Jahresbericht Die Deutsche Rentenversicherung im Überblick 53,0 Millionen 20,6 Millionen 25,3 Millionen 1,8 Millionen 2,1 Millionen Versicherte am 31. Dezember 2013 Rentnerinnen und Rentner am 1. Juli 2014 Rentenbestand am 31. Dezember 2014 erstmalige Rentenanträge 2014 Anträge zur Rehabilitation 2014 266 Milliarden Euro Ausgaben der Rentenversicherung insgesamt 2014 (vorläufig) 239 Milliarden Euro darunter Rentenausgaben 269 Milliarden Euro Einnahmen der Rentenversicherung insgesamt 2014 (vorläufig) 202 Milliarden Euro darunter Beitragseinnahmen Inhalt 2 Vorwort 4 Jahresrückblick 16 125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung 22 23 30 34 40 44 50 58 62 64 74 Geschäftsverlauf Finanzen Versicherung und Beitrag Rente Rentenversicherung international Rehabilitation und Sozialmedizin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Forschung und Entwicklung Datenverarbeitung Selbstverwaltung Statistik 76 Schlüsselzahlen und Trends 84 Träger der Deutschen Rentenversicherung Vorwort 2 4 16 22 76 84 Liebe Leserin, lieber Leser, für die Deutsche Rentenversicherung war 2014 finanziell erneut ein Erfolgs jahr. Dafür sorgte neben dem Konjunkturaufschwung auch der boomende Arbeitsmarkt. Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland kletterte auf über 42,7 Millionen im Jahresdurchschnitt und erreichte damit ein Rekordniveau. Im Gegenzug sank die Zahl der Arbeitslosen mit 2,9 Millionen im Jahres durchschnitt auf den niedrigsten Stand seit der deutschen Einheit. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Während des Gesetzgebungsverfahrens hat die Deutsche Rentenversiche rung insbesondere Kritik an der Finanzierung der „Mütterrente“ geäußert, die nach Auffassung der Rentenversicherung aus Steuermitteln erfolgen muss. Bei der Anrechnung von Kindererziehungszeiten handelt es sich um gesamtgesellschaftliche Leistungen, die nicht einseitig den Beitragszahlern und Rentnern zugeordnet werden dürfen. Die Deutsche Rentenversicherung wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es insbesondere wegen der unzureichenden Gegenfinanzierung durch Mittel des Bundes zu einem zügigen Abschmelzen der Nachhaltigkeitsrücklage kommen wird, mit der Folge, dass dann der Beitragssatz anzuheben ist. Die Verwaltungskosten liegen mit 1,4 Prozent der Gesamtausgaben auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre. Die Deutsche Rentenversicherung hat auch im Jahr 2014 ihr Budget für Verwaltungsausgaben eingehalten. Das belegt den sparsamen Umgang mit den der Rentenversicherung anvertrauten Geld mitteln. Im letzten Jahr hat die gesetzliche Rentenversicherung ihren 125. Geburtstag gefeiert. Dieses Jubiläum wurde im Dezember mit einem Festakt in Berlin begangen. Dabei würdigte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Rentenver sicherung als unverzichtbaren Bestandteil des modernen Sozialstaats. Valerie Holsboer Annelie Buntenbach Dr. Axel Reimann Insbesondere wegen der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt konnte die Rentenversicherung das Jahr mit einem Überschuss abschließen: Bei Einnahmen von 269,4 Milliarden Euro und Ausgaben von 266,2 Milliarden Euro ergab sich unterm Strich ein Plus von 3,2 Milliarden Euro. Dies führte Ende 2014 zu einer nochmaligen Aufstockung der Nachhaltigkeitsrücklage, und zwar auf 35 Milliarden Euro oder 1,9 Monatsausgaben. Von der positiven Entwicklung im Jahr 2014 profitierten auch die mehr als 20 Millionen Rentner: Zur Jahresmitte stiegen ihre Renten im Westen um 1,67 Prozent und um 2,53 Prozent im Osten Deutschlands. In diesem Jahresbericht informieren wir über die Entwicklung und die Ak tivitäten der Deutschen Rentenversicherung im Jahr 2014. Der Jahresrück blick enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Valerie Holsboer Annelie Buntenbach Dr. Axel Reimann Vorsitzende der Bundesvertreter versammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund Vorsitzende des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund Nach monatelangen Diskussionen, an denen sich die Deutsche Rentenversi cherung intensiv und konstruktiv beteiligte, beschloss der Bundestag im Mai 2014 das RVLeistungsverbesserungsgesetz. Es brachte die „Mütterrente“, die bis Ende des Jahres 2014 an die begünstigten 9,5 Millionen Bestandsrentner ausgezahlt wurde. Verabschiedet wurde darüber hinaus die abschlagsfreie Rente ab 63 für besonders langjährig Versicherte und verbesserte Erwerbs minderungsrenten. Auch brachte die Reform mehr finanziellen Spielraum für Rehaleistungen. 2 3 Jahresrückblick 2 Vorwort 4 Jahresrückblick 16 125 Jahre Rentenversicherung 22 Geschäftsverlauf 76 Schlüsselzahlen und Trends 84Rentenversicherungsträger Arbeitsmarkt boomt weiter – Beschäftigung auf Höchststand Von besonderer Bedeutung für die Rentenversicherung ist die Arbeitsmarkt entwicklung, die sich – wie bereits in den Vorjahren – weiterhin als äußerst robust erwies. Begünstigt durch die Zuwanderung ausländischer Arbeits kräfte und eine insgesamt gestiegene Erwerbstätigkeit, erreichte die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland 2014 einen neuen Höchststand. Die Zahl der Arbeitnehmer stieg gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent. Die jahresdurch schnittliche Zahl der Arbeitslosen reduzierte sich um 52 000 auf 2,9 Millionen, die Arbeitslosenquote von 6,9 auf 6,7 Prozent. Gute Beschäftigungslage in Deutschland: Die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer stiegen 2014 um rund 2,7 Prozent. Lebenserwartung steigt weiter Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beträgt die Lebenserwar tung der neugeborenen Jungen 77,7 Jahre und die der Mädchen 82,7 Jah re. Darüber hinaus wird von einer durchschnittlichen Lebenserwartung für die heute 65jährigen Männer von 17,5 und für die gleichaltrigen Frauen von 20,7 Jahren ausgegangen. Es ist zu erwarten, dass sich der Trend steigender Lebenserwartung fortsetzt. Bis zum Jahr 2060 steigt nach der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundes amtes die Lebenserwartung von neugeborenen Jungen auf mindestens 85 Jahre und von Mädchen auf 89,2 Jahre. 5 Jahresrückblick Rentenversicherung erneut mit Überschuss Die Rentenversicherung schloss das Jahr 2014 trotz der beträchtlichen Mehrkosten durch das RVLeistungsverbesserungsgesetz mit einem Über schuss von 3,2 Milliarden Euro ab; Einnahmen von 269,4 Milliarden Euro standen Ausgaben von 266,2 Milliarden Euro gegenüber. 2 Vorwort 4 Jahresrückblick 16 125 Jahre Rentenversicherung 22 Geschäftsverlauf 76 Schlüsselzahlen und Trends 84Rentenversicherungsträger Rentenversicherung im Plus Beitragseinnahmen im Plus Die gesamten Beitragseinnahmen summierten sich auf 201,6 Milliarden Euro, rund 1,6 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Die Pflichtbeiträge tru gen mit 180,6 Milliarden Euro dazu bei. Die Beiträge der Bundesagentur für Arbeit blieben wie auf Vorjahresniveau bei rund 3,6 Milliarden Euro. Rentenausgaben um fast 7 Milliarden Euro gestiegen Die Rentenversicherung gab 238,9 Milliarden Euro für Renten aus. Die Rentenausgaben sind im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Milliarden Euro ge stiegen. Dazu trugen neben der Rentenanpassung wesentlich die Leistungs verbesserungen des Rentenpakets vom 1. Juli 2014 bei. Der größte Posten dabei entfiel auf die „Mütterrente“ mit etwa 3,2 Milliarden Euro. Ein Zu wachs von rund 350 Millionen Euro ergab sich aus den jüngsten Leistungs verbesserungen nach dem GhettorentenGesetz (ZRBG). Die Ausgaben für die Rentenversicherung für die Krankenversicherung der Rentner stiegen auf 16,9 Milliarden Euro. Entwicklung des Beitragssatzes Nach dem gesetzlich festgesetzten Mechanismus hätte sich eine Absenkung des Beitragssatzes für 2014 von 18,9 auf 18,3 Prozent ergeben. Der Ge setzgeber entschied jedoch, den Beitragssatz von 18,9 Prozent beizubehal ten, um damit zur Finanzierung der Maßnahmen des RVLeistungsverbes serungsgesetzes beizutragen. Der Bundesrat billigte am 14. März 2014 das Beitragssatzgesetz, das rückwirkend zum 1. Januar 2014 in Kraft trat. Wegen der guten finanziellen Entwicklung 2014 und der erwarteten Entwick lung im laufenden Jahr gab es Anfang 2015 eine Beitragssatzsenkung, und zwar auf 18,7 Prozent. Nach den gesetzlichen Bestimmungen ist der Beitrags satz jeweils so weit zu senken, dass die Nachhaltigkeitsrücklage zum Jahres ende 1,5 Monatsausgaben voraussichtlich nicht übersteigt. Höhe der Bundeszuschüsse Der Bund hat für 2014 insgesamt 61,4 Milliarden Euro an Bundeszuschüs sen gezahlt. Der größte dieser Zuschüsse, der allgemeine Bundeszuschuss mit 39,8 Milliarden Euro, wird mit der Entwicklung der Durchschnittslöhne und dem Beitragssatz der Rentenversicherung fortgeschrieben. Außerdem zahlte der Bund einen zusätzlichen Bundeszuschuss von rund 10,3 Milli arden Euro zur pauschalen Abdeckung nicht beitragsgedeckter Leistungen. Dieser ist an das Aufkommen der Mehrwertsteuer gebunden. Hinzu kam ein Erhöhungsbetrag von rund 11,3 Milliarden Euro aus Mitteln der Ökosteuer. Abstimmung in der Bundesvertreterversammlung (im Bild hinten). 6 Nachhaltigkeitsrücklage auf Rekordniveau Der erneut hohe Einnahmeüberschuss ließ die Nachhaltigkeitsrücklage zum Jahresende 2014 auf 35 Milliarden Euro anwachsen. Die Rücklage er reichte damit das 1,9fache einer Monatsausgabe. Die liquiden Mittel, die im Wesentlichen aus Giro und Termineinlagen bestehen, erhöhten sich auf 36,2 Milliarden Euro. 7 Jahresrückblick 2 Vorwort 4 Jahresrückblick 16 125 Jahre Rentenversicherung 22 Geschäftsverlauf 76 Schlüsselzahlen und Trends 84Rentenversicherungsträger Erneut unterschiedliche Rentenanpassung in Ost und West Zum 1. Juli 2014 wurden die Renten in den alten Bundesländern um 1,67 Prozent und in den neuen Bundesländern um 2,53 Prozent angehoben. Be einflusst wurde die Anpassung 2014 nicht nur von der Entwicklung bei den Löhnen, sondern auch von der beim Beitragssatz. Dessen Senkung von 19,6 auf 18,9 Prozent im Jahr 2013 wirkte 2014 deutlich rentensteigernd. Leicht dämpfende Wirkung hatte bei der Rentenanpassung 2014 der Nachhaltigkeits faktor, der die Entwicklung des zahlenmäßigen Verhältnisses von Beitrags zahlern zu Rentnern nachvollzieht. Nur im Westen dämpfend wirkte 2014 der sogenannte Ausgleichsfaktor. Im Falle einer negativen Lohnentwicklung sind Rentenkürzungen durch eine Schutzklausel gesetzlich ausgeschlossen. Sie werden allerdings über den Ausgleichsfaktor in Jahren mit positiver Ren tenanpassung nachgeholt. Während der Ausgleichsbedarf im Osten im Jahr zuvor schon vollständig abgebaut war, blieb im Westen nach der Anpassung 2013 noch ein abzubauender Ausgleichsbedarf von 0,46 Prozent. Das trug wesentlich zum Anpassungsunterschied zwischen West und Ost bei. Leistungsverbesserungen in der Rentenversicherung Am 16. Dezember 2013 haben CDU, CSU und SPD den Koalitionsvertrag „Deutschlands Zukunft gestalten“ für die 18. Legislaturperiode unterzeich net. Er sieht erhebliche Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Renten versicherung vor. Nur einen Monat später, im Januar 2014, lag ein erster Entwurf für ein Gesetz über Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Rentenversicherung (RVLeistungsverbesserungsgesetz) vor. Nach einem zügigen Gesetzgebungsverfahren – Anhörung vor dem Ausschuss für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags am 5. Mai 2014, zweite und dritte Lesung am 23. Mai 2014, Beschlussfassung des Bundesrats am 13. Juni 2014 – trat das Rentenpaket bereits am 1. Juli 2014 in Kraft. Bessere Anerkennung von Kindererziehung Mütter oder Väter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, erhalten seit Juli 2014 bis zu zwei Jahre statt ein Jahr Kindererziehungszeit. Damit werden Zeiten der Kindererziehung in der gesetzlichen Rentenversicherung besser anerkannt. Bis zum Jahresende erhielten 9,5 Millionen Bestandsrentner ihre Bescheide zur „Mütterrente“. Abschlagsfreie Rente ab 63 Jahren Wer mindestens 45 Jahre Beitrags oder Berücksichtigungszeiten nachwei sen kann und vor 1953 geboren wurde, kann seit Juli 2014 schon mit 63 statt bisher mit 65 Jahren ohne Abschläge in Rente gehen. Für ab 1953 geborene Versicherte wird die Altersgrenze schrittweise um zwei Monate jährlich wieder angehoben. Versicherte, die 1964 oder später geboren wur den, können die Altersrente für besonders langjährig Versicherte frühestens wieder mit 65 Jahren erhalten. Auf die erforderliche Versicherungszeit von 45 Jahren werden über das bis herige Recht hinausgehend auch Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld angerechnet, in den letzten beiden Jahren vor Rentenbeginn allerdings nur 8 Alexander Gunkel, Vorsitzender des Bundesvorstands, berichtete bei der Bundesvertreter versammlung im Juni 2014 über das Rentenpaket. unter besonderen Voraussetzungen. Zeiten des Bezugs von Arbeitslosen hilfe und Arbeitslosengeld II bleiben weiterhin unberücksichtigt. Neu ist außerdem, dass die Wartezeit für die Rente ab 63 auch mit freiwilligen Bei trägen erfüllt werden kann. Erwerbsgeminderte besser abgesichert Erwerbsgeminderte werden bei einem Rentenbeginn ab 1. Juli 2014 so ge stellt, als hätten sie bis zum vollendeten 62. Lebensjahr gearbeitet. Bisher wurde die sogenannte Zurechnungszeit nur bis zum vollendeten 60. Lebens jahr angerechnet. Darüber hinaus bleiben die letzten vier Jahre vor dem Eintritt der Erwerbsminderung bei der Rentenberechnung unberücksichtigt, wenn das Einkommen beispielsweise wegen des Gesundheitszustands oder längerer Arbeitslosigkeit geringer geworden ist und sich dadurch negativ auf die Rentenhöhe auswirken würde. Die im Rentenpaket beschlossenen Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner hatte auch die Deutsche Rentenversicherung gefordert. Rentenversicherung für verbesserte Leistungen an Erwerbsgeminderte Rehabudget mit Demografiekomponente Die der Rentenversicherung zur Verfügung stehenden Finanzmittel für Reha bilitationsleistungen richten sich rückwirkend ab Januar 2014 nicht mehr nur nach der Lohnentwicklung der Beschäftigten. Sie werden zusätzlich durch eine Demografiekomponente ergänzt. Damit wird der alternden Ge sellschaft und der verlängerten Lebensarbeitszeit Rechnung getragen. Mit der Anhebung des Rehabudgets kam der Gesetzgeber einem Anliegen der Rentenversicherung nach. 9 Jahresrückblick Ost-West-Rentenangleichung steht noch aus 25 Jahre nach der deutschen Einheit bestehen zwischen Ost und West wei terhin Unterschiede in der gesetzlichen Rentenversicherung. So werden die Durchschnittsentgelte und die aktuellen Rentenwerte immer noch getrennt nach Ost und West berechnet. Das ist im Wesentlichen darauf zurückzufüh ren, dass sich die Löhne in Ost und West noch nicht angeglichen haben. Im Koalitionsvertrag vom 16. Dezember 2013 ist vereinbart, dass zum 1. Juli 2016 geprüft werden soll, wie weit die Angleichung vollzogen und ob ab 2017 eine Teilangleichung des Rechts notwendig ist. Rentenversicherungsbericht 2014 mit neuen Vorausberechnungen Die Bundesregierung hat im November 2014 den Rentenversicherungsbericht 2014 vorgelegt. Dieser jährlich vorzulegende Bericht enthält unter anderem eine Übersicht über die voraussichtliche finanzielle Entwicklung der Ren tenversicherung in der mittleren Frist (bis 2018) sowie Modellrechnungen zur Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben, der Nachhaltigkeitsrücklage und des Beitragssatzes der Rentenversicherung in den nächsten 15 Jahren, also bis 2028. Beitragssatz voraussichtlich bis 2018 stabil Die in dem Bericht enthaltenen Vorausberechnungen berücksichtigen be reits die finanziellen Auswirkungen des neuen Rentenpakets. Wegen der gut dotierten Rücklage konnte der Beitragssatz 2015 auf 18,7 Prozent ge senkt werden. Im Hinblick auf die Beitragssatzentwicklung wird für die Zeit ab 2018 ein schrittweiser Anstieg über 19,5 Prozent im Jahr 2020 bis auf 21,4 Prozent im Jahr 2028 ausgewiesen. Damit wird sowohl die bis zum Jahr 2020 geltende Beitragssatzobergrenze von 20 Prozent als auch die da nach geltende Beitragssatzobergrenze von 22 Prozent unterschritten – und damit die gesetzliche Vorgabe eingehalten. 2 Vorwort 4 Jahresrückblick 16 125 Jahre Rentenversicherung 22 Geschäftsverlauf 76 Schlüsselzahlen und Trends 84Rentenversicherungsträger rechnung und eine deutliche Anhebung der Hinzuverdienstgrenzen hinaus. Bei den Teilrenten sollte nach Ansicht der Experten ein Bezug in mehr als drei Stufen ermöglicht werden. Kritisch sieht das Gremium Bestrebungen der Europäischen Union, Einfluss auf die nationalen Alterssicherungssysteme zu nehmen. Dies geschehe über das neue europäische Regelwerk, das sich durch seine fiskalischen Zwänge auf die Gestaltungsoptionen der Mitgliedstaaten bei der Alterssicherungs politik auswirke. Hinzu kämen landesspezifische Empfehlungen im Rahmen des europäischen Semesters. Aufgrund des unterschiedlichen Anpassungsbe darfs an die demografischen Problemlagen in den Mitgliedstaaten und unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Subsidiarität spricht sich der Sozial beirat dafür aus, den Mitgliedstaaten auch künftig die Entscheidungen zum notwendigen Konsolidierungsbedarf und zur Angemessenheit von Leistungen zu überlassen. Beschäftigung älterer Arbeitnehmer weiter verbessert Im Rentenversicherungsbericht werden seit 1997 auch die Auswirkungen der Anhebung der Altersgrenzen dargestellt. Dazu legt die Bundesregierung seit 2010 alle vier Jahre einen gesonderten Bericht über die Entwicklung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer vor. Darin gibt sie eine Einschätzung darüber ab, ob die weitere schrittweise Anhebung der Regelaltersgrenze un ter Berücksichtigung der Arbeitsmarktlage sowie der wirtschaftlichen und sozialen Situation älterer Arbeitnehmer vertretbar erscheint. Im November 2014 wurde dieser Bericht zum zweiten Mal vorgelegt. Auch die Ziele für das Sicherungsniveau von mindestens 46 Prozent bis 2020 und 43 Prozent bis 2030 werden nach den Vorausberechnungen erreicht: Das Sicherungsniveau vor Steuern sinkt danach von 48 Prozent (2014) über 47 Prozent (2020) auf 44,5 Prozent (2028). Sozialbeirat legt jährliches Gutachten vor Der Sozialbeirat bekräftigt in seinem Gutachten 2014 seine bereits 2013 geäußerte Kritik an der Finanzierung der „Mütterrente“, die seiner Mei nung nach nicht durch die Beitragszahler, sondern aus dem Bundeshaushalt erfolgen müsse. Sozialbeirat für flexible Übergänge in Rente 10 Darüber hinaus spricht sich der Sozialbeirat dafür aus, dass aufgrund immer differenzierterer individueller Versicherungsverläufe eine möglichst weitge hende Flexibilisierung des Renteneintritts wünschenswert sei. Das sollte jedoch nicht zulasten der Beitragszahler und Rentner gehen und dem Ziel einer höheren Erwerbsbeteiligung Älterer nicht widersprechen. Als sinnvoll erachtet das Gremium deshalb eine Neuregelung der Hinzuverdienstgrenzen bei vorgezogenen Altersrenten. Der Vorschlag läuft auf eine vereinfachte Be 50 Prozent der rentennahen Jahrgänge waren im Jahr 2013 in Beschäftigung. 