Schwarzarbeit werden damit auf die gesamte deutsche Wirt­
schaft ausgeweitet. Bisher prüfte sie lediglich, ob Mindestlohnregelungen in
bestimmten Wirtschaftsbranchen, die im Arbeitnehmer­Entsendegesetz ge­
nannt sind, eingehalten wurden. Das Mindestlohngesetz hat auch Einfluss
auf die Prüftätigkeit der Rentenversicherungsträger: Diese haben zu kontrol­
lieren, ob Beiträge wenigstens aus dem gesetzlichen Mindestlohnanspruch
gezahlt wurden.
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
spruch auf teilweise Freistellung für bis zu 24 Monate, wenn die Beschäfti­
gung wöchentlich noch mindestens 15 Stunden ausgeübt wird. Das ausfal­
lende Arbeitsentgelt kann durch ein zinsloses Darlehen ausgeglichen werden,
für das keine Sozialversicherungsbeiträge anfallen. Eine Freistellung ist auch
möglich, wenn Familienangehörige in der letzten Lebensphase begleitet und
pflegebedürftige minderjährige Kinder im eigenen Zuhause oder in einer
außerhäuslichen Einrichtung betreut werden.
Künstlersozialabgabe künftig Teil jeder Arbeitgeberprüfung
Am 4. August 2014 wurde das Künstlersozialabgabestabilisierungsgesetz im
Bundesgesetzblatt verkündet. Es trat am 1. Januar 2015 in Kraft. Damit ging
eine jahrelange Diskussion um das „Wieviel“ bei der Prüfung der Künstler­
sozialabgabe zu Ende. Ab 2015 kommt jeder Arbeitgeber alle vier Jahre
entweder im Rahmen einer Prüfung oder einer Beratung mit dem Thema
„Künstlersozialversicherung“ in Berührung. Etwa die Hälfte aller Arbeitge­
ber – das sind jährlich etwa 410 000 – wird geprüft. Die andere Hälfte – ins­
gesamt etwa 390 000 jährlich – wird zwar nicht geprüft, aber zur Künstler­
sozialabgabepflicht beraten. Diese Beratung soll den Arbeitgeber für eine
etwaige Abgabepflicht sensibilisieren. Mit seiner Unterschrift verpflichtet er
sich, der Künstlersozialkasse abgabepflichtige Entgelte an selbständige Künst­
ler und Publizisten zu melden. Er unterwirft sich damit unter Umständen
einer längeren Verjährungsfrist als üblich. Wer die Bestätigung nicht leistet,
wird unverzüglich geprüft.
Mindestlohn in Deutschland: Ab 2015 bekommen Arbeitnehmer 8,50 Euro pro Stunde.
Pflegekasse zahlt
auch Beiträge zur
Rentenversicherung
30
Familie und Beruf für Pflege besser vereinbar
Das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf wur­
de am 31. Dezember 2014 im Bundesgesetzblatt verkündet. Arbeitnehmer
können sich ab dem 1. Januar 2015 bis zu zehn Tage im Jahr von der Arbeit
freistellen lassen, wenn sie kurzfristig die Pflege eines nahen Angehörigen
organisieren müssen. Durch das Gesetz wird das während der Freistellung
ausgefallene Arbeitsentgelt durch ein Pflegeunterstützungsgeld der Pflege­
kasse beziehungsweise der Pflegeversicherung des pflegebedürftigen Ange­
hörigen ausgeglichen. Diese zahlt neben dem Pflegeunterstützungsgeld in der
Zeit der Arbeitsfreistellung für den Beschäftigten auch Beiträge zur Renten­,
Kranken­ und Arbeitslosenversicherung. Zudem wird ein Rechtsanspruch
auf Familienpflegezeit eingeführt: Beschäftigte, die einen pflegebedürftigen
nahen Angehörigen in häuslicher Umgebung pflegen, erhalten einen An­
Direktorin Gundula Roßbach berichtet auf einer Informationsveranstaltung über die Neuregelung
der Prüfungen durch das Künstlersozialabgabestabilisierungsgesetz.
31
Geschäftsverlauf | Versicherung und Beitrag
Neue Krankenversicherungsbeiträge für Rentner umgesetzt
Zum 1. Januar 2015 wurde der allgemeine Beitragssatz in der gesetzlichen
Krankenversicherung von 15,5 auf 14,6 Prozent gesenkt. Aufgrund gesetz­
licher Vorgaben werden die Krankenversicherungsbeiträge aus Renten
jedoch erst zeitversetzt ab März 2015 nach dem neuen allgemeinen Bei­
tragssatz berechnet. Daneben haben Krankenkassen die Möglichkeit, einen
kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz festzulegen. Alle Krankenkassen
haben hiervon Gebrauch gemacht. Ihre Zusatzbeitragssätze liegen zwischen
0,0 und 1,3 Prozent. Auch die Zusatzbeiträge werden für Rentner zeitver­
setzt erst zwei Monate später berücksichtigt.
Rechtzeitige Vorbereitung
auf geänderte Krankenversicherungsbeiträge
Die Rentenversicherungsträger haben bereits in der ersten Jahreshälfte 2014
mit den vorbereitenden Arbeiten zur Umsetzung des Gesetzes begonnen.
Festgelegt wurde auch, dass die Rentner mit der Überweisung ihrer Rente
auf dem Kontoauszug ihrer Bank über die geänderte Höhe der Krankenkas­
senbeiträge informiert werden. Nur in wenigen Ausnahmefällen erhielten
sie vom Rentenversicherungsträger einen separaten schriftlichen Bescheid.
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
fordert. Bei den Prüfungen im Auftrag der Unfallversicherung ergaben sich
positive Entgeltdifferenzen in Höhe von 5,3 Milliarden Euro und negative
Entgeltdifferenzen in Höhe von rund 3,1 Milliarden Euro.
Nachversicherung für Bundeswehrangehörige verbessert
Das Bundeswehr­Attraktivitätssteigerungsgesetz enthält verschiedene Rege­
lungen für Bundeswehrangehörige, zum Beispiel zu verbesserten Arbeitsbe­
dingungen, zur Dienstgestaltung sowie Verbesserungen bei der Altersversor­
gung für Soldaten auf Zeit. Sie sollen künftig nach ihrem Ausscheiden aus
dem aktiven Dienst bei ihrer sozialen Absicherung keine Nachteile gegen­
über zivilen Beschäftigten haben. Deshalb werden sie in der gesetzlichen
Rentenversicherung besser nachversichert.
Künftig werden die tatsächlichen Dienstbezüge im Rahmen der Nachver­
sicherung angehoben. Die Bundeswehr zahlt also höhere Nachversiche­
rungsbeiträge an die Rentenversicherung. Das soll im System der gesetz­
lichen Rentenversicherung einen Ausgleich für die fehlende betriebliche
Altersversorgung der Soldaten auf Zeit schaffen. Die höheren Nachversiche­
rungsbeiträge führen zu höheren Rentenanwartschaften.
Rechnerische Anhebung
von Dienstbezügen
Die Deutsche Rentenversicherung zahlte 2014 insgesamt 16,9 Milliarden Euro zur Krankenversicherung der Rentner.
Betriebsprüfungen durchgeführt
Auch 2014 ist die Rentenversicherung ihrer Aufgabe nachgekommen, die
Betriebe im Turnus von mindestens vier Jahren auf die Einhaltung ihrer
Beitrags­ und Meldeverpflichtungen in der Sozialversicherung zu prüfen.
765 Millionen Euro
nachgefordert
32
Rund 765 Millionen Euro an Beiträgen und Umlagen wurden nacherhoben,
den Arbeitgebern und Arbeitnehmern wurden aber auch rund 85,2 Millio­
nen Euro gutgeschrieben. Daneben wurden Säumniszuschläge in Höhe von
182,2 Millionen Euro geltend gemacht. Außerdem haben die Rentenver­
sicherungsträger rund 16,4 Millionen Euro an Künstlersozialabgaben einge­
33
Rente
2
4
16
22
76
84
Rentenpaket bringt umfangreiche Leistungsverbesserungen
Das am 1. Juli 2014 in Kraft getretene Gesetz über Leistungsverbesserungen
in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV­Leistungsverbesserungsgesetz)
hat die Deutsche Rentenversicherung zügig umgesetzt.
Höhere „Mütterrente“ für vor 1992 geborene Kinder
Die Erziehungsleistung von Müttern oder Vätern, deren Kinder vor 1992
geboren wurden, wird seit dem 1. Juli 2014 grundsätzlich nicht mehr mit
einem, sondern mit bis zu zwei Jahren Kindererziehungszeit pro Kind ho­
noriert. Wer am 30. Juni 2014 schon eine Rente bezogen hat, erhielt einen
entsprechenden Zuschlag.
Mehr Rente für
über neun Millionen
Mütter und Väter
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Abschlagsfreie Rente ab 63 für vor 1953 geborene Versicherte
Wer über 45 Jahre mit Beitrags­ oder Berücksichtigungszeiten verfügt, kann
seit dem 1. Juli 2014 in einem Übergangszeitraum bereits mit 63 Jahren
abschlagsfrei in Altersrente gehen. Das gilt jedoch nur für Geburtsjahrgänge
bis 1952. Für ab 1953 geborene Versicherte wird die Altersgrenze schritt­weise um zwei Monate jährlich wieder angehoben. Versicherte, die 1964 oder
später geboren wurden, können die Altersrente für besonders langjährig Ver­
sicherte frühestens wieder – wie bisher – ab Vollendung des 65. Lebensjahres
erhalten.
Altersgrenzen für die abschlagsfreie Rente
Die technische Umsetzung der „Mütterrente“ erforderte einen erheblichen
Aufwand bei den Rentenversicherungsträgern. Trotzdem konnte die neue
„Mütterrente“ bei allen Neurentnern pünktlich zum 1. Juli 2014 berücksich­
tigt werden. Die etwa 9,5 Millionen betroffenen Bestandsrentner erhielten
ihre neuen Bescheide und entsprechende Nachzahlungen im Verlauf des
zweiten Halbjahres 2014. Für die Versicherten mit vor 1992 geborenen
Kindern, die noch keinen Rentenanspruch haben, wurden in der zweiten
Jahreshälfte in den Versicherungskonten die zusätzlichen Kindererziehungs­
zeiten gespeichert und dazu ein entsprechender Bescheid versandt.
Über das bisherige Recht hinausgehend werden für die erforderliche Warte­
zeit von 45 Jahren nun auch Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld berück­
sichtigt. Zeiten des Bezugs von Arbeitslosenhilfe und Arbeitslosengeld II wer­
den auch weiterhin nicht angerechnet. Um die Zahl von Frühberentungen
zu begrenzen, werden Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld in den letzten
zwei Jahren vor Rentenbeginn nicht berücksichtigt. Etwas anderes gilt, wenn
die Arbeitslosigkeit durch Insolvenz oder vollständige Geschäftsaufgabe des
Arbeitgebers bedingt ist. Neu ist zudem, dass die Wartezeit auch mit freiwil­
ligen Beiträgen erfüllt werden kann, wenn mindestens 18 Jahre mit Pflicht­
beiträgen für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit vorliegen.
Die Rentenversicherungsträger haben die Änderungen innerhalb weniger
Wochen programmtechnisch umgesetzt, so dass die Rentenanträge pünktlich
ab dem 1. Juli 2014 bearbeitet werden konnten.
Ab Juli 2014 erhalten Mütter oder Väter für vor 1992 geborene Kinder mehr Rente.
34
35
Geschäftsverlauf | Rente
Zurechnungszeit um
zwei Jahre verlängert
Erwerbsminderungsrenten ebenfalls verbessert
Auch Erwerbsgeminderte profitieren vom RV­Leistungsverbesserungsgesetz.
Bei einem Rentenbeginn ab 1. Juli 2014 werden sie im Rahmen der Ren­
tenberechnung so gestellt, als hätten sie bis zur Vollendung des 62. Lebens­
jahres mit ihrem bisherigen Durchschnittsverdienst weitergearbeitet. Für
diejenigen, die schon vor dem 1. Juli 2014 eine Erwerbsminderungsrente
erhalten haben, endet diese sogenannte Zurechnungszeit weiterhin mit Voll­
endung des 60. Lebensjahres. Zusätzlich werden die letzten vier Jahre vor
dem Eintritt der Erwerbsminderung bei einem Rentenbeginn ab Juli 2014
im Rahmen der Rentenberechnung nur noch berücksichtigt, wenn das Ein­
kommen zum Beispiel aufgrund des Gesundheitszustands oder aufgrund von
Arbeitslosigkeit in der Zeit vor Beginn einer Erwerbsminderungsrente gerin­
ger geworden ist und sich dadurch negativ auf die Rentenhöhe auswirken
würde.
2
4
16
22
76
84
eines Bundesfreiwilligendienstes zu zahlen, sondern für alle Freiwilligen­
dienste, die im Kindergeldrecht anerkannt sind. Darüber hinaus entfällt die
Anrechnung des eigenen Einkommens der Waise auf die Waisenrente.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Einkommensanrechnung
bei Waisenrente entfällt
Diese Neuregelungen bei den Erwerbsminderungsrenten wurden ebenfalls
rechtzeitig zum 1. Juli 2014 maschinell umgesetzt.
Aufwendungen für Rehabilitationen
Finanz-Deckel für Rehabilitationen angepasst
Rückwirkend zum 1. Januar 2014 errechnet sich das Budget der Rentenver­
sicherungsträger für Rehabilitationsleistungen nicht mehr nur anhand der
Lohnentwicklung. Es wird bis zum 31. Dezember 2050 zusätzlich durch eine
sogenannte Demografiekomponente ergänzt. Damit wird die zunehmende Al­
terung der Gesellschaft und der damit in den nächsten Jahren einhergehende
steigende Rehabilitationsbedarf berücksichtigt.
Weitere Neuregelungen im RV-Leistungsverbesserungsgesetz
Einkünfte kommunaler Ehrenbeamter und von Mitgliedern der Selbstver­
waltungsorgane, Versichertenältesten und ­beratern sowie Vertrauensper­
sonen der Sozialversicherungsträger bleiben nun aufgrund einer Übergangs­
regelung bis zum 30. September 2017 bei Erwerbsminderungsrenten und
vorzeitigen Altersrenten als Hinzuverdienst unberücksichtigt, wenn damit
kein konkreter Verdienstausfall ersetzt wird. Diese Regelung galt ursprüng­
lich bis zum 30. September 2015, wurde also um zwei Jahre verlängert.
Arbeiten über die
Regelaltersgrenze hinaus
36
An das Kindergeldrecht angepasst: Waisenrente wird für weitere Freiwilligendienste gezahlt.
Zahlungseinstellungen an verschollene Rentner erleichtert
Durch das Fünfte Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch
und anderer Gesetze können die Rentenversicherungsträger künftig die Ren­
tenzahlung an verschollene Rentner auch ohne gerichtliche Todesfeststellung
einstellen. Damit werden mehrjährige Überzahlungen sowie aufwendige und
erfolglose Rückforderungen verhindert.
Außerdem können Altersteilzeitverträge auch dann noch öffentlich gefördert
werden, wenn der Arbeitnehmer die abschlagsfreie Rente ab 63 in Anspruch
nehmen kann. Eine weitere Regelung eröffnet Arbeitgebern und Arbeit­
nehmern die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis künftig einvernehmlich nach
Erreichen der Regelaltersgrenze befristet zu verlängern. Das war vorher nur
nach Maßgabe des Teilzeit­ und Befristungsgesetzes möglich.
Erstattungsrecht neu geregelt
Zwei Urteile des Bundessozialgerichts vom 31. Oktober 2012 (Az. B 13 R
11/11 R und B 13 R 9/12 R) haben den Gesetzgeber 2014 veranlasst, das Er­
stattungsrecht zu ändern. Das Bundessozialgericht hatte entschieden, dass
die Träger der Grundsicherung gegen die Rentenversicherungsträger keinen
Erstattungsanspruch geltend machen können, wenn zum Arbeitslosengeld II
rückwirkend eine Rente wegen voller Erwerbsminderung aus medizinischen
Gründen hinzutritt.
Waisenrente auf weitere Freiwilligendienste ausgedehnt
Durch das Fünfte Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch
und anderer Gesetze wird die Waisenrente für volljährige Waisen in freiwil­
ligen Diensten an das Kindergeldrecht angepasst. Die Waisenrente ist dann
nicht nur während eines freiwilligen sozialen und ökologischen Jahres sowie
Durch die gesetzliche Neuregelung wird den Trägern der Grundsicherung
nun ein Erstattungsanspruch eingeräumt. Die Rentenversicherung konnte
im Gesetzgebungsverfahren erreichen, dass eine Rückabwicklung bereits ge­
leisteter Zahlungen durch eine gesetzliche Übergangsregelung ausgeschlos­
sen wird. So wurden Rechtsstreitigkeiten vermieden.
37
Geschäftsverlauf | Rente
Grenzbetrag erstmals
seit 1981 angehoben
Höhere Grenzbeträge für die Verrechnung von Forderungen
Sozialversicherungsträger können untereinander unter bestimmten Voraus­
setzungen Ansprüche eines Berechtigten auf Geldleistungen mit Ansprü­
chen gegen ihn verrechnen. Die Rentenversicherungsträger haben seit dem
1. März 2014 die Grenzbeträge für Verrechnungsersuchen anderer Sozial­
versicherungsträger auf 7,5 Prozent der monatlichen Bezugsgröße, gerundet
auf den nächsten vollen 10­Euro­Betrag, angehoben. Das entspricht derzeit
einem Wert von 210 Euro. Der bisherige Grenzbetrag für Verrechnungsersu­
chen wurde 1981 im Rahmen einer Vereinbarung der Spitzenorganisationen
auf 50 Euro (100 DM) festgeschrieben. Seither galt diese Grenze unverän­
dert fort. Der Grenzbetrag für Vormerkungsersuchen blieb nahezu unver­
ändert bei einem Viertel der monatlichen Bezugsgröße. Er ist ebenfalls auf
den nächsten vollen 10­Euro­Betrag aufzurunden. 2014 lag er bei 700 Euro.
