Liebe Leserinnen, liebe Leser, Churchill sagte einst, dass wir keine Angst vor der Zukunft haben müssten, sondern uns stattdessen auf das Vordenken und VorausDer CeMAT-Ausstellungsbereich Move & Lift findet auch auf dem Freigelände statt. Heben auf neuem niveau moVE & LIFT Der Ausstellungsbereich Move & Lift ist der größte Bereich innerhalb der CeMAT. Er setzt sich im Wesentlichen aus drei Schwerpunkten zusammen: erstens die Flurförderzeuge mit den klassischen Stapleranbietern. Hier stehen Gesamtlösungen sowie die zunehmende Automatisierung im Mittelpunkt. Außerdem werden die besten Geräte am ersten Messetag mit dem IFOY Award ausgezeichnet. DAS CemAT-BAromETEr: ZAHL DES moNATS 80% der CemAT-Besucher sind Entscheider mit Einkaufs- und Beschaffungskompetenz. Zweitens die Krane und Hebezeuge, die im kommenden Jahr mit dem „Cranes and Lifting Equipment Pavilion“ in der Halle 27 einen eigenen Ausstellungsbereich mit gleichnamigem Gemeinschaftsstand erhalten werden. Gezeigt werden sowohl einfache Lastaufnahmemittel als auch komplette Automatikkrane. Auch Industrie 4.0 spielt hier eine Rolle. Und drittens die Hebe- und Höhenzugangstechnik, eines der Highlights auf dem Freigelände in Hannover. Dort präsentieren die Hersteller von Arbeits- und Mastkletterbühnen, Teleskopstaplern, Leiterliften, Miniraupen- und Industriekranen ihre neuesten Geräte. Welche rolle der asiatische markt für deutsche und europäische Intralogistiker spielt, lesen Sie auf Seite 4/5. planen konzentrieren sollten. Dies gilt in allen Lebenslagen, so auch in der Intralogistik. Immer neue Konzepte und Technologien wer- den in Forschung und Praxis entwickelt und zukunftweisende Anwendungen in der Intralogistik präsentiert. Galten Technologien wie Virtual Reality, das Internet der Dinge, intelligente Agenten oder autonome Transport- mittel noch vor wenigen Jahren als Visionen, finden sie heute bereits Einsatz in der Praxis. Derartige smarte Lösungen ermöglichen die Beherrschung der steigenden Komplexität intralogistischer Abläufe und werden der wachsenden Kundenorientierung gerecht. Die ganze Bandbreite neuester Systeme der Intralogistik zeigt die CeMAT 2016. Sie sind herzlich eingeladen, sich einen Eindruck davon zu verschaffen. Viel Spaß beim Lesen wünscht prof. Dr.-Ing. Nina Vojdani Inhaberin des Lehrstuhls für Produktionsorganisation und Logistik (LPL) an der Universität Rostock und Präsidentin der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Technische Logistik e. V. (WGTL) Next Day Delivery fängt im Lager an Die Kunden des Online-Handels stellen hohe Anforderungen an die Zustellgeschwindigkeit. Deshalb muss auch die Materialflusstechnik in den Versand- und Paketzentren in Topform sein. Die BEUMER Group bietet für Versandhändler und KEP-Dienstleister leistungsstarke Sortier- und Verteilsysteme. E-Commerce Am späten Nachmittag online bestellt, bereits am nächsten Vormittag an der Haustür übergeben: Die Erwartungen der Verbraucher an den Internet-Handel sind hoch. Next Day Delivery ist mittlerweile zum Standard geworden. Der Druck auf die Liefertermine wirkt sich auch auf die Logistik aus. Das enge Zeitfenster fordert von den Online-Händlern größere Lagerkapazitäten und eine höhere 2 Logistics Insider · Dezember 2015 Dichte an Sortier- und Verteilzentren. Die Mitarbeiter in den Verteilzentren müssen immer mehr Bestellungen in immer kürzerer