11 Jahresrückblick Danach hat sich die Situation älterer Arbeitnehmer in Hinblick auf Erwerbs beteiligung, Qualifikation und Gesundheit positiv entwickelt. Das durch schnittliche Rentenzugangsalter bei Altersrenten hat sich seit dem Jahr 2000 um knapp 24 Monate auf 64,1 Jahre im Jahr 2013 erhöht. Die Erwerbstä tigenquote der 60 bis 64Jährigen hat sich von knapp 20 Prozent im Jahr 2000 auf 50 Prozent im Jahr 2013 mehr als verdoppelt. Bei den Frauen die ser Altersgruppe gab es einen Anstieg sogar auf das Dreieinhalbfache (von 12,1 auf 42,6 Prozent). Bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung stieg die Quote von 12,2 Prozent im Jahr 2002 über 26,1 Prozent im Jahr 2010 auf 32,4 Prozent im Jahr 2013. Auch hier war der Anstieg bei den Frauen besonders stark. Erwerbstätigenquote der 60- bis 64-Jährigen 2 Vorwort 4 Jahresrückblick 16 125 Jahre Rentenversicherung 22 Geschäftsverlauf 76 Schlüsselzahlen und Trends 84Rentenversicherungsträger deutschen Sozialrecht geltenden vierjährigen Ausschlussfrist nicht rückwir kend ab Juli 1997, sondern erst ab 2005 gezahlt werden. Die in der Vergangenheit bereits bewilligten Renten wurden aufgrund der Neuregelung von Amts wegen überprüft. Es handelt sich insgesamt um rund 38 000 Vorgänge. Die Rentenversicherungsträger informierten die Berech tigten unmittelbar nach Inkrafttreten über die Möglichkeit der Rentenneu feststellung, die sich daraus ergebende Rentennachzahlung sowie die damit verbundene Senkung des monatlichen Rentenzahlbetrags. Außerdem verständigten sich die deutsche und die polnische Regierung am 5. Dezember 2014 darauf, dass Renten nach dem ZRBG künftig auch nach Polen gezahlt werden können. Das entsprechende Abkommen gilt ab 1. Juni 2015. Förderung bei Riester-Rente 2014 auf neuem Höchststand Die Zahl der privat abgeschlossenen RiesterVerträge stieg bis Ende 2014 auf knapp 16,2 Millionen. Dies waren rund 200 000 Verträge mehr als ein Jahr zuvor. Das stärkste Wachstum gab es erneut bei den WohnRiester Produkten. Den größten Anteil am Vertragsbestand haben allerdings nach wie vor die förderfähigen Rentenversicherungen, es folgen Fondssparpläne, WohnRiesterVerträge und Banksparpläne. Zahl der Riester-Rentenverträge Die Zahl der Zulagekonten bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermö gen wuchs bis Ende des Jahres 2014 auf rund 15,6 Millionen. Zu den vier Zahlterminen des Jahres 2014 wurden unter Berücksichtigung von Rückfor derungen insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro an Zulagen ausgezahlt. Die Zulagenförderung kam dabei vor allem Frauen, Personen mit Kindern und Personen mit einem unterdurchschnittlichen Einkommen zugute. Vierjährige Rückwirkungsfrist weggefallen Neuregelung der Ghettorenten Am 1. August 2014 trat das Erste Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Zahl barmachung von Renten aus Beschäftigungen in einem Ghetto (ZRBGÄnde rungsgesetz) in Kraft. Es soll grundsätzlich allen ehemaligen Ghettobeschäf tigten eine Rente ab dem 1. Juli 1997 ermöglichen. Die gesetzliche vierjährige Rückwirkungsfrist gilt nun nicht mehr für das ZRBG. Die Betroffenen können somit ihre Rente grundsätzlich rückwirkend ab dem 1. Juli 1997 erhalten. Dies gilt unabhängig davon, wann die Rente beantragt oder bewilligt wurde. In der Vergangenheit sind wegen der bis Juni 2009 geltenden, vom Bundes sozialgericht bestätigten Rechtsauslegung die meisten Anträge nicht bewilligt worden. Erst nachdem das Gericht seine Rechtsauffassung im Juni 2009 geändert hatte, konnte über die Hälfte der bis dahin abgelehnten Anträge doch noch bewilligt werden. Allerdings konnten diese Renten wegen der im 12 Dr. Herbert Rische verabschiedet Dr. Herbert Rische, langjähriger Präsident der Deutschen Rentenversiche rung Bund, trat am 1. April 2014 in den Ruhestand. Am 24. Juni wurde er im Potsdamer Nikolaisaal mit einem Festakt in Gegenwart von 300 geladenen Gästen verabschiedet. Am 16. Dezember 2014 erhielt er von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundes republik Deutschland. Mit dieser Auszeichnung werden die Verdienste Risches für das Alterssicherungssystem in Deutschland gewürdigt. Zeit seines Berufslebens trat er für ein umfassendes und ausgewogenes Alterssiche rungssystem in Deutschland ein. Rische war zunächst seit 1978 beim Verband Deutscher Rentenversiche rungsträger (VDR) tätig, wechselte dann 1988 zur Bundesversicherungs anstalt für Angestellte (BfA), deren Präsident er 1991 wurde. Seit 2005 stand Rische dann an der Spitze der Deutschen Rentenversicherung Bund. 13 Jahresrückblick 2 Vorwort 4 Jahresrückblick 16 125 Jahre Rentenversicherung 22 Geschäftsverlauf 76 Schlüsselzahlen und Trends 84Rentenversicherungsträger Dr. Herbert Rische blickte während des Festakts zurück auf sein Berufsleben und dankte allen Anwesenden für das gemeinsame Wirken. Neuer Präsident Dr. Axel Reimann im Amt Am 1. April 2014 trat Dr. Axel Reimann sein neues Amt als Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund an. Gewählt wurde er von der Bundes vertreterversammlung bereits im Dezember 2013. Reimann studierte Mathe matik und Wirtschaftswissenschaften und trat 1983 in den Dienst der Bun desversicherungsanstalt für Angestellte (BfA). 1999 wechselte er zum Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) in Frankfurt am Main und wurde dessen stellvertretender Geschäftsführer. Seit 2005 ist Reimann Mitglied des Direktoriums der Deutschen Rentenversicherung Bund. Gundula Roßbach neues Direktoriumsmitglied Seit 1. April 2014 ist Gundula Roßbach Mitglied des Direktoriums der Deut schen Rentenversicherung Bund. Die Bundesvertreterversammlung wählte sie im Juni 2013 in dieses Amt. Nach einer Tätigkeit bei einem kommu nalen Spitzenverband war sie bei der Deutschen Rentenversicherung Bund beschäftigt, zuletzt als Abteilungsleiterin des Prüfdienstes. 2006 wurde Roß bach zur stellvertretenden Geschäftsführerin und 2009 zur Geschäftsführe rin der Deutschen Rentenversicherung BerlinBrandenburg gewählt. Ausgezeichnet: die bisherigen Vorsitzenden der Bundesvertreterversammlung Martin Hoppenrath (Fünfter von links) und Rainer Bliesener (Vierter von rechts); mit dabei Direktor Herbert Schillinger, Präsident Dr. Axel Reimann, die alternierende Vorsitzende der Bundesvertreter versammlung Valerie Holsboer, die alternierenden Vorsitzenden des Bundesvorstands Alexander Gunkel und Annelie Buntenbach, der alternierende Vorsitzende der Bundesvertreterversammlung Nikolaus Landgraf und Direktorin Gundula Roßbach (von links nach rechts). ber 2014 aus. Als Dank für ihre besonderen Verdienste für die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland wurde ihnen im Rahmen der Bundes vertreterversammlung 2014 in Berlin die Verdienstmedaille der Deutschen Rentenversicherung verliehen. Als neue alternierende Vorsitzende für die Arbeitgeberseite wählte die Bundesvertreterversammlung Valerie Holsboer. Für die Arbeitnehmerseite wurde Nikolaus Landgraf als neuer alternie render Vorsitzender gewählt. Wechsel im Vorsitz der Bundesvertreterversammlung Aus ihren Ämtern als alternierende Vorsitzende der Bundesvertreterver sammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund schieden Martin Hop penrath zum 30. September 2014 und Rainer Bliesener zum 30. Novem 14 15 125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung 2 4 16 22 76 84 Die gesetzliche Rentenversicherung feiert ihren 125. Geburtstag Mit einem Festakt im Berliner Abgeordnetenhaus beging die gesetzliche Rentenversicherung am 2. Dezember 2014 ihren historischen Geburtstag. Neben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nahmen zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an der Feierstunde teil. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger 1889 2014 Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hob in ihrer Festrede die Erfolge der Rentenversicherung hervor und würdigte die Leistungen der Mitarbeiter. Die Bundeskanzlerin würdigte die Rentenversicherung in ihrer Festrede vor den mehr als 400 Gästen als tragende Säule des Sozialstaats. „Die ge setzliche Rentenversicherung ist und bleibt ein prägendes Zeichen unseres lebendigen Sozialstaats“, sagte sie. Die Kanzlerin zeigte sich überzeugt, dass die Reformen der vergangenen Jahre wesentlich dazu beigetragen haben, die gesetzliche Rente „auch in Zukunft auf ein solides Fundament zu stellen“. Merkel: „Tragende Säule des Sozialstaats“ Annelie Buntenbach, Bundesvorstandsvorsitzende der Deutschen Renten versicherung Bund, hob in ihrer Rede die Bedeutung der Selbstverwaltung hervor, die die Institution seit Anbeginn geprägt und zu einem eigenstän digen Akteur gemacht habe. Die gesetzliche Rentenversicherung stehe für Kontinuität und Anpassungsfähigkeit. Sie hat „den Menschen die Sicherheit gegeben, nach einem langen Arbeitsleben eine ausreichende Versorgung er warten zu können“. Dies auch in Zukunft zu garantieren, sei eine Dauer aufgabe für Politik, Rentenversicherung und Selbstverwaltung. 17 125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung Annelie Buntenbach betont die Bedeutung der Selbstverwaltung. Valerie Holsboer sieht die gesetzliche Rente als Garant der Alterssicherung. Prof. Dr. Michael Stolleis blickt zurück auf 125 Jahre Sozialgeschichte. Der Rechtshistoriker Prof. Dr. Michael Stolleis bezeichnete die Geschichte der gesetzlichen Rentenversicherung als permanentes Ringen um die Balance zwischen sozialer Gerechtigkeit, volkswirtschaftlicher Produktivität und de mografischer Entwicklung. Dies erfordere immer wieder neue gesamtgesell schaftliche Lösungen. Wenn es die Rentenversicherung nicht gäbe, müsste sie laut Stolleis „erfunden werden“. Verlässlicher Garant der Alterssicherung 18 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Rund 400 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Selbstverwaltung nahmen am Festakt im Berliner Abgeordnetenhaus teil. Für die Vorsitzende der Bundesvertreterversammlung, Valerie Holsboer, er wies sich die gesetzliche Rentenversicherung über 125 Jahre bis heute als verlässlicher Garant für die Alterssicherung der Menschen in unserem Land. „Eine Institution, die nicht den Rückhalt ihrer Kunden hat, wird nicht lange bestehen können. Insofern ist die Tatsache, dass die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland nun bereits zwei Jahrhundertwechsel erlebt hat, auch als Beleg für das erfolgreiche Wirken dieser Institution zu werten.“ 19 125 Jahre gesetzliche Rentenversicherung 125 Jahre auf einen Blick > 1953 Es begann mit der „Kaiserlichen Botschaft“ 1881. Die politische Führung reagierte auf die Proteste der Arbeiter gegen ihre erbärmlichen Lebensumstände. Gesetze zu ihrem Schutz bei Krankheit, Unfall, Invalidität und im Alter sollten für sozialen Frieden sorgen – und die Arbeiterschaft mit dem Staat versöhnen. > 1889 Das „Gesetz betreffend die Invaliditätsund Altersversicherung“ wird vom Reichstag beschlossen. Arbeitnehmer wurden erstmals gesetzlich gegen die Folgen von Invalidität und Alter abgesichert. Bereits im Jahr 1890 Gründung der Versicherungsanstalten mit Selbstverwaltung. > 1891 Die ersten Renten. Im ersten Jahr zahlten die 31 Landesversicherungsanstalten rund 127 000 Altersrenten aus. Altersrentner mussten 70 Jahre alt sein. Die Renten betrugen zwischen 107 und 191 Mark pro Jahr. > 1916 Altersgrenze für Arbeiter sinkt von 70 auf 65 Jahre. > 1918 Ende des 1. Weltkriegs. In den Nachkriegswirren werden die Renten weitergezahlt. > 1923 Vermögensverluste durch Hyperinflation. > 1929 Weltwirtschaftskrise. Trotz Massen arbeitslosigkeit bekommen Rentner ihre Bezüge. Beim Börsencrash vom 24. Oktober („Schwarzer Freitag“) sinken die Börsenkurse um 10 Prozent. > 1934 Abschaffung der Selbstverwaltung im NS-Staat: „Führerprinzip“ auch in der Sozialversicherung. > 1942 Neu: Witwenrente für Geschiedene. > 1945 Ende des 2. Weltkriegs. Rentenver sicherung zahlt Leistungen in schwieriger Zeit. > 1947 > 1892 Einheitsversicherung in der sowjetischen Zone. Die ersten Kuren. > 1895 Rentenversicherung eröffnet ihr erstes eigenes Genesungshaus (Königsberg bei Goslar). > 1911 Reichsversicherungsordnung fasst Sozialversicherungsgesetze zusammen; Einführung der Witwenrente. > 1913 Versicherung für Angestellte. Neben Arbeitern und Beamten entstand Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue Gruppe von Erwerbstätigen – die Angestellten. Auch sie verlangten nach sozialer Absicherung. Altersrente gab es mit 65 Jahren. 20 2 4 16 22 76 84 > 1948 Wiederaufbau und Währungsreform. Das Land zerstört, die Wirtschaft am Boden, Millionen Flüchtlinge und Vertriebene. Bei der Währungsreform 1948 wurden die Renten 1:1 auf die neue DM umgestellt. Sparguthaben gingen dagegen zu 90 Prozent verloren. Erste Wahlen zur Selbstverwaltung bei Sozialversicherungsträgern in Westdeutschland. > 1957 Rente wird zum Lohnersatz, gleiches Recht für alle. Die wichtigste Reform seit Bestehen der Rentenversicherung. Die Renten wurden auf ein Mehrfaches aufgestockt und an die Lohnentwicklung gekoppelt (Dynamisierung der Renten). Erstmals sicherten sie so den Lebensstandard im Alter. Von nun an galt gleiches Recht für Arbeiter und Angestellte. > 1971 Einführung der Freiwilligen Zusatz versicherung in der DDR. > 1972 Einführung flexibler Altersgrenzen in der Bundesrepublik Deutschland. > 1986 Einführung der Kindererziehungszeiten und Neuordnung der Hinterbliebenenrenten. > 1989 Fall der Mauer. Die Sozialversicherungen in Ost und West gingen 40 Jahre getrennte Wege. Die Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR trat am 1. Juli 1990 aufgrund eines Staatsvertrags in Kraft, der am 18. Mai 1990 unterzeichnet wurde. Damit bekamen Millionen Rentner in den neuen Bundesländern ihre Rente in DM ausgezahlt. Am 31. August 1990 wurde der Einigungsvertrag geschlossen. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland wurde am 3. Oktober 1990 die deutsche Einheit vollzogen. Die Integration des Rentensystems ist einer der Erfolgsfaktoren für die Wiedervereinigung – und war nur durch das Umlageverfahren möglich. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger > 1991 Erneute Gründung von Landesver sicherungsanstalten in den neuen Bundesländern. Mit dem Rentenüberleitungsgesetz vom 25. Juli 1991 wurden die Ansprüche, die in Zusatzund Versorgungssystemen der DDR erworben wurden, in die Rentenversicherung überführt. > 1992 Erste große Reform wegen „demografischer Entwicklung“, auch Leistungsver besserungen, Ausweitung der Kindererziehungszeiten. Allerdings überwiegen Kürzungen, denn es werden Rentenabschläge sowie die Anhebung der Altersgrenzen beschlossen. > 1996 Die Ausgaben für Rehaleistungen werden begrenzt. > 2001 Paradigmenwechsel in der Alters sicherung: Die gesetzliche Rente soll nicht mehr allein Lebensstandard sichernd sein. Zusammen mit der betrieblichen Vorsorge und der Riester-Rente soll die Altersvorsorge künftig auf drei Säulen beruhen. > 2005 Organisationsreform. Zwischen Arbeitern und Angestellten wird nicht mehr unterschieden. Das Rentenrecht war schon vorher für beide Gruppen gleich. Seitdem treten alle Rentenversicherungsträger unter dem gemeinsamen Dach der Deutschen Rentenversicherung auf. > 2007 Schrittweise Anhebung der Altersgrenzen auf das 67. Lebensjahr ab 2012 beschlossen. > 2014 Rentenpaket mit besserer Berücksichtigung der Kindererziehungszeiten für Geburten vor 1992 und Einführung einer abschlagsfreien Rente mit 63 nach 45 Versicherungsjahren. 21 Geschäftsverlauf Finanzen Finanzlage weiterhin gut Trotz der weiterhin zugespitzten Lage im europäischen Währungsraum sind die Pflichtbeiträge im Vergleich zum Vorjahr bei gleichem Beitragssatz um 4 Prozent gestiegen. Ein robuster Arbeitsmarkt und ein Anstieg der Löhne sind dafür hauptsächlich die Ursache. 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Robuster Arbeitsmarkt und steigende Löhne Bundesvorstandsvorsitzende Annelie Buntenbach berichtet auf der Bundesvertreter versammlung am 3. Dezember 2014 über die gute Finanzlage. Beitragseinnahmen um mehr als drei Prozent gestiegen Die Beitragseinnahmen der allgemeinen Rentenversicherung insgesamt er höhten sich um 7,3 Milliarden Euro auf 200,9 Milliarden Euro. Dabei lagen die Pflichtbeiträge um 6,9 Milliarden Euro über denen des Vorjahres. Das entspricht einer Steigerung von 4 Prozent. Die Beiträge für Leistungsemp fänger der Bundesagentur für Arbeit lagen mit 3,6 Milliarden Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahres. 23 Geschäftsverlauf | Finanzen 2 4 16 22 76 84 Insgesamt betrachtet verteilen sich die Beitragseinnahmen des Jahres 2014 wie folgt: > > > > > > 181,7 Milliarden Euro (90,4 Prozent) waren Pflichtbeiträge einschließ lich der Beiträge für geringfügig Beschäftigte, 11,9 Milliarden Euro (5,9 Prozent) Beiträge für Kindererziehungszeiten, 3,6 Milliarden Euro (1,8 Prozent) Beiträge der Bundesagentur für Arbeit für ihre Empfänger von Lohnersatzleistungen, 2,3 Milliarden Euro (1,1 Prozent) Beiträge der Krankenversicherung für Empfänger von Krankengeld und ähnlichen Leistungen, 1 Milliarde Euro (0,5 Prozent) Beiträge der Pflegeversicherung für pfle gende Personen und 0,5 Milliarden Euro (0,2 Prozent) freiwillige Beiträge. Allgemeiner Bundeszuschuss auf knapp 40 Milliarden Euro gestiegen Der allgemeine Bundeszuschuss zur allgemeinen Rentenversicherung ist 2014 gegenüber dem Vorjahr auf 39,8 Milliarden Euro gestiegen. Er fiel aber we gen des Haushaltsbegleitgesetzes 2013 im letzten Jahr um 1,25 Milliarden Euro geringer aus. Bei gleichem Beitragssatz hat das Lohnwachstum letztlich zum Anstieg des Zuschusses beigetragen. Als Folge der Anhebung des Bei tragssatzes für Beiträge aus geringfügiger Beschäftigung im Jahr 2006 ist der allgemeine Bundeszuschuss 2014 erneut um 340 Millionen Euro gekürzt worden. Der zusätzliche Bundeszuschuss für 2014 betrug rund 10,3 Milliarden Euro. Er wird aus dem Aufkommen der Mehrwertsteuer gezahlt. Hinzu kam ein Erhöhungsbetrag zum zusätzlichen Bundeszuschuss von rund 11,3 Milliar den Euro aus Mitteln der Ökosteuer. Insgesamt summierten sich somit die Bundeszuschüsse auf 61,4 Milliarden Euro. Einnahmen aus Beiträgen und Bundeszuschüssen sowie Ausgaben für Renten und KVdR der allgemeinen Rentenversicherung In Millionen Euro (in Klammern: Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent) 2014 2013 2012 200 938 (+3,8) 193 576 (+0,4) 192 889 Allgemeiner Bundeszuschuss 39 828 (+2,5) 38 863 (–2,6) 39 895 Zusätzlicher Bundeszuschuss 21 552 20 990 20 123 Beitragseinnahmen1), 2) Rentenausgaben KVdR-Aufwendungen 225 666 (+3,0) 219 084 (+1,4) 215 999 15 967 (+2,9) 15 522 (+1,6) 15 281 1) Im jeweiligen Kalenderjahr vereinnahmte Beträge. 2) Beitragssatz zur allgemeinen Rentenversicherung ab 1. Januar 2012 = 19,6 Prozent, ab 1. Januar 2013 = 18,9 Prozent, ab 1. Januar 2014 = 18,9 Prozent. 24 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Rentenerhöhung 2014 in Ost und West erneut unterschiedlich Nach der stark unterschiedlichen Rentenerhöhung in den alten und neu en Bundesländern im Vorjahr wurden die Renten auch 2014 erneut unter schiedlich angepasst: diesmal mit einem knappen Prozentpunkt Differenz. Maßgeblich für die Ermittlung der Veränderung des aktuellen Rentenwertes und damit der Anpassung der Renten sind die Faktoren Lohnentwicklung, Beitragssatzfaktor und Nachhaltigkeitsfaktor. Während in Ostdeutschland der Ausgleichsbedarf wegen zuvor unterbliebener Rentenkürzungen mit der Anpassung 2012 vollständig abgebaut wurde, verblieb im Westen Deutsch lands nach der vorjährigen Anpassung noch ein Ausgleichsbedarf von 0,46 Prozentpunkten. Grund für die erneut stärkere Anhebung im Osten war zudem, dass die bei tragspflichtigen Entgelte der Versicherten in den alten Bundesländern deut lich weniger stark gestiegen waren als in den neuen Bundesländern. Letzt lich erhöhte sich der aktuelle Rentenwert West um 1,67 Prozent. Der aktuelle Rentenwert Ost stieg um 2,53 Prozent. Der Ausgleichsbedarf ist auch in den alten Bundesländern damit vollständig abgebaut. Ausgleichsbedarf auch im Westen komplett abgebaut Rentenausgaben um fast 7 Milliarden Euro gestiegen Die Rentenausgaben der allgemeinen Rentenversicherung stiegen 2014 um rund 6,6 Milliarden Euro auf 225,7 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs um 3 Prozent ergibt sich hauptsächlich aus den im zweiten Halbjahr 2014 wirk sam gewordenen Leistungen durch das RVLeistungsverbesserungsgesetz. Rentenanpassungen und strukturelle Veränderungen im Rentenbestand haben jedoch auch dazu beigetragen – wenngleich in geringerem Umfang. Ab 1. Juli 2014 erhöhten sich die Rentenausgaben durch die Mehrkosten der „Mütterrente“, der abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren und durch die Anrechnung von zwei zusätzlichen Jahren bei der Zurechnungszeit für Erwerbsminderungsrenten. Mit den Renten eng verknüpft sind die Aufwendungen für die Krankenversi cherung der Rentner. Sie erhöhten sich um 500 Millionen Euro auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2014 waren wiederum 15,5 Prozent der Rente an den Gesundheitsfonds abzuführen, der auf die Rentenversicherung ent fallende Anteil lag bei 7,3 Prozent. Die Rentner haben – wie die Arbeitneh mer auch – 0,9 Prozentpunkte mehr als die Hälfte selbst zu tragen. Fast 17 Milliarden Euro für Krankenversicherung der Rentner Nähere Einzelheiten zu den Einnahmen und Ausgaben geben die Tabellen auf Seite 28. Nachhaltigkeitsrücklage auf Rekordniveau Insgesamt hat die allgemeine Rentenversicherung nach den vorläufigen Rechnungsergebnissen das Jahr 2014 trotz der Mehrkosten durch das RVLeistungsverbesserungsgesetz mit einem Einnahmeüberschuss von 3,2 Milliarden Euro abgeschlossen. Dies ist auf die Beibehaltung des Beitrags satzes zurückzuführen. 25 Geschäftsverlauf | Finanzen Entwicklung der Schwankungsreserve/Nachhaltigkeitsrücklage 2 4 16 22 76 84 Verwaltungs- und Verfahrenskosten weiterhin niedrig Der Anteil der Verwaltungs und Verfahrenskosten an den Gesamtausgaben der Deutschen Rentenversicherung betrug 1,4 Prozent. Die Rentenver sicherungsträger konnten durch sparsame und effiziente Mittelverwen dung auch im Jahr 2014 erreichen, dass ihr jeweiliger Budgetrahmen für Verwaltungsausgaben eingehalten oder sogar deutlich unterschritten wurde. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Effiziente Mittelverwendung Der Überschuss spiegelt sich in der Nachhaltigkeitsrücklage wider. Da das Verwaltungsvermögen leicht gestiegen ist und sich das sonstige Reinver mögen um 0,2 Milliarden Euro verminderte, erhöhte sich die Nachhaltig keitsrücklage um insgesamt rund 3 Milliarden Euro auf die Rekordhöhe von 35 Milliarden Euro. Sie entsprach damit etwa 1,9 Monatsausgaben. Die Mindestrücklage in Höhe von 0,2 Monatsausgaben, das sind rund 3,7 Milliar den Euro, wurde Ende 2014 um 31,3 Milliarden Euro überschritten. Die hohe Rücklage und die voraussichtliche Finanzentwicklung ermöglichten nach den gesetzlichen Bestimmungen eine Senkung des Beitragssatzes von 18,9 auf 18,7 Prozent zum Jahreswechsel 2014/15. Die Nachhaltigkeitsrücklage war weiterhin fast ausschließlich in Termin geldeinlagen investiert: Sämtliche Einlagen waren damit über die Einlagen sicherungssysteme der Kreditinstitute abgesichert. Die Anlagearten des Bar und Anlagevermögens der allgemeinen Rentenver sicherung und der knappschaftlichen Rentenversicherung zum Jahresende 2013 sowie erste vorläufige Ergebnisse zum Jahresende 2014 sind aus der Tabelle auf Seite 29 zu ersehen. Liquide Mittel um 3,3 Milliarden Euro erhöht Am Jahresende 2014 verfügten die Träger der allgemeinen Rentenver sicherung über 36,2 Milliarden Euro an liquiden Mitteln. Dies entsprach rund 1,98 Monatsausgaben. Ein Jahr zuvor hatten die liquiden Mittel rund 32,9 Milliarden Euro oder 1,85 Monatsausgaben betragen. Das entspricht einem Zuwachs um rund 3,3 Milliarden Euro. Rechnungsergebnisse der Rentenversicherung Die Rechnungsergebnisse für das Jahr 2013 und die vorläufigen Rechnungs ergebnisse für das Jahr 2014 in der allgemeinen Rentenversicherung sowie in der knappschaftlichen Rentenversicherung sind für das gesamte Bundes gebiet in den Tabellen auf Seite 28 enthalten. 26 27 Geschäftsverlauf | Finanzen 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Einnahmen 2013 und 20141) (gesamtes Bundesgebiet) Das Bar- und Anlagevermögen der Rentenversicherungen am Ende der Jahre 2013 und 20141) In Millionen Euro In Millionen Euro Allgemeine RV RV insgesamt2) KnRV Vermögensarten 2014 2013 2014 2013 2014 2013 201 647 194 334 200 938 193 576 709 758 1. Barmittel und Giroguthaben Bundeszuschüsse 45 149 44 285 39 828 38 863 5 321 5 423 2. Einlagen bei Kreditinstituten Zusätzliche Bundeszuschüsse 21 522 20 990 21 522 20 990 770 764 757 750 13 13 Beitragseinnahmen Erstattungen Allgemeine RV2) KnRV 2014 2013 2014 2013 2014 2013 667 1 398 653 1 384 14 14 32 882 28 430 32 247 27 809 635 621 1 796 2 280 1 796 2 280 – – 25 25 25 25 – – 35 370 32 133 34 721 31 498 649 635 1 496 1 396 1 496 1 396 – – – – – – – – 273 244 238 220 35 24 mit vereinbarter Laufzeit oder mit Kündigungsfrist bis zu 12 Monaten 3. Schuldverschreibungen mit einer Ausgleichszahlungen zwischen allgemeiner RV und KnRV Laufzeit bis zu 12 Monaten 208 213 8 880 8 682 Vermögenserträge 105 102 102 99 3 3 4. Anteile an Wertpapier-Spezialfonds Sonstige Einnahmen 197 194 197 193 – 1 Vorhandene liquide Mittel insgesamt 269 390 260 669 263 552 254 683 14 926 14 881 (Summe 1. bis 4.) Einnahmen insgesamt RV insgesamt2) 5. Schuldbuchforderungen, Schuld verschreibungen und Anleihen (einschl. 1) Vorläufige Rechnungsergebnisse. 2) Ohne Ausgleichszahlungen zwischen den einzelnen Rentenversicherungszweigen. unverzinslicher Schatzanweisungen) 6. Darlehen 7. Grundpfandrechte, Grundstücke, Ausgaben 2013 und 20141) (gesamtes Bundesgebiet) Versorgungsrücklage und Beteiligungen 8. Sonstige Forderungen – – – – – – 9. Schuldverpflichtungen – – – – – – 198 10. Verwahrungen In Millionen Euro RV insgesamt2) Allgemeine RV KnRV 1 357 1 206 1 154 1 008 203 11. Versorgungsrücklage 174 139 139 115 35 24 12. Sonstige Verpflichtungen 564 465 118 28 446 437 35 044 31 963 35 044 31 963 – – 4 420 4 407 4 267 4 250 153 157 39 464 36 370 39 311 36 213 153 157 Nachhaltigkeitsrücklage – für die KnRV Rücklagevermögen nach § 293 SGB VI Rentenausgaben Beiträge und Zuschüsse zur KVdR Leistungen zur Teilhabe 2014 2013 2014 2013 2014 2013 238 905 232 297 225 666 219 084 13 239 13 212 16 936 16 488 15 967 15 522 969 967 5 941 5 658 5 820 5 533 121 125 Ausgleichszahlungen zwischen allgemeiner RV und KnRV Beitragserstattungen Verwaltungs- und Verfahrenskosten 8 880 8 682 208 213 90 97 90 97 0 0 3 823 3 737 3 710 3 627 113 109 Kindererziehungsleistungen 142 127 139 124 3 3 Sonstige Ausgaben 366 367 93 115 273 252 Ausgaben insgesamt 266 203 258 770 260 365 252 784 14 926 14 881 Einnahmeüberschuss 3 187 1 898 3 187 1 898 0 0 1) Vorläufige Rechnungsergebnisse. 2) Ohne Ausgleichszahlungen zwischen den einzelnen Rentenversicherungszweigen. 28 (Summe 1. bis 8. abzüglich 9. bis 12.) Verwaltungsvermögen Bar- und Anlagevermögen 1) Vorläufige Rechnungsergebnisse. 2) Ohne Forderungen/Verpflichtungen zwischen den einzelnen RV-Trägern. 29 Versicherung und Beitrag Auch Deutschland nun mit allgemeinem Mindestlohn Am 15. August 2014 wurde das Mindestlohngesetz im Bundesgesetzblatt verkündet. Mit ihm gilt seit dem 1. Januar 2015 in Deutschland ein allgemei ner Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro brutto pro Stunde. Die Behörden der Zollverwaltung sind für die Prüfung zuständig. Die Rechte und Pflichten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit werden damit auf die gesamte deutsche Wirt schaft ausgeweitet. Bisher prüfte sie lediglich, ob Mindestlohnregelungen in bestimmten Wirtschaftsbranchen, die im ArbeitnehmerEntsendegesetz ge nannt sind, eingehalten wurden. Das Mindestlohngesetz hat auch Einfluss auf die Prüftätigkeit der Rentenversicherungsträger: Diese haben zu kontrol lieren, ob Beiträge wenigstens aus dem gesetzlichen Mindestlohnanspruch gezahlt wurden. 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger spruch auf teilweise Freistellung für bis zu 24 Monate, wenn die Beschäfti gung wöchentlich noch mindestens 15 Stunden ausgeübt wird. Das ausfal lende Arbeitsentgelt kann durch ein zinsloses Darlehen ausgeglichen werden, für das keine Sozialversicherungsbeiträge anfallen. Eine Freistellung ist auch möglich, wenn Familienangehörige in der letzten Lebensphase begleitet und pflegebedürftige minderjährige Kinder im eigenen Zuhause oder in einer außerhäuslichen Einrichtung betreut werden. Künstlersozialabgabe künftig Teil jeder Arbeitgeberprüfung Am 4. August 2014 wurde das Künstlersozialabgabestabilisierungsgesetz im Bundesgesetzblatt verkündet. Es trat am 1. Januar 2015 in Kraft. Damit ging eine jahrelange Diskussion um das „Wieviel“ bei der Prüfung der Künstler sozialabgabe zu Ende. Ab 2015 kommt jeder Arbeitgeber alle vier Jahre entweder im Rahmen einer Prüfung oder einer Beratung mit dem Thema „Künstlersozialversicherung“ in Berührung. Etwa die Hälfte aller Arbeitge ber – das sind jährlich etwa 410 000 – wird geprüft. Die andere Hälfte – ins gesamt etwa 390 000 jährlich – wird zwar nicht geprüft, aber zur Künstler sozialabgabepflicht beraten. Diese Beratung soll den Arbeitgeber für eine etwaige Abgabepflicht sensibilisieren. Mit seiner Unterschrift verpflichtet er sich, der Künstlersozialkasse abgabepflichtige Entgelte an selbständige Künst ler und Publizisten zu melden. Er unterwirft sich damit unter Umständen einer längeren Verjährungsfrist als üblich. Wer die Bestätigung nicht leistet, wird unverzüglich geprüft. Mindestlohn in Deutschland: Ab 2015 bekommen Arbeitnehmer 8,50 Euro pro Stunde. Pflegekasse zahlt auch Beiträge zur Rentenversicherung 30 Familie und Beruf für Pflege besser vereinbar Das Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf wur de am 31. Dezember 2014 im Bundesgesetzblatt verkündet. Arbeitnehmer können sich ab dem 1. Januar 2015 bis zu zehn Tage im Jahr von der Arbeit freistellen lassen, wenn sie kurzfristig die Pflege eines nahen Angehörigen organisieren müssen. Durch das Gesetz wird das während der Freistellung ausgefallene Arbeitsentgelt durch ein Pflegeunterstützungsgeld der Pflege kasse beziehungsweise der Pflegeversicherung des pflegebedürftigen Ange hörigen ausgeglichen. Diese zahlt neben dem Pflegeunterstützungsgeld in der Zeit der Arbeitsfreistellung für den Beschäftigten auch Beiträge zur Renten, Kranken und Arbeitslosenversicherung. Zudem wird ein Rechtsanspruch auf Familienpflegezeit eingeführt: Beschäftigte, die einen pflegebedürftigen nahen Angehörigen in häuslicher Umgebung pflegen, erhalten einen An Direktorin Gundula Roßbach berichtet auf einer Informationsveranstaltung über die Neuregelung der Prüfungen durch das Künstlersozialabgabestabilisierungsgesetz. 31 Geschäftsverlauf | Versicherung und Beitrag Neue Krankenversicherungsbeiträge für Rentner umgesetzt Zum 1. Januar 2015 wurde der allgemeine Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung von 15,5 auf 14,6 Prozent gesenkt. Aufgrund gesetz licher Vorgaben werden die Krankenversicherungsbeiträge aus Renten jedoch erst zeitversetzt ab März 2015 nach dem neuen allgemeinen Bei tragssatz berechnet. Daneben haben Krankenkassen die Möglichkeit, einen kassenindividuellen Zusatzbeitragssatz festzulegen. Alle Krankenkassen haben hiervon Gebrauch gemacht. Ihre Zusatzbeitragssätze liegen zwischen 0,0 und 1,3 Prozent. Auch die Zusatzbeiträge werden für Rentner zeitver setzt erst zwei Monate später berücksichtigt. Rechtzeitige Vorbereitung auf geänderte Krankenversicherungsbeiträge Die Rentenversicherungsträger haben bereits in der ersten Jahreshälfte 2014 mit den vorbereitenden Arbeiten zur Umsetzung des Gesetzes begonnen. Festgelegt wurde auch, dass die Rentner mit der Überweisung ihrer Rente auf dem Kontoauszug ihrer Bank über die geänderte Höhe der Krankenkas senbeiträge informiert werden. Nur in wenigen Ausnahmefällen erhielten sie vom Rentenversicherungsträger einen separaten schriftlichen Bescheid. 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger fordert. Bei den Prüfungen im Auftrag der Unfallversicherung ergaben sich positive Entgeltdifferenzen in Höhe von 5,3 Milliarden Euro und negative Entgeltdifferenzen in Höhe von rund 3,1 Milliarden Euro. Nachversicherung für Bundeswehrangehörige verbessert Das BundeswehrAttraktivitätssteigerungsgesetz enthält verschiedene Rege lungen für Bundeswehrangehörige, zum Beispiel zu verbesserten Arbeitsbe dingungen, zur Dienstgestaltung sowie Verbesserungen bei der Altersversor gung für Soldaten auf Zeit. Sie sollen künftig nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bei ihrer sozialen Absicherung keine Nachteile gegen über zivilen Beschäftigten haben. Deshalb werden sie in der gesetzlichen Rentenversicherung besser nachversichert. Künftig werden die tatsächlichen Dienstbezüge im Rahmen der Nachver sicherung angehoben. Die Bundeswehr zahlt also höhere Nachversiche rungsbeiträge an die Rentenversicherung. Das soll im System der gesetz lichen Rentenversicherung einen Ausgleich für die fehlende betriebliche Altersversorgung der Soldaten auf Zeit schaffen. Die höheren Nachversiche rungsbeiträge führen zu höheren Rentenanwartschaften. Rechnerische Anhebung von Dienstbezügen Die Deutsche Rentenversicherung zahlte 2014 insgesamt 16,9 Milliarden Euro zur Krankenversicherung der Rentner. Betriebsprüfungen durchgeführt Auch 2014 ist die Rentenversicherung ihrer Aufgabe nachgekommen, die Betriebe im Turnus von mindestens vier Jahren auf die Einhaltung ihrer Beitrags und Meldeverpflichtungen in der Sozialversicherung zu prüfen. 765 Millionen Euro nachgefordert 32 Rund 765 Millionen Euro an Beiträgen und Umlagen wurden nacherhoben, den Arbeitgebern und Arbeitnehmern wurden aber auch rund 85,2 Millio nen Euro gutgeschrieben. Daneben wurden Säumniszuschläge in Höhe von 182,2 Millionen Euro geltend gemacht. Außerdem haben die Rentenver sicherungsträger rund 16,4 Millionen Euro an Künstlersozialabgaben einge 33 Rente 2 4 16 22 76 84 Rentenpaket bringt umfangreiche Leistungsverbesserungen Das am 1. Juli 2014 in Kraft getretene Gesetz über Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Rentenversicherung (RVLeistungsverbesserungsgesetz) hat die Deutsche Rentenversicherung zügig umgesetzt. Höhere „Mütterrente“ für vor 1992 geborene Kinder Die Erziehungsleistung von Müttern oder Vätern, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, wird seit dem 1. Juli 2014 grundsätzlich nicht mehr mit einem, sondern mit bis zu zwei Jahren Kindererziehungszeit pro Kind ho noriert. Wer am 30. Juni 2014 schon eine Rente bezogen hat, erhielt einen entsprechenden Zuschlag. Mehr Rente für über neun Millionen Mütter und Väter Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Abschlagsfreie Rente ab 63 für vor 1953 geborene Versicherte Wer über 45 Jahre mit Beitrags oder Berücksichtigungszeiten verfügt, kann seit dem 1. Juli 2014 in einem Übergangszeitraum bereits mit 63 Jahren abschlagsfrei in Altersrente gehen. Das gilt jedoch nur für Geburtsjahrgänge bis 1952. Für ab 1953 geborene Versicherte wird die Altersgrenze schrittweise um zwei Monate jährlich wieder angehoben. Versicherte, die 1964 oder später geboren wurden, können die Altersrente für besonders langjährig Ver sicherte frühestens wieder – wie bisher – ab Vollendung des 65. Lebensjahres erhalten. Altersgrenzen für die abschlagsfreie Rente Die technische Umsetzung der „Mütterrente“ erforderte einen erheblichen Aufwand bei den Rentenversicherungsträgern. Trotzdem konnte die neue „Mütterrente“ bei allen Neurentnern pünktlich zum 1. Juli 2014 berücksich tigt werden. Die etwa 9,5 Millionen betroffenen Bestandsrentner erhielten ihre neuen Bescheide und entsprechende Nachzahlungen im Verlauf des zweiten Halbjahres 2014. Für die Versicherten mit vor 1992 geborenen Kindern, die noch keinen Rentenanspruch haben, wurden in der zweiten Jahreshälfte in den Versicherungskonten die zusätzlichen Kindererziehungs zeiten gespeichert und dazu ein entsprechender Bescheid versandt. Über das bisherige Recht hinausgehend werden für die erforderliche Warte zeit von 45 Jahren nun auch Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld berück sichtigt. Zeiten des Bezugs von Arbeitslosenhilfe und Arbeitslosengeld II wer den auch weiterhin nicht angerechnet. Um die Zahl von Frühberentungen zu begrenzen, werden Zeiten des Bezugs von Arbeitslosengeld in den letzten zwei Jahren vor Rentenbeginn nicht berücksichtigt. Etwas anderes gilt, wenn die Arbeitslosigkeit durch Insolvenz oder vollständige Geschäftsaufgabe des Arbeitgebers bedingt ist. Neu ist zudem, dass die Wartezeit auch mit freiwil ligen Beiträgen erfüllt werden kann, wenn mindestens 18 Jahre mit Pflicht beiträgen für eine versicherte Beschäftigung oder Tätigkeit vorliegen. Die Rentenversicherungsträger haben die Änderungen innerhalb weniger Wochen programmtechnisch umgesetzt, so dass die Rentenanträge pünktlich ab dem 1. Juli 2014 bearbeitet werden konnten. Ab Juli 2014 erhalten Mütter oder Väter für vor 1992 geborene Kinder mehr Rente. 34 35 Geschäftsverlauf | Rente Zurechnungszeit um zwei Jahre verlängert Erwerbsminderungsrenten ebenfalls verbessert Auch Erwerbsgeminderte profitieren vom RVLeistungsverbesserungsgesetz. Bei einem Rentenbeginn ab 1. Juli 2014 werden sie im Rahmen der Ren tenberechnung so gestellt, als hätten sie bis zur Vollendung des 62. Lebens jahres mit ihrem bisherigen Durchschnittsverdienst weitergearbeitet. Für diejenigen, die schon vor dem 1. Juli 2014 eine Erwerbsminderungsrente erhalten haben, endet diese sogenannte Zurechnungszeit weiterhin mit Voll endung des 60. Lebensjahres. Zusätzlich werden die letzten vier Jahre vor dem Eintritt der Erwerbsminderung bei einem Rentenbeginn ab Juli 2014 im Rahmen der Rentenberechnung nur noch berücksichtigt, wenn das Ein kommen zum Beispiel aufgrund des Gesundheitszustands oder aufgrund von Arbeitslosigkeit in der Zeit vor Beginn einer Erwerbsminderungsrente gerin ger geworden ist und sich dadurch negativ auf die Rentenhöhe auswirken würde. 2 4 16 22 76 84 eines Bundesfreiwilligendienstes zu zahlen, sondern für alle Freiwilligen dienste, die im Kindergeldrecht anerkannt sind. Darüber hinaus entfällt die Anrechnung des eigenen Einkommens der Waise auf die Waisenrente. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Einkommensanrechnung bei Waisenrente entfällt Diese Neuregelungen bei den Erwerbsminderungsrenten wurden ebenfalls rechtzeitig zum 1. Juli 2014 maschinell umgesetzt. Aufwendungen für Rehabilitationen Finanz-Deckel für Rehabilitationen angepasst Rückwirkend zum 1. Januar 2014 errechnet sich das Budget der Rentenver sicherungsträger für Rehabilitationsleistungen nicht mehr nur anhand der Lohnentwicklung. Es wird bis zum 31. Dezember 2050 zusätzlich durch eine sogenannte Demografiekomponente ergänzt. Damit wird die zunehmende Al terung der Gesellschaft und der damit in den nächsten Jahren einhergehende steigende Rehabilitationsbedarf berücksichtigt. Weitere Neuregelungen im RV-Leistungsverbesserungsgesetz Einkünfte kommunaler Ehrenbeamter und von Mitgliedern der Selbstver waltungsorgane, Versichertenältesten und beratern sowie Vertrauensper sonen der Sozialversicherungsträger bleiben nun aufgrund einer Übergangs regelung bis zum 30. September 2017 bei Erwerbsminderungsrenten und vorzeitigen Altersrenten als Hinzuverdienst unberücksichtigt, wenn damit kein konkreter Verdienstausfall ersetzt wird. Diese Regelung galt ursprüng lich bis zum 30. September 2015, wurde also um zwei Jahre verlängert. Arbeiten über die Regelaltersgrenze hinaus 36 An das Kindergeldrecht angepasst: Waisenrente wird für weitere Freiwilligendienste gezahlt. Zahlungseinstellungen an verschollene Rentner erleichtert Durch das Fünfte Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze können die Rentenversicherungsträger künftig die Ren tenzahlung an verschollene Rentner auch ohne gerichtliche Todesfeststellung einstellen. Damit werden mehrjährige Überzahlungen sowie aufwendige und erfolglose Rückforderungen verhindert. Außerdem können Altersteilzeitverträge auch dann noch öffentlich gefördert werden, wenn der Arbeitnehmer die abschlagsfreie Rente ab 63 in Anspruch nehmen kann. Eine weitere Regelung eröffnet Arbeitgebern und Arbeit nehmern die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis künftig einvernehmlich nach Erreichen der Regelaltersgrenze befristet zu verlängern. Das war vorher nur nach Maßgabe des Teilzeit und Befristungsgesetzes möglich. Erstattungsrecht neu geregelt Zwei Urteile des Bundessozialgerichts vom 31. Oktober 2012 (Az. B 13 R 11/11 R und B 13 R 9/12 R) haben den Gesetzgeber 2014 veranlasst, das Er stattungsrecht zu ändern. Das Bundessozialgericht hatte entschieden, dass die Träger der Grundsicherung gegen die Rentenversicherungsträger keinen Erstattungsanspruch geltend machen können, wenn zum Arbeitslosengeld II rückwirkend eine Rente wegen voller Erwerbsminderung aus medizinischen Gründen hinzutritt. Waisenrente auf weitere Freiwilligendienste ausgedehnt Durch das Fünfte Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze wird die Waisenrente für volljährige Waisen in freiwil ligen Diensten an das Kindergeldrecht angepasst. Die Waisenrente ist dann nicht nur während eines freiwilligen sozialen und ökologischen Jahres sowie Durch die gesetzliche Neuregelung wird den Trägern der Grundsicherung nun ein Erstattungsanspruch eingeräumt. Die Rentenversicherung konnte im Gesetzgebungsverfahren erreichen, dass eine Rückabwicklung bereits ge leisteter Zahlungen durch eine gesetzliche Übergangsregelung ausgeschlos sen wird. So wurden Rechtsstreitigkeiten vermieden. 37 Geschäftsverlauf | Rente Grenzbetrag erstmals seit 1981 angehoben Höhere Grenzbeträge für die Verrechnung von Forderungen Sozialversicherungsträger können untereinander unter bestimmten Voraus setzungen Ansprüche eines Berechtigten auf Geldleistungen mit Ansprü chen gegen ihn verrechnen. Die Rentenversicherungsträger haben seit dem 1. März 2014 die Grenzbeträge für Verrechnungsersuchen anderer Sozial versicherungsträger auf 7,5 Prozent der monatlichen Bezugsgröße, gerundet auf den nächsten vollen 10EuroBetrag, angehoben. Das entspricht derzeit einem Wert von 210 Euro. Der bisherige Grenzbetrag für Verrechnungsersu chen wurde 1981 im Rahmen einer Vereinbarung der Spitzenorganisationen auf 50 Euro (100 DM) festgeschrieben. Seither galt diese Grenze unverän dert fort. Der Grenzbetrag für Vormerkungsersuchen blieb nahezu unver ändert bei einem Viertel der monatlichen Bezugsgröße. Er ist ebenfalls auf den nächsten vollen 10EuroBetrag aufzurunden. 