Die Zahl von Vormerkungs­ und Verrechnungsersuchen anderer Sozialversi­
cherungsträger nimmt ständig zu. Mit den neuen Grenzbeträgen ist sicher­
gestellt, dass die zu verrechnende Forderung höher ist als die Kosten der
Rentenversicherungsträger für die Durchführung der Verrechnung.
Mehr Informationen bei Erreichen der Regelaltersgrenze
Versicherte, die die Mindestversicherungszeit für eine Altersrente erfüllt
und kurz vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze noch keinen Antrag auf
Altersrente gestellt haben, werden von der Rentenversicherung darauf hin­
gewiesen, dass sie eine Regelaltersrente beantragen können. Das Hinweis­
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
schreiben enthält auch Angaben dazu, bis wann der Rentenantrag gestellt
werden muss, um die Rente ab dem frühestmöglichen Zeitpunkt zu erhalten.
Im Rahmen der Diskussion über die Flexibilisierung des Renteneintritts
spielte 2014 auch die Weiterarbeit nach Erreichen der Regelaltersgrenze
eine Rolle. Vor diesem Hintergrund ist das Hinweisschreiben ergänzt wor­
den. Die Versicherten werden jetzt auch darauf hingewiesen, dass sie die
Regelaltersrente später beantragen können und ein späterer Rentenbeginn
bei der Rentenberechnung mit einem Zuschlag berücksichtigt wird. Außer­
dem wird darüber informiert, dass sich auch aus der weiteren Zahlung von
Rentenversicherungsbeiträgen ein höherer Rentenbetrag ergibt.
Späterer Rentenbeginn
bringt Zuschläge bei der Rente
Abtretungsregelung im Tarifvertrag öffentlicher Dienst unwirksam
Der Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) sieht vor, dass Beschäftigte in Hin­
blick auf überzahlte Krankengeldzuschüsse ihre Ansprüche aus der gesetz­
lichen Rentenversicherung an den Arbeitgeber abtreten. Das Bundessozial­
gericht hat am 29. Januar 2014 entschieden, dass diese Abtretungsregelung
unwirksam ist. Die Rentenansprüche seien bei Abschluss des Arbeitsvertrags
noch nicht fällig gewesen, so dass eine Abtretung nicht in Betracht komme.
Die Rentenversicherungsträger haben beschlossen, dem Urteil des Bundes­
sozialgerichts über den entschiedenen Einzelfall hinaus zu folgen. Hierzu ist
eine verbindliche Entscheidung der Rentenversicherung getroffen worden.
Wahlmöglichkeit: Die Deutsche Rentenversicherung informiert über die Möglichkeit eines
späteren Rentenbeginns.
38
39
Rentenversicherung international
Sozialversicherung positioniert sich zur Mehrwertsteuer
Die Spitzenorganisationen der Deutschen Sozialversicherung haben sich
zum Thema „Überprüfung bestehender Mehrwertsteuer­Rechtsvorschriften
zu öffentlichen Einrichtungen und Steuerbefreiungen für dem Gemeinwohl
dienende Tätigkeiten“ gemeinsam positioniert. Sie äußerten sich in einer
Stellungnahme im März 2014 zu der von der Europäischen Kommission
dazu eingeleiteten Konsultation.
34 Milliarden Euro
Entlastung durch
Mehrwertsteuerbefreiung
Die Deutsche Sozialversicherung plädiert für die Beibehaltung der geltenden
Regelungen des Mehrwertsteuersystems. Viele Leistungen – vor allem im Ge­
sundheitsbereich – sind zurzeit von der Mehrwertsteuer befreit. Eine Auf­
hebung dieser Regelungen würde für die Deutsche Sozialversicherung bei
gleichen Leistungen eine Mehrbelastung von rund 34 Milliarden Euro jähr­
lich bedeuten – mit steigender Tendenz. Damit müsste der Beitragssatz zur
Sozialversicherung insgesamt um mehr als drei Prozentpunkte steigen. Eine
Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiungen, Ausnahmen und reduzierten
Sätze durch die Europäische Union wird daher abgelehnt.
2
4
16
22
76
84
Rentenreform mit dem deutschen Rentensystem. Der Rat empfiehlt, neue
versicherungsfremde Leistungen wie die „Mütterrente“ durch Steuereinnah­
men zu finanzieren und mehr Anreize für einen späteren Renteneintritt zu
setzen. Auch sollten aus Sicht des Rates die Alterssicherungen der zweiten
und dritten Säule gestärkt werden.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Rat empfiehlt
Steuerfinanzierung
versicherungsfremder
Leistungen
Entwurf der EU-Datenschutz-Grundverordnung weiter beraten
Am 12. März 2014 hat das Europäische Parlament in erster Lesung einem
Entwurf der geplanten europäischen Datenschutz­Grundverordnung zuge­
stimmt. Sie soll einen einheitlichen Rechtsrahmen für den Datenschutz in
der gesamten Europäischen Union bilden und den heutigen digitalen Anfor­
derungen besser gerecht werden. Aus Sicht der Deutschen Sozialversiche­
rung muss es weiterhin zulässig sein, personenbezogene Gesundheits­ und
Sozialdaten nach den Datenschutzbestimmungen des Sozialgesetzbuches zu
verarbeiten. Die nach der Europawahl im Mai 2014 fortgeführten Verhand­
lungen greifen die Thematik der Datenverarbeitung durch den öffentlichen
Sektor wieder auf. Die Beratungen im Rat der Europäischen Union sollen bis
zum Sommer 2015 abgeschlossen sein.
Zusatzrenten auch bei Arbeitgeberwechsel innerhalb der EU sichern
Am 20. Mai 2014 ist die „Richtlinie über Mindestvorschriften zur Erhöhung
der Mobilität von Arbeitnehmern zwischen den Mitgliedstaaten durch Ver­
besserung des Erwerbs und der Wahrung von Zusatzrentenansprüchen“ in
Kraft getreten. Sie soll sicherstellen, dass Anwartschaften aus der betrieb­
lichen Altersversorgung bei Arbeitgeberwechseln innerhalb der Europä­
ischen Union erhalten bleiben. Die Richtlinie ist bis zum 21. Mai 2018 in
innerstaatliches Recht umzusetzen.
Rehabilitationsleistungen der Deutschen Rentenversicherung sind von der Mehrwertsteuer
befreit.
Empfehlungen zum deutschen Rentensystem
Nach Erörterung durch die Staats­ und Regierungschefs am 27. Juni 2014
hat der Rat der Europäischen Union am 8. Juli 2014 die im Rahmen des
Europäischen Semesters erarbeiteten länderspezifischen Empfehlungen end­
gültig gebilligt. Diese Empfehlungen dienen der Orientierung für die Finanz­,
Wirtschafts­ und Beschäftigungspolitik der EU­Mitgliedstaaten. Erstmals
befassen sich die Empfehlungen im Hinblick auf die jüngst beschlossene
40
Neue Europäische Kommission im Amt
Seit dem 1. November 2014 ist die neue Europäische Kommission im Amt.
Ihr gehören 28 Kommissare an, einschließlich des Präsidenten Jean­Claude
Juncker und der Vizepräsidenten. Die neue Kommission ist erstmals in
sieben Projektteams („Cluster“) eingeteilt, in denen ein Vizepräsident ein
bestimmtes Aufgabenfeld leitet, welchem wiederum mehrere Kommissare
zugeordnet sind. Jede Initiative eines Kommissars benötigt die Unterstüt­
zung eines Vizepräsidenten, um in das Arbeitsprogramm der Kommissi­
on einzufließen. Die Themenkomplexe sind unter anderem „Arbeitsplätze,
Wachstum, Investition und Wettbewerbsfähigkeit“ sowie „Euro und sozialer
Dialog“. Neue Kommissarin für den Bereich „Beschäftigung, soziale Angele­
genheiten, Qualifikationen und Mobilität der Arbeitnehmer“ ist die Belgie­
rin Marianne Thyssen (EVP), neuer Kommissar für den Bereich „Gesundheit
und Lebensmittelsicherheit“ ist der Litauer Vytenis Andriukaitis (SPE).
Projektteam
„Euro und sozialer Dialog“
gebildet
Datenaustausch zwischen Sozialsystemen der EU-Länder
Die Übergangszeit für die Einführung des elektronischen Datenaustauschs im
Rahmen des Projektes EESSI ist über den 30. April 2014 hinaus verlängert
worden. Das beschloss die bei der Europäischen Kommission eingesetzte
41
Geschäftsverlauf | Rentenversicherung international
Elektronischer
Datenaustausch
in der Testphase
Verwaltungskommission für die Koordinierung der Systeme der sozialen
Sicherheit im März 2014. Vorgesehen ist nun ein variabler Zeitpunkt. Die
technische Infrastruktur befindet sich auf europäischer Ebene im Über­gang von der Planungs­ in die Entwicklungsphase. Die 24­monatige Über­
gangszeit für die nationale Anbindung beginnt erst, wenn alle Softwarekom­
ponenten entwickelt, getestet und von den Mitgliedstaaten als einsatzfähig
befunden wurden.
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
zusammengerechnet, so dass die Voraussetzungen für einen Rentenanspruch
leichter erfüllt werden können. Da es sich um ein sogenanntes Leistungs­
exportabkommen handelt, entschädigt jeder Vertragsstaat seine eigenen
Versicherungszeiten und zahlt seine eigene Rente. Wann das Abkommen in
Kraft treten wird, ist noch offen, da es in das jeweilige nationale Recht um­
gesetzt werden muss.
Direktorin Gundula Roßbach bei einer Veranstaltung mit Vertretern der polnischen
Sozialversicherungsträger.
Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes EESSI sind die „strukturierten
elektronischen Dokumente“ (abgekürzt: SED), die künftig die bisherigen
Papierformulare ersetzen. Die Übersetzung der in der 3. Version beschlos­
senen SED in die Amtssprachen der Europäischen Union ist abgeschlossen.
Sozialversicherungsabkommen mit den Philippinen unterzeichnet
Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik der Philippinen haben
am 19. September 2014 ein Sozialversicherungsabkommen unterzeichnet.
Das Abkommen regelt die Beziehungen zwischen beiden Staaten im Be­
reich der gesetzlichen Rentenversicherung. Es gilt für Personen mit Versi­
cherungszeiten in Deutschland oder in der Republik der Philippinen, ein­
schließlich der Ansprüche ihrer Hinterbliebenen. Das Abkommen stellt im
Interesse von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sicher, dass Doppelversiche­
rungen und damit doppelte Beitragslasten für Arbeitnehmer in den Fällen
vermieden werden, in denen sie für ihr Unternehmen vorübergehend im
anderen Vertragsstaat beschäftigt sind. Die Versicherungszeiten werden
42
43
Rehabilitation und Sozialmedizin
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Experten-Kolloquium zu Arbeit, Gesundheit und Rehabilitation
Rund 1 500 Fachleute aus Wissenschaft, Verwaltung, Medizin, Psychologie,
Therapie und weitere Fachkräfte nahmen vom 10. bis 12. März 2014 am
23. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium in Karlsruhe teil. Das
wissenschaftliche Programm umfasste rund 180 Vorträge und 60 Posterbei­
träge, die den Teilnehmenden einen aktuellen Überblick über Ergebnisse
und Trends in der Rehabilitationsforschung vermittelten. Der Kongress wur­
de gemeinsam von der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Deutschen
Rentenversicherung Baden­Württemberg und der Deutschen Gesellschaft für
Rehabilitationswissenschaften ausgerichtet.
Länger gesund
leben und arbeiten
Die sich wandelnden Arbeitsbedingungen mit hohen Anforderungen bezo­
gen auf Produktivität, Flexibilität und Mobilität der Arbeitnehmer werden
häufig mit der Entstehung von Erkrankungen in Verbindung gebracht. Ar­
beit stellt aber auch einen wesentlichen Aspekt der gesellschaftlichen Teilha­
be dar und kann damit als gesundheitsbezogener Schutzfaktor verstanden
werden. Angesichts der demografischen Entwicklung und einer notwendi­
gen Verlängerung der Lebensarbeitszeit passe das Kongressthema „Arbeit –
Gesundheit – Rehabilitation“ in die Zeit, denn es sei wichtig, dass künftig alle
gesund länger arbeiten können, betonten Dr. Axel Reimann, Präsident der
Deutschen Rentenversicherung Bund, und Hubert Seiter, Erster Direktor der
Deutschen Rentenversicherung Baden­Württemberg. Tagungsband, Präsen­
tationen und Poster können unter www.reha­kolloquium.de heruntergeladen
werden.
Fit im Beruf: Betriebliches Gesundheitsmanagement nimmt einen immer höheren
Stellenwert ein.
44
Zu den Auswirkungen des demografischen Wandels äußerten sich Präsident Dr. Axel Reimann, Staatssekretär Karl-Josef Laumann,
Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, und Prof. Dr. Reinhard Busse von der Technischen Universität Berlin
(von links nach rechts).
Rehathemen beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit
Auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, der vom 25. bis
27. Juni 2014 erstmals im neuen CityCube Berlin stattfand, hat sich die Deut­
sche Rentenversicherung Bund wieder mit zwei eigenen Veranstaltungen be­
teiligt. In der ersten Veranstaltung wurden aktuelle Forschungsbefunde und
Projekte zur Bedeutung und Nutzung moderner Medien in der Rehabilitation
vorgestellt. Die zweite Veranstaltung „(Über­)Lebensqualität bei Krebs: Was
Rehabilitation leistet“ stellte die Rahmenbedingungen und Potenziale sowie
aktuelle Entwicklungen für die onkologische Rehabilitation dar.
Forschungsprojekte über gute und erfolgreiche Rehabilitation
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass sich Rehabilitationseinrichtungen
darin unterscheiden, wie erfolgreich die Rehabilitation für die einzelnen
Rehabilitanden ist. Das Forschungsprojekt „Merkmale einer erfolgreichen
Reha­Einrichtung – MeeR“ untersuchte diese Unterschiede mit verschie­
denen Methoden. Unter anderem wurden in drei überdurchschnittlich und
in drei unterdurchschnittlich erfolgreichen Rehabilitationseinrichtungen in
jeweils einwöchigen Visitationen Daten erhoben und miteinander verglichen.
Förderlich für den Erfolg einer Rehabilitationseinrichtung sind danach eine
berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit im Rehabilitationsteam, die
Entwicklung von individuellen Therapiezielen gemeinsam mit den Rehabili­
tanden sowie Handlungsspielräume der Mitarbeiter und ihre Mitwirkung bei
der Ausgestaltung des Rehabilitationsangebots. Für die Rehabilitation sind
Teamarbeit sowie Mitarbeiter­ und Rehabilitandenorientierung besonders
45
Geschäftsverlauf | Rehabilitation und Sozialmedizin
wichtig, weil Erfolge nur gemeinsam von allen Beteiligten erzielt werden
können. Praktische Unterstützung können dabei Instrumente wie das jüngst
erschienene „Arbeitsbuch Reha­Ziele“ geben. Es vermittelt den Mitarbeitern,
wie sie Rehabilitationsziele zu Beginn der Rehabilitation gemeinsam mit den
Rehabilitanden erarbeiten und vereinbaren können. Das Arbeitsbuch kann
kostenfrei bestellt werden und steht neben weiteren Informationen und
Praxisbeispielen unter www.reha­ziele.de zur Verfügung.
2
4
16
22
76
84
Im Jahr 2014 wurden 20 unterschiedliche Berichte zur Qualitätssicherung er­
stellt und an die Rehabilitationseinrichtungen und die Rentenversicherungs­
träger versandt. Hierzu zählen Berichte zur therapeutischen Versorgung, zu
den Therapiestandards in der Rehabilitation sowie zu den Befragungsdaten
von gut 220 000 Rehabilitanden der medizinischen Rehabilitation. Generell
zeigen die Befragungsergebnisse eine Qualitätsentwicklung in den Rehabi­
litationseinrichtungen auf. Insgesamt wurden über 900 000 ärztliche Ent­
lassungsberichte aus 1 672 medizinischen Rehabilitationseinrichtungen he­
rangezogen. Anhand der Routinedaten der Deutschen Rentenversicherung
wurde außerdem untersucht, ob und welchen Erfolg die Rehabilitation hatte.
Es wurde über zwei Jahre nach der Rehabilitation geprüft, ob die Reha­
bilitanden wieder ins Erwerbsleben eingegliedert sind.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Über 900 000
Entlassungsberichte
ausgewertet
Erstmals wurde den Rehabilitationseinrichtungen für Kinder und Jugend­
liche eine Auswertung der Befragungsergebnisse zur Verfügung gestellt. Es
zeigte sich, dass die befragten Eltern der Kinder (bis elf Jahre) sowie die Ju­
gendlichen (ab zwölf Jahre) insgesamt zufrieden sind. Am besten wurden
die Behandlungen während der Rehabilitation bewertet. Aber auch die Zu­
sammenarbeit mit den Rentenversicherungsträgern und den Rehabilitations­
einrichtungen wird sehr positiv gesehen. Über 80 Prozent der Befragten geben
zudem eine Besserung des Gesundheitszustandes, der Lebensqualität und der
Teilhabemöglichkeiten an.
Gemeinsam mit dem Patienten
Rehabilitationsziele vereinbaren:
das Arbeitsbuch für die Praxis.
Gute Zusammenarbeit im Rehabilitationsteam ist wichtig für eine erfolgreiche Rehabilitation.
Förderschwerpunkt „Chronische Krankheiten und Patientenorientierung“
unter wissenschaftlicher Lupe
Der Förderschwerpunkt „Chronische Krankheiten und Patientenorientie­
rung“ wird seit 2008 von der Deutschen Rentenversicherung Bund, dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Krankenversiche­
rung gemeinsam finanziert (www.forschung­patientenorientierung.de). Seit
Oktober 2013 führt die Prognos AG im Auftrag der Förderer eine projekt­
übergreifende Analyse dieses Förderschwerpunkts durch. Neben der Viel­
zahl an Ergebnissen aus den mehr als 70 Forschungsprojekten des Förder­
schwerpunkts interessiert die Förderer auch, wie Durchführung und Erfolg
der Fördermaßnahme selbst zu bewerten sind.