Zeit bearbeiten. Diese Anforderungen haben Einfluss auf die Materialflusstechnik. Sie wird grundsätzlich komplexer und gleichzeitig integrierter, denn die intralogistischen Anlagen und Systeme müssen sich flexibel an unterschiedliche Aufgaben und Arbeitslasten anpassen lassen. Fotos Titel: Deutsche Messe AG, Universität Rostock Mit den vielseitig einsetzbaren Quergurtsortern der BEUMER Group können Versandhändler oder -dienstleister eine effiziente durchgängige Bearbeitung der Waren gewährleisten. Die BEUMER Group hat für E-Commerce-Anbieter und deren Dienstleister schon zahlreiche Projekte realisiert. Um Behälter oder Kartons sowohl für A- und Bals auch für C-Artikel mit einer hohen Verfügbarkeit zu handhaben, eignen sich zum Beispiel Shuttlelager mit einer hohen Ein-/ Auslagerfrequenz von mehr als 10.000 Einheiten in der Stunde. Die Verbindung zwischen dem Wareneingang, dem Shuttlelager und den Kommissionierarbeitsplätzen sowie dem Warenausgang stellt ein Quergurtsorter her. Diese Sorterlösung bietet eine sehr hohe Verteilleistung von mehr als 10.000 Behältern in der Stunde. Neben der Verteilung von Behältern und Kartons sind Quergurtsorter ideal für eine schonende Handhabung von Produkten aller Art geeignet, unabhängig von deren Größe, Form und Oberflächenbeschaffenheit. Mit dieser Eigenschaft erfüllen sie die besonderen Anforderungen, die Unternehmen im Versandhandel stellen. Den Versand vom Warenausgang bis an die Haustür oder zu den Abholstationen übernehmen KEP-Dienstleister. Diese verfügen über ein flächendeckendes Netz von Sortierzentren und Niederlassungen sowie einen Zustellservice. Ihre Anlagen sind überwiegend auf das traditionelle Paketspektrum ausgelegt. Deutlich steigende Sendungsmengen bei gleichzeitig sinkender Sendungsgröße reizen ihre Leistung jedoch meist aus. Eine weitere Herausforderung: Der Internet-Handel drängt die Dienstleister zu möglichst späten Abholzeiten. Dadurch bleibt immer weniger Zeit für die Sortierung. Um die Leistung in bestehenden Gebäuden der KEP-Dienstleister zu erhöhen, hat BEUMER mit dem BEUMER Parcel Picker eine maschinenunterstützte Pulkentladung von Wechselbrücken entwickelt. Weil er die manuelle Entladung ablöst, ist ein deutlich höherer Tordurchsatz möglich. Die semiautomatisch arbeitende Maschine entlastet Mitarbeiter von körperlich schwerer Arbeit und erhöht gleichzeitig die Produktivität. Um den Pulkstrom effizient zu verarbeiten, müssen die Pakete automatisch vereinzelt werden. Dazu bietet BEUMER einen Singulator an, der auf die diskontinuierliche Arbeitsweise einer Loop-Sorter-Einschleusung abgestimmt ist. Fotos: BEUMER Group GmbH & Co. KG (2), Fraunhofer IIS/David Hartfiel, Deutsche Messe AG AUS DER BRANCHE BEST prACTICE Smart kommissionieren im Zeichen von Industrie 4.0 INNoVATIoNEN Für den 14. Januar 2016 lädt die CeMAT gemeinsam mit der Fachzeitschrift MM Logistik zur Veranstaltung „Smart kommissionieren im Zeichen von Industrie 4.0“ nach Würzburg ein. Beginn ist um 10.30 Uhr in den RäuIm neuen DPD-Hub in Hickley, England, men von Vogel Business installierte BEUMER umfangreiche SorMedia, die Veranstaltung entier-, Verteil- und Fördertechnik. det um 16.30 Uhr. Führende Hersteller wie Viastore, BEUMER oder SSI Schäfer präsentieren Best-Practice-Beispiele und geben einen Ausblick darauf, wie sich die Kommissionierung in den kommenden Jahren verändern