2014 lag er bei 700 Euro. Die Zahl von Vormerkungs und Verrechnungsersuchen anderer Sozialversi cherungsträger nimmt ständig zu. Mit den neuen Grenzbeträgen ist sicher gestellt, dass die zu verrechnende Forderung höher ist als die Kosten der Rentenversicherungsträger für die Durchführung der Verrechnung. Mehr Informationen bei Erreichen der Regelaltersgrenze Versicherte, die die Mindestversicherungszeit für eine Altersrente erfüllt und kurz vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze noch keinen Antrag auf Altersrente gestellt haben, werden von der Rentenversicherung darauf hin gewiesen, dass sie eine Regelaltersrente beantragen können. Das Hinweis 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger schreiben enthält auch Angaben dazu, bis wann der Rentenantrag gestellt werden muss, um die Rente ab dem frühestmöglichen Zeitpunkt zu erhalten. Im Rahmen der Diskussion über die Flexibilisierung des Renteneintritts spielte 2014 auch die Weiterarbeit nach Erreichen der Regelaltersgrenze eine Rolle. Vor diesem Hintergrund ist das Hinweisschreiben ergänzt wor den. Die Versicherten werden jetzt auch darauf hingewiesen, dass sie die Regelaltersrente später beantragen können und ein späterer Rentenbeginn bei der Rentenberechnung mit einem Zuschlag berücksichtigt wird. Außer dem wird darüber informiert, dass sich auch aus der weiteren Zahlung von Rentenversicherungsbeiträgen ein höherer Rentenbetrag ergibt. Späterer Rentenbeginn bringt Zuschläge bei der Rente Abtretungsregelung im Tarifvertrag öffentlicher Dienst unwirksam Der Tarifvertrag öffentlicher Dienst (TVöD) sieht vor, dass Beschäftigte in Hin blick auf überzahlte Krankengeldzuschüsse ihre Ansprüche aus der gesetz lichen Rentenversicherung an den Arbeitgeber abtreten. Das Bundessozial gericht hat am 29. Januar 2014 entschieden, dass diese Abtretungsregelung unwirksam ist. Die Rentenansprüche seien bei Abschluss des Arbeitsvertrags noch nicht fällig gewesen, so dass eine Abtretung nicht in Betracht komme. Die Rentenversicherungsträger haben beschlossen, dem Urteil des Bundes sozialgerichts über den entschiedenen Einzelfall hinaus zu folgen. Hierzu ist eine verbindliche Entscheidung der Rentenversicherung getroffen worden. Wahlmöglichkeit: Die Deutsche Rentenversicherung informiert über die Möglichkeit eines späteren Rentenbeginns. 38 39 Rentenversicherung international Sozialversicherung positioniert sich zur Mehrwertsteuer Die Spitzenorganisationen der Deutschen Sozialversicherung haben sich zum Thema „Überprüfung bestehender MehrwertsteuerRechtsvorschriften zu öffentlichen Einrichtungen und Steuerbefreiungen für dem Gemeinwohl dienende Tätigkeiten“ gemeinsam positioniert. Sie äußerten sich in einer Stellungnahme im März 2014 zu der von der Europäischen Kommission dazu eingeleiteten Konsultation. 34 Milliarden Euro Entlastung durch Mehrwertsteuerbefreiung Die Deutsche Sozialversicherung plädiert für die Beibehaltung der geltenden Regelungen des Mehrwertsteuersystems. Viele Leistungen – vor allem im Ge sundheitsbereich – sind zurzeit von der Mehrwertsteuer befreit. Eine Auf hebung dieser Regelungen würde für die Deutsche Sozialversicherung bei gleichen Leistungen eine Mehrbelastung von rund 34 Milliarden Euro jähr lich bedeuten – mit steigender Tendenz. Damit müsste der Beitragssatz zur Sozialversicherung insgesamt um mehr als drei Prozentpunkte steigen. Eine Abschaffung der Mehrwertsteuerbefreiungen, Ausnahmen und reduzierten Sätze durch die Europäische Union wird daher abgelehnt. 2 4 16 22 76 84 Rentenreform mit dem deutschen Rentensystem. Der Rat empfiehlt, neue versicherungsfremde Leistungen wie die „Mütterrente“ durch Steuereinnah men zu finanzieren und mehr Anreize für einen späteren Renteneintritt zu setzen. Auch sollten aus Sicht des Rates die Alterssicherungen der zweiten und dritten Säule gestärkt werden. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Rat empfiehlt Steuerfinanzierung versicherungsfremder Leistungen Entwurf der EU-Datenschutz-Grundverordnung weiter beraten Am 12. März 2014 hat das Europäische Parlament in erster Lesung einem Entwurf der geplanten europäischen DatenschutzGrundverordnung zuge stimmt. Sie soll einen einheitlichen Rechtsrahmen für den Datenschutz in der gesamten Europäischen Union bilden und den heutigen digitalen Anfor derungen besser gerecht werden. Aus Sicht der Deutschen Sozialversiche rung muss es weiterhin zulässig sein, personenbezogene Gesundheits und Sozialdaten nach den Datenschutzbestimmungen des Sozialgesetzbuches zu verarbeiten. Die nach der Europawahl im Mai 2014 fortgeführten Verhand lungen greifen die Thematik der Datenverarbeitung durch den öffentlichen Sektor wieder auf. Die Beratungen im Rat der Europäischen Union sollen bis zum Sommer 2015 abgeschlossen sein. Zusatzrenten auch bei Arbeitgeberwechsel innerhalb der EU sichern Am 20. Mai 2014 ist die „Richtlinie über Mindestvorschriften zur Erhöhung der Mobilität von Arbeitnehmern zwischen den Mitgliedstaaten durch Ver besserung des Erwerbs und der Wahrung von Zusatzrentenansprüchen“ in Kraft getreten. Sie soll sicherstellen, dass Anwartschaften aus der betrieb lichen Altersversorgung bei Arbeitgeberwechseln innerhalb der Europä ischen Union erhalten bleiben. Die Richtlinie ist bis zum 21. Mai 2018 in innerstaatliches Recht umzusetzen. Rehabilitationsleistungen der Deutschen Rentenversicherung sind von der Mehrwertsteuer befreit. Empfehlungen zum deutschen Rentensystem Nach Erörterung durch die Staats und Regierungschefs am 27. Juni 2014 hat der Rat der Europäischen Union am 8. Juli 2014 die im Rahmen des Europäischen Semesters erarbeiteten länderspezifischen Empfehlungen end gültig gebilligt. Diese Empfehlungen dienen der Orientierung für die Finanz, Wirtschafts und Beschäftigungspolitik der EUMitgliedstaaten. Erstmals befassen sich die Empfehlungen im Hinblick auf die jüngst beschlossene 40 Neue Europäische Kommission im Amt Seit dem 1. November 2014 ist die neue Europäische Kommission im Amt. Ihr gehören 28 Kommissare an, einschließlich des Präsidenten JeanClaude Juncker und der Vizepräsidenten. Die neue Kommission ist erstmals in sieben Projektteams („Cluster“) eingeteilt, in denen ein Vizepräsident ein bestimmtes Aufgabenfeld leitet, welchem wiederum mehrere Kommissare zugeordnet sind. Jede Initiative eines Kommissars benötigt die Unterstüt zung eines Vizepräsidenten, um in das Arbeitsprogramm der Kommissi on einzufließen. Die Themenkomplexe sind unter anderem „Arbeitsplätze, Wachstum, Investition und Wettbewerbsfähigkeit“ sowie „Euro und sozialer Dialog“. Neue Kommissarin für den Bereich „Beschäftigung, soziale Angele genheiten, Qualifikationen und Mobilität der Arbeitnehmer“ ist die Belgie rin Marianne Thyssen (EVP), neuer Kommissar für den Bereich „Gesundheit und Lebensmittelsicherheit“ ist der Litauer Vytenis Andriukaitis (SPE). Projektteam „Euro und sozialer Dialog“ gebildet Datenaustausch zwischen Sozialsystemen der EU-Länder Die Übergangszeit für die Einführung des elektronischen Datenaustauschs im Rahmen des Projektes EESSI ist über den 30. April 2014 hinaus verlängert worden. Das beschloss die bei der Europäischen Kommission eingesetzte 41 Geschäftsverlauf | Rentenversicherung international Elektronischer Datenaustausch in der Testphase Verwaltungskommission für die Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit im März 2014. Vorgesehen ist nun ein variabler Zeitpunkt. Die technische Infrastruktur befindet sich auf europäischer Ebene im Übergang von der Planungs in die Entwicklungsphase. Die 24monatige Über gangszeit für die nationale Anbindung beginnt erst, wenn alle Softwarekom ponenten entwickelt, getestet und von den Mitgliedstaaten als einsatzfähig befunden wurden. 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger zusammengerechnet, so dass die Voraussetzungen für einen Rentenanspruch leichter erfüllt werden können. Da es sich um ein sogenanntes Leistungs exportabkommen handelt, entschädigt jeder Vertragsstaat seine eigenen Versicherungszeiten und zahlt seine eigene Rente. Wann das Abkommen in Kraft treten wird, ist noch offen, da es in das jeweilige nationale Recht um gesetzt werden muss. Direktorin Gundula Roßbach bei einer Veranstaltung mit Vertretern der polnischen Sozialversicherungsträger. Ein wesentlicher Bestandteil des Projektes EESSI sind die „strukturierten elektronischen Dokumente“ (abgekürzt: SED), die künftig die bisherigen Papierformulare ersetzen. Die Übersetzung der in der 3. Version beschlos senen SED in die Amtssprachen der Europäischen Union ist abgeschlossen. Sozialversicherungsabkommen mit den Philippinen unterzeichnet Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik der Philippinen haben am 19. September 2014 ein Sozialversicherungsabkommen unterzeichnet. Das Abkommen regelt die Beziehungen zwischen beiden Staaten im Be reich der gesetzlichen Rentenversicherung. Es gilt für Personen mit Versi cherungszeiten in Deutschland oder in der Republik der Philippinen, ein schließlich der Ansprüche ihrer Hinterbliebenen. Das Abkommen stellt im Interesse von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sicher, dass Doppelversiche rungen und damit doppelte Beitragslasten für Arbeitnehmer in den Fällen vermieden werden, in denen sie für ihr Unternehmen vorübergehend im anderen Vertragsstaat beschäftigt sind. Die Versicherungszeiten werden 42 43 Rehabilitation und Sozialmedizin 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Experten-Kolloquium zu Arbeit, Gesundheit und Rehabilitation Rund 1 500 Fachleute aus Wissenschaft, Verwaltung, Medizin, Psychologie, Therapie und weitere Fachkräfte nahmen vom 10. bis 12. März 2014 am 23. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium in Karlsruhe teil. Das wissenschaftliche Programm umfasste rund 180 Vorträge und 60 Posterbei träge, die den Teilnehmenden einen aktuellen Überblick über Ergebnisse und Trends in der Rehabilitationsforschung vermittelten. Der Kongress wur de gemeinsam von der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Deutschen Rentenversicherung BadenWürttemberg und der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften ausgerichtet. Länger gesund leben und arbeiten Die sich wandelnden Arbeitsbedingungen mit hohen Anforderungen bezo gen auf Produktivität, Flexibilität und Mobilität der Arbeitnehmer werden häufig mit der Entstehung von Erkrankungen in Verbindung gebracht. Ar beit stellt aber auch einen wesentlichen Aspekt der gesellschaftlichen Teilha be dar und kann damit als gesundheitsbezogener Schutzfaktor verstanden werden. Angesichts der demografischen Entwicklung und einer notwendi gen Verlängerung der Lebensarbeitszeit passe das Kongressthema „Arbeit – Gesundheit – Rehabilitation“ in die Zeit, denn es sei wichtig, dass künftig alle gesund länger arbeiten können, betonten Dr. Axel Reimann, Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, und Hubert Seiter, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung BadenWürttemberg. Tagungsband, Präsen tationen und Poster können unter www.rehakolloquium.de heruntergeladen werden. Fit im Beruf: Betriebliches Gesundheitsmanagement nimmt einen immer höheren Stellenwert ein. 44 Zu den Auswirkungen des demografischen Wandels äußerten sich Präsident Dr. Axel Reimann, Staatssekretär Karl-Josef Laumann, Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, und Prof. Dr. Reinhard Busse von der Technischen Universität Berlin (von links nach rechts). Rehathemen beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit Auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, der vom 25. bis 27. Juni 2014 erstmals im neuen CityCube Berlin stattfand, hat sich die Deut sche Rentenversicherung Bund wieder mit zwei eigenen Veranstaltungen be teiligt. In der ersten Veranstaltung wurden aktuelle Forschungsbefunde und Projekte zur Bedeutung und Nutzung moderner Medien in der Rehabilitation vorgestellt. Die zweite Veranstaltung „(Über)Lebensqualität bei Krebs: Was Rehabilitation leistet“ stellte die Rahmenbedingungen und Potenziale sowie aktuelle Entwicklungen für die onkologische Rehabilitation dar. Forschungsprojekte über gute und erfolgreiche Rehabilitation Verschiedene Studien haben gezeigt, dass sich Rehabilitationseinrichtungen darin unterscheiden, wie erfolgreich die Rehabilitation für die einzelnen Rehabilitanden ist. Das Forschungsprojekt „Merkmale einer erfolgreichen RehaEinrichtung – MeeR“ untersuchte diese Unterschiede mit verschie denen Methoden. Unter anderem wurden in drei überdurchschnittlich und in drei unterdurchschnittlich erfolgreichen Rehabilitationseinrichtungen in jeweils einwöchigen Visitationen Daten erhoben und miteinander verglichen. Förderlich für den Erfolg einer Rehabilitationseinrichtung sind danach eine berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit im Rehabilitationsteam, die Entwicklung von individuellen Therapiezielen gemeinsam mit den Rehabili tanden sowie Handlungsspielräume der Mitarbeiter und ihre Mitwirkung bei der Ausgestaltung des Rehabilitationsangebots. Für die Rehabilitation sind Teamarbeit sowie Mitarbeiter und Rehabilitandenorientierung besonders 45 Geschäftsverlauf | Rehabilitation und Sozialmedizin wichtig, weil Erfolge nur gemeinsam von allen Beteiligten erzielt werden können. Praktische Unterstützung können dabei Instrumente wie das jüngst erschienene „Arbeitsbuch RehaZiele“ geben. Es vermittelt den Mitarbeitern, wie sie Rehabilitationsziele zu Beginn der Rehabilitation gemeinsam mit den Rehabilitanden erarbeiten und vereinbaren können. Das Arbeitsbuch kann kostenfrei bestellt werden und steht neben weiteren Informationen und Praxisbeispielen unter www.rehaziele.de zur Verfügung. 2 4 16 22 76 84 Im Jahr 2014 wurden 20 unterschiedliche Berichte zur Qualitätssicherung er stellt und an die Rehabilitationseinrichtungen und die Rentenversicherungs träger versandt. Hierzu zählen Berichte zur therapeutischen Versorgung, zu den Therapiestandards in der Rehabilitation sowie zu den Befragungsdaten von gut 220 000 Rehabilitanden der medizinischen Rehabilitation. Generell zeigen die Befragungsergebnisse eine Qualitätsentwicklung in den Rehabi litationseinrichtungen auf. Insgesamt wurden über 900 000 ärztliche Ent lassungsberichte aus 1 672 medizinischen Rehabilitationseinrichtungen he rangezogen. Anhand der Routinedaten der Deutschen Rentenversicherung wurde außerdem untersucht, ob und welchen Erfolg die Rehabilitation hatte. Es wurde über zwei Jahre nach der Rehabilitation geprüft, ob die Reha bilitanden wieder ins Erwerbsleben eingegliedert sind. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Über 900 000 Entlassungsberichte ausgewertet Erstmals wurde den Rehabilitationseinrichtungen für Kinder und Jugend liche eine Auswertung der Befragungsergebnisse zur Verfügung gestellt. Es zeigte sich, dass die befragten Eltern der Kinder (bis elf Jahre) sowie die Ju gendlichen (ab zwölf Jahre) insgesamt zufrieden sind. Am besten wurden die Behandlungen während der Rehabilitation bewertet. Aber auch die Zu sammenarbeit mit den Rentenversicherungsträgern und den Rehabilitations einrichtungen wird sehr positiv gesehen. Über 80 Prozent der Befragten geben zudem eine Besserung des Gesundheitszustandes, der Lebensqualität und der Teilhabemöglichkeiten an. Gemeinsam mit dem Patienten Rehabilitationsziele vereinbaren: das Arbeitsbuch für die Praxis. Gute Zusammenarbeit im Rehabilitationsteam ist wichtig für eine erfolgreiche Rehabilitation. Förderschwerpunkt „Chronische Krankheiten und Patientenorientierung“ unter wissenschaftlicher Lupe Der Förderschwerpunkt „Chronische Krankheiten und Patientenorientie rung“ wird seit 2008 von der Deutschen Rentenversicherung Bund, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Krankenversiche rung gemeinsam finanziert (www.forschungpatientenorientierung.de). Seit Oktober 2013 führt die Prognos AG im Auftrag der Förderer eine projekt übergreifende Analyse dieses Förderschwerpunkts durch. Neben der Viel zahl an Ergebnissen aus den mehr als 70 Forschungsprojekten des Förder schwerpunkts interessiert die Förderer auch, wie Durchführung und Erfolg der Fördermaßnahme selbst zu bewerten sind. Qualitätssicherung soll Handlungsbedarf in der Rehabilitation aufzeigen Um qualitativ hochwertige Leistungen zur Rehabilitation sicherzustellen, werden in der Rentenversicherung routinemäßig erhobene Qualitätsdaten der Einrichtungen miteinander verglichen. Dies soll Handlungsbedarf aufzeigen. 46 Anforderungen formuliert: Präsident Dr. Axel Reimann und Uwe Egner, Deutsche Rentenversicherung Bund, während eines Erfahrungsaustauschs zur Reha-Qualitätssicherung. 47 Geschäftsverlauf | Rehabilitation und Sozialmedizin Umfassend überarbeitet: Die neue KTL kann im Internet unter www.deutsche-rentenversicherung.de bestellt werden. Umfassende zusätzliche Fachinformationen 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Klassifikation therapeutischer Leistungen aktualisiert Um die therapeutischen Leistungen während der medizinischen Rehabilita tion umfassend abbilden und bewerten zu können, wurde die Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) entwickelt und seit 1997 eingesetzt. In der KTL werden alle therapeutischen Leistungen der Rehabilitation mit Thera piezielen beschrieben sowie die Mindestdauer der Leistungseinheit und die Anforderungen an die Qualifikation des Personals festgelegt. Die von der Rehabilitationseinrichtung durchgeführten KTLLeistungen werden reha bilitandenbezogen im Entlassungsbericht dokumentiert und in der RehaQualitätssicherung ausgewertet. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Pro jekts ist die KTL erneut umfassend überarbeitet worden. So können auch moderne Rehabilitationsansätze angemessen abgebildet werden. Wesent liche Änderungen sind die Aufnahme neuer fachlicher Schwerpunkte (zum Beispiel der Kinder und JugendlichenRehabilitation) und neuer Rehabili tationskonzepte (zum Beispiel medizinischberuflich orientierte Rehabilita tion). Außerdem wurden die neuen Studienabschlüsse nach der Bologna Reform einbezogen sowie Qualitätsmerkmale und Begriffe vereinheitlicht. Die Tatsache, dass die therapeutischen Leistungen in der medizinischen Rehabilitation dokumentiert und ausgewertet werden, hat viele Forschungs projekte angeregt und auch zur Entwicklung darauf aufbauender Therapie standards geführt. Die professionelle, an den Zielen der Rehabilitation aus gerichtete Versorgung wurde damit vorangetrieben. Patientenrechtegesetz wirft Fragen auf Seit dem Frühjahr 2013 ist das Patientenrechtegesetz in Kraft. Auch wenn das Gesetz aus juristischer Sicht inhaltlich keine bedeutsamen Änderungen enthält, sind Ärzte, Psychotherapeuten sowie Pflegende in Rehabilitations einrichtungen dennoch im Hinblick auf die Auswirkungen auf bestimmte Arbeitsabläufe und routinen im Alltag stark verunsichert. Am häufigsten entstehen Fragen und Verunsicherungen im Zusammenhang mit dem Aus maß an Informations und Aufklärungspflichten sowie der damit verbun denen Dokumentation. Angesichts der Aktualität und Relevanz des Themas hat der Geschäftsbereich Sozialmedizin und Rehabilitation im Oktober 2014 eine Veranstaltung konzipiert und durchgeführt. Die Veranstaltung mit dem Titel „Das neue Patientenrechtegesetz – Bedeutung und Auswirkungen auf die medizinische Rehabilitation der Rentenversicherung“ war sehr gut be sucht. Es fand ein reger Austausch zwischen Auditorium und den eingela denen Experten statt. Austausch am Rande des Symposiums: die Parlamentarische Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller (Mitte) mit Direktorin Gundula Roßbach und Präsident Dr. Axel Reimann. veröffentlicht. Im Juli 2014 fand ein Symposium mit dem Titel „Die Bedeu tung psychischer Erkrankungen in der Rehabilitation und bei Erwerbsmin derung – auf dem Weg zu Teilhabe und Inklusion“ unter Beteiligung wich tiger Akteure aus dem Versorgungsbereich von betroffenen Menschen statt. Direktorin Gundula Roßbach wies nachdrücklich darauf hin, dass eine gute Vernetzung der Akteure im Gesundheitssystem erforderlich ist, um betrof fene Menschen mit psychischen Erkrankungen frühzeitig zu identifizieren und dann geeignete therapeutische Maßnahmen festzulegen. Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden bereits etablierte Möglichkeiten der Identifizie rung, etablierte Inklusionsmodelle und aktuelle Handlungsfelder vorgestellt und diskutiert. Bei psychischen Störungen Vernetzung aller Akteure unverzichtbar Die Zunahme von Fehlzeiten und von Erwerbsminderungsrenten aufgrund psychischer Störungen und die daraus folgenden sozialen, ökonomischen und individuellen Auswirkungen werden bei den Trägern der Sozialversiche rung und in der Öffentlichkeit mit großer Sorge beobachtet. Für die Deutsche Rentenversicherung hat dieses Thema hohe Priorität. Anfang 2014 wurde das Positionspapier der Deutschen Rentenversicherung zur Bedeutung psy chischer Erkrankungen in der Rehabilitation und bei Erwerbsminderung 48 49 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rentenpaket im Mittelpunkt der Pressearbeit Das zu Jahresbeginn von der Bundesregierung beschlossene und am 1. Juli 2014 weitgehend in Kraft getretene Rentenpaket prägte wesentlich die Pressearbeit. Mit einer Vielzahl von Statements, Interviews und Presse mitteilungen wurde dem großen Informationsbedürfnis der Öffentlichkeit Rechnung getragen und das Rentenpaket erklärt. Bereits zur Verabschie dung der Neuregelungen lieferte die Deutsche Rentenversicherung mit einer Broschüre Antworten auf wichtige Fragen zur „Mütterrente“, zur abschlags freien Rente ab 63 und zur Erwerbsminderungsrente. Begleitet wurde die Öf fentlichkeitsarbeit zum Rentenpaket durch eine Vielzahl an Telefonaktionen bei Tageszeitungen und OnlinePortalen. Eine Analyse der Medienresonanz zum Rentenpaket ergab, dass die breite und detaillierte Berichterstattung in den Medien zu einem erheblichen Teil auf Kommunikationsaktivitäten der Deutschen Rentenversicherung aufbaute. 