Qualitätssicherung soll Handlungsbedarf in der Rehabilitation aufzeigen
Um qualitativ hochwertige Leistungen zur Rehabilitation sicherzustellen,
werden in der Rentenversicherung routinemäßig erhobene Qualitätsdaten der
Einrichtungen miteinander verglichen. Dies soll Handlungsbedarf aufzeigen.
46
Anforderungen formuliert: Präsident Dr. Axel Reimann und Uwe Egner, Deutsche Rentenversicherung Bund,
während eines Erfahrungsaustauschs zur Reha-Qualitätssicherung.
47
Geschäftsverlauf | Rehabilitation und Sozialmedizin
Umfassend überarbeitet:
Die neue KTL kann im Internet unter
www.deutsche-rentenversicherung.de
bestellt werden.
Umfassende zusätzliche
Fachinformationen
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Klassifikation therapeutischer Leistungen aktualisiert
Um die therapeutischen Leistungen während der medizinischen Rehabilita­
tion umfassend abbilden und bewerten zu können, wurde die Klassifikation
therapeutischer Leistungen (KTL) entwickelt und seit 1997 eingesetzt. In der
KTL werden alle therapeutischen Leistungen der Rehabilitation mit Thera­
piezielen beschrieben sowie die Mindestdauer der Leistungseinheit und die
Anforderungen an die Qualifikation des Personals festgelegt. Die von der
Rehabilitationseinrichtung durchgeführten KTL­Leistungen werden reha­
bilitandenbezogen im Entlassungsbericht dokumentiert und in der RehaQualitätssicherung ausgewertet. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Pro­
jekts ist die KTL erneut umfassend überarbeitet worden. So können auch
moderne Rehabilitationsansätze angemessen abgebildet werden. Wesent­
liche Änderungen sind die Aufnahme neuer fachlicher Schwerpunkte (zum
Beispiel der Kinder­ und Jugendlichen­Rehabilitation) und neuer Rehabili­
tationskonzepte (zum Beispiel medizinisch­beruflich orientierte Rehabilita­
tion). Außerdem wurden die neuen Studienabschlüsse nach der Bologna­
Reform einbezogen sowie Qualitätsmerkmale und Begriffe vereinheitlicht.
Die Tatsache, dass die therapeutischen Leistungen in der medizinischen
Rehabilitation dokumentiert und ausgewertet werden, hat viele Forschungs­
projekte angeregt und auch zur Entwicklung darauf aufbauender Therapie­
standards geführt. Die professionelle, an den Zielen der Rehabilitation aus­
gerichtete Versorgung wurde damit vorangetrieben.
Patientenrechtegesetz wirft Fragen auf
Seit dem Frühjahr 2013 ist das Patientenrechtegesetz in Kraft. Auch wenn
das Gesetz aus juristischer Sicht inhaltlich keine bedeutsamen Änderungen
enthält, sind Ärzte, Psychotherapeuten sowie Pflegende in Rehabilitations­
einrichtungen dennoch im Hinblick auf die Auswirkungen auf bestimmte
Arbeitsabläufe und ­routinen im Alltag stark verunsichert. Am häufigsten
entstehen Fragen und Verunsicherungen im Zusammenhang mit dem Aus­
maß an Informations­ und Aufklärungspflichten sowie der damit verbun­
denen Dokumentation. Angesichts der Aktualität und Relevanz des Themas
hat der Geschäftsbereich Sozialmedizin und Rehabilitation im Oktober 2014
eine Veranstaltung konzipiert und durchgeführt. Die Veranstaltung mit dem
Titel „Das neue Patientenrechtegesetz – Bedeutung und Auswirkungen auf
die medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung“ war sehr gut be­
sucht. Es fand ein reger Austausch zwischen Auditorium und den eingela­
denen Experten statt.
Austausch am Rande des Symposiums: die Parlamentarische Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller (Mitte)
mit Direktorin Gundula Roßbach und Präsident Dr. Axel Reimann.
veröffentlicht. Im Juli 2014 fand ein Symposium mit dem Titel „Die Bedeu­
tung psychischer Erkrankungen in der Rehabilitation und bei Erwerbsmin­
derung – auf dem Weg zu Teilhabe und Inklusion“ unter Beteiligung wich­
tiger Akteure aus dem Versorgungsbereich von betroffenen Menschen statt.
Direktorin Gundula Roßbach wies nachdrücklich darauf hin, dass eine gute
Vernetzung der Akteure im Gesundheitssystem erforderlich ist, um betrof­
fene Menschen mit psychischen Erkrankungen frühzeitig zu identifizieren
und dann geeignete therapeutische Maßnahmen festzulegen. Im zweiten Teil
der Veranstaltung wurden bereits etablierte Möglichkeiten der Identifizie­
rung, etablierte Inklusionsmodelle und aktuelle Handlungsfelder vorgestellt
und diskutiert.
Bei psychischen Störungen Vernetzung aller Akteure unverzichtbar
Die Zunahme von Fehlzeiten und von Erwerbsminderungsrenten aufgrund
psychischer Störungen und die daraus folgenden sozialen, ökonomischen
und individuellen Auswirkungen werden bei den Trägern der Sozialversiche­
rung und in der Öffentlichkeit mit großer Sorge beobachtet. Für die Deutsche
Rentenversicherung hat dieses Thema hohe Priorität. Anfang 2014 wurde
das Positionspapier der Deutschen Rentenversicherung zur Bedeutung psy­
chischer Erkrankungen in der Rehabilitation und bei Erwerbsminderung
48
49
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Rentenpaket im Mittelpunkt der Pressearbeit
Das zu Jahresbeginn von der Bundesregierung beschlossene und am
1. Juli 2014 weitgehend in Kraft getretene Rentenpaket prägte wesentlich
die Pressearbeit. Mit einer Vielzahl von Statements, Interviews und Presse­
mitteilungen wurde dem großen Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit
Rechnung getragen und das Rentenpaket erklärt. Bereits zur Verabschie­
dung der Neuregelungen lieferte die Deutsche Rentenversicherung mit einer
Broschüre Antworten auf wichtige Fragen zur „Mütterrente“, zur abschlags­
freien Rente ab 63 und zur Erwerbsminderungsrente. Begleitet wurde die Öf­
fentlichkeitsarbeit zum Rentenpaket durch eine Vielzahl an Telefonaktionen
bei Tageszeitungen und Online­Portalen. Eine Analyse der Medienresonanz
zum Rentenpaket ergab, dass die breite und detaillierte Berichterstattung in
den Medien zu einem erheblichen Teil auf Kommunikationsaktivitäten der
Deutschen Rentenversicherung aufbaute.
2
4
16
22
76
84
Termine mit Tradition: Presseseminare mit großer Resonanz
Die Deutsche Rentenversicherung Bund veranstaltete im Herbst ihr traditio­
nelles Aktuelles Presseseminar in Würzburg. Mehr als 70 Medienvertreter
ließen sich von der Spitze der Deutschen Rentenversicherung aus erster
Hand informieren. Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel, alternierende
Vorsitzende des Bundesvorstands, berichteten über die Finanzentwicklung
in der gesetzlichen Rentenversicherung und stellten verschiedene Reform­
überlegungen für flexiblere Übergänge vom Erwerbsleben in den Ruhestand
vor. Präsident Dr. Axel Reimann sprach über die Ost­West­Angleichung im
Rentenrecht und forderte die Bundesregierung auf, einen Lösungspfad für
die Angleichung zu definieren. Die Möglichkeiten der Rentenversicherung,
mit Rehabilitationsmaßnahmen Menschen im Erwerbsleben zu halten, stell­
te Direktorin Gundula Roßbach vor. Die Themen schlugen sich in einer um­
fangreichen Berichterstattung in den Medien nieder.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Umfangreiche
Berichterstattung
Auch das von der Deutschen Rentenversicherung Bund traditionell im Som­
mer angebotene Pressefachseminar fand große Beachtung. Rund 60 Jour­
nalisten und Redakteure nutzten die Möglichkeit, sich in Berlin zu den
verschiedenen Altersrenten der gesetzlichen Rentenversicherung und zur
Bedeutung psychischer Erkrankungen in der Rehabilitation zu informieren.
Weitere Themen waren Mindestsicherungselemente und Statistiktrends in
der Rentenversicherung.
Am Puls der Politik: Die Deutsche Rentenversicherung informierte über verschiedene Medien.
50
Fakten und Hintergrundinformationen: Die Bundesvorstandsvorsitzenden Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel, Präsident Dr. Axel Reimann
und Direktorin Gundula Roßbach (von links nach rechts) informierten die Fachleute aus Presse, Funk und Fernsehen.
51
Geschäftsverlauf | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit zum Jubiläum
Die rentenversicherungsweite Öffentlichkeitsarbeit zum Jubiläum begann
mit einem Festakt am 2. Dezember 2014. Durch einen Medienmix wird
ein breites Publikum auf die 125­jährige Geschichte aufmerksam gemacht.
Im Mittelpunkt steht die Ende 2014 erschienene Jubiläumsbroschüre, die
durch 125 Jahre bewegte Geschichte der gesetzlichen Rentenversicherung
führt – von der Geburtsstunde bis zu den heutigen Reformen. Die Jubiläums­
broschüre wird im Internet auch als E­Journal angeboten.
Rückblick auf eine wechselvolle Geschichte:
die Jubiläumsbroschüre.
Eine Wanderausstellung, die auf der Festveranstaltung am 2. Dezember
2014 erstmals gezeigt wurde, bietet ebenfalls eine Chronik der gesetzlichen
Rentenversicherung. Darüber hinaus wurden für die Öffentlichkeit ein
interaktiver Zeitstrahl sowie ein Kurzfilm im Internet unter www.125jahre­
gesetzliche­rentenversicherung.de veröffentlicht.
2
4
16
22
76
84
betrieblicher und privater Alterssicherung“ wurde in Band 104 der Schriften­
reihe näher beleuchtet. Mit Band 105 erschien der zweite Projektbericht zur
Studie „Sozioökonomische Situation von Menschen mit Erwerbsminderung“.
Aktuell erschien als Band 22 „Rentenversicherung in Zeitreihen“. Kernstück
dieser seit 1990 erscheinenden Publikation bilden fortgeschriebene Daten
zur Entwicklung der Versicherten, des Rentenzugangs, des Rentenbestandes,
der Rehabilitation und der Finanzen.
„zukunft jetzt“ im Internet auch als E-Paper
Alltagshelden, Berufsstarter, Minijobber und Neuanfänger beherrschten
die Seiten der Kundenzeitschrift „zukunft jetzt“. Es ging in den Artikeln um
Menschen, die sich engagieren, eine Familie gründen, in einen Beruf starten
oder sich im Leben neu orientieren.
Aktuelle Forschungsergebnisse publiziert: Trends und Themen
Die Vierteljahresschrift „Deutsche Rentenversicherung“ ist das wissenschaft­
liche Leitmedium zum Thema Altersvorsorge im deutschsprachigen Raum.
Neben aktuellen Forschungsergebnissen – etwa zu Alterssicherung und Al­
tersvorsorge, Rehabilitation oder Erwerbsminderungsrente – enthält sie sta­
tistische Auswertungen, im Jahr 2014 zum Beispiel zu „Einfach­ und Mehr­
fachrenten von Senioren aus der gesetzlichen Rentenversicherung“. Andere
Aspekte waren: „Demografie von Migranten in Deutschland“, „Reform der
Alterssicherung“ und „Das RV­Leistungsverbesserungsgesetz“. Eine Würdi­
gung zur Verabschiedung von Dr. Herbert Rische aus dem Amt des Präsi­
denten der Deutschen Rentenversicherung Bund erschien in der Ausgabe
3/2014.
Die wichtigsten Ereignisse der Rentenversicherung auf einen Blick: Der Zeitstrahl ist
auch als Flyer erhältlich.
52
In der DRV­Schriftenreihe erschien der Tagungsband zum 23. Rehabilita­
tionswissenschaftlichen Kolloquium. „Die Dynamisierung von Alterseinkom­
men – Chancen und Risiken eines neuen Mischungsverhältnisses staatlicher,
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Dicht am Alltag der Versicherten:
die Kundenzeitschrift „zukunft jetzt“.
Die Redaktion sprach mit der ehemaligen Goldmedaillen­ und Weltrekord­
schwimmerin Franziska van Almsick über neue Ziele, sie begleitete Jugend­
liche in der Rehabilitation und besuchte einen Mittelständler, bei dem Jung
und Alt Hand in Hand arbeiten.
53
Geschäftsverlauf | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Link zum E-Paper:
www.zukunft-jetzt-magazin.de
„zukunft jetzt“ stellt viermal im Jahr in Reportagen, Interviews und Service­
beiträgen die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung heraus. Einen
Schwerpunkt bildete 2014 auch das Rentenpaket der Bundesregierung. Die
Kundenzeitschrift erscheint auch als E­Paper im Internet. Die elektronischen
Ausgaben auf www.deutsche­rentenversicherung.de enthalten zusätzlich
Kurzfilme, animierte Infografiken und Bildgalerien.
„Rentenblicker“ mit neuem Material für Schüler und Lehrer
Die Jugendinitiative „Rentenblicker“ bringt frischen Wind in die Klassenzim­
mer: Das kostenlose Unterrichtsmaterial rund um Rente, Reha und Alters­
vorsorge wurde inhaltlich und optisch überarbeitet. Die Arbeitshefte sind
damit noch stärker auf die Bedürfnisse von Lehrern und Schülern zuge­
schnitten und zeichnen sich vor allem durch praktische Vorschläge für die
Unterrichtsgestaltung aus. In die Entwicklung des neuen Materials flossen
Lehrpläne der Schulen und die Erfahrung der Schulreferenten der Deutschen
Rentenversicherung verstärkt ein. Lehrer können das Unterrichtsmaterial
auf der Internetseite www.rentenblicker.de als Klassensatz bestellen.
Nationale Broschürenreihe mit deutlich steigender Auflage
Die Nationale Broschürenreihe der Deutschen Rentenversicherung hat sich
bundesweit etabliert. Sie erschien 2014 bereits in neunter Auflage. Die Bro­
schüren erschienen 2014 in einer Auflage von insgesamt 7,6 Millionen Ex­
emplaren. Damit ist im Vergleich zum Vorjahr (6,7 Millionen Exemplare)
ein deutlicher Anstieg um fast eine Million Broschüren zu verzeichnen. Das
zeigt das unverändert große Interesse an Broschüren und Faltblättern wie
auch am Broschüren­Onlineangebot der Deutschen Rentenversicherung mit
nahezu vier Millionen Downloads.
Zeitnahe Information:
das Faltblatt mit Fragen und
Antworten zur „Mütterrente“
und zur Rente ab 63.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
im EU­Recht und Besonderheiten der einzelnen Rentensysteme in Europa
sowie über die Bestimmungen für Länder, mit denen Deutschland noch kein
Abkommen geschlossen hat. Einige Broschüren gibt es fremdsprachig in ge­
druckter Form oder als Online­Version.
„RVaktuell“: Fachzeitschrift und amtliches Mitteilungsblatt
Auch in ihrem 61. Erscheinungsjahr informierte die Fachzeitschrift „RVaktu­
ell“ über die vielfältigen Aspekte des Renten­, Versicherungs­ und Rehabili­
tationsrechts. Die Verbindlichen Entscheidungen zur Anwendung des Fach­
rechts werden regelmäßig in den „Amtlichen Mitteilungen der Deutschen
Rentenversicherung“ veröffentlicht. Zu den Lesern der „RVaktuell“ zählen
Fachleute aus allen Zweigen der sozialen Sicherheit, interessierte Versicher­
te und Rentner. Die Fachzeitschrift ist ein wichtiger Bestandteil der Öffent­
lichkeitsarbeit der gesamten Deutschen Rentenversicherung.
Publikationen
für Fachleute
Komplizierte Sachverhalte leicht verständlich formuliert
Auch zwei Jahre nach der kompletten Neugestaltung der Internetseite www.
deutsche­rentenversicherung.de wird die Barrierefreiheit stetig weiter ver­
bessert. So bietet der Internetauftritt seit März 2014 auch Informationen in
„Leichter Sprache“ an. Das ist besonders wichtig für Menschen mit geringen
Lesefähigkeiten. Ihnen komplexe Themen wie Rente und Rehabilitation zu­
gänglich zu machen, war ein Ziel der Onlineredaktion. Zudem erfüllte sie
damit eine Forderung der Barrierefreien­Informationstechnik­Verordnung
(BITV 2.0).
Die Reihe umfasst mehr als 57 Titel, die ein breites Themenspektrum von
Versicherung und Rente über Altersvorsorge, Rehabilitation bis hin zu ver­
schiedenen Servicethemen und Ratgebern für besondere Zielgruppen ver­
ständlich aufbereiten. Mit diesem Medium reagiert die Deutsche Rentenver­
sicherung immer auch auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen
sowie Bedürfnisse ihrer Leser und passt die Themen der Broschürenreihe
entsprechend an.
Neben den Broschüren erschienen im Jahr 2014 auch zahlreiche Gesetzes­
texte, Kommentare und eine DVD, die insbesondere Fachleute ansprechen.
Umfassende Auslandsinformationen durch Info-Reihe mit 57 Titeln
Immer mehr Versicherte arbeiten zeitweise im Ausland. Wie sie in dieser
Zeit rentenversichert sind und wie sich diese Zeiten auf ihren späteren Ren­
tenanspruch auswirken, erfahren sie und ihre Arbeitgeber in den Broschü­
ren der Internationalen Reihe. In diesem Jahr wurden wieder zahlreiche
Broschüren aktualisiert und an Rechtsänderungen angepasst. Die Reihe
umfasst 57 Titel. Sie informiert über die Sozialversicherungsabkommen, die
Deutschland mit anderen Ländern geschlossen hat, über Gemeinsamkeiten
54
2
4
16
22
76
84
„Leichte Sprache“ macht auch für Menschen mit geringen Lesefähigkeiten die gesetzliche
Rentenversicherung verständlich.