wird. Anmeldungen sind möglich unter www.cemat.de/de/programm/mm-logistik Sensornetze für die Kommissionierung PbLL ist vergleichsweise energieeffizient und wartungsarm, im Gegensatz zu anderen Lösungen. ForSCHUNGSproJEKT Ziel des Forschungsprojektes Pick-byLocal-Light (PbLL) ist die Entwicklung eines neuartigen Kommissioniersystems auf Basis drahtloser Sensornetze. Die S-Net-Technologie des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS für energiesparende, drahtlose, sich selbst organisierende Sensornetze ermöglicht eine einfache Installation der Fachanzeigenknoten an den Regalen und damit temporäre Lageraufbauten sowie eine schnelle Umgestaltung von Entnahmefächern und Regalen. Das Forschungsprojekt PbLL wird von der AiF bis März 2016 gefördert, das breite Projektkonsortium sorgt für den Ergebnistransfer in die Wirtschaft. Der Dialog zwischen Besuchern, Ausstellern und weiteren Branchenexperten ist zentraler Bestandteil der CeMAT. Forum Logistics IT und Automation auf der CeMAT SoFTWArE Eine Neuheit auf der CeMAT 2016 wird das Forum Logistics IT und Automation sein. Erstmals haben Messebesucher nun die Gelegenheit, sich an zentraler Stelle – im Herzen der Logistics-IT-Welt – über Trendthemen zu informieren. Dabei stehen neben Softwarelösungen für die Intra- und Transportlogistik auch Automationsthemen wie Sensorik oder Bildverarbeitung im Fokus. Zu den inhaltlichen Trägern des Forums gehören unter anderem der VDMA-Fachverband Software, ideeller Partner des gesamten Ausstellungsbereiches Logistics IT, das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (Fraunhofer IML) sowie das Forum FTS. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Ausstellungsbereich Logistics IT werden im Forum in der Halle 27 sowohl Kurz- und Fachvorträge als auch Podiumsdiskussionen mit Logistikexperten an allen vier Messetagen aktuelle Aspekte aufgreifen. Dazu zählen Themen wie Revolutionierung der Logistik durch Apps und Smart Devices, Traceability – Rückverfolgbarkeit im Wertschöpfungsnetzwerk, fahrerlose Mobilität als Schlüssel für die Industrie 4.0, Erfolgreiche Einführung von Warehouse-Management-Systemen, Datenintegration und Visualisierung entlang der Supply Chain oder Herausforderungen der digitalen Supply Chain. mehr Informationen zu den Inhalten erhalten Sie auf www.cemat.de LoGISTICS InsIder · Dezember 2015 3 4 TopTHEmA Auf der CeMAT ASIA präsentierten die Aussteller Produkte und Lösungen für automatisierte und vernetzte Logistikprozesse. Stephan Schostok, oberbürgermeister von Hannover, und Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG, am Stand von Continental. Asien im Fokus Der asiatische Markt spielt für deutsche und europäische Intralogistikanbieter eine immer wichtigere Rolle. Dies zeigte sich auch auf der CeMAT ASIA, der wichtigsten Intralogistikmesse auf dem Kontinent. INTErNATIoNALISIErUNG Der asiatische Markt spielt für deutsche und europäische Intralogistikanbieter eine immer wichtigere Rolle. Mit einem deutlichen Flächenzuwachs endete Ende Oktober die CeMAT ASIA in Shanghai. Mehr als 470 Aussteller präsentierten auf einer Ausstellungsfläche von 47.000 Quadratmetern neue Produkte und Lösungen für automatisierte und vernetzte Logistikprozesse. Damit war es die bisher größte CeMAT ASIA seit deren Premiere vor 15 Jahren. Über 70.000 Besucher kamen ins Shanghai International Exhibition Centre (SNIEC) und informierten sich über neue Technologien aus den Bereichen Intralogistik, Antriebs- und Fluidtechnik sowie Drucklufttechnik und industrielle Zulieferungen – denn zeitgleich mit der CeMAT ASIA veranstaltete die Deutsche Messe AG die PTC 4 LoGISTICS InsIder · Dezember 2015 ASIA, die ComVac ASIA und die Industrial Supply ASIA. Insgesamt präsentierten sich 2.200 Unternehmen (2014: 1.900) auf einer Fläche von 155.500 Quadratmetern (2014: 135.500). Zu den Ausstellern zählten führende Hersteller wie Continental, Dematic, Interroll, Jungheinrich, HeLi, Kardex, KNAPP, Linde Material Handling, Muratec, SSI Schäfer, Swisslog und Vanderlande. China bleibt interessantester markt China ist im asiatischen Raum nach Angaben des VDMA nach wie vor der größte Markt für deutsche Intralogistiker. Im Jahr 2014 exportierten Unternehmen aus Deutschland intralogistische Produkte und Know-how in einem Gesamtwert von 710 Millionen Euro nach China. Die Intra- logistik-Importe aus China nach Deutschland hatten 2014 ein Volumen von 190 Millionen Euro. Der zweite riesige Markt in Asien, Indien, wird nach wie vor den wirtschaftlichen Erwartungen nicht gerecht. Aus Sicht der deutschen Intralogistikanbieter stabilisierten sich die Exporte nach zwei rückläufigen Jahren 2014 erstmals wieder auf 149 Millionen Euro. „Die Industrie-4.0-Initiative Deutschlands hat weltweit für sehr viel Aufmerksamkeit gesorgt und die ,Made in China 2025ʻ-Strategie entscheidend beeinflusst, da auch sie auf dem Industrie-4.0-Konzept basiert und darauf abzielt, Produktionsprozesse durch smarte Herstellungsverfahren und Logistikkonzepte zu revolutionieren“, erklärt Wolfgang Pech, Geschäftsbereichsleiter bei der Deutschen TopThema Messe AG. „Unsere weltweit stärksten Marken, die PTC MDA und die CeMAT, sind in China bestens positioniert.“ In diesem Jahr drehte sich alles um intelligente Produktions- und Logistikprozesse – damit knüpfe man direkt an die Strategie der chinesischen Regierung an und stärke so einmal mehr die Position der eigenen Industriemessen als Asiens führende Geschäfts-, Networking und Wissensplattformen. „Der chinesische Markt für Automatisierung verändert sich“, sagt Claus Henkel, General Manager of Integrated Systems and Automation beim Intralogistikanbieter SSI Schäfer. „Unsere Kunden erkennen, dass sie ihre Logistik- und Supply-Chain-Systeme upgraden müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Die aktuellen Trends rund um E-Commerce und Produktion hätten diese Entwicklung noch einmal beschleunigt. Die CeMAT ASIA habe sich in den vergangenen drei Jahren komplett verändert – von einer Messe für Regalsysteme hin zu einer Automatisierungsmesse. „Mit unserer Niederlassung im chinesischen Taicang sind wir in der Lage, unsere Anlagen schneller auszuliefern und unseren Kunden in China einen optimalen Servicelevel anzubieten.“ Philipp Schitter, Director Sales Asia & Pacific bei KNAPP. Zahlreiche Neuprojekte im E-Commerce „Der Asien-Pazifik-Raum ist für Kardex Remstar eine der stärksten Wachstumsregionen“, erläutert Tobias Steffens von Kardex Deutschland, Hersteller von au- tomatisierten Lagerlösungen und Materialflusssystemen. „Wir bieten innovative Technologien, eine große Präsenz im Asien-Pazifik-Raum mit Kundennähe und einem expansiven Service-Netzwerk.