2 4 16 22 76 84 Termine mit Tradition: Presseseminare mit großer Resonanz Die Deutsche Rentenversicherung Bund veranstaltete im Herbst ihr traditio nelles Aktuelles Presseseminar in Würzburg. Mehr als 70 Medienvertreter ließen sich von der Spitze der Deutschen Rentenversicherung aus erster Hand informieren. Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel, alternierende Vorsitzende des Bundesvorstands, berichteten über die Finanzentwicklung in der gesetzlichen Rentenversicherung und stellten verschiedene Reform überlegungen für flexiblere Übergänge vom Erwerbsleben in den Ruhestand vor. Präsident Dr. Axel Reimann sprach über die OstWestAngleichung im Rentenrecht und forderte die Bundesregierung auf, einen Lösungspfad für die Angleichung zu definieren. Die Möglichkeiten der Rentenversicherung, mit Rehabilitationsmaßnahmen Menschen im Erwerbsleben zu halten, stell te Direktorin Gundula Roßbach vor. Die Themen schlugen sich in einer um fangreichen Berichterstattung in den Medien nieder. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Umfangreiche Berichterstattung Auch das von der Deutschen Rentenversicherung Bund traditionell im Som mer angebotene Pressefachseminar fand große Beachtung. Rund 60 Jour nalisten und Redakteure nutzten die Möglichkeit, sich in Berlin zu den verschiedenen Altersrenten der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Bedeutung psychischer Erkrankungen in der Rehabilitation zu informieren. Weitere Themen waren Mindestsicherungselemente und Statistiktrends in der Rentenversicherung. Am Puls der Politik: Die Deutsche Rentenversicherung informierte über verschiedene Medien. 50 Fakten und Hintergrundinformationen: Die Bundesvorstandsvorsitzenden Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel, Präsident Dr. Axel Reimann und Direktorin Gundula Roßbach (von links nach rechts) informierten die Fachleute aus Presse, Funk und Fernsehen. 51 Geschäftsverlauf | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Öffentlichkeitsarbeit zum Jubiläum Die rentenversicherungsweite Öffentlichkeitsarbeit zum Jubiläum begann mit einem Festakt am 2. Dezember 2014. Durch einen Medienmix wird ein breites Publikum auf die 125jährige Geschichte aufmerksam gemacht. Im Mittelpunkt steht die Ende 2014 erschienene Jubiläumsbroschüre, die durch 125 Jahre bewegte Geschichte der gesetzlichen Rentenversicherung führt – von der Geburtsstunde bis zu den heutigen Reformen. Die Jubiläums broschüre wird im Internet auch als EJournal angeboten. Rückblick auf eine wechselvolle Geschichte: die Jubiläumsbroschüre. Eine Wanderausstellung, die auf der Festveranstaltung am 2. Dezember 2014 erstmals gezeigt wurde, bietet ebenfalls eine Chronik der gesetzlichen Rentenversicherung. Darüber hinaus wurden für die Öffentlichkeit ein interaktiver Zeitstrahl sowie ein Kurzfilm im Internet unter www.125jahre gesetzlicherentenversicherung.de veröffentlicht. 2 4 16 22 76 84 betrieblicher und privater Alterssicherung“ wurde in Band 104 der Schriften reihe näher beleuchtet. Mit Band 105 erschien der zweite Projektbericht zur Studie „Sozioökonomische Situation von Menschen mit Erwerbsminderung“. Aktuell erschien als Band 22 „Rentenversicherung in Zeitreihen“. Kernstück dieser seit 1990 erscheinenden Publikation bilden fortgeschriebene Daten zur Entwicklung der Versicherten, des Rentenzugangs, des Rentenbestandes, der Rehabilitation und der Finanzen. „zukunft jetzt“ im Internet auch als E-Paper Alltagshelden, Berufsstarter, Minijobber und Neuanfänger beherrschten die Seiten der Kundenzeitschrift „zukunft jetzt“. Es ging in den Artikeln um Menschen, die sich engagieren, eine Familie gründen, in einen Beruf starten oder sich im Leben neu orientieren. Aktuelle Forschungsergebnisse publiziert: Trends und Themen Die Vierteljahresschrift „Deutsche Rentenversicherung“ ist das wissenschaft liche Leitmedium zum Thema Altersvorsorge im deutschsprachigen Raum. Neben aktuellen Forschungsergebnissen – etwa zu Alterssicherung und Al tersvorsorge, Rehabilitation oder Erwerbsminderungsrente – enthält sie sta tistische Auswertungen, im Jahr 2014 zum Beispiel zu „Einfach und Mehr fachrenten von Senioren aus der gesetzlichen Rentenversicherung“. Andere Aspekte waren: „Demografie von Migranten in Deutschland“, „Reform der Alterssicherung“ und „Das RVLeistungsverbesserungsgesetz“. Eine Würdi gung zur Verabschiedung von Dr. Herbert Rische aus dem Amt des Präsi denten der Deutschen Rentenversicherung Bund erschien in der Ausgabe 3/2014. Die wichtigsten Ereignisse der Rentenversicherung auf einen Blick: Der Zeitstrahl ist auch als Flyer erhältlich. 52 In der DRVSchriftenreihe erschien der Tagungsband zum 23. Rehabilita tionswissenschaftlichen Kolloquium. „Die Dynamisierung von Alterseinkom men – Chancen und Risiken eines neuen Mischungsverhältnisses staatlicher, Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Dicht am Alltag der Versicherten: die Kundenzeitschrift „zukunft jetzt“. Die Redaktion sprach mit der ehemaligen Goldmedaillen und Weltrekord schwimmerin Franziska van Almsick über neue Ziele, sie begleitete Jugend liche in der Rehabilitation und besuchte einen Mittelständler, bei dem Jung und Alt Hand in Hand arbeiten. 53 Geschäftsverlauf | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Link zum E-Paper: www.zukunft-jetzt-magazin.de „zukunft jetzt“ stellt viermal im Jahr in Reportagen, Interviews und Service beiträgen die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung heraus. Einen Schwerpunkt bildete 2014 auch das Rentenpaket der Bundesregierung. Die Kundenzeitschrift erscheint auch als EPaper im Internet. Die elektronischen Ausgaben auf www.deutscherentenversicherung.de enthalten zusätzlich Kurzfilme, animierte Infografiken und Bildgalerien. „Rentenblicker“ mit neuem Material für Schüler und Lehrer Die Jugendinitiative „Rentenblicker“ bringt frischen Wind in die Klassenzim mer: Das kostenlose Unterrichtsmaterial rund um Rente, Reha und Alters vorsorge wurde inhaltlich und optisch überarbeitet. Die Arbeitshefte sind damit noch stärker auf die Bedürfnisse von Lehrern und Schülern zuge schnitten und zeichnen sich vor allem durch praktische Vorschläge für die Unterrichtsgestaltung aus. In die Entwicklung des neuen Materials flossen Lehrpläne der Schulen und die Erfahrung der Schulreferenten der Deutschen Rentenversicherung verstärkt ein. Lehrer können das Unterrichtsmaterial auf der Internetseite www.rentenblicker.de als Klassensatz bestellen. Nationale Broschürenreihe mit deutlich steigender Auflage Die Nationale Broschürenreihe der Deutschen Rentenversicherung hat sich bundesweit etabliert. Sie erschien 2014 bereits in neunter Auflage. Die Bro schüren erschienen 2014 in einer Auflage von insgesamt 7,6 Millionen Ex emplaren. Damit ist im Vergleich zum Vorjahr (6,7 Millionen Exemplare) ein deutlicher Anstieg um fast eine Million Broschüren zu verzeichnen. Das zeigt das unverändert große Interesse an Broschüren und Faltblättern wie auch am BroschürenOnlineangebot der Deutschen Rentenversicherung mit nahezu vier Millionen Downloads. Zeitnahe Information: das Faltblatt mit Fragen und Antworten zur „Mütterrente“ und zur Rente ab 63. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger im EURecht und Besonderheiten der einzelnen Rentensysteme in Europa sowie über die Bestimmungen für Länder, mit denen Deutschland noch kein Abkommen geschlossen hat. Einige Broschüren gibt es fremdsprachig in ge druckter Form oder als OnlineVersion. „RVaktuell“: Fachzeitschrift und amtliches Mitteilungsblatt Auch in ihrem 61. Erscheinungsjahr informierte die Fachzeitschrift „RVaktu ell“ über die vielfältigen Aspekte des Renten, Versicherungs und Rehabili tationsrechts. Die Verbindlichen Entscheidungen zur Anwendung des Fach rechts werden regelmäßig in den „Amtlichen Mitteilungen der Deutschen Rentenversicherung“ veröffentlicht. Zu den Lesern der „RVaktuell“ zählen Fachleute aus allen Zweigen der sozialen Sicherheit, interessierte Versicher te und Rentner. Die Fachzeitschrift ist ein wichtiger Bestandteil der Öffent lichkeitsarbeit der gesamten Deutschen Rentenversicherung. Publikationen für Fachleute Komplizierte Sachverhalte leicht verständlich formuliert Auch zwei Jahre nach der kompletten Neugestaltung der Internetseite www. deutscherentenversicherung.de wird die Barrierefreiheit stetig weiter ver bessert. So bietet der Internetauftritt seit März 2014 auch Informationen in „Leichter Sprache“ an. Das ist besonders wichtig für Menschen mit geringen Lesefähigkeiten. Ihnen komplexe Themen wie Rente und Rehabilitation zu gänglich zu machen, war ein Ziel der Onlineredaktion. Zudem erfüllte sie damit eine Forderung der BarrierefreienInformationstechnikVerordnung (BITV 2.0). Die Reihe umfasst mehr als 57 Titel, die ein breites Themenspektrum von Versicherung und Rente über Altersvorsorge, Rehabilitation bis hin zu ver schiedenen Servicethemen und Ratgebern für besondere Zielgruppen ver ständlich aufbereiten. Mit diesem Medium reagiert die Deutsche Rentenver sicherung immer auch auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen sowie Bedürfnisse ihrer Leser und passt die Themen der Broschürenreihe entsprechend an. Neben den Broschüren erschienen im Jahr 2014 auch zahlreiche Gesetzes texte, Kommentare und eine DVD, die insbesondere Fachleute ansprechen. Umfassende Auslandsinformationen durch Info-Reihe mit 57 Titeln Immer mehr Versicherte arbeiten zeitweise im Ausland. Wie sie in dieser Zeit rentenversichert sind und wie sich diese Zeiten auf ihren späteren Ren tenanspruch auswirken, erfahren sie und ihre Arbeitgeber in den Broschü ren der Internationalen Reihe. In diesem Jahr wurden wieder zahlreiche Broschüren aktualisiert und an Rechtsänderungen angepasst. Die Reihe umfasst 57 Titel. Sie informiert über die Sozialversicherungsabkommen, die Deutschland mit anderen Ländern geschlossen hat, über Gemeinsamkeiten 54 2 4 16 22 76 84 „Leichte Sprache“ macht auch für Menschen mit geringen Lesefähigkeiten die gesetzliche Rentenversicherung verständlich. 55 Geschäftsverlauf | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Die Universität Köln führt im Jahr 2015 ein vom Bundesministerium für Ar beit und Soziales finanziertes Projekt zum Thema „Umsetzung der BITV vor dem Hintergrund der beruflichen Teilhabe von Menschen mit kognitiven Be einträchtigungen“ durch. Da die Forderungen der BITV im Internetangebot der Deutschen Rentenversicherung bereits weitgehend umgesetzt wurden und die Deutsche Rentenversicherung somit eine Vorreiterrolle einnimmt, wurde die Seite als Referenz ausgewählt. Die Deutsche Rentenversicherung wird das Projekt begleiten. Allgemein gehört das Internet zu den wichtigsten Informationsquellen für die Kunden der Deutschen Rentenversicherung. Im Jahr 2014 wurden etwa 28 Millionen Seitenzugriffe im Monat verzeichnet, der bisherige Höchstwert wurde im Januar 2015 mit 48,6 Millionen Zugriffen erreicht. Rentenbescheide werden informativer und bürgerfreundlicher Die Arbeiten zur weiteren Optimierung von Bescheiden und Informations schreiben der Deutschen Rentenversicherung wurden im Jahr 2014 fortge setzt. Das Vorhaben soll beschleunigt umgesetzt werden. Das Projektteam wird dabei von Sprachexperten des Deutschen Forschungsinstituts für öf fentliche Verwaltung an der Verwaltungshochschule Speyer begleitet. Darü ber hinaus wurden bürgerfreundlichere Texte für Ablehnungsbescheide bei Anträgen auf Hinterbliebenen und Erziehungsrenten erstellt. Memo per Newsletter für 70 000 Leser Alle zwei Monate: Fachinformationen per Internet Steuerberater und Arbeitgeber, Mitarbeiter in Betrieben und Lohnbüros – sie alle haben die Umstellung vom Printprodukt „summa summarum“ hin zu „summa summarum online“ positiv mitgetragen. Rund 70 000 Leser las sen sich alle zwei Monate per Newsletter an den Erscheinungstermin der aktuellen Ausgabe erinnern. Die Fachinformationen rund um die Sozial versicherungsprüfung im Unternehmen sollen dabei helfen, den Arbeitsauf wand bei Betriebsprüfungen möglichst gering zu halten und die Zusammen arbeit zwischen den Beteiligten zu verbessern. „Wir sind Selbstverwaltung“: Die Internetseite www.selbstverwaltung.de informiert in zahlreichen Porträts über die Selbstverwaltung in Deutschland. Internetseite zur Selbstverwaltung Die neue Internetseite www.selbstverwaltung.de informiert seit 2014 über die Aufgaben und Ziele der Selbstverwaltung. Ein Animationsfilm zum Ein stieg informiert über Bedeutung und Aufgaben der Selbstverwaltung. In zahl reichen Porträts werden Selbstverwalter und ihr Engagement für die Belange der Versicherten und Rentner vorgestellt. Der Internetauftritt entstand in Zu sammenarbeit mit dem Verband der Ersatzkassen e. V., dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen und der Deutschen Gesetzlichen Unfallver sicherung. 56 57 Forschung und Entwicklung Fachtagungen stoßen auf großes Interesse Auch 2014 organisierte das Forschungsnetzwerk Alterssicherung (FNA) wis senschaftliche Tagungen und Workshops. Höhepunkt war die 13. Jahres tagung am 23. und 24. Januar 2014. Thematisiert wurde die Entwicklung der Alterssicherung auf europäischer Ebene. Die Aktualität des Themas und das Aufgebot hochrangiger Referenten stießen auf ungewöhnlich großes Interes se: Über 120 Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Verbänden folgten der Einladung zu der zweitägigen Veranstaltung in Berlin. Sie diskutierten über den Wandel der Alterssicherung und Alterseinkommen in Europa, die sozial politischen Implikationen der Krise im Euroraum sowie über das Zusammen spiel von Familie und Staat bei der Unterstützung Älterer. 2 4 16 22 76 84 der Einfluss der Anrechnung von Kindererziehungszeiten auf die Erwerbs tätigkeit von Müttern. Zwei geschichtswissenschaftlich angelegte Vorträge befassten sich mit der Invaliditätsabsicherung in der DDR und mit den Wech selwirkungen zwischen gesetzlicher Rentenversicherung und Arbeitsmarkt in der Bundesrepublik seit 1949. Mit dem Stand der Hochschulforschung zu Sozialpolitik und Sozialrecht in Deutschland befasste sich ein Workshop des Forschungsnetzwerks am 4. Juli 2014 in Berlin. Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und Vertreter von Ministerien und Stiftungen diskutierten darüber, wie die Sozialpolitikforschung in Deutschland neue Impulse erhalten kann – etwa durch besondere Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Den An stoß zu diesem Workshop hatte ein vom Netzwerk gefördertes Memorandum von Prof. Dr. Stefan Leibfried gegeben: Es hatte ein eher kritisches Bild zum Stand der Sozialpolitikforschung an den Hochschulen gezeichnet. Zahlreiche Forschungsprojekte zur Alterssicherung gefördert Ein Schwerpunkt des Forschungsnetzwerks ist die Förderung von Unter suchungen zu Zielen und Wirkungen der Alterssicherungspolitik sowie de ren Akzeptanz in der Bevölkerung. Gefördert wurden auch Arbeiten zur Er werbsminderung sowie internationale Vergleiche. 2014 wurden zehn vom Forschungsnetzwerk finanziell geförderte Projekte abgeschlossen. Expertenrunde am Rande der FNA-Jahrestagung: Ulrich Pott, ehemaliger Direktor der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, Dr. Reinhold Thiede, Leiter des Bereichs Forschung und Entwicklung der Deutschen Rentenversicherung Bund, Christian Wolff, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Oldenburg-Bremen, und Andreas Schwarz, Direktor der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg (von links nach rechts). Forschungsergebnisse präsentiert 58 Hauptsächlich an den wissenschaftlichen Nachwuchs richtet sich das inter disziplinär ausgerichtete Graduiertenkolloquium. Diese Veranstaltung bie tet Stipendiaten des Forschungsnetzwerks und anderen Nachwuchswissen schaftlern die Gelegenheit, Ergebnisse ihrer Forschung auf dem Gebiet der Alterssicherung zu präsentieren und zu diskutieren. Die Veranstaltung am 2. und 3. Juli 2014 war mit etwa 70 Teilnehmern erneut gut besucht. The men waren die Bedürftigkeitsprüfungen in der Alterssicherung, die RiesterRente, die Wirkungen der Abschläge auf das Renteneintrittsverhalten sowie Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Dazu gehörte auch ein Forschungsprojekt von Prof. Dr. Gerhard Bäcker, PD Dr. Marcel Erlinghagen und Dipl. Soz.Wiss. Andreas Jansen. Es befasst sich damit, wie sich die in einem Land vorherrschende Alterserwerbskultur auf den Erwerbsausstieg beziehungsweise auf das längere Verbleiben im Er werbsleben auswirkt. In einem weiteren Projekt gingen Prof. Dr. Ute Klam mer und Antonio Brettschneider der Frage nach, von welchen individuellen Faktoren unzureichendes Alterseinkommen und finanzielle Hilfebedürftig keit im Alter abhängen und welche sozialpolitischen Strategien Altersarmut verhindern könnten. Eine andere Studie befasste sich mit der Frage, ob und inwieweit das Ziel einer wirkungsgleichen Übertragung der Rentenreformen auf die Beamtenversorgung erreicht werden kann; Autoren dieser Untersu chung waren Dr. Constanze Janda, Prof. Dr. Harald Künemund und Prof. Dr. Uwe Fachinger. Mit der regional sehr unterschiedlichen Höhe von Grund sicherungsbedarf befasste sich ein Projekt von Dr. Bruno Kaltenborn. Er kommt darin zu dem Ergebnis, dass sich der Grundsicherungsbedarf selbst innerhalb eines Bundeslandes auf Kreisebene um mehrere hundert Euro monatlich unterscheiden kann. Präsident Dr. Axel Reimann (rechts) und Bundesvorstandsvorsitzender Alexander Gunkel eröffneten den Workshop. Studie zu sozialpolitischen Strategien gegen Altersarmut Forschungspreis für Arbeit über Reformen in der Beamtenversorgung Das Forschungsnetzwerk Alterssicherung vergibt jedes Jahr einen For schungspreis für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Ge biet der Alterssicherung. Im Jahr 2014 ging der Preis an Dr. Steffen Walther für seine Dissertation mit dem Titel „Reformen der Beamtenversorgung aus ökonomischer Perspektive“. Die Arbeit setzt sich vor allem kritisch mit 59 Geschäftsverlauf | Forschung und Entwicklung 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger 2014; bis März 2014 Dr. Herbert Rische). Aus der Wissenschaft kommen Prof. Dr. Gerhard Bäcker, Prof. Dr. Ulrich Becker, Prof. Dr. Ursula Dallinger, Prof. Dr. Dr. h. c. Eberhard Eichenhofer, Prof. Dr. Ute Klammer, Prof. Dr. Winfried Schmähl, Prof. Dr. Victor Steiner sowie Prof. Dr. Andreas Wagener. Angebot des Forschungsdatenzentrums weiterhin gefragt Die Daten des Forschungsdatenzentrums waren auch 2014 wieder sehr ge fragt. Dabei bestimmen zunehmend die langjährigen Nutzer mit ihren Folge anträgen die Schwerpunkte. Im Jahr 2014 forschten Datennutzer in rund 120 Projekten mit den Daten des Forschungsdatenzentrums. Feierliche Preisverleihung bei der Bundesvertreterversammlung am 3. Dezember 2014 in Berlin: Präsident Dr. Axel Reimann (rechts) und die alternierenden Bundesvorstandsvorsitzenden Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel überreichen Dr. Steffen Walther (Zweiter von links) den Forschungspreis. den in der Vergangenheit beschlossenen Reformen zur wirkungsgleichen Übertragung der Rentenreformen auf die Altersversorgung der Beamten in Deutschland auseinander. Stipendien für Nachwuchswissenschaftler Neben der projektbezogenen Förderung vergibt das Forschungsnetzwerk an überdurchschnittlich qualifizierte Nachwuchswissenschaftler Stipendien für Forschungsvorhaben, die zugleich der Erlangung eines akademischen Grades dienen. Gefördert werden vor allem Dissertationen aus verschie denen Fachgebieten, die zum Thema Alterssicherung einen wichtigen Bei trag zur wissenschaftlichen Diskussion erwarten lassen. Im Jahr 2014 wur den insgesamt fünf Stipendien finanziert. Vorschläge für Forschungsschwerpunkte Beirat als zentrales Beratungsforum Der Beirat des Forschungsnetzwerks ist das zentrale Beratungsgremium für Forschungsvorhaben und die Sicherung der wissenschaftlichen Qualität der Forschungsmaßnahmen im Netzwerk. Ihm gehören je zur Hälfte Vertreter der Rentenversicherung und Wissenschaftler an. Der Beirat tagt zweimal jährlich und macht Vorschläge für Forschungsschwerpunkte und spricht Empfehlungen aus, welche Forschungsprojekte er für förderungswürdig hält. Beiratsmitglieder sind von Seiten der Rentenversicherung Annelie Bunten bach, Elisabeth Häusler, Alexander Gunkel, KarlHeinz Katzki, Dr. Hart mann Kleiner, Dr. Stephan Fasshauer (ab Januar 2015; bis Dezember 2014 Dr. Wolfgang Kohl), Dr. Axel Reimann sowie Gundula Roßbach (seit April 60 Datenangebot nochmals erweitert Das Forschungsdatenzentrum hat im Jahr 2014 sein Datenangebot erneut erweitert und insgesamt acht neue Datensätze zur Verfügung gestellt. Einer dieser Datensätze verbindet – mit Zustimmung der Betroffenen – die Daten aus den Konten der Rentenversicherung mit Befragungsergebnissen des SHAREProjekts (Survey on Health, Ageing and Retirement in Europe). Das Projekt liefert eine Vielzahl von Informationen – unter anderem zum Ge sundheitszustand und zu den sozioökonomischen Lebensbedingungen der Befragten. Für einen seit 2014 zur Verfügung stehenden Datensatz wurden Erwerbsminderungsrentner befragt. Diese Untersuchung im Bereich RehaWissenschaften der Deutschen Rentenversicherung Bund wurde vom For schungsnetzwerk Alterssicherung ebenfalls gefördert. Informationen zu Gesundheit und Lebensbedingungen Forschungsdatenzentrum veranstaltet Jahrestagung Bei der Jahrestagung des Forschungsdatenzentrums im Juli 2014 stand die Dis kussion über Vorteile der neuen Meldung zur Sozialversicherung aus Sicht der Wissenschaft im Mittelpunkt. So erweist sich die differenzierte Erfassung von Tätigkeiten – etwa als „Helfer“, „Fachkraft“, „Spezialist“, „Experte“ oder „Füh rungskraft“ – seit 2011 bei Auswertungen zu vielen Fragestellungen als hilfreich. Beiträge zum Handbuch „Routinedaten im Gesundheitswesen“ Das Forschungsdatenzentrum beteiligte sich mit vier Beiträgen an der Aktu alisierung des Handbuchs „Routinedaten im Gesundheitswesen“, das im Sep tember 2014 in zweiter Auflage erschien. Das Handbuch stellt dar, welchen Nutzen Daten aus Verwaltungsprozessen für die Forschung haben. Dabei spielen auch Daten der Rentenversicherung eine Rolle. Forschung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland Seit 2014 unterstützt das Forschungsdatenzentrum ein Projekt zur Weiter entwicklung der sozioökonomischen Berichterstattung in Deutschland unter Leitung des Göttinger Forschungsinstituts SOFI. Im Rahmen dieser Berichterstattung soll auch eine „Virtuelle Forschungsumgebung“ entwickelt werden. Ziel ist der Austausch von Arbeitsergebnissen und Beschreibungen des wis senschaftlichen Vorgehens über unterschiedliche Einrichtungen und Univer sitäten hinweg. Das soll bei der Erstellung statistischer Auswertungen zur Qualitätssicherung beitragen. Wissenschaftlicher Austausch über Arbeitsergebnisse 61 Datenverarbeitung Gemeinsames Programmsystem Nachdem die Rentenversicherung entschieden hatte, die zwei vorhandenen Programmsysteme für die Aufgaben der Sachbearbeitung zum gemeinsamen System rvDialog zusammenzuführen, begann 2013 die schrittweise Einfüh rung des neuen Systems bei den regionalen Rentenversicherungsträgern und der Deutschen Rentenversicherung KnappschaftBahnSee. Bei der Deutschen Rentenversicherung Bund wurde im August 2013 ein erster Schritt mit der Umstellung der Versicherungskonten des 31. Geburtstages vom bisherigen Verfahren rvGlobal auf rvDialog unternommen. 