55
Geschäftsverlauf | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Die Universität Köln führt im Jahr 2015 ein vom Bundesministerium für Ar­
beit und Soziales finanziertes Projekt zum Thema „Umsetzung der BITV vor
dem Hintergrund der beruflichen Teilhabe von Menschen mit kognitiven Be­
einträchtigungen“ durch. Da die Forderungen der BITV im Internetangebot
der Deutschen Rentenversicherung bereits weitgehend umgesetzt wurden
und die Deutsche Rentenversicherung somit eine Vorreiterrolle einnimmt,
wurde die Seite als Referenz ausgewählt. Die Deutsche Rentenversicherung
wird das Projekt begleiten.
Allgemein gehört das Internet zu den wichtigsten Informationsquellen für
die Kunden der Deutschen Rentenversicherung. Im Jahr 2014 wurden etwa
28 Millionen Seitenzugriffe im Monat verzeichnet, der bisherige Höchstwert
wurde im Januar 2015 mit 48,6 Millionen Zugriffen erreicht.
Rentenbescheide werden informativer und bürgerfreundlicher
Die Arbeiten zur weiteren Optimierung von Bescheiden und Informations­
schreiben der Deutschen Rentenversicherung wurden im Jahr 2014 fortge­
setzt. Das Vorhaben soll beschleunigt umgesetzt werden. Das Projektteam
wird dabei von Sprachexperten des Deutschen Forschungsinstituts für öf­
fentliche Verwaltung an der Verwaltungshochschule Speyer begleitet. Darü­
ber hinaus wurden bürgerfreundlichere Texte für Ablehnungsbescheide bei
Anträgen auf Hinterbliebenen­ und Erziehungsrenten erstellt.
Memo per Newsletter
für 70 000 Leser
Alle zwei Monate: Fachinformationen per Internet
Steuerberater und Arbeitgeber, Mitarbeiter in Betrieben und Lohnbüros – sie
alle haben die Umstellung vom Printprodukt „summa summarum“ hin zu
„summa summarum online“ positiv mitgetragen. Rund 70 000 Leser las­
sen sich alle zwei Monate per Newsletter an den Erscheinungstermin der
aktuellen Ausgabe erinnern. Die Fachinformationen rund um die Sozial­
versicherungsprüfung im Unternehmen sollen dabei helfen, den Arbeitsauf­
wand bei Betriebsprüfungen möglichst gering zu halten und die Zusammen­
arbeit zwischen den Beteiligten zu verbessern.
„Wir sind Selbstverwaltung“: Die Internetseite www.selbstverwaltung.de informiert in
zahlreichen Porträts über die Selbstverwaltung in Deutschland.
Internetseite zur Selbstverwaltung
Die neue Internetseite www.selbstverwaltung.de informiert seit 2014 über
die Aufgaben und Ziele der Selbstverwaltung. Ein Animationsfilm zum Ein­
stieg informiert über Bedeutung und Aufgaben der Selbstverwaltung. In zahl­
reichen Porträts werden Selbstverwalter und ihr Engagement für die Belange
der Versicherten und Rentner vorgestellt. Der Internetauftritt entstand in Zu­
sammenarbeit mit dem Verband der Ersatzkassen e. V., dem Spitzenverband
der Gesetzlichen Krankenkassen und der Deutschen Gesetzlichen Unfallver­
sicherung.
56
57
Forschung und Entwicklung
Fachtagungen stoßen auf großes Interesse
Auch 2014 organisierte das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) wis­
senschaftliche Tagungen und Workshops. Höhepunkt war die 13. Jahres­
tagung am 23. und 24. Januar 2014. Thematisiert wurde die Entwicklung der
Alterssicherung auf europäischer Ebene. Die Aktualität des Themas und das
Aufgebot hochrangiger Referenten stießen auf ungewöhnlich großes Interes­
se: Über 120 Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Verbänden folgten der
Einladung zu der zweitägigen Veranstaltung in Berlin. Sie diskutierten über
den Wandel der Alterssicherung und Alterseinkommen in Europa, die sozial­
politischen Implikationen der Krise im Euroraum sowie über das Zusammen­
spiel von Familie und Staat bei der Unterstützung Älterer.
2
4
16
22
76
84
der Einfluss der Anrechnung von Kindererziehungszeiten auf die Erwerbs­
tätigkeit von Müttern. Zwei geschichtswissenschaftlich angelegte Vorträge befassten sich mit der Invaliditätsabsicherung in der DDR und mit den Wech­
selwirkungen zwischen gesetzlicher Rentenversicherung und Arbeitsmarkt
in der Bundesrepublik seit 1949.
Mit dem Stand der Hochschulforschung zu Sozialpolitik und Sozialrecht
in Deutschland befasste sich ein Workshop des Forschungsnetzwerks am
4. Juli 2014 in Berlin. Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und
Vertreter von Ministerien und Stiftungen diskutierten darüber, wie die
Sozialpolitikforschung in Deutschland neue Impulse erhalten kann – etwa
durch besondere Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Den An­
stoß zu diesem Workshop hatte ein vom Netzwerk gefördertes Memorandum
von Prof. Dr. Stefan Leibfried gegeben: Es hatte ein eher kritisches Bild zum
Stand der Sozialpolitikforschung an den Hochschulen gezeichnet.
Zahlreiche Forschungsprojekte zur Alterssicherung gefördert
Ein Schwerpunkt des Forschungsnetzwerks ist die Förderung von Unter­
suchungen zu Zielen und Wirkungen der Alterssicherungspolitik sowie de­
ren Akzeptanz in der Bevölkerung. Gefördert wurden auch Arbeiten zur Er­
werbsminderung sowie internationale Vergleiche. 2014 wurden zehn vom
Forschungsnetzwerk finanziell geförderte Projekte abgeschlossen.
Expertenrunde am Rande der FNA-Jahrestagung: Ulrich Pott, ehemaliger Direktor der
Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, Dr. Reinhold Thiede, Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung der Deutschen Rentenversicherung Bund, Christian Wolff,
stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bremen,
und Andreas Schwarz, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg
(von links nach rechts).
Forschungsergebnisse
präsentiert
58
Hauptsächlich an den wissenschaftlichen Nachwuchs richtet sich das inter­
disziplinär ausgerichtete Graduiertenkolloquium. Diese Veranstaltung bie­
tet Stipendiaten des Forschungsnetzwerks und anderen Nachwuchswissen­
schaftlern die Gelegenheit, Ergebnisse ihrer Forschung auf dem Gebiet der
Alterssicherung zu präsentieren und zu diskutieren. Die Veranstaltung am
2. und 3. Juli 2014 war mit etwa 70 Teilnehmern erneut gut besucht. The­
men waren die Bedürftigkeitsprüfungen in der Alterssicherung, die RiesterRente, die Wirkungen der Abschläge auf das Renteneintrittsverhalten sowie
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Dazu gehörte auch ein Forschungsprojekt von Prof. Dr. Gerhard Bäcker,
PD Dr. Marcel Erlinghagen und Dipl. Soz.­Wiss. Andreas Jansen. Es befasst
sich damit, wie sich die in einem Land vorherrschende Alterserwerbskultur
auf den Erwerbsausstieg beziehungsweise auf das längere Verbleiben im Er­
werbsleben auswirkt. In einem weiteren Projekt gingen Prof. Dr. Ute Klam­
mer und Antonio Brettschneider der Frage nach, von welchen individuellen
Faktoren unzureichendes Alterseinkommen und finanzielle Hilfebedürftig­
keit im Alter abhängen und welche sozialpolitischen Strategien Altersarmut
verhindern könnten. Eine andere Studie befasste sich mit der Frage, ob und
inwieweit das Ziel einer wirkungsgleichen Übertragung der Rentenreformen
auf die Beamtenversorgung erreicht werden kann; Autoren dieser Untersu­
chung waren Dr. Constanze Janda, Prof. Dr. Harald Künemund und Prof. Dr.
Uwe Fachinger. Mit der regional sehr unterschiedlichen Höhe von Grund­
sicherungsbedarf befasste sich ein Projekt von Dr. Bruno Kaltenborn. Er
kommt darin zu dem Ergebnis, dass sich der Grundsicherungsbedarf selbst
innerhalb eines Bundeslandes auf Kreisebene um mehrere hundert Euro
monatlich unterscheiden kann.
Präsident Dr. Axel Reimann (rechts) und
Bundesvorstandsvorsitzender
Alexander Gunkel eröffneten den Workshop.
Studie zu sozialpolitischen Strategien
gegen Altersarmut
Forschungspreis für Arbeit über Reformen in der Beamtenversorgung
Das Forschungsnetzwerk Alterssicherung vergibt jedes Jahr einen For­
schungspreis für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Ge­
biet der Alterssicherung. Im Jahr 2014 ging der Preis an Dr. Steffen Walther
für seine Dissertation mit dem Titel „Reformen der Beamtenversorgung
aus ökonomischer Perspektive“. Die Arbeit setzt sich vor allem kritisch mit
59
Geschäftsverlauf | Forschung und Entwicklung
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
2014; bis März 2014 Dr. Herbert Rische). Aus der Wissenschaft kommen
Prof. Dr. Gerhard Bäcker, Prof. Dr. Ulrich Becker, Prof. Dr. Ursula Dallinger,
Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer, Prof. Dr. Ute Klammer, Prof. Dr.
Winfried Schmähl, Prof. Dr. Victor Steiner sowie Prof. Dr. Andreas Wagener.
Angebot des Forschungsdatenzentrums weiterhin gefragt
Die Daten des Forschungsdatenzentrums waren auch 2014 wieder sehr ge­
fragt. Dabei bestimmen zunehmend die langjährigen Nutzer mit ihren Folge­
anträgen die Schwerpunkte. Im Jahr 2014 forschten Datennutzer in rund
120 Projekten mit den Daten des Forschungsdatenzentrums.
Feierliche Preisverleihung bei der
Bundesvertreterversammlung am
3. Dezember 2014
in Berlin:
Präsident Dr. Axel
Reimann (rechts)
und die alternierenden Bundesvorstandsvorsitzenden
Annelie Buntenbach
und Alexander
Gunkel überreichen
Dr. Steffen Walther
(Zweiter von links)
den Forschungspreis.
den in der Vergangenheit beschlossenen Reformen zur wirkungsgleichen
Übertragung der Rentenreformen auf die Altersversorgung der Beamten in
Deutschland auseinander.
Stipendien für Nachwuchswissenschaftler
Neben der projektbezogenen Förderung vergibt das Forschungsnetzwerk
an überdurchschnittlich qualifizierte Nachwuchswissenschaftler Stipendien
für Forschungsvorhaben, die zugleich der Erlangung eines akademischen
Grades dienen. Gefördert werden vor allem Dissertationen aus verschie­
denen Fachgebieten, die zum Thema Alterssicherung einen wichtigen Bei­
trag zur wissenschaftlichen Diskussion erwarten lassen. Im Jahr 2014 wur­
den insgesamt fünf Stipendien finanziert.
Vorschläge für
Forschungsschwerpunkte
Beirat als zentrales Beratungsforum
Der Beirat des Forschungsnetzwerks ist das zentrale Beratungsgremium für
Forschungsvorhaben und die Sicherung der wissenschaftlichen Qualität der
Forschungsmaßnahmen im Netzwerk. Ihm gehören je zur Hälfte Vertreter
der Rentenversicherung und Wissenschaftler an. Der Beirat tagt zweimal
jährlich und macht Vorschläge für Forschungsschwerpunkte und spricht
Empfehlungen aus, welche Forschungsprojekte er für förderungswürdig hält.
Beiratsmitglieder sind von Seiten der Rentenversicherung Annelie Bunten­
bach, Elisabeth Häusler, Alexander Gunkel, Karl­Heinz Katzki, Dr. Hart­
mann Kleiner, Dr. Stephan Fasshauer (ab Januar 2015; bis Dezember 2014
Dr. Wolfgang Kohl), Dr. Axel Reimann sowie Gundula Roßbach (seit April
60
Datenangebot nochmals erweitert
Das Forschungsdatenzentrum hat im Jahr 2014 sein Datenangebot erneut
erweitert und insgesamt acht neue Datensätze zur Verfügung gestellt. Einer
dieser Datensätze verbindet – mit Zustimmung der Betroffenen – die Daten
aus den Konten der Rentenversicherung mit Befragungsergebnissen des
SHARE­Projekts (Survey on Health, Ageing and Retirement in Europe). Das
Projekt liefert eine Vielzahl von Informationen – unter anderem zum Ge­
sundheitszustand und zu den sozioökonomischen Lebensbedingungen der
Befragten. Für einen seit 2014 zur Verfügung stehenden Datensatz wurden
Erwerbsminderungsrentner befragt. Diese Untersuchung im Bereich RehaWissenschaften der Deutschen Rentenversicherung Bund wurde vom For­
schungsnetzwerk Alterssicherung ebenfalls gefördert.
Informationen zu
Gesundheit und
Lebensbedingungen
Forschungsdatenzentrum veranstaltet Jahrestagung
Bei der Jahrestagung des Forschungsdatenzentrums im Juli 2014 stand die Dis­
kussion über Vorteile der neuen Meldung zur Sozialversicherung aus Sicht der
Wissenschaft im Mittelpunkt. So erweist sich die differenzierte Erfassung von
Tätigkeiten – etwa als „Helfer“, „Fachkraft“, „Spezialist“, „Experte“ oder „Füh­
rungskraft“ – seit 2011 bei Auswertungen zu vielen Fragestellungen als hilfreich.
Beiträge zum Handbuch „Routinedaten im Gesundheitswesen“
Das Forschungsdatenzentrum beteiligte sich mit vier Beiträgen an der Aktu­
alisierung des Handbuchs „Routinedaten im Gesundheitswesen“, das im Sep­
tember 2014 in zweiter Auflage erschien. Das Handbuch stellt dar, welchen
Nutzen Daten aus Verwaltungsprozessen für die Forschung haben. Dabei
spielen auch Daten der Rentenversicherung eine Rolle.
Forschung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland
Seit 2014 unterstützt das Forschungsdatenzentrum ein Projekt zur Weiter­
entwicklung der sozioökonomischen Berichterstattung in Deutschland unter
Leitung des Göttinger Forschungsinstituts SOFI. Im Rahmen dieser Bericht­erstattung soll auch eine „Virtuelle Forschungsumgebung“ entwickelt werden.
Ziel ist der Austausch von Arbeitsergebnissen und Beschreibungen des wis­
senschaftlichen Vorgehens über unterschiedliche Einrichtungen und Univer­
sitäten hinweg. Das soll bei der Erstellung statistischer Auswertungen zur
Qualitätssicherung beitragen.
Wissenschaftlicher
Austausch über
Arbeitsergebnisse
61
Datenverarbeitung
Gemeinsames Programmsystem
Nachdem die Rentenversicherung entschieden hatte, die zwei vorhandenen
Programmsysteme für die Aufgaben der Sachbearbeitung zum gemeinsamen
System rvDialog zusammenzuführen, begann 2013 die schrittweise Einfüh­
rung des neuen Systems bei den regionalen Rentenversicherungsträgern und
der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft­Bahn­See. Bei der Deutschen
Rentenversicherung Bund wurde im August 2013 ein erster Schritt mit der
Umstellung der Versicherungskonten des 31. Geburtstages vom bisherigen
Verfahren rvGlobal auf rvDialog unternommen. 2014 wurden die Arbeiten für
die weitere Einführung von rvDialog in der Deutschen Rentenversicherung
Bund fortgesetzt. Anfang 2015 wurden die Versicherungskonten des 29. Ge­
burtstages erfolgreich von rvGlobal nach rvDialog überführt. Die Umstellung
des Programmsystems wird jetzt mit Nachdruck weiter vorangetrieben.
rvDialog: Direktor Herbert Schillinger
berichtet im Juni 2014 über den aktuellen
Stand.
Digitale Bearbeitung und Archivierung von Akten
Die Nutzung einer elektronischen Akte und eines elektronischen Archivs
ist Voraussetzung für die Einführung von Workflowsystemen. Hierzu zählt
auch die Möglichkeit, bereits den Posteingang zu scannen und damit zu
digitalisieren, um die Schriftstücke elektronisch zu archivieren oder zu
bearbeiten. Die Selbstverwaltung hat deshalb die Struktur der Digitalen
Leistungsakte für die gesamte Deutsche Rentenversicherung als verbind­
lichen Standard festgelegt. Die elektronischen Archive und Scanstellen wur­
den bereits in vielen Bereichen eingeführt. Sie werden bis Ende 2015 bei
allen Rentenversicherungsträgern zur Verfügung stehen.
Kontinuierliche Automatisierung
Im Rahmen der kontinuierlichen Geschäftsprozessüberprüfung hat die Deut­
sche Rentenversicherung Aktivitäten gestartet, um bislang manuell von
Mitarbeitern ausgeführte Arbeitsschritte durch maschinelle Verfahren zu
ersetzen. So hat die Deutsche Rentenversicherung festgelegt, für die Sach­
bearbeitung ein einheitliches Textverarbeitungssystem einzusetzen. Derzeit
wird die rentenversicherungsweite Einführung vorbereitet, zum Beispiel
durch Schulungen der Administratoren und Umstellung des gemeinsamen
Vorlagen­ und Formularbestandes.
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Daten zu Eheschließungen und eingetragenen Lebenspartnerschaften
Um bei Witwen­ und Witwerrenten sowie Erziehungsrenten Überzahlungen
zu vermeiden, werden Informationen der Meldebehörden über Eheschlie­
ßungen oder die Begründungen von Lebenspartnerschaften seit November
2012 an die Datenstelle der Träger der Rentenversicherung weitergeleitet.
Der Datenstammsatz enthielt bisher jedoch keine Informationen darüber, ob
es sich bei den Hinterbliebenenrenten um eine Witwen­ und Witwerrente,
eine Waisenrente oder eine Erziehungsrente handelt. Deshalb entwickelte
die Datenstelle ein Verfahren, um dem Renten Service der Deutschen Post AG
die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Dieser prüft dann,
ob eine Rentenzahlung einzustellen ist, und informiert anschließend den
Rentenversicherungsträger über ein bestehendes maschinelles Verfahren.