“ Auf der CeMAT ASIA treffe man sowohl Bestandskunden als auch potenzielle Kunden und zeige die aktuellen Intralogistiklösungen. Auch der Schweizer Spezialist Interroll hat die Produktionskapazitäten in China erweitert und bekräftigt auf der CeMAT ASIA sein Bekenntnis zu China. Bereits im August 2015 hat Interroll ein neues Produktionsgebäude in Suzhou in Betrieb genommen, da das dortige regionale Kompetenzzentrum das Maximum der Produktionskapazität erreicht hatte. Die modulare Förderer-Plattform, die Interroll offiziell auf der CeMAT ASIA für die Region Asien-Pazifik vorgestellt hat, wird nun ebenfalls hier produziert. Gerade im E-Commerce geht der Trend stark in Richtung Lagerautomatisierung, mit einer Vielzahl von Neuprojekten am asiatischen Markt. „Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von E-Commerce-Anbietern ist eine effiziente und optimierte Supply Chain”, sagt etwa Philipp Schitter, Director Sales Asia & Pacific beim österreichischen Anbieter KNAPP. „Wir können hier mit spezialisierten Lösungen unterstützen.“ Mit vom OSR Shuttle versorgten Ware-zur-Person-Arbeitsplätzen könne man den Servicelevel der Kunden sowohl hinsichtlich der Geschwindigkeit der Auslieferung als auch hinsichtlich der Auslieferungsqualität heben. Auch schnelle Fördertechniklösungen tragen dazu bei, bei moderaten Investitionssummen die Effizienz von manuellen Lägern zu verbessern. „Mit der KNAPP-Niederlassung im chinesischen Taicang sind wir außerdem in der Lage, unsere Anlagen schneller auszuliefern und unseren Kunden in China einen optimalen Servicelevel anzubieten“, so Schitter. Deutsche Exporte nach China China ist im asiatischen Raum nach wie vor der größte Markt für deutsche Intralogistiker. In Mio. Euro Fotos: Deutsche Messe AG, KNAPP Grafik-Quelle: VDMA 945,5 855,2 10,6% 2010 2011 2012 747,9 739,9 – 20,9% – 1,1% 2013 710,4 – 4,0% 2014 Logistics Insider · Dezember 2015 5 Im GESprÄCH 3 Fragen an... Wilfried neuhausGalladé Vorstand des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik 1 Vor welchen Herausforderungen steht die Kranbranche angesichts der Themen Industrie 4.0 beziehungsweise Digitalisierung? Zur person Wilfried Neuhaus-Galladé ist Vorstand des VDMAFachverbands Fördertechnik und Intralogistik sowie Geschäftsführer der J.D. Neuhaus GmbH mit Sitz in Witten. Das Unternehmen produziert pneumatisch und hydraulisch betriebene Hebezeuge und Krananlagen. 6 Wilfried Neuhaus-Galladé: Industrie 4.0 ist natürlich auch in der Kranbranche ein wichtiges Thema und wird zukünftig an Bedeutung gewinnen. Für eine erfolgreiche Umsetzung müssen unsere Unternehmen jedoch noch zahlreiche Herausforderungen meistern. Im Mittelpunkt stehen dabei häufig hohe Investitionskosten und ein noch nicht klar definierbarer bzw. definierter Nutzen. Auch Sicherheitsbedenken in Bezug auf die IT spielen bei vielen Entscheidern zurzeit noch eine wichtige Rolle, ebenso das Fehlen verbindlicher Standards. Die Kranbranche muss und wird sich natürlich dieser Herausforderung stellen. Deshalb steht die CeMAT 2016 auch unter dem Leitthema „Smart Supply Chain Solutions“. 2 Was sind aus Ihrer Sicht weitere wichtige Trends für die Branche? Kundenspezifische Lösungen werden zukünftig noch eine größere Rolle spielen als bisher. Sowohl in Bezug auf das Engineering als auch in Bezug auf die Komplexität der Anlagen. Damit steigt natürlich auch der Dokumentationsauf- LoGISTICS InsIder · Dezember 2015 wand. Und je komplexer die Anlage, desto wichtiger werden die Serviceleistungen der Hersteller, um störungsfreie Produktionsabläufe im 24/7-Betrieb zu gewährleisten. 