2014 wurden die Arbeiten für die weitere Einführung von rvDialog in der Deutschen Rentenversicherung Bund fortgesetzt. Anfang 2015 wurden die Versicherungskonten des 29. Ge burtstages erfolgreich von rvGlobal nach rvDialog überführt. Die Umstellung des Programmsystems wird jetzt mit Nachdruck weiter vorangetrieben. rvDialog: Direktor Herbert Schillinger berichtet im Juni 2014 über den aktuellen Stand. Digitale Bearbeitung und Archivierung von Akten Die Nutzung einer elektronischen Akte und eines elektronischen Archivs ist Voraussetzung für die Einführung von Workflowsystemen. Hierzu zählt auch die Möglichkeit, bereits den Posteingang zu scannen und damit zu digitalisieren, um die Schriftstücke elektronisch zu archivieren oder zu bearbeiten. Die Selbstverwaltung hat deshalb die Struktur der Digitalen Leistungsakte für die gesamte Deutsche Rentenversicherung als verbind lichen Standard festgelegt. Die elektronischen Archive und Scanstellen wur den bereits in vielen Bereichen eingeführt. Sie werden bis Ende 2015 bei allen Rentenversicherungsträgern zur Verfügung stehen. Kontinuierliche Automatisierung Im Rahmen der kontinuierlichen Geschäftsprozessüberprüfung hat die Deut sche Rentenversicherung Aktivitäten gestartet, um bislang manuell von Mitarbeitern ausgeführte Arbeitsschritte durch maschinelle Verfahren zu ersetzen. So hat die Deutsche Rentenversicherung festgelegt, für die Sach bearbeitung ein einheitliches Textverarbeitungssystem einzusetzen. Derzeit wird die rentenversicherungsweite Einführung vorbereitet, zum Beispiel durch Schulungen der Administratoren und Umstellung des gemeinsamen Vorlagen und Formularbestandes. 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Daten zu Eheschließungen und eingetragenen Lebenspartnerschaften Um bei Witwen und Witwerrenten sowie Erziehungsrenten Überzahlungen zu vermeiden, werden Informationen der Meldebehörden über Eheschlie ßungen oder die Begründungen von Lebenspartnerschaften seit November 2012 an die Datenstelle der Träger der Rentenversicherung weitergeleitet. Der Datenstammsatz enthielt bisher jedoch keine Informationen darüber, ob es sich bei den Hinterbliebenenrenten um eine Witwen und Witwerrente, eine Waisenrente oder eine Erziehungsrente handelt. Deshalb entwickelte die Datenstelle ein Verfahren, um dem Renten Service der Deutschen Post AG die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Dieser prüft dann, ob eine Rentenzahlung einzustellen ist, und informiert anschließend den Rentenversicherungsträger über ein bestehendes maschinelles Verfahren. Anschriften- und Arbeitgeberdaten elektronisch an Gerichtsvollzieher Die Datenstelle der Träger der Rentenversicherung hat ein Verfahren ent wickelt, um Gerichtsvollziehern Angaben über den aktuellen Aufenthaltsort oder Wohnsitz und den aktuell gemeldeten Arbeitgeber eines Schuldners elektronisch zu übermitteln: Seit Anfang 2014 ist das Verfahren „eGerichts vollzieher“ im Einsatz. Neu ist ebenfalls, dass der zuständige Rentenver sicherungsträger für Auskünfte an Gerichtsvollzieher Gebühren in Höhe von 10,20 Euro je Auskunft zu erheben hat. In der Zeit von Mitte Februar bis Dezember 2014 gab es etwa 65 000 Anfra gen an die Datenstelle der Träger der Rentenversicherung und etwa 59 000 gebührenpflichtige Auskünfte. Werktäglich erreichen etwa 400 elektronische Übermittlungsersuchen die Datenstelle. Ein Jahr De-Mail in der Deutschen Rentenversicherung Das DeMailSystem ermöglicht es, Nachrichten und Dokumente über das Internet vertraulich, sicher und nachweisbar zu versenden und zu emp fangen – als elektronische Alternative zur Briefpost. Es wird überwiegend von Krankenkassen oder Rentenberatern genutzt. Bis zum Jahresende 2014 hatten die Rentenversicherungsträger unter ihren eigenen DeMailAdressen insgesamt 2 572 DeMails angenommen. Elektronischer Dateneingang gestärkt Mit einem Ausbau der Services soll erreicht werden, dass Versicherte die an gebotenen OnlineDienste der Deutschen Rentenversicherung noch intensiver nutzen. Hierzu zählen Verbesserungen im Internetauftritt, bei Betriebszeiten und Zugangsvoraussetzungen sowie die Bereitstellung einer vereinfachten elektronischen Antragserfassung. Die über das Internet eingehenden Anträge können direkt in das Programmsystem der Sachbearbeitung übernommen werden. Damit entfallen viele manuelle Prozessschritte. 62 63 Selbstverwaltung 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Potsdam: Gunkel berichtet über gute finanzielle Entwicklung Über einen erneuten Anstieg der Beitragseinnahmen aus Pflichtbeiträgen berichtete Alexander Gunkel, alternierender Vorsitzender des Bundesvor standes, der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversiche rung Bund am 25. Juni 2014 in Potsdam. Er teilte mit, dass die Nachhaltig keitsrücklage mit Ablauf des Jahres 2013 die Rekordhöhe von 32 Milliarden Euro erreicht habe. Das entspreche einem Wert von 1,8 Monatsausgaben und sei damit in absoluten Zahlen der höchste jemals erreichte Wert in der Geschichte der Rentenversicherung. Die Struktur der Einnahmen und Aus gaben habe sich zu den Vorjahren nicht wesentlich verändert. Die Einnah men setzten sich zu rund drei Vierteln aus den Beitragseinnahmen und zu einem Viertel aus den Bundeszuschüssen zusammen. Auf der Ausgabenseite dominierten wieder klar die Rentenausgaben. Die Kosten für Verwal tung und Verfahren 2013 bezifferte Gunkel auf rund 1,4 Prozent der Gesamt ausgaben. Die Rentenversicherung liege damit einmal mehr gut fünf Prozent unter der gesetzlich vorgegebenen Obergrenze. Alexander Gunkel, alternierender Vorsitzender des Bundesvorstands, berichtete über die Finanzen der Deutschen Rentenversicherung. Arbeits und Sozialstaatssekretär Jörg Asmussen ging in seinem Grußwort auf die aktuellen Vorhaben der Bundesregierung in der Rentenpolitik ein. Die gesetzliche Rente bleibe der Kern in der Altersvorsorge. Nicht zuletzt in der Finanzkrise habe sie sich als Stabilitätsanker für die Menschen in Deutschland bewährt. Präsident Dr. Reimann: Rentenpaket mit Licht und Schatten Dr. Axel Reimann, Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund, berichtete über den Stand des RVLeistungsverbesserungsgesetzes. Dieses setze nach drei Jahrzehnten finanzieller Konsolidierung der Rentenversiche rung nun primär auf Verbesserungen der materiellen Absicherung. Auf der anderen Seite stelle es mit seinem bemerkenswert großen Finanzvolumen und seiner problematischen Schulterung der Finanzierung eine Abkehr von grundlegenden Handlungsmaßstäben dar, die der Gesetzgeber in zurücklie genden Legislaturperioden als zielführend und systemadäquat betrachtet habe. Neben diesen kritischen Anmerkungen zeigte Reimann sich erfreut über die beschlossene Einführung einer Demografiekomponente bei der Fortschreibung des bislang gedeckelten Rehabudgets. Der Gesetzgeber habe damit eine von der Selbstverwaltung schon länger erhobene Forderung auf gegriffen. Dies trage der demografiebedingten Verlängerung der Lebensar beitszeit wie auch dem damit steigenden Bedarf an Rehabilitationsleistungen Rechnung. Präsident Dr. Axel Reimann zog Bilanz zum Rentenpaket. 64 Reimann ging abschließend auf den geplanten Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung ein. Dieser werde bereits laufende Beratungsangebote der Träger an Arbeitgeber zur Erhaltung der Beschäftigungsfähigkeit bün deln. Angestrebt werde ein einheitliches Beratungsangebot zum Thema „gesunde Mitarbeiter“, das alle Themen mit Bezug zur Rehabilitation erfasse. Zudem soll es Beratungsangebote für Arbeitgeber zu den Themen Rente, Altersvorsorge sowie zum Melde und Beitragsrecht geben. Reimann Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (Zweite von links) – hier zusammen mit den alternierenden Bundesvorstandsvorsitzenden Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel (links) und Präsident Dr. Axel Reimann – sprach das Grußwort zur Bundesvertreterversammlung im Dezember 2014 in Berlin. betonte, dass dieses Angebot eine Initiative der Rentenversicherung sei, und bedankte sich für das große Engagement der Träger, die damit die Umset zung des Firmenservices erst ermöglichten. Berlin: Buntenbach berichtet über positive Einnahmeentwicklung Auch bei der Bundesvertreterversammlung am 3. Dezember 2014 in Berlin berichtete Annelie Buntenbach, alternierende Vorsitzende des Bundesvor stands, über eine ausgesprochen erfreuliche Finanzlage. Die zuvor schon positive Einnahmeentwicklung habe sich fortgesetzt. Grund dafür sei neben dem Einnahmeüberschuss aus dem Jahr 2013 in Höhe von 1,9 Milliarden Euro auch die Beibehaltung des bisherigen Beitragssatzes. Aus der turnus mäßigen Finanzschätzung im Oktober 2013 ergab sich eine potenzielle Senkung von 18,9 auf 18,3 Prozent. Angesichts der zu diesem Zeitpunkt nicht absehbaren Höhe der Mehrausgaben aus dem RVLeistungsverbes serungsgesetz sei diese Senkung aber nicht vollzogen und der Beitrags satz unverändert bei 18,9 Prozent belassen worden. Kritisch äußerte sich Buntenbach zu den Mehrausgaben für die „Mütterrente“. Obwohl sie eine ge samtgesellschaftliche Aufgabe darstelle, sei sie bis 2018 aus den laufenden Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung zu finanzieren. Damit nicht die Beitragszahler die Lasten allein zu tragen hätten, sprach sich Buntenbach für eine Finanzierung der neuen „Mütterrente“ aus Steuermitteln aus. 65 Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Elf verbindliche Entscheidungen des Bundesvorstands Der Bundesvorstand hat 2014 insgesamt elf verbindliche Entscheidungen für alle Rentenversicherungsträger getroffen. Diese Kompetenz steht der Deutschen Rentenversicherung Bund laut Sozialgesetzbuch im Rahmen ihrer Grundsatz und Querschnittsaufgaben zu. Die Entscheidungen werden mit der Veröffentlichung im amtlichen Mitteilungsblatt der Deutschen Rentenver sicherung Bund („RVaktuell“) verbindlich. In den meisten Fällen wurde das Rentenversicherungsrecht konkretisiert, etwa durch einheitliche Auslegung unbestimmter Rechtsbegriffe. Die überwiegende Zahl der Entscheidungen betrifft fachrechtliche Fragen mit Auswirkungen auf den Erwerb oder die Höhe des Leistungsanspruchs. Ferner beschloss der Bundesvorstand einen einheitlichen Archivierungsstandard für die Träger der Rentenversicherung. Verbindlich vereinbart wurde auch die Etablierung eines Firmenservices, der die Beratungsangebote für Firmen und Arbeitgeber bündeln soll. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (rechts) dankte den Mitarbeitern der Deutschen Rentenversicherung für ihren Einsatz im Rahmen des Rentenpakets. Arbeitsministerin lobt verantwortungsvollen Umgang mit Beitrags- und Steuergeldern Zu- und Abschläge versicherungsmathematisch exakt kalkuliert Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, gratulierte der Rentenversicherung zu ihrem 125jährigen Bestehen. Sie sei für die Men schen in Deutschland ein verlässlicher und kompetenter Partner, der ver antwortungsvoll mit den Beitrags und Steuergeldern umgehe. Ausdrücklich lobte Nahles die hohe Funktionsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversiche rung. Diese zeige sich auch in der Auszahlung der „Mütterrente“, die die Mitarbeiter der Deutschen Rentenversicherung mit enormem Einsatz umge hend realisieren konnten. „RVaktuell“: Die Fachzeitschrift und amtliches Mitteilungsblatt der Deutschen Rentenversicherung kann per E-Mail an [email protected] bestellt werden. Rentenpaket Mit dem RVLeistungsverbesserungsgesetz sind am 1. Juli 2014 zahlreiche Änderungen in Kraft getreten. Über die Entwicklung des Gesetzgebungsver fahrens und die Umsetzung in der Verwaltung ließ sich der Bundesvorstand regelmäßig berichten. Dr. Axel Reimann gab in seinem Bericht einen Überblick zu den bestehenden Regelungen für einen flexiblen Übergang in die Rente. Es bestehe aktuell schon die Möglichkeit, vor Erreichen der Regelaltersgrenze eine Rente in einem bestimmten Rahmen mit Abschlägen oder als Teilrente in Anspruch zu nehmen. Ferner könnten Beschäftigte auch erst zu einem späteren Zeit punkt in Rente gehen. Dies führe dann zu einem Zuschlag in der Rentenbe rechnung. Die Ab und Zuschläge seien in ihrer Höhe versicherungsmathe matisch so kalkuliert, dass die Rentenzahlung über die gesamte Laufzeit unabhängig vom Rentenbeginn gleich hoch sei. Reimann appellierte, von die sem versicherungsmathematischen Grundsatz nicht abzuweichen. Insbeson dere Diskussionen aus dem politischen Raum, die Höhe des Zuschlags nicht pauschal, sondern degressiv zu gestalten, halte er für nicht nachvollziehbar. Aktuelle Diskussionen, den Arbeitgeberanteil bei der Beschäftigung von Rentnern abzuschaffen oder eine volle Beitragspflicht einzuführen, seien zwar grundsätzlich nachvollziehbar. Sie seien jedoch abzuwägen mit einem vernünftigen Mehraufwand für die Verwaltung und möglichen Verzerrungen am Arbeitsmarkt. Eine Beibehaltung des Status quo erscheine vertretbar. 66 Haushalt 2014 der Deutschen Rentenversicherung Bund aufgestellt Der Bundesvorstand stellte den Teil des Haushaltsplans auf, der die finan ziellen Mittel für die Grundsatz und Querschnittsaufgaben der Deutschen Rentenversicherung Bund festlegt. Dabei wurden auf Empfehlung der Aus schüsse auch Mittel für die RehaQualitätssicherung und die Forschung auf den Gebieten Rehabilitation, Erwerbsminderung und Sozialmedizin vorgese hen sowie die notwendigen Personalansätze berücksichtigt. Die Selbstverwaltung ist an allen wichtigen Entscheidungen der Rentenversicherung beteiligt. 67 Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Bundesvorstand der Deutschen Rentenversicherung Bund Selbstverwaltungsgremien arbeiten ehrenamtlich Die Bundesvertreterversammlung und der Bundesvorstand sind ehrenamt lich tätig und für die Grundsatz und Querschnittsaufgaben sowie gemein same Angelegenheiten der Rentenversicherungsträger verantwortlich. Stand: 31. Dezember 2014 Gruppe der Versicherten Ordentliche Mitglieder Die Bundesvertreterversammlung besteht aus 60 Mitgliedern. Neben den bei der Sozialwahl 2011 in Urwahl gewählten 30 Mitgliedern der Deutschen Rentenversicherung Bund entsenden die übrigen Rentenversicherungsträger je einen Vertreter aus der Gruppe der Versicherten und aus der Gruppe der Arbeitgeber. Gruppe der Arbeitgeber Stellvertretende Mitglieder Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Acht Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Bund Der von der Bundesvertreterversammlung gewählte Bundesvorstand be steht aus elf Vertretern der Versicherten und Rentner sowie elf Arbeitgeber vertretern. Er verwaltet die Deutsche Rentenversicherung Bund, soweit Grundsatz und Querschnittsaufgaben und gemeinsame Angelegenheiten der Rentenversicherungsträger berührt sind. Cord Peter Lubinski 1. Gerhard Rimmele 2. Manfred Baum 3. Thomas Wortmann 4. Nikolaus Kaiser 5. Herbert Fritsch Hans-Werner Veen 1. Karl-Heinz Plaumann 2. N.N. 3. Roger Jaeckel 4. Roland Schultze 5. Gerhard Voß Eva Maria Welskop-Deffaa 1. Dr. Judith Kerschbaumer 2. Johannes Kreller 3. Dr. Karin Schulze Buschoff 4. Klaus Growitsch 5. Lothar Bochat Dieter F. Märtens 1. Dr. Günter Bouwer 2. Karin Haida 3. Jürgen Sührig 4. Bernd Goldmann 5. Dr. h.c. Klaus Balzer Dr. Hartmann Kleiner Alexander Gunkel, Vorsitzender1) Heribert Jöris Dr. Gerd Benrath 1. Klaus-Dieter Klapproth 2. Karin Sachse 3. Rolf Siegert 4. Helge Martin Krollmann 5. Eva-Maria Letschert-Klein 6. Walter Neuhalfen 7. Christian Amsinck 8. Hans-Joachim Blömeke Zwölf Mitglieder der Regionalträger Die alternierenden Vorsitzenden der Bundesvertreterversammlung, Valerie Holsboer (gewählt von der Bundesvertreterversammlung am 25. Juni 2014) und Nikolaus Landgraf (gewählt von der Bundes vertreterversammlung am 3. Dezember 2014). Die alternierenden Vorsitzenden des Bundesvorstands, Annelie Buntenbach und Alexander Gunkel. Karl-Heinz Katzki (Bayern Süd) Stephan Doll (Nordbayern) Ivor Parvanov (Bayern Süd) Michael Bischof (Nordbayern) Christoph Ehlscheid (Hessen) N.N. Karoline Bauer (Baden-Württemberg) Cornelius Neumann-Redlin (Oldenburg-Bremen) Heinz Cholewa (Westfalen) Anke Strüber-Hummelt (Westfalen) Hans-Walter Scheurer (Rheinland-Pfalz) Dr. Werner Scherer (Hessen) Marita Rosenow (Oldenburg-Bremen) Wolfgang Schulz (Braunschweig-Hannover) Dietmar Meder (Rheinland) Ernst-Günther Schöps (Rheinland) Udo Gebhardt (Mitteldeutschland) Matthias Maurer (Nord) Prof. Michael Sommer (Braunschweig-Hannover) Edgar Wonneberger (Nord) Ingo Nürnberger (Berlin-Brandenburg) Ulrich Praefke (Nord) Detlev Lehmann (Mitteldeutschland) Elmar Stollenwerk (Berlin-Brandenburg) Zwei Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See Annelie Buntenbach, Vorsitzende1) 1) 68 1. Lars Scheidler 2. Eckehard Linnemann 3. Peter Geitmann 4. Udo Eisberg 5. Günter Knoll Elmar Milles 1. Michael Kamphues 2. Sabine Belter 3. Volker Krengel 4. Klaus Heinig Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Annelie Buntenbach hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. 