Anschriften- und Arbeitgeberdaten elektronisch an Gerichtsvollzieher
Die Datenstelle der Träger der Rentenversicherung hat ein Verfahren ent­
wickelt, um Gerichtsvollziehern Angaben über den aktuellen Aufenthaltsort
oder Wohnsitz und den aktuell gemeldeten Arbeitgeber eines Schuldners
elektronisch zu übermitteln: Seit Anfang 2014 ist das Verfahren „eGerichts­
vollzieher“ im Einsatz. Neu ist ebenfalls, dass der zuständige Rentenver­
sicherungsträger für Auskünfte an Gerichtsvollzieher Gebühren in Höhe von
10,20 Euro je Auskunft zu erheben hat.
In der Zeit von Mitte Februar bis Dezember 2014 gab es etwa 65 000 Anfra­
gen an die Datenstelle der Träger der Rentenversicherung und etwa 59 000
gebührenpflichtige Auskünfte. Werktäglich erreichen etwa 400 elektronische
Übermittlungsersuchen die Datenstelle.
Ein Jahr De-Mail in der Deutschen Rentenversicherung
Das De­Mail­System ermöglicht es, Nachrichten und Dokumente über das
Internet vertraulich, sicher und nachweisbar zu versenden und zu emp­
fangen – als elektronische Alternative zur Briefpost. Es wird überwiegend
von Krankenkassen oder Rentenberatern genutzt. Bis zum Jahresende 2014
hatten die Rentenversicherungsträger unter ihren eigenen De­Mail­Adressen
insgesamt 2 572 De­Mails angenommen.
Elektronischer Dateneingang gestärkt
Mit einem Ausbau der Services soll erreicht werden, dass Versicherte die an­
gebotenen Online­Dienste der Deutschen Rentenversicherung noch intensiver
nutzen. Hierzu zählen Verbesserungen im Internetauftritt, bei Betriebszeiten
und Zugangsvoraussetzungen sowie die Bereitstellung einer vereinfachten
elektronischen Antragserfassung. Die über das Internet eingehenden Anträge
können direkt in das Programmsystem der Sachbearbeitung übernommen
werden. Damit entfallen viele manuelle Prozessschritte.
62
63
Selbstverwaltung
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Potsdam: Gunkel berichtet über gute finanzielle Entwicklung
Über einen erneuten Anstieg der Beitragseinnahmen aus Pflichtbeiträgen
berichtete Alexander Gunkel, alternierender Vorsitzender des Bundesvor­
standes, der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversiche­
rung Bund am 25. Juni 2014 in Potsdam. Er teilte mit, dass die Nachhaltig­
keitsrücklage mit Ablauf des Jahres 2013 die Rekordhöhe von 32 Milliarden
Euro erreicht habe. Das entspreche einem Wert von 1,8 Monatsausgaben
und sei damit in absoluten Zahlen der höchste jemals erreichte Wert in der
Geschichte der Rentenversicherung. Die Struktur der Einnahmen und Aus­
gaben habe sich zu den Vorjahren nicht wesentlich verändert. Die Einnah­
men setzten sich zu rund drei Vierteln aus den Beitragseinnahmen und zu
einem Viertel aus den Bundeszuschüssen zusammen. Auf der Ausgabenseite dominierten wieder klar die Rentenausgaben. Die Kosten für Verwal­
tung und Verfahren 2013 bezifferte Gunkel auf rund 1,4 Prozent der Gesamt­
ausgaben. Die Rentenversicherung liege damit einmal mehr gut fünf Prozent
unter der gesetzlich vorgegebenen Obergrenze.
Alexander Gunkel, alternierender Vorsitzender des Bundesvorstands, berichtete
über die Finanzen der Deutschen Rentenversicherung.
Arbeits­ und Sozialstaatssekretär Jörg Asmussen ging in seinem Grußwort
auf die aktuellen Vorhaben der Bundesregierung in der Rentenpolitik ein.
Die gesetzliche Rente bleibe der Kern in der Altersvorsorge. Nicht zuletzt
in der Finanzkrise habe sie sich als Stabilitätsanker für die Menschen in
Deutschland bewährt.
Präsident Dr. Reimann: Rentenpaket mit Licht und Schatten
Dr. Axel Reimann, Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund,
berichtete über den Stand des RV­Leistungsverbesserungsgesetzes. Dieses
setze nach drei Jahrzehnten finanzieller Konsolidierung der Rentenversiche­
rung nun primär auf Verbesserungen der materiellen Absicherung. Auf der
anderen Seite stelle es mit seinem bemerkenswert großen Finanzvolumen
und seiner problematischen Schulterung der Finanzierung eine Abkehr von
grundlegenden Handlungsmaßstäben dar, die der Gesetzgeber in zurücklie­
genden Legislaturperioden als zielführend und systemadäquat betrachtet
habe. Neben diesen kritischen Anmerkungen zeigte Reimann sich erfreut
über die beschlossene Einführung einer Demografiekomponente bei der
Fortschreibung des bislang gedeckelten Rehabudgets. Der Gesetzgeber habe
damit eine von der Selbstverwaltung schon länger erhobene Forderung auf­
gegriffen. Dies trage der demografiebedingten Verlängerung der Lebensar­
beitszeit wie auch dem damit steigenden Bedarf an Rehabilitationsleistungen
Rechnung.
Präsident Dr. Axel Reimann zog Bilanz
zum Rentenpaket.
64
Reimann ging abschließend auf den geplanten Firmenservice der Deutschen
Rentenversicherung ein. Dieser werde bereits laufende Beratungsangebote
der Träger an Arbeitgeber zur Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit bün­
deln. Angestrebt werde ein einheitliches Beratungsangebot zum Thema
„gesunde Mitarbeiter“, das alle Themen mit Bezug zur Rehabilitation
erfasse. Zudem soll es Beratungsangebote für Arbeitgeber zu den Themen
Rente, Altersvorsorge sowie zum Melde­ und Beitragsrecht geben. Reimann
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (Zweite von links) – hier zusammen mit den alternierenden Bundesvorstandsvorsitzenden
Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel (links) und Präsident Dr. Axel Reimann – sprach das Grußwort zur Bundesvertreterversammlung
im Dezember 2014 in Berlin.
betonte, dass dieses Angebot eine Initiative der Rentenversicherung sei, und
bedankte sich für das große Engagement der Träger, die damit die Umset­
zung des Firmenservices erst ermöglichten.
Berlin: Buntenbach berichtet über positive Einnahmeentwicklung
Auch bei der Bundesvertreterversammlung am 3. Dezember 2014 in Berlin
berichtete Annelie Buntenbach, alternierende Vorsitzende des Bundesvor­
stands, über eine ausgesprochen erfreuliche Finanzlage. Die zuvor schon
positive Einnahmeentwicklung habe sich fortgesetzt. Grund dafür sei neben
dem Einnahmeüberschuss aus dem Jahr 2013 in Höhe von 1,9 Milliarden
Euro auch die Beibehaltung des bisherigen Beitragssatzes. Aus der turnus­
mäßigen Finanzschätzung im Oktober 2013 ergab sich eine potenzielle
Senkung von 18,9 auf 18,3 Prozent. Angesichts der zu diesem Zeitpunkt
nicht absehbaren Höhe der Mehrausgaben aus dem RV­Leistungsverbes­
serungsgesetz sei diese Senkung aber nicht vollzogen und der Beitrags­
satz unverändert bei 18,9 Prozent belassen worden. Kritisch äußerte sich
Buntenbach zu den Mehrausgaben für die „Mütterrente“. Obwohl sie eine ge­
samtgesellschaftliche Aufgabe darstelle, sei sie bis 2018 aus den laufenden
Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung zu finanzieren. Damit nicht
die Beitragszahler die Lasten allein zu tragen hätten, sprach sich Buntenbach
für eine Finanzierung der neuen „Mütterrente“ aus Steuermitteln aus.
65
Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Elf verbindliche Entscheidungen des Bundesvorstands
Der Bundesvorstand hat 2014 insgesamt elf verbindliche Entscheidungen
für alle Rentenversicherungsträger getroffen. Diese Kompetenz steht der
Deutschen Rentenversicherung Bund laut Sozialgesetzbuch im Rahmen ihrer
Grundsatz­ und Querschnittsaufgaben zu. Die Entscheidungen werden mit
der Veröffentlichung im amtlichen Mitteilungsblatt der Deutschen Rentenver­
sicherung Bund („RVaktuell“) verbindlich. In den meisten Fällen wurde das
Rentenversicherungsrecht konkretisiert, etwa durch einheitliche Auslegung
unbestimmter Rechtsbegriffe. Die überwiegende Zahl der Entscheidungen
betrifft fachrechtliche Fragen mit Auswirkungen auf den Erwerb oder die
Höhe des Leistungsanspruchs. Ferner beschloss der Bundesvorstand einen
einheitlichen Archivierungsstandard für die Träger der Rentenversicherung.
Verbindlich vereinbart wurde auch die Etablierung eines Firmenservices,
der die Beratungsangebote für Firmen und Arbeitgeber bündeln soll.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (rechts) dankte den Mitarbeitern der Deutschen Rentenversicherung für ihren Einsatz im Rahmen des
Rentenpakets.
Arbeitsministerin lobt
verantwortungsvollen Umgang
mit Beitrags- und Steuergeldern
Zu- und Abschläge
versicherungsmathematisch
exakt kalkuliert
Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, gratulierte der
Rentenversicherung zu ihrem 125­jährigen Bestehen. Sie sei für die Men­
schen in Deutschland ein verlässlicher und kompetenter Partner, der ver­
antwortungsvoll mit den Beitrags­ und Steuergeldern umgehe. Ausdrücklich
lobte Nahles die hohe Funktionsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversiche­
rung. Diese zeige sich auch in der Auszahlung der „Mütterrente“, die die
Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung mit enormem Einsatz umge­
hend realisieren konnten.
„RVaktuell“: Die Fachzeitschrift und
amtliches Mitteilungsblatt der Deutschen
Rentenversicherung kann per E-Mail an
[email protected] bestellt werden.
Rentenpaket
Mit dem RV­Leistungsverbesserungsgesetz sind am 1. Juli 2014 zahlreiche
Änderungen in Kraft getreten. Über die Entwicklung des Gesetzgebungsver­
fahrens und die Umsetzung in der Verwaltung ließ sich der Bundesvorstand
regelmäßig berichten.
Dr. Axel Reimann gab in seinem Bericht einen Überblick zu den bestehenden
Regelungen für einen flexiblen Übergang in die Rente. Es bestehe aktuell
schon die Möglichkeit, vor Erreichen der Regelaltersgrenze eine Rente in
einem bestimmten Rahmen mit Abschlägen oder als Teilrente in Anspruch
zu nehmen. Ferner könnten Beschäftigte auch erst zu einem späteren Zeit­
punkt in Rente gehen. Dies führe dann zu einem Zuschlag in der Rentenbe­
rechnung. Die Ab­ und Zuschläge seien in ihrer Höhe versicherungsmathe­
matisch so kalkuliert, dass die Rentenzahlung über die gesamte Laufzeit
unabhängig vom Rentenbeginn gleich hoch sei. Reimann appellierte, von die­
sem versicherungsmathematischen Grundsatz nicht abzuweichen. Insbeson­
dere Diskussionen aus dem politischen Raum, die Höhe des Zuschlags nicht
pauschal, sondern degressiv zu gestalten, halte er für nicht nachvollziehbar.
Aktuelle Diskussionen, den Arbeitgeberanteil bei der Beschäftigung von
Rentnern abzuschaffen oder eine volle Beitragspflicht einzuführen, seien
zwar grundsätzlich nachvollziehbar. Sie seien jedoch abzuwägen mit einem
vernünftigen Mehraufwand für die Verwaltung und möglichen Verzerrungen
am Arbeitsmarkt. Eine Beibehaltung des Status quo erscheine vertretbar.
66
Haushalt 2014 der Deutschen Rentenversicherung Bund aufgestellt
Der Bundesvorstand stellte den Teil des Haushaltsplans auf, der die finan­
ziellen Mittel für die Grundsatz­ und Querschnittsaufgaben der Deutschen
Rentenversicherung Bund festlegt. Dabei wurden auf Empfehlung der Aus­
schüsse auch Mittel für die Reha­Qualitätssicherung und die Forschung auf
den Gebieten Rehabilitation, Erwerbsminderung und Sozialmedizin vorgese­
hen sowie die notwendigen Personalansätze berücksichtigt.
Die Selbstverwaltung ist an allen wichtigen Entscheidungen der Rentenversicherung beteiligt.
67
Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Bundesvorstand der Deutschen Rentenversicherung Bund
Selbstverwaltungsgremien arbeiten ehrenamtlich
Die Bundesvertreterversammlung und der Bundesvorstand sind ehrenamt­
lich tätig und für die Grundsatz­ und Querschnittsaufgaben sowie gemein­
same Angelegenheiten der Rentenversicherungsträger verantwortlich.
Stand: 31. Dezember 2014
Gruppe der Versicherten
Ordentliche Mitglieder
Die Bundesvertreterversammlung besteht aus 60 Mitgliedern. Neben den
bei der Sozialwahl 2011 in Urwahl gewählten 30 Mitgliedern der Deutschen
Rentenversicherung Bund entsenden die übrigen Rentenversicherungsträger
je einen Vertreter aus der Gruppe der Versicherten und aus der Gruppe der
Arbeitgeber.
Gruppe der Arbeitgeber
Stellvertretende Mitglieder
Ordentliche Mitglieder
Stellvertretende Mitglieder
Acht Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Bund
Der von der Bundesvertreterversammlung gewählte Bundesvorstand be­
steht aus elf Vertretern der Versicherten und Rentner sowie elf Arbeitgeber­
vertretern. Er verwaltet die Deutsche Rentenversicherung Bund, soweit
Grundsatz­ und Querschnittsaufgaben und gemeinsame Angelegenheiten der
Rentenversicherungsträger berührt sind.
Cord Peter Lubinski
1. Gerhard Rimmele
2. Manfred Baum
3. Thomas Wortmann
4. Nikolaus Kaiser
5. Herbert Fritsch
Hans-Werner Veen
1. Karl-Heinz Plaumann
2. N.N.
3. Roger Jaeckel
4. Roland Schultze
5. Gerhard Voß
Eva Maria Welskop-Deffaa
1. Dr. Judith Kerschbaumer
2. Johannes Kreller
3. Dr. Karin Schulze Buschoff
4. Klaus Growitsch
5. Lothar Bochat
Dieter F. Märtens
1. Dr. Günter Bouwer
2. Karin Haida
3. Jürgen Sührig
4. Bernd Goldmann
5. Dr. h.c. Klaus Balzer
Dr. Hartmann Kleiner
Alexander Gunkel,
Vorsitzender1)
Heribert Jöris
Dr. Gerd Benrath
1. Klaus-Dieter Klapproth
2. Karin Sachse
3. Rolf Siegert
4. Helge Martin Krollmann
5. Eva-Maria Letschert-Klein
6. Walter Neuhalfen
7. Christian Amsinck
8. Hans-Joachim Blömeke
Zwölf Mitglieder der Regionalträger
Die alternierenden Vorsitzenden der Bundesvertreterversammlung,
Valerie Holsboer (gewählt von der Bundesvertreterversammlung
am 25. Juni 2014) und Nikolaus Landgraf (gewählt von der Bundes­
vertreterversammlung am 3. Dezember 2014).
Die alternierenden Vorsitzenden des Bundesvorstands,
Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel.
Karl-Heinz Katzki
(Bayern Süd)
Stephan Doll
(Nordbayern)
Ivor Parvanov
(Bayern Süd)
Michael Bischof
(Nordbayern)
Christoph Ehlscheid
(Hessen)
N.N.