3 Mit welchem dieser Trends beschäftigt sich Ihr Unternehmen J.D. Neuhaus derzeit ganz konkret? Natürlich beschäftigen auch wir uns mit dem Thema Industrie 4.0. Da unser Kerngeschäft das Antriebsmedium Druckluft ist, besteht die Herausforderung für uns darin, elektropneumatische Steuerungssysteme zu entwickeln, die unsere Produkte für die Digitalisierung kompatibel machen. Bei den meist rauen Bedingungen, unter denen unsere Hebezeuge und Krananlagen eingesetzt werden, kommt dieses Thema jedoch eher weniger zum Tragen. In diesem Zusammenhang fällt mir jedoch ein, dass wir schon Mitte der neunziger Jahre eine Anwendung realisiert haben, bei der mehrere unserer Hebezeuge untereinander kommuniziert haben. Also schon lange bevor der Begriff Industrie 4.0 aufkam. Sicher haben andere Kran- und HebezeugHersteller ähnliche Beispiele parat. Das zeigt doch, dass die Fördertechnik seit jeher in vielen Themenbereichen eine Vorreiterrolle einnimmt. KUrZ GEFASST Fronius wird Partner des IFOY AWArds Die Fronius International GmbH wird Partner des IFoY Awards. Ab der Wahlperiode 2016 wird der Batterieladespezialist die weltweite Intralogistik-Auszeichnung unterstützen und für den IFoY Test Batterieladetechnik zur Verfügung stellen. Die Vereinbarung gilt für die Dauer von fünf Jahren. „Der IFoY Award und Fronius leben dieselben Werte“, sagt Harald Scherleitner, Head of Division Perfect Charging bei Fronius. „Deshalb freuen wir uns, den führenden globalen Award begleiten und unterstützen zu können.“ Auch im Kranbau spielt die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung eine immer wichtigere Rolle. Fotos: J.D. Neuhaus, VETTER Krantechnik (2) Die Kranbranche im Zeitalter von Industrie 4.0 VErNETZUNG Wie generell in modernen Lagerund Kommissionierumgebungen geht auch bei den Kranen der Trend hin zu einer zunehmend ergonomischeren Arbeitsplatzgestaltung beziehungsweise zu leichtgängigeren Systemen durch die Verwendung leichtgängiger Materialien wie etwa Aluminium. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen wir uns konkret Gedanken machen, wie wir die Arbeitsbelastung für Mitarbeiter in der Logistik reduzieren und damit die Arbeitsfähigkeit nachhaltig steigern können“, sagt Marc Rieser, Geschäftsführer der VETTER Krantechnik GmbH mit Sitz in Siegen. „Individuelle Lösungen im Sinne des Kunden bei gleichzeitig kurzen Lieferzeiten werden zukünftig gefragt sein.“ Auch das Thema Industrie 4.0 spiele für seine Branche eine immer wichtigere Rolle. „Im Kranbau speziell kann das bedeuten, dass beispielsweise ‚Preventive Maintenance‘-Module die Anlagenverfügbarkeit erhöhen und Ausfallzeiten reduzieren können.“ Hier erwarte er von der CeMAT 2016 wichtige Impulse gerade für den Mittelstand. Denn das Thema Industrie 4.0 gehe mittlerweile jeden an. „Für uns wäre es interessant zu erfahren, wie eine Vernetzung von Maschine und Krananlage konkret erfolgen kann – insbesondere im Hinblick auf manuell bediente Arbeitsplatzkrane“, so Marc Rieser. „Und im Hinblick auf präventive Servicemodule: Was bietet die einschlägige Hebezeug-Industrie aktuell?