69 Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung 2 4 16 22 76 84 Ausschüsse des Bundesvorstands der Deutschen Rentenversicherung Bund Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund Stand: 31. Dezember 2014 Stand: 31. Dezember 2014 Gruppe der Versicherten Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber Ordentliche Mitglieder Gruppe der Versicherten Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Annelie Buntenbach 1. Dr. Alexandra Balzer-Wehr 2. Karl Eugen Becker 3. Achmed Date 4. Rüdiger Herrmann 5. Walter Hoof 6. Dr. Roswitha Koch 7. Ute Maier 8. Herbert Neumann 9. Totila Wolfgang Pauli 10. Günter Ploß 11. Gabriele Saidole 12. Patrik Schäfer 13. Johannes Schaller 14. Brigitte Schmiade 15. Lucia Schneiders-Adams Alexander Gunkel Ausschuss für Haushalt und Finanzen des Bundesvorstands (BVAHF) Karl-Heinz Katzki, Vorsitzender1) (Bayern Süd) Stephan Doll (Nordbayern) Dr. Hartmann Kleiner, Vorsitzender1) (Bund) Alexander Gunkel (Bund) Eva Maria Welskop-Deffaa (Bund) Dr. Judith Kerschbaumer (Bund) Karoline Bauer (Baden-Württemberg) Hans-Walter Scheurer (Rheinland-Pfalz) Peter Geitmann (Knappschaft-Bahn-See) 1. Eckehard Linnemann 2. Günter Knoll (Knappschaft-Bahn-See) Volker Krengel (Knappschaft-Bahn-See) 1. Elmar Milles 2. Michael Kamphues (Knappschaft-Bahn-See) Ausschuss für Organisation und Personal des Bundesvorstands (BVAOP) Matthias Maurer, Vorsitzender2) (Nord) Heinz Cholewa (Westfalen) Alexander Gunkel, Vorsitzender2) (Bund) Heribert Jöris (Bund) Dieter F. Märtens (Bund) Gerhard Rimmele (Bund) Dietmar Meder (Rheinland) Prof. Michael Sommer (Braunschweig-Hannover) Udo Eisberg (Knappschaft-Bahn-See) 1. Eckehard Linnemann 2. Peter Geitmann (Knappschaft-Bahn-See) Klaus Heinig (Knappschaft-Bahn-See) 1. Elmar Milles 2. Michael Kamphues (Knappschaft-Bahn-See) Ausschuss für Rehabilitation des Bundesvorstands (BVAR) Eckehard Linnemann, Vorsitzender3) (Knappschaft-Bahn-See) 1. Günter Knoll 2. Peter Geitmann (Knappschaft-Bahn-See) Elmar Milles, Vorsitzender3) (Knappschaft-Bahn-See) 1. Sabine Belter 2. Volker Krengel (Knappschaft-Bahn-See) Cord Peter Lubinski (Bund) Dieter F. Märtens (Bund) Rolf Siegert (Bund) Heribert Jöris (Bund) Heinz Cholewa (Westfalen) Ingo Nürnberger (Berlin-Brandenburg) Prof. Michael Sommer (Braunschweig-Hannover) Ivor Parvanov (Bayern Süd) Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit und Rechnungsprüfung des Bundesvorstands (BVAÖR) Hans-Werner Veen, Vorsitzender4) (Bund) Manfred Baum (Bund) Detlev Lehmann, Vorsitzender4) (Mitteldeutschland) Karoline Bauer (Baden-Württemberg) Marita Rosenow (Oldenburg-Bremen) Wolfgang Schulz (Braunschweig-Hannover) Alexander Gunkel (Bund) Hans-Joachim Blömeke (Bund) Günter Knoll (Knappschaft-Bahn-See) 1. Peter Geitmann 2. Udo Eisberg (Knappschaft-Bahn-See) Michael Kamphues (Knappschaft-Bahn-See) 1. Sabine Belter 2. Klaus Heinig (Knappschaft-Bahn-See) Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Dr. Hartmann Kleiner hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. 2) Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Alexander Gunkel hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. 3) Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Elmar Milles hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. 4) Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Detlev Lehmann hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. Stellvertretende Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder 30 Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Bund Besonderer Erledigungsausschuss des Bundesvorstands (BVAERL) 1. Helmut Aichberger 2. Hubert Albers 3. Frauke Albrecht 4. Traute Albrecht 5. Hans-Jürgen Arnold 6. Christa Becker-Müller 7. Harald Beez 8. André Beier 9. Hans-Joachim Dierich 10. Sabine Eberhardt 11. Norbert Fischer 12. Gerhard Frank 13. Andrea Geier 14. Eduard Gernhardt 15. Ingrid Grabandt-Lahr 16. Isaf Gün 17. Karla Hasenauer 18. Hildegard Hesselmann 19. Thomas Kleideiter 20. Manfred Kokott 21. Ronald Krüger 22. Karl-Werner Lohre 23. Ulrich Ludwig 24. Heike Susanne Müll 25. Dirk Neumann 26. Ingrid Prager 27. Andreas Schacht 28. Günther Schmidt 29. Kerstin Schminke 30. Harald Schulte 31. Ingrid Schumann 32. Astrid Servos 33. Alexander Sies 34. Gert Siller 35. Elisabeth Spielmann 36. Martina Stabel-Franz 37. Katrin Trinkmann 38. Heinrich Vogel 39. Axel Wiedemann 40. Dietwald Wolf 41. Arno Wolff 42. N.N. 1. Dr. Wolfgang Aubke 2. Hansjörg Baldauf 3. Frank Böker 4. Wolfgang Braun 5. Michael Hafner 6. Gerhard Handke 7. Valerie Holsboer, Vorsitzende1) 8. Mechthild Lütke Kleimann 9. Lutz Mühl 10. Dr. Jörg Müller-Stein 11. Dr. Wilhelm Pielsticker 12. Hugo Schmitt 13. Karl-Sebastian Schulte 14. Arthur Starnofsky 15. Dr. Joachim Wollensak 1. Gabriele Axmann 2. Hans Bobeth-Höppner 3. Ernst Bürger 4. Detlev Fey 5. Michael Fritz 6. Ulf Grimmke 7. Dr. Mathias Heidler 8. Joachim Heuke 9. Dr. Benedikt Köster 10. Dr. Martin Kröger 11. Sebastian Lazay 12. Dirk Lunken 13. Burkhard Möller 14. Klaus Nelius 15. Judith Röder 16. Peter Straub 17. Karsten Tacke 18. Thomas G. Zinder 19. N.N. 1) 70 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger 1) Fortsetzung nächste Seite Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Valerie Holsboer hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. 71 Geschäftsverlauf | Selbstverwaltung Gruppe der Versicherten Ordentliche Mitglieder 2 4 16 22 76 84 Ausschüsse der Bundesvertreterversammlung der Deutschen Rentenversicherung Bund Gruppe der Arbeitgeber Stellvertretende Mitglieder Ordentliche Mitglieder Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Stellvertretende Mitglieder Stand: 31. Dezember 2014 28 Mitglieder der Regionalträger Nikolaus Landgraf, Vorsitzender1) (Baden-Württemberg) 1. Gabriele Frenzer-Wolf 2. Peter Biler (Baden-Württemberg) Joachim Kienzle (Baden-Württemberg) Dr. Verena Di Pasquale (Bayern Süd) Linda Schneider (Bayern Süd) Karl Hoinkes (Bayern Süd) Hans-Frieder Bauer (Bayern Süd) Christian Hoßbach (Berlin-Brandenburg) Dirk Kuske (Berlin-Brandenburg) Alexander Schirp (Berlin-Brandenburg) Constantin Rehlinger (Berlin-Brandenburg) Joachim Böhm (Braunschweig-Hannover) Detlev Behrens (Braunschweig-Hannover) Manfred Casper (Braunschweig-Hannover) Birgit Stehl (Braunschweig-Hannover) Gerd Brücker (Hessen) 1. Erwin Krauskopf 2. Renate Müller (Hessen) Hans-Werner Schech (Hessen) Karlheinz Brömer (Hessen) Thomas Steinhäuser (Mitteldeutschland) Hans-Joachim Ratsch (Mitteldeutschland) Sven Nobereit (Mitteldeutschland) Markus Radmacher (Mitteldeutschland) Heiko von Thaden (Nord) Uwe Polkaehn (Nord) Klaus Puschaddel (Nord) Peter Sander (Nord) Gert Söhnlein (Nordbayern) Anton Bach (Nordbayern) Franz Brosch (Nordbayern) Gerhard Gerhäuser (Nordbayern) Hans-Joachim Sander (Oldenburg-Bremen) 1. Michael Wielgosch 2. Bernd Wundersee (Oldenburg-Bremen) Peter Schulze (Oldenburg-Bremen) 1. Dr. Wolfgang Bayer 2. Dieter Schumacher (Oldenburg-Bremen) Winfried Fockenberg (Rheinland) Dr. Sabine Graf (Rheinland) Dr. Hermann Peter Wohlleben (Rheinland) Wolfgang Reß (Rheinland) Richard Feichtner (Rheinland-Pfalz) 1. Harald Johann 2. Andreas Peifer (Rheinland-Pfalz) Harald Seiter (Rheinland-Pfalz) 1. Thomas Gans 2. Oswald Höfer (Rheinland-Pfalz) Robert Hiry (Saarland) 1. Eugen Roth 2. Jörg Caspar (Saarland) Martin Schlechter (Saarland) 1. Hans-Jörg Ravené 2. Martin Feyahn (Saarland) Ludwin Debong (Schwaben) Michael Pfeiffer (Schwaben) Herbert Loebe (Schwaben) Stefan Holzamer (Schwaben) Karl Schiewerling (Westfalen) Josef Meiers (Westfalen) Prof. Dr. Volker Verch (Westfalen) Dr. Heinz-S. Thieler (Westfalen) 1. Dr. Ursula Strauss 2. Holger M. Braun (Baden-Württemberg) Gruppe der Versicherten Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Gruppe der Arbeitgeber Ordentliche Mitglieder Stellvertretende Mitglieder Ausschuss für Haushalt und Organisation der Bundesvertreterversammlung (BVVHO) Rüdiger Herrmann, Vorsitzender1) (Bund) Dr. Alexandra Balzer-Wehr (Bund) Martin Schlechter, Vorsitzender1) (Saarland) Alexander Schirp (Berlin-Brandenburg) Gert Söhnlein (Nordbayern) Ludwin Debong (Schwaben) Valerie Holsboer (Bund) Karl-Sebastian Schulte (Bund) Kurt Hay (Knappschaft-Bahn-See) 1. Gert Hüfner 2. Udo Kummerow (Knappschaft-Bahn-See) Dr. Christian Gravert (Knappschaft-Bahn-See) 1. Nicola Stein-Gresitza 2. Ernst-Peter Ebert (Knappschaft-Bahn-See) Ausschuss für Rechnungsprüfung der Bundesvertreterversammlung (BVVRP) 1) 2) Joachim Böhm Vorsitzender2) (Braunschweig-Hannover) Robert Hiry (Saarland) Joachim Kienzle, Vorsitzender2) (Baden-Württemberg) Alexander Schirp (Berlin-Brandenburg) Günter Ploß (Bund) Gabriele Saidole (Bund) Frank Böker (Bund) Burkhard Möller (Bund) Kurt Hay (Knappschaft-Bahn-See) 1. Gert Hüfner 2. Udo Kummerow (Knappschaft-Bahn-See) Dr. Christian Gravert (Knappschaft-Bahn-See) 1. Nicola Stein-Gresitza 2. Ernst-Peter Ebert (Knappschaft-Bahn-See) Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Rüdiger Herrmann hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Joachim Böhm hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. Zwei Mitglieder der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See Kurt Hay 1) 1. Nicola Stein-Gresitza 2. Gert Hüfner 3. Udo Kummerow Dr. Christian Gravert Ernst-Peter Ebert Der Wechsel im Vorsitz erfolgt am 1. Oktober des Jahres. Valerie Holsboer hat den Vorsitz am 1. Oktober 2014 übernommen. 72 73 Statistik 2 4 16 22 76 84 Erster Versichertenbericht: mehr Zuwanderer rentenversichert Im Jahr 2014 ist der Versichertenbericht erstmals erschienen. Er enthält die wichtigsten aktuellen statistischen Kennzahlen zu den Versicherten der Deutschen Rentenversicherung. Er kommentiert zugleich die Entwicklungen in den vergangenen Jahren. Daran anschließend wird der gesamte Versicherungsverlauf in den Blick ge nommen: Welche Zeiten mit Beitragszahlungen haben Versicherte in ihrem Leben zurückgelegt? Wie hoch sind die bisher erzielten Rentenansprüche? Abschließend gibt der Bericht noch einen Überblick über die Entwicklung der Beitragseinnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung. Im Fokus des aktuellen Berichts steht die Zunahme ausländischer Staats angehöriger unter den Versicherten. Grund für die verstärkte Zuwanderung nach Deutschland ist die gute wirtschaftliche Lage, verbunden mit der un gebremsten Nachfrage nach Fachkräften und der Ausweitung der Arbeit nehmerfreizügigkeit in der Europäischen Union. Der Versichertenbericht 2014 ist in elektronischer Fassung auf den Internet seiten der Deutschen Rentenversicherung verfügbar oder kann als Druck fassung kostenfrei über die Deutsche Rentenversicherung Bund angefordert werden. Der Bericht wird jährlich mit wechselnden Schwerpunktthemen aktualisiert. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Versichertenbericht auch im Internet abrufbar Der Bericht informiert ferner über die Anzahl und die Verteilung der Ver sicherten auf die einzelnen Versichertengruppen. Beleuchtet werden die Be schäftigungssituation von älteren Versicherten und die Entwicklung bei den geringfügig Beschäftigten. Neue Statistikpublikation: Der Versichertenbericht präsentiert wichtige Daten und Fakten. Die Einkommen aus Beschäftigung bilden einen weiteren Schwerpunkt. Deren Höhe und Verteilung geben Aufschluss über die im zurückliegenden Berichtsjahr erworbenen Rentenansprüche. Anschaulich dargestellt: Der Versichertenbericht fasst wesentliche Zahlen zu den Versicherten der Deutschen Rentenversicherung zusammen. 74 75 Schlüsselzahlen und Trends 2 4 16 22 76 84 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Schlüsselzahlen Versicherte ohne Rentenbezug am 31. Dezember 2013 Insgesamt Rentenbestand am 31. Dezember 2014 West und Ausland Männer Insgesamt Ost Frauen Männer Versicherte insgesamt 52 971 882 23 263 481 21 714 402 4 150 721 3 843 278 Versichertenrenten Aktiv Versicherte 36 193 892 15 439 180 14 466 735 3 216 917 3 071 060 Ø Rentenzahlbetrag1) darunter1) Verminderte Erwerbsfähigkeit Versicherungspflichtig Beschäftigte2) 28 899 413 12 867 014 11 042 531 West und Ausland Ost Männer Frauen Männer Frauen 19 607 127 7 144 186 8 557 983 1 677 520 2 227 438 818 Euro Frauen 797 Euro 994 Euro 576 Euro 1 057 Euro 1 755 101 667 133 678 773 207 577 201 618 737 Euro 702 Euro 676 Euro 761 Euro 2 557 952 2 431 916 Ø Rentenzahlbetrag1) 719 Euro Selbständige insgesamt 282 567 123 592 108 204 27 628 23 143 Altersrenten insgesamt 17 852 026 6 477 053 7 879 210 1 469 943 2 025 820 Leistungsempfänger nach SGB III3) 870 037 392 101 280 960 120 118 76 858 Ø Rentenzahlbetrag1) 805 Euro 1 020 Euro 566 Euro 1 111 Euro 824 Euro Freiwillig Versicherte 270 559 172 649 58 964 26 426 12 520 Renten wegen Todes 5 725 301 438 148 3 863 143 187 884 903 088 Versicherungsfreie geringfügig Beschäftigte 4 687 390 1 572 869 2 685 051 172 804 256 666 Witwen/Witwer 5 383 047 437 341 3 856 678 187 738 901 290 Anrechnungszeitversicherte4) 2 569 604 953 488 978 485 331 184 306 447 558 Euro 273 Euro 584 Euro 347 Euro 628 Euro 16 777 990 7 824 301 7 247 667 933 804 772 218 9 216 807 6 465 146 1 798 7 582 334 12 421 126 1 865 404 3 130 526 Passiv Versicherte Ø Rentenzahlbetrag1) Erziehungsrenten Waisen2) 1) Mehrfachnennungen sind möglich. 2) Einschließlich pflichtversicherte geringfügig Beschäftigte. 3) Arbeitslosengeld I. 4) Ab dem Jahr 2011 einschließlich Leistungsempfänger nach SGB II, sofern keine andere Pflichtversicherung vorliegt. 333 038 Renten insgesamt 1) 25 332 428 Nach Abzug des KVdR-/PVdR-Beitrags. 2) Geschlechtertrennung nicht möglich, Summenbildung nur für die erste Spalte möglich. Rentenzugang 2014 Insgesamt West und Ausland Männer Ost Frauen Männer Frauen Versichertenrenten1) 994 415 397 191 426 075 98 328 72 821 Ø Rentenzahlbetrag2) 731 Euro 925 Euro 502 Euro 888 Euro 799 Euro 170 784 68 821 67 870 17 819 16 274 Ø Rentenzahlbetrag2) 628 Euro 659 Euro 594 Euro 603 Euro 662 Euro Altersrenten insgesamt 823 631 328 370 358 205 80 509 56 547 Ø Rentenzahlbetrag2) 752 Euro 980 Euro 485 Euro 952 Euro 838 Euro Renten wegen Todes 367 700 47 218 200 353 16 794 45 259 Witwen/Witwer 308 311 47 058 199 386 16 773 45 094 524 Euro 244 Euro 584 Euro 318 Euro 626 Euro 1 313 160 967 21 165 444 409 626 428 115 122 118 080 Verminderte Erwerbsfähigkeit Ø Rentenzahlbetrag2) Erziehungsrenten Waisen3) 58 076 Renten insgesamt 1) 2) 1 362 115 Einmaliger Sondereffekt durch neue „Mütterrenten“ im Jahr 2014: Viele westdeutsche Frauen im Alter ab 65 Jahren haben durch die Anerkennung eines weiteren Kindererziehungsjahres pro Kind mit Geburt vor 1992 die Wartezeit von fünf Jahren für einen erstmaligen Rentenanspruch erlangt. Nach Abzug des KVdR-/PVdR-Beitrags. 3) Geschlechtertrennung nicht möglich, Summenbildung nur für die erste Spalte möglich. Rentner am 1. Juli 2014 Insgesamt West und Ausland Männer Rentner insgesamt1) Ø Gesamtrentenzahlbetrag 20 617 043 2) Einzelrentner Ø Rentenzahlbetrag2) Mehrfachrentner Ø Gesamtrentenzahlbetrag2) 1) 7 119 092 61 508 76 Ost 50 543 10 966 1) Beschäftigte der Rentenversicherungsträger inklusive Eigenbetriebe und Sonderbereiche. Teilzeitbeschäftigte sind in vollbeschäftigte Arbeitskräfte umgerechnet. Frauen 9 486 855 1 676 462 2 334 634 869 Euro 998 Euro 709 Euro 1 079 Euro 977 Euro 6 772 751 6 717 133 1 515 931 1 551 535 766 Euro 792 Euro 985 Euro 547 Euro 1 040 Euro 4 059 693 346 341 2 769 722 160 531 783 099 1 186 Euro 1 255 Euro 1 102 Euro 1 448 Euro 1 396 Euro Ohne Waisenrenten. 2) Rentenzahlbetrag aus allen Rentenleistungen (z. B. Versicherten- und/oder Hinterbliebenenrenten) pro Person, nach Abzug des KVdR-/PVdR-Beitrags. Indikatoren zum Rentenwegfall 2014 Versichertenrenten in Jahren Personal am 30. Juni 2014, RV1) West Männer 16 557 350 Insgesamt Insgesamt Ost Frauen West und Ausland Ost Männer Frauen Männer Frauen Ø Wegfallsalter 79,2 76,9 81,7 75,5 81,4 Ø Rentenbezugsdauer 19,3 17,3 20,8 16,5 23,5 Ø Fernere Lebenserwartung 65-Jähriger; Tafel 2012/2014 19,3 17,5 21,0 17,4 20,9 77 Schlüsselzahlen und Trends 2 4 16 22 76 84 Anträge auf Leistungen zur Rehabilitation 2014 Rentenanträge 2014 (Neuanträge und Sonderfälle)1) Insgesamt West Erwerbsminderungsrenten 345 210 275 780 69 430 Medizinische Altersrenten 985 693 821 337 164 356 Rehabilitation Renten wegen Todes 436 415 378 278 58 137 Teilhabe am 1 767 318 1 475 395 291 923 Arbeitsleben Renten insgesamt 1) Ost Insgesamt West Ost 1 724 277 1 400 195 324 082 417 531 308 643 108 888 2 141 808 1 708 838 432 970 Rehabilitation Ohne Erziehungsrenten, Unterhaltsrenten und Knappschaftsausgleichsleistungen. insgesamt Leistungen zur Rehabilitation 2014 Insgesamt Medizinische Rehabilitation (LMR) West und Ausland Ost Männer Frauen Männer Frauen 1 014 763 422 401 396 066 95 722 100 574 337 618 149 667 117 908 40 364 29 679 50 485 30 835 10 158 7 246 2 246 darunter Anschlussrehabilitation Entwöhnungsbehandlung Kinderrehabilitation Teilhabe am Arbeitsleben (LTA)1) 31 384 11 251 11 053 4 880 4 200 142 323 73 438 38 888 18 056 11 941 darunter Berufliche Bildung Insgesamt 1) 29 248 13 812 8 795 4 081 2 560 1 157 086 495 839 434 954 113 778 112 515 Ohne 133 203 bedingte LTA durch Vermittlungsbescheide und 259 bedingte Kfz-Hilfen zur Rentenversicherung. Bestand und Erledigung der Widersprüche 2014 Insgesamt Widersprüche im Fachbereich Rente Versicherung/Beitrag Rehabilitation Unerledigter Anfangsbestand 134 285 66 894 16 636 50 755 Effektive Zugänge an Widersprüchen 429 079 178 288 53 350 197 441 Erledigte Widersprüche insgesamt 422 437 177 299 48 646 196 492 207 419 97 385 19 220 90 814 durch: Bescheid Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Trends Verantwortung für 53 Millionen Versicherte Die Träger der Deutschen Rentenversicherung betreuten am Jahresende 2013 insgesamt 52,97 Millionen Versi cherte, knapp 300 000 mehr als im Vorjahr. Davon ent fielen rund 28 Millionen auf die Regionalträger, deren Anteil sich auf 52,9 Prozent erhöhte. Der Träger Deut sche Rentenversicherung Bund hatte 23,1 Millionen Versicherte. Sein Anteil beträgt 43,6 Prozent. Für die übrigen 1,9 Millionen Versicherten war der überregio nale Träger Deutsche Rentenversicherung KnappschaftBahnSee zuständig. Zahl der aktiv Versicherten steigt weiter Am Jahresende 2013 lag die Zahl der aktiv Versicher ten um rund 480 000 Personen höher als im Vorjahr. Unter den aktiv Versicherten war der Zuwachs bei den versicherungspflichtig Beschäftigten ohne Beitragsbe sonderheiten mit rund 450 000 Personen relativ groß, eine Zunahme von 1,8 Prozent. Werden alle versiche rungspflichtig Beschäftigten einbezogen, so waren am Jahresende 2013 rund 950 000 mehr Beschäftigte ren tenversichert als noch im Jahr zuvor. Deren Zahl ist insgesamt von 27,95 Millionen auf 28,9 Millionen um 3,4 Prozent angestiegen. Dieser große Anstieg resultiert vor allem daraus, dass geringfügig Beschäftigte seit dem 1. Januar 2013 versicherungspflichtig sind und sich nur auf Antrag von der Versicherungspflicht befreien lassen können. Dadurch hat sich das Verhältnis zwi schen versicherungspflichtigen und versicherungsfreien geringfügig Beschäftigten deutlich verschoben. Wäh rend die Zahl der versicherungspflichtig geringfügig Be schäftigten im Vergleich zum Vorjahr um rund 620 000 (165,7 Prozent) zunahm, sank die Zahl der versiche rungsfreien geringfügig Beschäftigten im gleichen Zeit raum um 540 000 (rund zehn Prozent). Deutlich mehr Altersrentenzugänge Im Vergleich zu den Jahren 2012 und 2013, in denen eine Abnahme der Versichertenrentenzugänge insgesamt zu beobachten war, sind im Berichtsjahr 2014 die Zahlen der Zugänge in Versichertenrenten stark gestiegen. Da bei sind gegenläufige Entwicklungen bei den Erwerbs minderungsrenten und den Altersrenten zu beobachten. Die Zugangszahl bei den Altersrenten lag mit 823 600 rund 27,1 Prozent über dem Wert von 2013 (648 300 Altersrenten). Bei den Erwerbsminderungsrenten war dagegen ein Rückgang von 3,3 Prozent zu verzeichnen. Das Rentenzugangsgeschehen bei Altersrenten war im Jahr 2014 von unterschiedlichen Effekten beeinflusst. Die Zahl der Rentenzugänge verringerte sich deutlich durch das schrittweise Auslaufen der Altersrente für Frauen und der Altersrente wegen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit für die Geburtsjahrgänge ab 1952 sowie durch die weitere Anhebung der Regelalters grenze auf 65 Jahre und drei Monate. Wesentlich stärker wirkte jedoch die demografische Entwicklung in Kombination mit dem RVLeistungsver besserungsgesetz, das ab dem 1. Juli 2014 in Kraft trat. Diese Faktoren führten zum Anstieg der Altersrentenzu gänge insgesamt gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zu den Vorjahren erreichen derzeit geburtenstärkere Jahrgänge das Alter, in dem ein Altersrentenzugang Versicherte der Deutschen Rentenversicherung davon ergingen Anteil 2013 Ende 2012 Differenz Entwicklung 2 977 595 115 2 267 – mit teilweisen Erfolg 2 225 1 313 573 339 26 266 7 565 3 180 15 521 175 951 87 912 15 352 72 687 Regionalträger 28 006 141 52,9 27 694 885 311 256 1,1 145 211 40 514 14 854 89 843 Deutsche Rentenversicherung Bund 23 070 394 43,6 23 111 799 –41 405 –0,2 65 225 37 333 13 550 14 342 Deutsche Rentenversicherung 4 582 2 067 1 022 1 493 – ohne Erfolg wegen formellen Gründen – ohne Erfolg wegen materiellen Gründen Teilweise/vollständige Abhilfe Zurücknahme Auf sonstige Weise Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung – Rechtsbehelfsstatistik Januar bis Dezember 2014. 