Karoline Bauer
(Baden-Württemberg)
Cornelius Neumann-Redlin
(Oldenburg-Bremen)
Heinz Cholewa
(Westfalen)
Anke Strüber-Hummelt
(Westfalen)
Hans-Walter Scheurer
(Rheinland-Pfalz)
Dr. Werner Scherer
(Hessen)
Marita Rosenow
(Oldenburg-Bremen)
Wolfgang Schulz
(Braunschweig-Hannover)
Dietmar Meder
(Rheinland)
Ernst-Günther Schöps
(Rheinland)
Udo Gebhardt
(Mitteldeutschland)
Matthias Maurer
(Nord)
Prof. Michael Sommer
(Braunschweig-Hannover)
Edgar Wonneberger
(Nord)
Ingo Nürnberger
(Berlin-Brandenburg)
Ulrich Praefke
(Nord)
Detlev Lehmann
(Mitteldeutschland)
Elmar Stollenwerk
(Berlin-Brandenburg)
Zwei Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
Annelie Buntenbach,
Vorsitzende1)
1)
68
1. Lars Scheidler
2. Eckehard Linnemann
3. Peter Geitmann
4. Udo Eisberg
5. Günter Knoll
Elmar Milles
1. Michael Kamphues
2. Sabine Belter
3. Volker Krengel
4. Klaus Heinig
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Annelie Buntenbach hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
69
Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung
2
4
16
22
76
84
Ausschüsse des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund
Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund
Stand: 31. Dezember 2014
Stand: 31. Dezember 2014
Gruppe der Versicherten
Ordentliche Mitglieder
Stellvertretende Mitglieder
Gruppe der Arbeitgeber
Ordentliche Mitglieder
Gruppe der Versicherten
Ordentliche Mitglieder
Stellvertretende Mitglieder
Annelie Buntenbach
1. Dr. Alexandra Balzer-Wehr
2. Karl Eugen Becker
3. Achmed Date
4. Rüdiger Herrmann
5. Walter Hoof
6. Dr. Roswitha Koch
7. Ute Maier
8. Herbert Neumann
9. Totila Wolfgang Pauli
10. Günter Ploß
11. Gabriele Saidole
12. Patrik Schäfer
13. Johannes Schaller
14. Brigitte Schmiade
15. Lucia Schneiders-Adams
Alexander Gunkel
Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Bundesvorstands (BVAHF)
Karl-Heinz Katzki,
Vorsitzender1)
(Bayern Süd)
Stephan Doll
(Nordbayern)
Dr. Hartmann Kleiner,
Vorsitzender1)
(Bund)
Alexander Gunkel
(Bund)
Eva Maria Welskop-Deffaa
(Bund)
Dr. Judith Kerschbaumer
(Bund)
Karoline Bauer
(Baden-Württemberg)
Hans-Walter Scheurer
(Rheinland-Pfalz)
Peter Geitmann
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Eckehard Linnemann
2. Günter Knoll
(Knappschaft-Bahn-See)
Volker Krengel
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Elmar Milles
2. Michael Kamphues
(Knappschaft-Bahn-See)
Ausschuss für Organisation und Personal des Bundesvorstands (BVAOP)
Matthias Maurer,
Vorsitzender2)
(Nord)
Heinz Cholewa
(Westfalen)
Alexander Gunkel,
Vorsitzender2)
(Bund)
Heribert Jöris
(Bund)
Dieter F. Märtens
(Bund)
Gerhard Rimmele
(Bund)
Dietmar Meder
(Rheinland)
Prof. Michael Sommer
(Braunschweig-Hannover)
Udo Eisberg
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Eckehard Linnemann
2. Peter Geitmann
(Knappschaft-Bahn-See)
Klaus Heinig
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Elmar Milles
2. Michael Kamphues
(Knappschaft-Bahn-See)
Ausschuss für Rehabilitation des Bundesvorstands (BVAR)
Eckehard Linnemann,
Vorsitzender3)
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Günter Knoll
2. Peter Geitmann
(Knappschaft-Bahn-See)
Elmar Milles,
Vorsitzender3)
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Sabine Belter
2. Volker Krengel
(Knappschaft-Bahn-See)
Cord Peter Lubinski
(Bund)
Dieter F. Märtens
(Bund)
Rolf Siegert
(Bund)
Heribert Jöris
(Bund)
Heinz Cholewa
(Westfalen)
Ingo Nürnberger
(Berlin-Brandenburg)
Prof. Michael Sommer
(Braunschweig-Hannover)
Ivor Parvanov
(Bayern Süd)
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit und Rechnungsprüfung des Bundesvorstands (BVAÖR)
Hans-Werner Veen,
Vorsitzender4)
(Bund)
Manfred Baum
(Bund)
Detlev Lehmann,
Vorsitzender4)
(Mitteldeutschland)
Karoline Bauer
(Baden-Württemberg)
Marita Rosenow
(Oldenburg-Bremen)
Wolfgang Schulz
(Braunschweig-Hannover)
Alexander Gunkel
(Bund)
Hans-Joachim Blömeke
(Bund)
Günter Knoll
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Peter Geitmann
2. Udo Eisberg
(Knappschaft-Bahn-See)
Michael Kamphues
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Sabine Belter
2. Klaus Heinig
(Knappschaft-Bahn-See)
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Dr. Hartmann Kleiner hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
2)
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Alexander Gunkel hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
3)
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Elmar Milles hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
4)
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Detlev Lehmann hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
Stellvertretende Mitglieder
Gruppe der Arbeitgeber
Ordentliche Mitglieder
Stellvertretende Mitglieder
30 Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Bund
Besonderer Erledigungsausschuss des Bundesvorstands (BVAERL)
1. Helmut Aichberger
2. Hubert Albers
3. Frauke Albrecht
4. Traute Albrecht
5. Hans-Jürgen Arnold
6. Christa Becker-Müller
7. Harald Beez
8. André Beier
9. Hans-Joachim Dierich
10. Sabine Eberhardt
11. Norbert Fischer
12. Gerhard Frank
13. Andrea Geier
14. Eduard Gernhardt
15. Ingrid Grabandt-Lahr
16. Isaf Gün
17. Karla Hasenauer
18. Hildegard Hesselmann
19. Thomas Kleideiter
20. Manfred Kokott
21. Ronald Krüger
22. Karl-Werner Lohre
23. Ulrich Ludwig
24. Heike Susanne Müll
25. Dirk Neumann
26. Ingrid Prager
27. Andreas Schacht
28. Günther Schmidt
29. Kerstin Schminke
30. Harald Schulte
31. Ingrid Schumann
32. Astrid Servos
33. Alexander Sies
34. Gert Siller
35. Elisabeth Spielmann
36. Martina Stabel-Franz
37. Katrin Trinkmann
38. Heinrich Vogel
39. Axel Wiedemann
40. Dietwald Wolf
41. Arno Wolff
42. N.N.
1. Dr. Wolfgang Aubke
2. Hansjörg Baldauf
3. Frank Böker
4. Wolfgang Braun
5. Michael Hafner
6. Gerhard Handke
7. Valerie Holsboer,
Vorsitzende1)
8. Mechthild Lütke Kleimann
9. Lutz Mühl
10. Dr. Jörg Müller-Stein
11. Dr. Wilhelm Pielsticker
12. Hugo Schmitt
13. Karl-Sebastian Schulte
14. Arthur Starnofsky
15. Dr. Joachim Wollensak
1. Gabriele Axmann
2. Hans Bobeth-Höppner
3. Ernst Bürger
4. Detlev Fey
5. Michael Fritz
6. Ulf Grimmke
7. Dr. Mathias Heidler
8. Joachim Heuke
9. Dr. Benedikt Köster
10. Dr. Martin Kröger
11. Sebastian Lazay
12. Dirk Lunken
13. Burkhard Möller
14. Klaus Nelius
15. Judith Röder
16. Peter Straub
17. Karsten Tacke
18. Thomas G. Zinder
19. N.N.
1)
70
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
1)
Fortsetzung nächste Seite
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Valerie Holsboer hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
71
Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung
Gruppe der Versicherten
Ordentliche Mitglieder
2
4
16
22
76
84
Ausschüsse der Bundesvertreterversammlung
der Deutschen Rentenversicherung Bund
Gruppe der Arbeitgeber
Stellvertretende Mitglieder
Ordentliche Mitglieder
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Stellvertretende Mitglieder
Stand: 31. Dezember 2014
28 Mitglieder der Regionalträger
Nikolaus Landgraf,
Vorsitzender1)
(Baden-Württemberg)
1. Gabriele Frenzer-Wolf
2. Peter Biler
(Baden-Württemberg)
Joachim Kienzle
(Baden-Württemberg)
Dr. Verena Di Pasquale
(Bayern Süd)
Linda Schneider
(Bayern Süd)
Karl Hoinkes
(Bayern Süd)
Hans-Frieder Bauer
(Bayern Süd)
Christian Hoßbach
(Berlin-Brandenburg)
Dirk Kuske
(Berlin-Brandenburg)
Alexander Schirp
(Berlin-Brandenburg)
Constantin Rehlinger
(Berlin-Brandenburg)
Joachim Böhm
(Braunschweig-Hannover)
Detlev Behrens
(Braunschweig-Hannover)
Manfred Casper
(Braunschweig-Hannover)
Birgit Stehl
(Braunschweig-Hannover)
Gerd Brücker
(Hessen)
1. Erwin Krauskopf
2. Renate Müller
(Hessen)
Hans-Werner Schech
(Hessen)
Karlheinz Brömer
(Hessen)
Thomas Steinhäuser
(Mitteldeutschland)
Hans-Joachim Ratsch
(Mitteldeutschland)
Sven Nobereit
(Mitteldeutschland)
Markus Radmacher
(Mitteldeutschland)
Heiko von Thaden
(Nord)
Uwe Polkaehn
(Nord)
Klaus Puschaddel
(Nord)
Peter Sander
(Nord)
Gert Söhnlein
(Nordbayern)
Anton Bach
(Nordbayern)
Franz Brosch
(Nordbayern)
Gerhard Gerhäuser
(Nordbayern)
Hans-Joachim Sander
(Oldenburg-Bremen)
1. Michael Wielgosch
2. Bernd Wundersee
(Oldenburg-Bremen)
Peter Schulze
(Oldenburg-Bremen)
1. Dr. Wolfgang Bayer
2. Dieter Schumacher
(Oldenburg-Bremen)
Winfried Fockenberg
(Rheinland)
Dr. Sabine Graf
(Rheinland)
Dr. Hermann Peter Wohlleben
(Rheinland)
Wolfgang Reß
(Rheinland)
Richard Feichtner
(Rheinland-Pfalz)
1. Harald Johann
2. Andreas Peifer
(Rheinland-Pfalz)
Harald Seiter
(Rheinland-Pfalz)
1. Thomas Gans
2. Oswald Höfer
(Rheinland-Pfalz)
Robert Hiry
(Saarland)
1. Eugen Roth
2. Jörg Caspar
(Saarland)
Martin Schlechter
(Saarland)
1. Hans-Jörg Ravené
2. Martin Feyahn
(Saarland)
Ludwin Debong
(Schwaben)
Michael Pfeiffer
(Schwaben)
Herbert Loebe
(Schwaben)
Stefan Holzamer
(Schwaben)
Karl Schiewerling
(Westfalen)
Josef Meiers
(Westfalen)
Prof. Dr. Volker Verch
(Westfalen)
Dr. Heinz-S. Thieler
(Westfalen)
1. Dr. Ursula Strauss
2. Holger M. Braun
(Baden-Württemberg)
Gruppe der Versicherten
Ordentliche Mitglieder
Stellvertretende Mitglieder
Gruppe der Arbeitgeber
Ordentliche Mitglieder
Stellvertretende Mitglieder
Ausschuss für Haushalt und Organisation der Bundesvertreterversammlung (BVVHO)
Rüdiger Herrmann,
Vorsitzender1)
(Bund)
Dr. Alexandra Balzer-Wehr
(Bund)
Martin Schlechter,
Vorsitzender1)
(Saarland)
Alexander Schirp
(Berlin-Brandenburg)
Gert Söhnlein
(Nordbayern)
Ludwin Debong
(Schwaben)
Valerie Holsboer
(Bund)
Karl-Sebastian Schulte
(Bund)
Kurt Hay
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Gert Hüfner
2. Udo Kummerow
(Knappschaft-Bahn-See)
Dr. Christian Gravert
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Nicola Stein-Gresitza
2. Ernst-Peter Ebert
(Knappschaft-Bahn-See)
Ausschuss für Rechnungsprüfung der Bundesvertreterversammlung (BVVRP)
1)
2)
Joachim Böhm
Vorsitzender2)
(Braunschweig-Hannover)
Robert Hiry
(Saarland)
Joachim Kienzle,
Vorsitzender2)
(Baden-Württemberg)
Alexander Schirp
(Berlin-Brandenburg)
Günter Ploß
(Bund)
Gabriele Saidole
(Bund)
Frank Böker
(Bund)
Burkhard Möller
(Bund)
Kurt Hay
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Gert Hüfner
2. Udo Kummerow
(Knappschaft-Bahn-See)
Dr. Christian Gravert
(Knappschaft-Bahn-See)
1. Nicola Stein-Gresitza
2. Ernst-Peter Ebert
(Knappschaft-Bahn-See)
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Rüdiger Herrmann hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Joachim Böhm hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
Zwei Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See
Kurt Hay
1)
1. Nicola Stein-Gresitza
2. Gert Hüfner
3. Udo Kummerow
Dr. Christian Gravert
Ernst-Peter Ebert
Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Valerie Holsboer hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen.
72
73
Statistik
2
4
16
22
76
84
Erster Versichertenbericht: mehr Zuwanderer rentenversichert
Im Jahr 2014 ist der Versichertenbericht erstmals erschienen. Er enthält
die wichtigsten aktuellen statistischen Kennzahlen zu den Versicherten der
Deutschen Rentenversicherung. Er kommentiert zugleich die Entwicklungen
in den vergangenen Jahren.
Daran anschließend wird der gesamte Versicherungsverlauf in den Blick ge­
nommen: Welche Zeiten mit Beitragszahlungen haben Versicherte in ihrem
Leben zurückgelegt? Wie hoch sind die bisher erzielten Rentenansprüche?
Abschließend gibt der Bericht noch einen Überblick über die Entwicklung
der Beitragseinnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung.
Im Fokus des aktuellen Berichts steht die Zunahme ausländischer Staats­
angehöriger unter den Versicherten. Grund für die verstärkte Zuwanderung
nach Deutschland ist die gute wirtschaftliche Lage, verbunden mit der un­
gebremsten Nachfrage nach Fachkräften und der Ausweitung der Arbeit­
nehmerfreizügigkeit in der Europäischen Union.
Der Versichertenbericht 2014 ist in elektronischer Fassung auf den Internet­
seiten der Deutschen Rentenversicherung verfügbar oder kann als Druck­
fassung kostenfrei über die Deutsche Rentenversicherung Bund angefordert
werden. Der Bericht wird jährlich mit wechselnden Schwerpunktthemen
aktualisiert.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Versichertenbericht
auch im Internet abrufbar
Der Bericht informiert ferner über die Anzahl und die Verteilung der Ver­
sicherten auf die einzelnen Versichertengruppen. Beleuchtet werden die Be­
schäftigungssituation von älteren Versicherten und die Entwicklung bei den
geringfügig Beschäftigten.
Neue Statistikpublikation:
Der Versichertenbericht präsentiert
wichtige Daten und Fakten.
Die Einkommen aus Beschäftigung bilden einen weiteren Schwerpunkt.
Deren Höhe und Verteilung geben Aufschluss über die im zurückliegenden
Berichtsjahr erworbenen Rentenansprüche.
Anschaulich dargestellt: Der Versichertenbericht fasst wesentliche Zahlen zu den Versicherten
der Deutschen Rentenversicherung zusammen.
74
75
Schlüsselzahlen und Trends
2
4
16
22
76
84
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Schlüsselzahlen
Versicherte ohne Rentenbezug am 31. Dezember 2013
Insgesamt
Rentenbestand am 31. Dezember 2014
West und Ausland
Männer
Insgesamt
Ost
Frauen
Männer
Versicherte insgesamt
52 971 882
23 263 481
21 714 402
4 150 721
3 843 278
Versichertenrenten
Aktiv Versicherte
36 193 892
15 439 180
14 466 735
3 216 917
3 071 060
Ø Rentenzahlbetrag1)
darunter1)
Verminderte Erwerbsfähigkeit
Versicherungspflichtig Beschäftigte2)
28 899 413
12 867 014
11 042 531
West und Ausland
Ost
Männer
Frauen
Männer
Frauen
19 607 127
7 144 186
8 557 983
1 677 520
2 227 438
818 Euro
Frauen
797 Euro
994 Euro
576 Euro
1 057 Euro
1 755 101
667 133
678 773
207 577
201 618
737 Euro
702 Euro
676 Euro
761 Euro
2 557 952
2 431 916
Ø Rentenzahlbetrag1)
719 Euro
Selbständige insgesamt
282 567
123 592
108 204
27 628
23 143
Altersrenten insgesamt
17 852 026
6 477 053
7 879 210
1 469 943
2 025 820
Leistungsempfänger nach SGB III3)
870 037
392 101
280 960
120 118
76 858
Ø Rentenzahlbetrag1)
805 Euro
1 020 Euro
566 Euro
1 111 Euro
824 Euro
Freiwillig Versicherte
270 559
172 649
58 964
26 426
12 520
Renten wegen Todes
5 725 301
438 148
3 863 143
187 884
903 088
Versicherungsfreie geringfügig Beschäftigte
4 687 390
1 572 869
2 685 051
172 804
256 666
Witwen/Witwer
5 383 047
437 341
3 856 678
187 738
901 290
Anrechnungszeitversicherte4)
2 569 604
953 488
978 485
331 184
306 447
558 Euro
273 Euro
584 Euro
347 Euro
628 Euro
16 777 990
7 824 301
7 247 667
933 804
772 218
9 216
807
6 465
146
1 798
7 582 334
12 421 126
1 865 404
3 130 526
Passiv Versicherte
Ø Rentenzahlbetrag1)
Erziehungsrenten
Waisen2)
1)
Mehrfachnennungen sind möglich. 2) Einschließlich pflichtversicherte geringfügig Beschäftigte. 3) Arbeitslosengeld I.
4)
Ab dem Jahr 2011 einschließlich Leistungsempfänger nach SGB II, sofern keine andere Pflichtversicherung vorliegt.
333 038
Renten insgesamt
1)
25 332 428
Nach Abzug des KVdR-/PVdR-Beitrags. 2) Geschlechtertrennung nicht möglich, Summenbildung nur für die erste Spalte möglich.
Rentenzugang 2014
Insgesamt
West und Ausland
Männer
Ost
Frauen
Männer
Frauen
Versichertenrenten1)
994 415
397 191
426 075
98 328
72 821
Ø Rentenzahlbetrag2)
731 Euro
925 Euro
502 Euro
888 Euro
799 Euro
170 784
68 821
67 870
17 819
16 274
Ø Rentenzahlbetrag2)
628 Euro
659 Euro
594 Euro
603 Euro
662 Euro
Altersrenten insgesamt
823 631
328 370
358 205
80 509
56 547
Ø Rentenzahlbetrag2)
752 Euro
980 Euro
485 Euro
952 Euro
838 Euro
Renten wegen Todes
367 700
47 218
200 353
16 794
45 259
Witwen/Witwer
308 311
47 058
199 386
16 773
45 094
524 Euro
244 Euro
584 Euro
318 Euro
626 Euro
1 313
160
967
21
165
444 409
626 428
115 122
118 080
Verminderte Erwerbsfähigkeit
Ø Rentenzahlbetrag2)
Erziehungsrenten
Waisen3)
58 076
Renten insgesamt
1)
2)
1 362 115
Einmaliger Sondereffekt durch neue „Mütterrenten“ im Jahr 2014: Viele westdeutsche Frauen im Alter ab 65 Jahren haben durch die
Anerkennung eines weiteren Kindererziehungsjahres pro Kind mit Geburt vor 1992 die Wartezeit von fünf Jahren für einen erstmaligen
Rentenanspruch erlangt.