“ „Wie in vielen anderen Bereichen geht der Trend in der Kranbranche unter dem Schlagwort Industrie 4.0 eindeutig hin zu den intelligenten Systemen“, erklärt auch Thomas Kraus, Support Center Director bei der Künzelsauer STAHL CraneSystems GmbH. „Die Verknüpfung der einzelnen Prozessschritte zu einem Ganzen beinhaltet zunehmend auch die Krananlagen.“ Die Steuerung der Krananlagen per Tablet oder Smart Gagdets, die Sammlung und Auswertung der Prozessdaten – all dies werde mittelfristig diese Branche prägen. Technik-Geschäftsführer Mihajlovic verlässt sTILL Technik-Geschäftsführer Goran Mihajlovic (45) hat zum 30. November 2015 die STILL GmbH verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zuzuwenden. Das gab der Hamburger Intralogistiker in einer Pressemitteilung bekannt. Seine Aufgaben wird bis auf weiteres der Vorsitzende der Geschäftsführung des Unternehmens, KIoN-CEo Gordon Riske, übernehmen. VW bringt 3d-datenbrille in den serieneinsatz Im Volkswagen-Werk Wolfsburg hat nach einer dreimonatigen Pilotphase jetzt der Serieneinsatz der 3DDatenbrille begonnen. Wie der Autobauer in einer aktuellen Pressemeldung bekanntgibt, wird diese nun in der Werklogistik für die Kommissionierung eingesetzt. Dadurch soll sich die Prozesssicherheit in der Produktion weiter erhöhen. 7 Das erwarten Aussteller und Besucher von der CeMAT matthias Fischer Präsident Toyota Material Handling Europe Infos und Anmeldung zur CemAT 2016 auf www.cemat.de „In der Welt des Warenumschlags und Warenflusses verändern sich Technologien und Geschäftsfelder schnell. Toyota Material Handling ist immer einer der Ersten in der Branche, wenn es darum geht, unseren Kunden das Beste zu bieten. Die CeMAT ist eine exzellente Plattform für uns, das zu zeigen. Indem wir aktuelle technologische Entwicklungen von heute, unsere Philosophie und unsere zukünftigen Ideen mit unseren Kunden teilen.“ Den LOGISTICS INSIDER können Sie auch auf www.cemat.de/de/logisticsinsider lesen und abonnieren. philipp Hahn-Woernle CEO viastore systems „Von der CeMAT erwarte ich konkrete Beispiele für effiziente Integration, intelligente Vernetzung und zuverlässigen Einsatz in der Intralogistik und vor allem dafür, welchen Nutzen der Anwender davon hat.“ Impressum prof. michael ten Hompel Geschäftsführender Institutsleiter Fraunhofer-Institut Materialfluss und Logistik IML „Sehr gespannt bin ich auf die Entwicklung beim Thema Drohnen. Nach einer Phase der Ernüchterung zeichnet sich die Entwicklung erster Prototypen für die Intralogistik ab. Ich kann mir gut vorstellen, dass ,Drohnen in der Logistik‘ einer der meistdiskutierten Trends auf der nächsten CeMAT sein wird.“ Fotos: Toyota Material Handling, viastore, IML, 3darcastudio/fotolia In Kooperation mit der Deutschen messe AG/ CemAT und dem VDmA. DVV media Group GmbH Corporate Publishing Nordkanalstr. 36 20097 Hamburg projekt- und redaktionsleitung DVV: Benjamin Klare, 040 23714-256 redaktionsleitung Deutsche messe: Brigitte Mahnken-Brandhorst redaktion: Thomas Wöhrle redaktionelle mitarbeit an dieser Ausgabe: Björn Helmke Design: Anne-Katrin Gronewold Druck: Griebsch & Rochol, Hamm © DVV Media Group GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung oder Verbreitung in jedweder Form bedarf der ausdrücklichen Genehmigung der DVV Media Group GmbH. Dies gilt insbesondere auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken, in das Internet oder Intranet sowie in sonstige elektronische Speichermedien.
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