78 Ende 2013 – mit vollem Erfolg in Prozent Knappschaft-Bahn-See Insgesamt in Prozent 1 895 347 3,6 1 865 540 29 807 1,6 52 971 882 100,0 52 672 224 299 658 0,6 79 Schlüsselzahlen und Trends 2 4 16 22 76 84 Versichertenrenten im Rentenzugang Versichertenrenten 2014 2013 2012 994 415 824 941 829 450 20,5 –0,5 –5,6 170 784 176 682 178 683 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent davon Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent Renten wegen Alters –3,3 –1,1 –0,9 823 631 648 259 650 767 27,1 –0,4 –6,9 Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung – Rentenzugang 2011 bis 2014. Altersrentenzugänge 2014 und 2013 nach Rentenarten bzw. nach Geschlecht 2014 2013 Anzahl Anzahl 823 631 648 259 175 372 27,1 759 224 648 259 110 965 17,1 74 90 –16 –17,8 wegen Arbeitslosigkeit/Altersteilzeitarbeit 57 248 66 703 –9 455 –14,2 für Frauen 78 850 97 680 –18 830 –19,3 für schwerbehinderte Menschen 78 884 79 484 –600 –0,8 für langjährig Versicherte 86 086 114 023 –27 937 –24,5 151 156 16 197 134 959 nicht vergleichbar 14 924 – – nicht vergleichbar Rente wegen Alters insgesamt1) darunter ohne neue „Mütterrenten“ 2) Veränderung 2014 gegenüber 2013 Absolutwert In Prozent davon Altersrente: für langjährig unter Tage Beschäftigte für besonders langjährig Versicherte davon: mit Rentenbeginn vor dem 1.7.2014 mit Rentenbeginn ab dem 1.7.2014 Regelaltersrente1) darunter ohne neue „Mütterrenten“2) 136 232 – 136 232 nicht vergleichbar 371 333 274 082 97 251 Sondereffekt 306 926 274 082 32 844 12,0 1) Einmaliger Sondereffekt durch „neue Mütterrenten“ im Jahr 2014: Viele westdeutsche Frauen im Alter ab 65 Jahren haben durch die Anerkennung eines weiteren Kindererziehungsjahres pro Kind mit Geburt vor 1992 die Wartezeit von fünf Jahren für einen erstmaligen Rentenanspruch erlangt. 2) Unter Herausrechnung der Fälle der neuen „Mütterrenten“. 80 Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger möglich ist. Dadurch steigen demografisch bedingt die genen Jahr gut 64 000 derartige neue „Mütterrenten“, Altersrentenzugänge. Die Regelungen zur Altersren zu 99,6 Prozent für Frauen ab 65 Jahren und älter in te für besonders langjährig Versicherte, die bisher mit den alten Bundesländern. In den neuen Ländern hatten 65 Jahren abschlagsfrei in Anspruch genommen werden die Mütter in diesem Alter in aller Regel auch ohne das konnte, wurden erheblich modifiziert. Für die Wartezeit zusätzliche Kindererziehungsjahr bereits die Wartezeit von 45 Jahren zählen jetzt beispielsweise auch Zeiten erfüllt und erhielten eine Rente. der Arbeitslosigkeit und Zeiten mit freiwilligen Beiträ gen. Zudem können vor 1953 geborene Versicherte seit Rentenzugangsalter: Gegenläufige Entwicklung bei Juli 2014 diese Rente bereits ab Vollendung des 63. Männern und Frauen Lebensjahres erhalten („Rente mit 63“). Diese Möglich In den vergangenen Jahren erhöhte sich das durch keit nahmen rund 136 000 Personen mit Rentenbeginn schnittliche Zugangsalter in Altersrenten durch die An im zweiten Halbjahr 2014 in Anspruch; rund 71 Pro hebung der Altersgrenzen, das Auslaufen der Altersren zent davon waren Männer. Das häufigste Zugangsalter ten für Frauen und wegen Arbeitslosigkeit oder nach war mit nahezu zwei Dritteln aller Fälle das Alter 63. Altersteilzeitarbeit ab dem Geburtsjahrgang 1952 sowie Ein Teil der Zugänge in die „Rente mit 63“ ist auf einen aufgrund von Demografieeffekten. Im Jahr 2014 stieg Einführungseffekt zurückzuführen: Versicherte, die den das durchschnittliche Zugangsalter bei allen Altersren Rentenbeginn unter den vorherigen rechtlichen Rah tenzugängen erneut von 64,1 Jahre auf 64,9 Jahre be menbedingungen eigentlich aufgeschoben hätten, ent sonders stark. Diese Zahl wird aber durch Sondereffekte schieden sich für den nun möglichen vorgezogenen, abschlagsfreien Ren Durchschnittliches Alter beim Altersrentenzugang im Zeitablauf tenbeginn. Außerdem gingen die Zugangszahlen für vorgezogene Al tersrenten gegenüber dem Vorjahr zurück. Sie zeigen, dass bei Ver sicherten, die die Voraussetzungen für die abschlagsfreie „Rente mit 63“ erfüllten, tendenziell ein „Aus weichen“ stattgefunden hat. Auch die Anrechnung eines zwei ten Jahres Kindererziehungszeit für Geburten vor 1992 hatte erhebliche Auswirkungen auf die Zahl der Al tersrentenzugänge im vergangenen Jahr. Gerade für Frauen, die bislang die allgemeine Wartezeit fünf Bei tragsjahren nicht erfüllten, konnte durch die Anrechnung eines zusätz lichen Jahres Kindererziehungszeit für jedes vor 1992 geborene Kind nun erstmals ein Rentenanspruch entstehen – selbst wenn diese Müt ter die Regelaltersgrenze bereits weit überschritten haben. Die neu en „Mütterrenten“ wurden dann folgerichtig im Rentenzugang 2014 erfasst. Insgesamt gab es im vergan 81 Schlüsselzahlen und Trends beeinflusst. Unter Herausrechnung der neuen „Mütter renten“ würde das durchschnittliche Zugangsalter in Al tersrenten im Jahr 2014 bei 64,1 Jahren liegen und dem Vorjahreswert entsprechen. Bei Männern sank das durchschnittliche Zugangsalter für Altersrenten um 0,1 Jahre auf 64,0 Jahre. Ein Grund dafür liegt in der modifizierten Altersrente für besonders langjährig Versicherte: Hier nahm der Anteil der Zugän ge im Alter 63 und 64 um rund 7,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr zu. Aufgrund der vielen Zugänge an westdeutschen Frauen im Alter ab 65 Jahren im Jahr 2014, die durch die An erkennung eines weiteren Kindererziehungsjahres pro Kind mit Geburt vor 1992 die Wartezeit für einen Ren tenanspruch erstmals erfüllten, stieg das durchschnitt liche Zugangsalter bei allen Altersrenten an Frauen im Vorjahresvergleich um 1,6 Jahre auf 65,8 Jahre stark an. Ohne den Einmaleffekt durch die neuen „Mütterrenten“, die ein durchschnittliches Zugangsalter von 74,2 Jah ren aufweisen, würde das aktuelle durchschnittliche Zugangsalter bei Altersrenten an Frauen bei 64,3 Jah ren liegen. Der Anstieg um 0,1 Jahre gegenüber dem Vorjahr beruht auf dem Auslaufen zweier vorgezogener Rentenarten ab dem Geburtsjahrgang 1952 und auf Demografieeffekten. Höhere Zahlbeträge für Neurentner Beim Vergleich der durchschnittlichen Rentenzahlbe träge bei den Altersrenten 2014 mit dem Vorjahr sind zunächst ebenfalls gegenläufige Entwicklungen bei den Männern und Frauen festzustellen. Bei den Männern liegt der durchschnittliche Zahlbetrag mit 975 Euro um 6,7 Prozent oder 62 Euro höher als 2013. Bei den Frauen lag der durchschnittliche Zahlbetrag 2014 bei 533 Euro; das sind 2,4 Prozent weniger als der Durchschnitts betrag von 2013 (546 Euro). Bei den Frauen ist diese Veränderung durch die Zugän ge von neuen „Mütterrenten“ stark beeinflusst, die nur wegen der Anrechnung eines zusätzlichen Jahres der Kindererziehung für vor 1992 geborene Kinder die War tezeit von fünf Jahren erfüllen und erstmals eine Alters rente beanspruchten. Erwartungsgemäß sind deren Ren tenzahlbeträge sehr niedrig (im Schnitt 129 Euro). Zwar hat sich für jede dieser Frauen persönlich die Situation 82 2 4 16 22 76 84 verbessert und sie haben durch die Rentenreform eine Rente bekommen. Jedoch sinkt aufgrund des hohen Anteils dieser niedrigen Renten im Rentenzugang 2014 der durchschnittliche Rentenzahlbetrag bei allen Alters rentenzugängen an Frauen gegenüber dem Vorjahr. Be reinigt um diese neuen „Mütterrenten“ läge der durch schnittliche Rentenzahlbetrag bei den Altersrenten an Frauen im Zugang 2014 bei immerhin 607 Euro, das wären rund 11,2 Prozent mehr als 2013. Für den Anstieg der durchschnittlichen Rentenzahlbe träge bei den Männern und der bereinigten Werte bei den Frauen dürften neben der Rentenanpassung am 1. Juli 2014 unter anderem die Regelungen zur „Rente mit 63“ verantwortlich sein: Zum einen ging der Anteil der – im Zahlbetrag niedrigeren – vorzeitigen Altersren ten mit Abschlägen zurück. Zum anderen nahm der An teil der Altersrenten für besonders langjährig Versicherte mit vergleichsweise hohen, abschlagsfreien Renten zu. Gleichzeitig bestehen durch das stufenweise Auslaufen der Altersrenten für Frauen und der Altersrente we gen Arbeitslosigkeit oder nach Altersteilzeitarbeit sowie durch die Anhebung der Regelaltersgrenze immer weni ger Möglichkeiten, früh in Rente gehen zu können. Somit verlängern sich die Versicherungsbiografien und enthal ten weitere Rentenanwartschaften. Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger Frauen mit Kindern, erhöhte sich der durchschnittliche Rentenzahlbetrag gegenüber dem Wert zum Jahresende 2013 sogar um 12 Prozent. Somit hat die „Mütterrente“ zu einem dauerhaften, deutlichen Anstieg der Frauen renten geführt. Mehr Anträge auf medizinische Leistungen zur Rehabilitation Bei den seit dem Jahr 2006 kontinuierlich steigenden An tragszahlen zeigt sich im Jahr 2014 eine rege Entwick lung. Mit gut 1,7 Millionen Anträgen auf medizinische Rehabilitation wurden insgesamt 3,2 Prozent mehr Leis tungen beantragt als im Vorjahr. Auch die Anschluss rehabilitationen sind gegenüber 2013 um 2,5 Prozent gestiegen. Bei den Leistungen zur Teilhabe am Arbeits leben erhöhten sich die Antragszahlen um 2,5 Prozent auf insgesamt rund 418 000 Anträge. Entwicklung der Anträge auf Leistungen zur Rehabilitation in der gesetzlichen Rentenversicherung Zahlbeträge für Bestandsrentner steigen Zum Jahresende 2014 zahlte die Rentenversicherung insgesamt rund 25,3 Millionen Renten, davon 17,9 Mil lionen Altersrenten. Die Zahl der Altersrenten ist da bei im Vergleich zum Vorjahr um rund 164 000 oder 0,9 Prozent leicht gestiegen. Die durchschnittlichen Al tersrenten im Rentenbestand lagen am Jahresende 2014 mit 805 Euro um rund 5,1 Prozent höher als ein Jahr zu vor. Der Anstieg fiel dabei bei den Männern mit 17 Euro auf nun 1 037 Euro deutlich geringer aus als bei den Frauen, bei denen der durchschnittliche Rentenzahlbe trag mit 618 Euro Ende 2014 um 10 Prozent höher lag als im Vorjahr (562 Euro). Ursachen hierfür waren die Rentenanpassung zum 1. Juli sowie die Umsetzung der „Mütterrente“ bei den Bestandsfällen. Da die Erziehen den überwiegend Frauen sind, zeigt sich der Effekt der „Mütterrente“ am deutlichsten im Anstieg des durch schnittlichen Rentenzahlbetrages bei den Altersrenten für Frauen mit rund 10 Prozent. Betrachtet man nur die 83 Träger der Deutschen Rentenversicherung 2 4 16 22 76 84 A Deutsche Rentenversicherung Bund Ruhrstraße 2, 10709 Berlin Telefon: 030 865-0, Telefax: 030 865-27240 Verbindungsstelle für alle Mitgliedstaaten der EU und Vertragsstaaten, sofern Beiträge zum Versicherungsträger gezahlt worden sind www.deutsche-rentenversicherung-bund.de B Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See Hauptverwaltung Pieperstraße 14–28, 44789 Bochum Telefon: 0234 304-0, Telefax: 0234 304-66050 Verbindungsstelle für alle Mitgliedstaaten der EU und Vertragsstaaten, sofern Beiträge zum Versicherungsträger gezahlt worden sind www.kbs.de 1 Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg Standort Karlsruhe Gartenstraße 105, 76135 Karlsruhe Telefon: 0721 825-0, Telefax: 0721 825-21229 Verbindungsstelle für Liechtenstein, Schweiz Standort Stuttgart Adalbert-Stifter-Straße 105, 70437 Stuttgart Telefon: 0711 848-0, Telefax: 0711 848-21438 Verbindungsstelle für Griechenland, Zypern www.deutsche-rentenversicherung-bw.de 2 Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd Standort Landshut Am Alten Viehmarkt 2, 84028 Landshut Telefon: 0871 81-0, Telefax: 0871 81-2140 Verbindungsstelle für Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien, Slowakei, Tschechien Standort München Thomas-Dehler-Straße 3, 81737 München Telefon: 089 6781-0, Telefax: 089 6781-2345 Verbindungsstelle für Österreich www.deutsche-rentenversicherungbayernsued.de Über 900 Mal vor Ort Die Deutsche Rentenversicherung ist mit Auskunfts und Beratungsstellen, Sprechtagsorten sowie den Servicestel len für Rehabilitation vor Ort vertreten. Die Mitarbeiter helfen in persönlichen Gesprächen gern und kostenlos. Wer nach einem Unfall oder einer Krankheit in einer Reha bilitationsklinik wieder für das Berufsleben fit gemacht werden möchte oder aus gesundheitlichen Gründen einen anderen Beruf erlernen muss, kann sich an eine dieser 84 3 Deutsche Rentenversicherung Servicestellen wenden. Die Mitarbeiterinnen und Mitar beiter informieren und helfen bei Anträgen für Rehabi litationsleistungen für alle Rehabilitationseinrichtungen der Deutschen Rentenversicherung. Die Auskunfts und Beratungsstellen sowie Servicestellen stehen im Internet unter > www.deutscherentenversicherung.de > www.rehaservicestellen.de Berlin-Brandenburg Standort Frankfurt (Oder) Bertha-von-Suttner-Straße 1, 15236 Frankfurt (Oder) Telefon: 0335 551-0, Telefax: 0335 551-1295 Standort Berlin Knobelsdorffstraße 92, 14059 Berlin Telefon: 030 3002-0, Telefax: 030 3002-1009 Verbindungsstelle für Polen www.deutsche-rentenversicherung-berlinbrandenburg.de 4 Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover Standort Laatzen Lange Weihe 6, 30880 Laatzen Telefon: 0511 829-0, Telefax: 0511 829-2635 Standort Braunschweig Kurt-Schumacher-Straße 20, 38102 Braunschweig Telefon: 0531 7006-0, Telefax: 0531 7006-425 Verbindungsstelle für Japan, Korea www.deutsche-rentenversicherungbraunschweig-hannover.de Vorwort Jahresrückblick 125 Jahre Rentenversicherung Geschäftsverlauf Schlüsselzahlen und Trends Rentenversicherungsträger 8 Deutsche Rentenversicherung Nordbayern Standort Bayreuth Wittelsbacherring 11, 95444 Bayreuth Telefon: 0921 607-0, Telefax: 0921 607-2398 Verbindungsstelle für die Türkei Standort Würzburg Friedenstraße 12/14, 97072 Würzburg Telefon: 0931 802-0, Telefax: 0931 802-980000 Verbindungsstelle für Brasilien, Portugal, Rumänien www.deutsche-rentenversicherungnordbayern.de 9 Deutsche Rentenversicherung 5 Deutsche Rentenversicherung Hessen Städelstraße 28, 60596 Frankfurt am Main Oldenburg-Bremen Telefon: 069 6052-0, Telefax: 069 6052-1600 Huntestraße 11, 26135 Oldenburg Telefon: 0441 927-0, Telefax: 0441 927-2563 www.deutsche-rentenversicherung-hessen.de Verbindungsstelle für Australien www.deutsche-rentenversicherung6 Deutsche Rentenversicherung oldenburg-bremen.de Mitteldeutschland Standort Leipzig Georg-Schumann-Straße 146, 04159 Leipzig 10 Deutsche Rentenversicherung Rheinland Königsallee 71, 40215 Düsseldorf Telefon: 0341 550-55, Telefax: 0341 550-5900 Telefon: 0211 937-0, Telefax: 0211 937-3096 Verbindungsstelle für Nachfolgestaaten der Verbindungsstelle für Belgien, Chile, Israel, UdSSR (ohne Estland, Lettland, Litauen) bei Spanien, Rheinschifffahrtsabkommen Anwendung des DDR-UdSSR-Vertrags www.deutsche-rentenversicherungStandort Erfurt rheinland.de Kranichfelder Straße 3, 99097 Erfurt Telefon: 0361 482-0, Telefax: 0361 482-2299 Verbindungsstelle für Ungarn 11 Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz Standort Halle Eichendorffstraße 4–6, 67346 Speyer Paracelsusstraße 21, 06114 Halle Telefon: 06232 17-0, Telefax: 06232 17-2589 Telefon: 0345 213-0, Telefax: 0345 202-3314 Verbindungsstelle für Frankreich, Luxemburg Verbindungsstelle für Bulgarien www.deutsche-rentenversicherung-rlp.de www.deutsche-rentenversicherungmitteldeutschland.de 12 Deutsche Rentenversicherung Saarland Martin-Luther-Straße 2–4, Rentenversicherung Nord 7 Deutsche 66111 Saarbrücken Standort Lübeck Telefon: 0681 3093-0, Telefax: 0681 3093-199 Ziegelstraße 150, 23556 Lübeck www.deutsche-rentenversicherungTelefon: 0451 485-0, Telefax: 0451 485-15333 saarland.de Verbindungsstelle für Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden 13 Deutsche Rentenversicherung Schwaben Standort Neubrandenburg Dieselstraße 9, 86154 Augsburg Platanenstraße 43, 17033 Neubrandenburg Telefon: 0821 500-0, Telefax: 0821 500-1000 Telefon: 0395 370-0, Telefax: 0395 370-14555 Verbindungsstelle für Italien, Malta, Verbindungsstelle für Estland, Lettland, Marokko, Tunesien Litauen www.deutsche-rentenversicherungStandort Hamburg schwaben.de Friedrich-Ebert-Damm 245, 22159 Hamburg Telefon: 040 5300-0, Telefax: 040 5300-14999 Verbindungsstelle für Großbritannien, Irland, 14 Deutsche Rentenversicherung Westfalen Gartenstraße 194, 48147 Münster Kanada und die USA Telefon: 0251 238-0, Telefax: 0251 238-2960 www.deutsche-rentenversicherung-nord.de Verbindungsstelle für Island, Niederlande www.deutsche-rentenversicherungwestfalen.de 85 Unsere Informationsbroschüren Unsere Zeitschriften Rentenrecht kompakt und verständlich erklärt Die nationale Broschürenreihe behandelt in mehr als 57 Titeln ein breites Themenspektrum von Versicherung und Rente über Altersvorsorge und Rehabilitation bis hin zu verschiedenen Servicethemen und Ratgebern für besondere Zielgruppen. Dabei wird das komplexe Ren tenrecht leicht verständlich aufbereitet. „zukunft jetzt“ – das Magazin für unsere Versicherten In unserem Kundenmagazin erhalten Sie aktuelle Infor mationen über Rente, Altersvorsorge und Rehabilitation – leicht verständlich und informativ aufbereitet. Mit Reportagen, Interviews, Tipps und Serviceangeboten bleiben Sie mit „zukunft jetzt“ stets auf dem Laufenden. Das kostenlose Magazin erscheint viermal im Jahr. Arbeit im Ausland zählt für die Rente Einen Überblick darüber, wie sich eine Beschäftigung im Ausland auf die Rentenversicherung auswirkt, geben die 57 Broschüren der internationalen Reihe. Sie infor mieren über die aufeinander abgestimmten nationalen Sicherungssysteme in Europa und die mit vielen Staaten geschlossenen Abkommen. Knapp die Hälfte der Broschü ren liegt auch in Englisch oder in der jeweiligen Landes sprache vor. Bestellung: > telefonisch: 069 981 904821 > per Fax: 069 981 904896 > per EMail: abo@zjonline.de (Betreff: „Kostenloses zjAbo“) Wo Sie die kostenlosen Broschüren bestellen können: > im Internet: www.deutscherentenversicherung.de/ Services/Broschüren & mehr > telefonisch: 0800 1000 4800 (Servicetelefon) > per EMail: info@deutscherentenversicherung.de „zukunft jetzt“ erscheint auch als EPaper und ist unter www.zukunftjetztmagazin.de zu finden. „RVaktuell“ – das amtliche Mitteilungsblatt Fundierte Artikel über gesetzliche Neuregelungen, Ur teilsbesprechungen, amtliche Mitteilungen und sozial politische Berichte bieten detailliertes praxisrelevantes Wissen aus erster Hand. Außerdem begleitet die Fachzeit schrift „RVaktuell“ die Diskussion über die Zukunft der so zialen Sicherungssysteme in Deutschland und Europa. Sie erhalten das Jahresabonnement der „RVaktuell“ gegen eine Schutzgebühr von 15,– Euro (Einzelheft 1,50 Euro). Bestellung: > per Fax: 030 86527089 > per EMail: aboservice@drvbund.de „DRV“ – die Zeitschrift für Wissenschaft und Forschung Die „Deutsche Rentenversicherung“ („DRV“) ist die deutschsprachige wissenschaftliche Zeitschrift für Ren te und Altersvorsorge. Neben den Kernthemen Rente und Rehabilitation werden auch angrenzende Bereiche behandelt. Die „DRV“ erscheint viermal jährlich. Das Jahresabonnement erhalten Sie gegen eine Schutzge bühr von 24,– Euro (Einzelheft 6,50 Euro). Bestellung: > per Fax: 030 86527089 > per EMail: aboservice@drvbund.de 86 87 Gesetzestexte, Kommentare und Internet Weiterführende Literatur für Interessierte Die Deutsche Rentenversicherung gibt für den interessierten Laien, aber auch für Fachleute zahlreiche Gesetzestexte und umfassende Kommentare heraus. Sie befassen sich mit den Themen Versicherung, Rente und Rehabilitation sowie Fragen der Beschäftigung im Ausland. In knapp 20 Titeln erläutern unsere Experten ausführlich die gesetzlichen Vorschriften. Besonderen Service bietet die DVD „Online-rvLiteratur“. Sie enthält nicht nur Gesetzessammlungen, Rechtshandbücher der Deutschen Rentenversicherung Bund und eine Urteilssammlung, sondern auch Antragsvordrucke, eine umfangreiche Stichwortdatei sowie Informationsbroschüren. Diese Publikationen erhält man gegen eine Schutzgebühr. Einen Überblick über alle Titel gibt die Internetseite www.deutsche-rentenversicherung.de/Services/Broschüren & mehr in den Rubriken Gesetzestexte oder Kommentare oder das Publikationsverzeichnis der Deutschen Rentenversicherung Bund. Wo Sie die kostenpflichtigen Broschüren bestellen können > im Internet: www.deutsche-rentenversicherung.de/ Services/Broschüren & mehr > per E-Mail: [email protected] Impressum Herausgeber Deutsche Rentenversicherung Bund Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation Ruhrstraße 2, 10709 Berlin Postanschrift: 10704 Berlin Telefon: 030 865-0 Telefax: 030 865-27379 Internet: www.deutsche-rentenversicherung-bund.de E-Mail: [email protected] De-Mail: [email protected] Bildnachweis akg-images (S. 20 links); akg-images/RIA Nowosti (S. 21 links); Bildarchiv Pisarek/akg-images (S. 20 rechts); Bildarchiv Deutsche Rentenversicherung Bund: Chaperon (S. 2 rechts), Freihofer (S. 51), Gerth (S. 21 rechts), Ibrügger (S. 45), Nürnberger (S. 15, 17, 18, 19, 23, 60, 66, 67 rechts), Terbach (S. 2 links, 31, 42, 47, 49, 58, 59, 65, 68), Wiedl (S. 6, 9, 14, 62, 64, 67 links); Bundesministerium für Arbeit und Soziales (S. 8); Deutscher Gewerkschaftsbund (S. 2 Mitte, 68 Zweites von rechts); Fotolia: Jeanette Dietl (S. 5), Mike-Fotografie (S. 8), RioPatuca Images (S. 11), gemenacom (S. 30), Zerbor (S. 32), Monkey Business (S. 34), mma23 (S. 37), goodluz (S. 38), Robert Kneschke (S. 40), Andrey Popov (S. 44), Rido (S. 46) Satz, Layout und Infografiken de-sign-network, Dallgow-Döberitz/Zossen Druck vierC print + mediafabrik GmbH & Co. KG, Berlin www.deutsche-rentenversicherung.de 88
© Copyright 2025 ExpyDoc