Nach Abzug des KVdR-/PVdR-Beitrags. 3) Geschlechtertrennung nicht möglich, Summenbildung nur für die erste Spalte möglich.
Rentner am 1. Juli 2014
Insgesamt
West und Ausland
Männer
Rentner insgesamt1)
Ø Gesamtrentenzahlbetrag
20 617 043
2)
Einzelrentner
Ø Rentenzahlbetrag2)
Mehrfachrentner
Ø Gesamtrentenzahlbetrag2)
1)
7 119 092
61 508
76
Ost
50 543
10 966
1)
Beschäftigte der Rentenversicherungsträger inklusive Eigenbetriebe
und Sonderbereiche. Teilzeitbeschäftigte sind in vollbeschäftigte
Arbeitskräfte umgerechnet.
Frauen
9 486 855
1 676 462
2 334 634
869 Euro
998 Euro
709 Euro
1 079 Euro
977 Euro
6 772 751
6 717 133
1 515 931
1 551 535
766 Euro
792 Euro
985 Euro
547 Euro
1 040 Euro
4 059 693
346 341
2 769 722
160 531
783 099
1 186 Euro
1 255 Euro
1 102 Euro
1 448 Euro
1 396 Euro
Ohne Waisenrenten. 2) Rentenzahlbetrag aus allen Rentenleistungen (z. B. Versicherten- und/oder Hinterbliebenenrenten) pro Person,
nach Abzug des KVdR-/PVdR-Beitrags.
Indikatoren zum Rentenwegfall 2014
Versichertenrenten in Jahren
Personal am 30. Juni 2014, RV1)
West
Männer
16 557 350
Insgesamt
Insgesamt
Ost
Frauen
West und Ausland
Ost
Männer
Frauen
Männer
Frauen
Ø Wegfallsalter
79,2
76,9
81,7
75,5
81,4
Ø Rentenbezugsdauer
19,3
17,3
20,8
16,5
23,5
Ø Fernere Lebenserwartung 65-Jähriger; Tafel 2012/2014
19,3
17,5
21,0
17,4
20,9
77
Schlüsselzahlen und Trends
2
4
16
22
76
84
Anträge auf Leistungen zur Rehabilitation 2014
Rentenanträge 2014 (Neuanträge und Sonderfälle)1)
Insgesamt
West
Erwerbsminderungsrenten
345 210
275 780
69 430
Medizinische
Altersrenten
985 693
821 337
164 356
Rehabilitation
Renten wegen Todes
436 415
378 278
58 137
Teilhabe am
1 767 318
1 475 395
291 923
Arbeitsleben
Renten insgesamt
1)
Ost
Insgesamt
West
Ost
1 724 277
1 400 195
324 082
417 531
308 643
108 888
2 141 808
1 708 838
432 970
Rehabilitation
Ohne Erziehungsrenten, Unterhaltsrenten und
Knappschaftsausgleichsleistungen.
insgesamt
Leistungen zur Rehabilitation 2014
Insgesamt
Medizinische Rehabilitation (LMR)
West und Ausland
Ost
Männer
Frauen
Männer
Frauen
1 014 763
422 401
396 066
95 722
100 574
337 618
149 667
117 908
40 364
29 679
50 485
30 835
10 158
7 246
2 246
darunter
Anschlussrehabilitation
Entwöhnungsbehandlung
Kinderrehabilitation
Teilhabe am Arbeitsleben (LTA)1)
31 384
11 251
11 053
4 880
4 200
142 323
73 438
38 888
18 056
11 941
darunter
Berufliche Bildung
Insgesamt
1)
29 248
13 812
8 795
4 081
2 560
1 157 086
495 839
434 954
113 778
112 515
Ohne 133 203 bedingte LTA durch Vermittlungsbescheide und 259 bedingte Kfz-Hilfen zur Rentenversicherung.
Bestand und Erledigung der Widersprüche 2014
Insgesamt
Widersprüche im Fachbereich
Rente
Versicherung/Beitrag
Rehabilitation
Unerledigter Anfangsbestand
134 285
66 894
16 636
50 755
Effektive Zugänge an Widersprüchen
429 079
178 288
53 350
197 441
Erledigte Widersprüche insgesamt
422 437
177 299
48 646
196 492
207 419
97 385
19 220
90 814
durch:
Bescheid
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Trends
Verantwortung für 53 Millionen Versicherte
Die Träger der Deutschen Rentenversicherung betreuten
am Jahresende 2013 insgesamt 52,97 Millionen Versi­
cherte, knapp 300 000 mehr als im Vorjahr. Davon ent­
fielen rund 28 Millionen auf die Regionalträger, deren
Anteil sich auf 52,9 Prozent erhöhte. Der Träger Deut­
sche Rentenversicherung Bund hatte 23,1 Millionen
Versicherte. Sein Anteil beträgt 43,6 Prozent. Für die
übrigen 1,9 Millionen Versicherten war der überregio­
nale Träger Deutsche Rentenversicherung KnappschaftBahn­See zuständig.
Zahl der aktiv Versicherten steigt weiter
Am Jahresende 2013 lag die Zahl der aktiv Versicher­
ten um rund 480 000 Personen höher als im Vorjahr.
Unter den aktiv Versicherten war der Zuwachs bei den
versicherungspflichtig Beschäftigten ohne Beitragsbe­
sonderheiten mit rund 450 000 Personen relativ groß,
eine Zunahme von 1,8 Prozent. Werden alle versiche­
rungspflichtig Beschäftigten einbezogen, so waren am
Jahresende 2013 rund 950 000 mehr Beschäftigte ren­
tenversichert als noch im Jahr zuvor. Deren Zahl ist
insgesamt von 27,95 Millionen auf 28,9 Millionen um
3,4 Prozent angestiegen. Dieser große Anstieg resultiert
vor allem daraus, dass geringfügig Beschäftigte seit dem
1. Januar 2013 versicherungspflichtig sind und sich
nur auf Antrag von der Versicherungspflicht befreien
lassen können. Dadurch hat sich das Verhältnis zwi­
schen versicherungspflichtigen und versicherungsfreien
geringfügig Beschäftigten deutlich verschoben. Wäh­
rend die Zahl der versicherungspflichtig geringfügig Be­
schäftigten im Vergleich zum Vorjahr um rund 620 000
(165,7 Prozent) zunahm, sank die Zahl der versiche­
rungsfreien geringfügig Beschäftigten im gleichen Zeit­
raum um 540 000 (rund zehn Prozent).
Deutlich mehr Altersrentenzugänge
Im Vergleich zu den Jahren 2012 und 2013, in denen eine
Abnahme der Versichertenrentenzugänge insgesamt zu
beobachten war, sind im Berichtsjahr 2014 die Zahlen
der Zugänge in Versichertenrenten stark gestiegen. Da­
bei sind gegenläufige Entwicklungen bei den Erwerbs­
minderungsrenten und den Altersrenten zu beobachten.
Die Zugangszahl bei den Altersrenten lag mit 823 600
rund 27,1 Prozent über dem Wert von 2013 (648 300
Altersrenten). Bei den Erwerbsminderungsrenten war
dagegen ein Rückgang von 3,3 Prozent zu verzeichnen.
Das Rentenzugangsgeschehen bei Altersrenten war im
Jahr 2014 von unterschiedlichen Effekten beeinflusst.
Die Zahl der Rentenzugänge verringerte sich deutlich
durch das schrittweise Auslaufen der Altersrente für
Frauen und der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder
nach Altersteilzeitarbeit für die Geburtsjahrgänge ab
1952 sowie durch die weitere Anhebung der Regelalters­
grenze auf 65 Jahre und drei Monate.
Wesentlich stärker wirkte jedoch die demografische
Entwicklung in Kombination mit dem RV­Leistungsver­
besserungsgesetz, das ab dem 1. Juli 2014 in Kraft trat.
Diese Faktoren führten zum Anstieg der Altersrentenzu­
gänge insgesamt gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich
zu den Vorjahren erreichen derzeit geburtenstärkere
Jahrgänge das Alter, in dem ein Altersrentenzugang
Versicherte der Deutschen Rentenversicherung
davon ergingen
Anteil 2013
Ende 2012
Differenz
Entwicklung
2 977
595
115
2 267
– mit teilweisen Erfolg
2 225
1 313
573
339
26 266
7 565
3 180
15 521
175 951
87 912
15 352
72 687
Regionalträger
28 006 141
52,9
27 694 885
311 256
1,1
145 211
40 514
14 854
89 843
Deutsche Rentenversicherung Bund
23 070 394
43,6
23 111 799
–41 405
–0,2
65 225
37 333
13 550
14 342
Deutsche Rentenversicherung
4 582
2 067
1 022
1 493
– ohne Erfolg wegen formellen Gründen
– ohne Erfolg wegen materiellen Gründen
Teilweise/vollständige Abhilfe
Zurücknahme
Auf sonstige Weise
Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung – Rechtsbehelfsstatistik Januar bis Dezember 2014.
78
Ende 2013
– mit vollem Erfolg
in Prozent
Knappschaft-Bahn-See
Insgesamt
in Prozent
1 895 347
3,6
1 865 540
29 807
1,6
52 971 882
100,0
52 672 224
299 658
0,6
79
Schlüsselzahlen und Trends
2
4
16
22
76
84
Versichertenrenten im Rentenzugang
Versichertenrenten
2014
2013
2012
994 415
824 941
829 450
20,5
–0,5
–5,6
170 784
176 682
178 683
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
in Prozent
davon
Renten wegen verminderter
Erwerbsfähigkeit
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
in Prozent
Renten wegen Alters
–3,3
–1,1
–0,9
823 631
648 259
650 767
27,1
–0,4
–6,9
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
in Prozent
Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung – Rentenzugang 2011 bis 2014.
Altersrentenzugänge 2014 und 2013 nach Rentenarten bzw. nach Geschlecht
2014
2013
Anzahl
Anzahl
823 631
648 259
175 372
27,1
759 224
648 259
110 965
17,1
74
90
–16
–17,8
wegen Arbeitslosigkeit/Altersteilzeitarbeit
57 248
66 703
–9 455
–14,2
für Frauen
78 850
97 680
–18 830
–19,3
für schwerbehinderte Menschen
78 884
79 484
–600
–0,8
für langjährig Versicherte
86 086
114 023
–27 937
–24,5
151 156
16 197
134 959
nicht vergleichbar
14 924
–
–
nicht vergleichbar
Rente wegen Alters insgesamt1)
darunter ohne neue „Mütterrenten“
2)
Veränderung 2014 gegenüber 2013
Absolutwert
In Prozent
davon Altersrente:
für langjährig unter Tage Beschäftigte
für besonders langjährig Versicherte
davon:
mit Rentenbeginn vor dem 1.7.2014
mit Rentenbeginn ab dem 1.7.2014
Regelaltersrente1)
darunter ohne neue „Mütterrenten“2)
136 232
–
136 232
nicht vergleichbar
371 333
274 082
97 251
Sondereffekt
306 926
274 082
32 844
12,0
1)
Einmaliger Sondereffekt durch „neue Mütterrenten“ im Jahr 2014: Viele westdeutsche Frauen im Alter ab 65 Jahren haben durch die
Anerkennung eines weiteren Kindererziehungsjahres pro Kind mit Geburt vor 1992 die Wartezeit von fünf Jahren für einen erstmaligen
Rentenanspruch erlangt.
2)
Unter Herausrechnung der Fälle der neuen „Mütterrenten“.
80
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
möglich ist. Dadurch steigen demografisch bedingt die genen Jahr gut 64 000 derartige neue „Mütterrenten“,
Altersrentenzugänge. Die Regelungen zur Altersren­ zu 99,6 Prozent für Frauen ab 65 Jahren und älter in
te für besonders langjährig Versicherte, die bisher mit den alten Bundesländern. In den neuen Ländern hatten
65 Jahren abschlagsfrei in Anspruch genommen werden die Mütter in diesem Alter in aller Regel auch ohne das
konnte, wurden erheblich modifiziert. Für die Wartezeit zusätzliche Kindererziehungsjahr bereits die Wartezeit
von 45 Jahren zählen jetzt beispielsweise auch Zeiten erfüllt und erhielten eine Rente.
der Arbeitslosigkeit und Zeiten mit freiwilligen Beiträ­
gen. Zudem können vor 1953 geborene Versicherte seit Rentenzugangsalter: Gegenläufige Entwicklung bei
Juli 2014 diese Rente bereits ab Vollendung des 63. Männern und Frauen
Lebensjahres erhalten („Rente mit 63“). Diese Möglich­ In den vergangenen Jahren erhöhte sich das durch­
keit nahmen rund 136 000 Personen mit Rentenbeginn schnittliche Zugangsalter in Altersrenten durch die An­
im zweiten Halbjahr 2014 in Anspruch; rund 71 Pro­ hebung der Altersgrenzen, das Auslaufen der Altersren­
zent davon waren Männer. Das häufigste Zugangsalter ten für Frauen und wegen Arbeitslosigkeit oder nach
war mit nahezu zwei Dritteln aller Fälle das Alter 63. Altersteilzeitarbeit ab dem Geburtsjahrgang 1952 sowie
Ein Teil der Zugänge in die „Rente mit 63“ ist auf einen aufgrund von Demografieeffekten. Im Jahr 2014 stieg
Einführungseffekt zurückzuführen: Versicherte, die den das durchschnittliche Zugangsalter bei allen Altersren­
Rentenbeginn unter den vorherigen rechtlichen Rah­ tenzugängen erneut von 64,1 Jahre auf 64,9 Jahre be­
menbedingungen eigentlich aufgeschoben hätten, ent­ sonders stark. Diese Zahl wird aber durch Sondereffekte
schieden sich für den nun möglichen
vorgezogenen, abschlagsfreien Ren­
Durchschnittliches Alter beim Altersrentenzugang im Zeitablauf
tenbeginn. Außerdem gingen die
Zugangszahlen für vorgezogene Al­
tersrenten gegenüber dem Vorjahr
zurück. Sie zeigen, dass bei Ver­
sicherten, die die Voraussetzungen
für die abschlagsfreie „Rente mit
63“ erfüllten, tendenziell ein „Aus­
weichen“ stattgefunden hat.
Auch die Anrechnung eines zwei­
ten Jahres Kindererziehungszeit für
Geburten vor 1992 hatte erhebliche
Auswirkungen auf die Zahl der Al­
tersrentenzugänge im vergangenen
Jahr. Gerade für Frauen, die bislang
die allgemeine Wartezeit fünf Bei­
tragsjahren nicht erfüllten, konnte
durch die Anrechnung eines zusätz­
lichen Jahres Kindererziehungszeit
für jedes vor 1992 geborene Kind
nun erstmals ein Rentenanspruch
entstehen – selbst wenn diese Müt­
ter die Regelaltersgrenze bereits
weit überschritten haben. Die neu­
en „Mütterrenten“ wurden dann
folgerichtig im Rentenzugang 2014
erfasst. Insgesamt gab es im vergan­
81
Schlüsselzahlen und Trends
beeinflusst. Unter Herausrechnung der neuen „Mütter­
renten“ würde das durchschnittliche Zugangsalter in Al­
tersrenten im Jahr 2014 bei 64,1 Jahren liegen und dem
Vorjahreswert entsprechen.
Bei Männern sank das durchschnittliche Zugangsalter
für Altersrenten um 0,1 Jahre auf 64,0 Jahre. Ein Grund
dafür liegt in der modifizierten Altersrente für besonders
langjährig Versicherte: Hier nahm der Anteil der Zugän­
ge im Alter 63 und 64 um rund 7,4 Prozentpunkte im
Vergleich zum Vorjahr zu.
Aufgrund der vielen Zugänge an westdeutschen Frauen
im Alter ab 65 Jahren im Jahr 2014, die durch die An­
erkennung eines weiteren Kindererziehungsjahres pro
Kind mit Geburt vor 1992 die Wartezeit für einen Ren­
tenanspruch erstmals erfüllten, stieg das durchschnitt­
liche Zugangsalter bei allen Altersrenten an Frauen im
Vorjahresvergleich um 1,6 Jahre auf 65,8 Jahre stark an.
Ohne den Einmaleffekt durch die neuen „Mütterrenten“,
die ein durchschnittliches Zugangsalter von 74,2 Jah­
ren aufweisen, würde das aktuelle durchschnittliche
Zugangsalter bei Altersrenten an Frauen bei 64,3 Jah­
ren liegen. Der Anstieg um 0,1 Jahre gegenüber dem
Vorjahr beruht auf dem Auslaufen zweier vorgezogener
Rentenarten ab dem Geburtsjahrgang 1952 und auf
Demografieeffekten.
Höhere Zahlbeträge für Neurentner
Beim Vergleich der durchschnittlichen Rentenzahlbe­
träge bei den Altersrenten 2014 mit dem Vorjahr sind
zunächst ebenfalls gegenläufige Entwicklungen bei den
Männern und Frauen festzustellen. Bei den Männern
liegt der durchschnittliche Zahlbetrag mit 975 Euro um
6,7 Prozent oder 62 Euro höher als 2013. Bei den Frauen
lag der durchschnittliche Zahlbetrag 2014 bei 533 Euro;
das sind 2,4 Prozent weniger als der Durchschnitts­
betrag von 2013 (546 Euro).
Bei den Frauen ist diese Veränderung durch die Zugän­
ge von neuen „Mütterrenten“ stark beeinflusst, die nur
wegen der Anrechnung eines zusätzlichen Jahres der
Kindererziehung für vor 1992 geborene Kinder die War­
tezeit von fünf Jahren erfüllen und erstmals eine Alters­
rente beanspruchten. Erwartungsgemäß sind deren Ren­
tenzahlbeträge sehr niedrig (im Schnitt 129 Euro). Zwar
hat sich für jede dieser Frauen persönlich die Situation
82
2
4
16
22
76
84
verbessert und sie haben durch die Rentenreform eine
Rente bekommen. Jedoch sinkt aufgrund des hohen
Anteils dieser niedrigen Renten im Rentenzugang 2014
der durchschnittliche Rentenzahlbetrag bei allen Alters­
rentenzugängen an Frauen gegenüber dem Vorjahr. Be­
reinigt um diese neuen „Mütterrenten“ läge der durch­
schnittliche Rentenzahlbetrag bei den Altersrenten an
Frauen im Zugang 2014 bei immerhin 607 Euro, das
wären rund 11,2 Prozent mehr als 2013.
Für den Anstieg der durchschnittlichen Rentenzahlbe­
träge bei den Männern und der bereinigten Werte bei
den Frauen dürften neben der Rentenanpassung am
1. Juli 2014 unter anderem die Regelungen zur „Rente
mit 63“ verantwortlich sein: Zum einen ging der Anteil
der – im Zahlbetrag niedrigeren – vorzeitigen Altersren­
ten mit Abschlägen zurück. Zum anderen nahm der An­
teil der Altersrenten für besonders langjährig Versicherte
mit vergleichsweise hohen, abschlagsfreien Renten zu.
Gleichzeitig bestehen durch das stufenweise Auslaufen
der Altersrenten für Frauen und der Altersrente we­
gen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit sowie
durch die Anhebung der Regelaltersgrenze immer weni­
ger Möglichkeiten, früh in Rente gehen zu können. Somit
verlängern sich die Versicherungsbiografien und enthal­
ten weitere Rentenanwartschaften.
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
Frauen mit Kindern, erhöhte sich der durchschnittliche
Rentenzahlbetrag gegenüber dem Wert zum Jahresende
2013 sogar um 12 Prozent. Somit hat die „Mütterrente“
zu einem dauerhaften, deutlichen Anstieg der Frauen­
renten geführt.
Mehr Anträge auf medizinische Leistungen zur
Rehabilitation
Bei den seit dem Jahr 2006 kontinuierlich steigenden An­
tragszahlen zeigt sich im Jahr 2014 eine rege Entwick­
lung. Mit gut 1,7 Millionen Anträgen auf medizinische
Rehabilitation wurden insgesamt 3,2 Prozent mehr Leis­
tungen beantragt als im Vorjahr. Auch die Anschluss­
rehabilitationen sind gegenüber 2013 um 2,5 Prozent
gestiegen. Bei den Leistungen zur Teilhabe am Arbeits­
leben erhöhten sich die Antragszahlen um 2,5 Prozent
auf insgesamt rund 418 000 Anträge.
Entwicklung der Anträge auf Leistungen zur Rehabilitation in der
gesetzlichen Rentenversicherung
Zahlbeträge für Bestandsrentner steigen
Zum Jahresende 2014 zahlte die Rentenversicherung
insgesamt rund 25,3 Millionen Renten, davon 17,9 Mil­
lionen Altersrenten. Die Zahl der Altersrenten ist da­
bei im Vergleich zum Vorjahr um rund 164 000 oder
0,9 Prozent leicht gestiegen. Die durchschnittlichen Al­
tersrenten im Rentenbestand lagen am Jahresende 2014
mit 805 Euro um rund 5,1 Prozent höher als ein Jahr zu­
vor. Der Anstieg fiel dabei bei den Männern mit 17 Euro
auf nun 1 037 Euro deutlich geringer aus als bei den
Frauen, bei denen der durchschnittliche Rentenzahlbe­
trag mit 618 Euro Ende 2014 um 10 Prozent höher lag
als im Vorjahr (562 Euro). Ursachen hierfür waren die
Rentenanpassung zum 1. Juli sowie die Umsetzung der
„Mütterrente“ bei den Bestandsfällen. Da die Erziehen­
den überwiegend Frauen sind, zeigt sich der Effekt der
„Mütterrente“ am deutlichsten im Anstieg des durch­
schnittlichen Rentenzahlbetrages bei den Altersrenten
für Frauen mit rund 10 Prozent. Betrachtet man nur die
83
Träger der Deutschen Rentenversicherung
2
4
16
22
76
84
A Deutsche Rentenversicherung Bund
Ruhrstraße 2, 10709 Berlin
Telefon: 030 865-0, Telefax: 030 865-27240
Verbindungsstelle für alle Mitgliedstaaten
der EU und Vertragsstaaten, sofern
Beiträge zum Versicherungsträger gezahlt
worden sind
www.deutsche-rentenversicherung-bund.de
B Deutsche Rentenversicherung
Knappschaft-Bahn-See
Hauptverwaltung
Pieperstraße 14–28, 44789 Bochum
Telefon: 0234 304-0, Telefax: 0234 304-66050
Verbindungsstelle für alle Mitgliedstaaten
der EU und Vertragsstaaten, sofern
Beiträge zum Versicherungsträger gezahlt
worden sind
www.kbs.de
1 Deutsche Rentenversicherung
Baden-Württemberg
Standort Karlsruhe
Gartenstraße 105, 76135 Karlsruhe
Telefon: 0721 825-0, Telefax: 0721 825-21229
Verbindungsstelle für Liechtenstein, Schweiz
Standort Stuttgart
Adalbert-Stifter-Straße 105, 70437 Stuttgart
Telefon: 0711 848-0, Telefax: 0711 848-21438
Verbindungsstelle für Griechenland, Zypern
www.deutsche-rentenversicherung-bw.de
2 Deutsche Rentenversicherung
Bayern Süd
Standort Landshut
Am Alten Viehmarkt 2, 84028 Landshut
Telefon: 0871 81-0, Telefax: 0871 81-2140
Verbindungsstelle für Bosnien-Herzegowina,
Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro,
Serbien, Slowenien, Slowakei, Tschechien
Standort München
Thomas-Dehler-Straße 3, 81737 München
Telefon: 089 6781-0, Telefax: 089 6781-2345
Verbindungsstelle für Österreich
www.deutsche-rentenversicherungbayernsued.de
Über 900 Mal vor Ort
Die Deutsche Rentenversicherung ist mit Auskunfts­ und
Beratungsstellen, Sprechtagsorten sowie den Servicestel­
len für Rehabilitation vor Ort vertreten. Die Mitarbeiter
helfen in persönlichen Gesprächen gern und kostenlos.
Wer nach einem Unfall oder einer Krankheit in einer Reha­
bilitationsklinik wieder für das Berufsleben fit gemacht
werden möchte oder aus gesundheitlichen Gründen einen
anderen Beruf erlernen muss, kann sich an eine dieser
84
3 Deutsche Rentenversicherung
Servicestellen wenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitar­
beiter informieren und helfen bei Anträgen für Rehabi­
litationsleistungen für alle Rehabilitationseinrichtungen
der Deutschen Rentenversicherung. Die Auskunfts­ und
Beratungsstellen sowie Servicestellen stehen im Internet
unter
> www.deutsche­rentenversicherung.de
> www.reha­servicestellen.de
Berlin-Brandenburg
Standort Frankfurt (Oder)
Bertha-von-Suttner-Straße 1,
15236 Frankfurt (Oder)
Telefon: 0335 551-0, Telefax: 0335 551-1295
Standort Berlin
Knobelsdorffstraße 92, 14059 Berlin
Telefon: 030 3002-0, Telefax: 030 3002-1009
Verbindungsstelle für Polen
www.deutsche-rentenversicherung-berlinbrandenburg.de
4 Deutsche
Rentenversicherung
Braunschweig-Hannover
Standort Laatzen
Lange Weihe 6, 30880 Laatzen
Telefon: 0511 829-0, Telefax: 0511 829-2635
Standort Braunschweig
Kurt-Schumacher-Straße 20,
38102 Braunschweig
Telefon: 0531 7006-0, Telefax: 0531 7006-425
Verbindungsstelle für Japan, Korea
www.deutsche-rentenversicherungbraunschweig-hannover.de
Vorwort
Jahresrückblick
125 Jahre Rentenversicherung
Geschäftsverlauf
Schlüsselzahlen und Trends
Rentenversicherungsträger
8 Deutsche Rentenversicherung Nordbayern
Standort Bayreuth
Wittelsbacherring 11, 95444 Bayreuth
Telefon: 0921 607-0, Telefax: 0921 607-2398
Verbindungsstelle für die Türkei
Standort Würzburg
Friedenstraße 12/14, 97072 Würzburg
Telefon: 0931 802-0, Telefax: 0931 802-980000
Verbindungsstelle für Brasilien, Portugal,
Rumänien
www.deutsche-rentenversicherungnordbayern.de
9 Deutsche Rentenversicherung
5 Deutsche Rentenversicherung Hessen
Städelstraße 28, 60596 Frankfurt am Main
Oldenburg-Bremen
Telefon: 069 6052-0, Telefax: 069 6052-1600
Huntestraße 11, 26135 Oldenburg
Telefon: 0441 927-0, Telefax: 0441 927-2563
www.deutsche-rentenversicherung-hessen.de
Verbindungsstelle für Australien
www.deutsche-rentenversicherung6 Deutsche Rentenversicherung
oldenburg-bremen.de
Mitteldeutschland
Standort Leipzig
Georg-Schumann-Straße 146, 04159 Leipzig 10 Deutsche Rentenversicherung Rheinland
Königsallee 71, 40215 Düsseldorf
Telefon: 0341 550-55, Telefax: 0341 550-5900
Telefon: 0211 937-0, Telefax: 0211 937-3096
Verbindungsstelle für Nachfolgestaaten der
Verbindungsstelle für Belgien, Chile, Israel,
UdSSR (ohne Estland, Lettland, Litauen) bei
Spanien, Rheinschifffahrtsabkommen
Anwendung des DDR-UdSSR-Vertrags
www.deutsche-rentenversicherungStandort Erfurt
rheinland.de
Kranichfelder Straße 3, 99097 Erfurt
Telefon: 0361 482-0, Telefax: 0361 482-2299
Verbindungsstelle für Ungarn
11 Deutsche Rentenversicherung
Rheinland-Pfalz
Standort Halle
Eichendorffstraße 4–6, 67346 Speyer
Paracelsusstraße 21, 06114 Halle
Telefon: 06232 17-0, Telefax: 06232 17-2589
Telefon: 0345 213-0, Telefax: 0345 202-3314
Verbindungsstelle für Frankreich, Luxemburg
Verbindungsstelle für Bulgarien
www.deutsche-rentenversicherung-rlp.de
www.deutsche-rentenversicherungmitteldeutschland.de
12 Deutsche Rentenversicherung Saarland
Martin-Luther-Straße 2–4,
Rentenversicherung Nord
7 Deutsche
66111 Saarbrücken
Standort Lübeck
Telefon: 0681 3093-0, Telefax: 0681 3093-199
Ziegelstraße 150, 23556 Lübeck
www.deutsche-rentenversicherungTelefon: 0451 485-0, Telefax: 0451 485-15333
saarland.de
Verbindungsstelle für Dänemark, Finnland,
Norwegen, Schweden
13 Deutsche Rentenversicherung Schwaben
Standort Neubrandenburg
Dieselstraße 9, 86154 Augsburg
Platanenstraße 43, 17033 Neubrandenburg
Telefon: 0821 500-0, Telefax: 0821 500-1000
Telefon: 0395 370-0, Telefax: 0395 370-14555
Verbindungsstelle für Italien, Malta,
Verbindungsstelle für Estland, Lettland,
Marokko, Tunesien
Litauen
www.deutsche-rentenversicherungStandort Hamburg
schwaben.de
Friedrich-Ebert-Damm 245, 22159 Hamburg
Telefon: 040 5300-0, Telefax: 040 5300-14999
Verbindungsstelle für Großbritannien, Irland, 14 Deutsche Rentenversicherung Westfalen
Gartenstraße 194, 48147 Münster
Kanada und die USA
Telefon: 0251 238-0, Telefax: 0251 238-2960
www.deutsche-rentenversicherung-nord.de
Verbindungsstelle für Island, Niederlande
www.deutsche-rentenversicherungwestfalen.de
85
Unsere Informationsbroschüren
Unsere Zeitschriften
Rentenrecht kompakt und verständlich erklärt
Die nationale Broschürenreihe behandelt in mehr als
57 Titeln ein breites Themenspektrum von Versicherung
und Rente über Altersvorsorge und Rehabilitation bis
hin zu verschiedenen Servicethemen und Ratgebern für
besondere Zielgruppen. Dabei wird das komplexe Ren­
tenrecht leicht verständlich aufbereitet.
„zukunft jetzt“ – das Magazin für unsere Versicherten
In unserem Kundenmagazin erhalten Sie aktuelle Infor­
mationen über Rente, Altersvorsorge und Rehabilita­tion – leicht verständlich und informativ aufbereitet. Mit
Reportagen, Interviews, Tipps und Serviceangeboten
bleiben Sie mit „zukunft jetzt“ stets auf dem Laufenden.
Das kostenlose Magazin erscheint viermal im Jahr.
Arbeit im Ausland zählt für die Rente
Einen Überblick darüber, wie sich eine Beschäftigung
im Ausland auf die Rentenversicherung auswirkt, geben
die 57 Broschüren der internationalen Reihe. Sie infor­
mieren über die aufeinander abgestimmten nationalen
Sicherungssysteme in Europa und die mit vielen Staaten
geschlossenen Abkommen. Knapp die Hälfte der Broschü­
ren liegt auch in Englisch oder in der jeweiligen Landes­
sprache vor.
Bestellung:
> telefonisch: 069 981 904­821
> per Fax:
069 981 904­896
> per E­Mail: abo@zj­online.de
(Betreff: „Kostenloses zj­Abo“)
Wo Sie die kostenlosen Broschüren bestellen können:
> im Internet: www.deutsche­rentenversicherung.de/
Services/Broschüren & mehr
> telefonisch: 0800 1000 4800 (Servicetelefon)
> per E­Mail: info@deutsche­rentenversicherung.de
„zukunft jetzt“ erscheint auch als E­Paper und ist unter
www.zukunft­jetzt­magazin.de zu finden.
„RVaktuell“ – das amtliche Mitteilungsblatt
Fundierte Artikel über gesetzliche Neuregelungen, Ur­
teilsbesprechungen, amtliche Mitteilungen und sozial­
politische Berichte bieten detailliertes praxisrelevantes
Wissen aus erster Hand. Außerdem begleitet die Fachzeit­
schrift „RVaktuell“ die Diskussion über die Zukunft der so­
zialen Sicherungssysteme in Deutschland und Europa. Sie
erhalten das Jahresabonnement der „RVaktuell“ gegen
eine Schutzgebühr von 15,– Euro (Einzelheft 1,50 Euro).
Bestellung:
> per Fax:
030 865­27089
> per E­Mail: abo­service@drv­bund.de
„DRV“ – die Zeitschrift für Wissenschaft und Forschung
Die „Deutsche Rentenversicherung“ („DRV“) ist die
deutschsprachige wissenschaftliche Zeitschrift für Ren­
te und Altersvorsorge. Neben den Kernthemen Rente
und Rehabilitation werden auch angrenzende Bereiche
behandelt. Die „DRV“ erscheint viermal jährlich. Das
Jahresabonnement erhalten Sie gegen eine Schutzge­
bühr von 24,– Euro (Einzelheft 6,50 Euro).
Bestellung:
> per Fax:
030 865­27089
> per E­Mail: abo­service@drv­bund.de
86
87
Gesetzestexte, Kommentare und Internet
Weiterführende Literatur für Interessierte
Die Deutsche Rentenversicherung gibt für den interessierten Laien, aber auch für Fachleute zahlreiche Gesetzestexte und umfassende Kommentare heraus. Sie befassen
sich mit den Themen Versicherung, Rente und Rehabilitation sowie Fragen der Beschäftigung im Ausland. In
knapp 20 Titeln erläutern unsere Experten ausführlich die
gesetzlichen Vorschriften. Besonderen Service bietet die
DVD „Online-rvLiteratur“. Sie enthält nicht nur Gesetzessammlungen, Rechtshandbücher der Deutschen Rentenversicherung Bund und eine Urteilssammlung, sondern
auch Antragsvordrucke, eine umfangreiche Stichwortdatei sowie Informationsbroschüren. Diese Publikationen
erhält man gegen eine Schutzgebühr.
Einen Überblick über alle Titel gibt die Internetseite
www.deutsche-rentenversicherung.de/Services/Broschüren & mehr in den Rubriken Gesetzestexte oder Kommentare oder das Publikationsverzeichnis der Deutschen
Rentenversicherung Bund.
Wo Sie die kostenpflichtigen Broschüren bestellen können
> im Internet: www.deutsche-rentenversicherung.de/
Services/Broschüren & mehr
> per E-Mail: [email protected]
Impressum
Herausgeber
Deutsche Rentenversicherung Bund
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation
Ruhrstraße 2, 10709 Berlin
Postanschrift: 10704 Berlin
Telefon: 030 865-0
Telefax: 030 865-27379
Internet: www.deutsche-rentenversicherung-bund.de
E-Mail: [email protected]
De-Mail: [email protected]
Bildnachweis
akg-images (S. 20 links);
akg-images/RIA Nowosti (S. 21 links);
Bildarchiv Pisarek/akg-images (S. 20 rechts);
Bildarchiv Deutsche Rentenversicherung Bund:
Chaperon (S. 2 rechts), Freihofer (S. 51), Gerth (S. 21 rechts),
Ibrügger (S. 45), Nürnberger (S. 15, 17, 18, 19, 23, 60, 66, 67 rechts),
Terbach (S. 2 links, 31, 42, 47, 49, 58, 59, 65, 68),
Wiedl (S. 6, 9, 14, 62, 64, 67 links);
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (S. 8);
Deutscher Gewerkschaftsbund (S. 2 Mitte, 68 Zweites von rechts);
Fotolia: Jeanette Dietl (S. 5), Mike-Fotografie (S. 8),
RioPatuca Images (S. 11), gemenacom (S. 30), Zerbor (S. 32),
Monkey Business (S. 34), mma23 (S. 37), goodluz (S. 38),
Robert Kneschke (S. 40), Andrey Popov (S. 44), Rido (S. 46)
Satz, Layout und Infografiken
de-sign-network, Dallgow-Döberitz/Zossen
Druck
vierC print + mediafabrik GmbH & Co. KG, Berlin
www.deutsche-rentenversicherung.de
88