Partnerschaften mit NGOs erfolgreich angehen und umsetzen Masterthesis MAS Umwelttechnik und -management 2013 Ausgangslage Regelwerke und Expertenmeinungen Die letzten Dekaden waren stark vom Aufstieg der Unternehmen gekennzeichnet. Unter anderem war der Aufstieg durch das globale Wirtschaftswachstum und die Öffnung der Märkte getrieben. Auch die Bedeutung der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. So erwartet die Gesellschaft immer mehr, dass Unternehmen einerseits die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und darüber hinaus eine erweiterte Verantwortung wahrnehmen. Diese Verantwortung beinhaltet, um ein paar Beispiele zu nennen, den Umweltschutz, den fairen Umgang mit Mitarbeitenden und Lieferanten sowie die Einhaltung von Sozialstandards in der Zulieferkette. In derselben Zeit nahmen auch die Zahl und der Einfluss der Non-Governmental Organisations (NGOs) stark zu. NGOs geniessen in aller Regel das Vertrauen der Gesellschaft und stellen wichtige Aktivisten dar, die gesellschaftliche Probleme aufzeigen und für mehr Transparenz sorgen. Sie werden als diejenigen angesehen, die sich um die Armen, Rechtslosen oder Vernachlässigten kümmern und dadurch für eine gerechtere Welt kämpfen. Im Rahmen der Literaturrecherche wurden vor allem Regelwerke (Codes, Richtlinien, Standards) analysiert, die Vorgaben und Verhaltensregeln zuhanden der NGOs enthalten und im Normalfall zu mehr Transparenz und Professionalität bei der anwendenden NGO führt. Während die Entwicklung hin zu solchen Regewerken bei Unternehmen bereits seit geräumiger Zeit stattfindet, ist diese Entwicklung bei NGOs vergleichsweise noch jung. Die Literaturrecherche offenbarte dennoch, dass weltweit eine Vielzahl von Regelwerken besteht und sich diese bezüglich Schwerpunktthemen sowie deren Breite bzw. Tiefe, teilweise stark voneinander unterscheiden. Die in den Regelwerken geforderten Verhaltensregeln bildeten die ideale Basis, um erste Thesen zu den Erfolgsfaktoren von Partnerschaften zu formulieren und den Weg für die weitere Arbeit zu ebnen. Der durchgeführte Workshop sowie die verschiedenen Gespräche mit ausgewiesenen Experten bildeten den Kern dieser Arbeit und hatten zum Ziel, die Erkenntnisse aus den Regelwerken zu erweitern, zu ergänzen und letztendlich die Brücke zur Praxis zu schlagen. Ergebnisse Im Verlaufe der Arbeit haben sich acht Erfolgsfaktor-Kategorien herauskristallisiert, die stabile und erfolgreiche Partnerschaften fördern. Diese sind: Abbildung 1: Der partnerschaftliche Händedruck Angesichts dieser Entwicklungen und den damit verbundenen Herausforderungen scheint es sinnvoll, Partnerschaften zwischen Unternehmen und NGOs einzugehen, denn eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit ermöglicht Initiativen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung, die genügend integriert sind, um auch herausfordernde Probleme zu lösen. Doch obwohl es viele Hinweise und Beispiele gibt, dass Partnerschaften zwischen Unternehmen und NGOs effizient und erfolgreich sein können, liegen oft Stolpersteine auf dem Weg dorthin. Manchmal scheitern Partnerschaften an grundsätzlichen und simplen Dingen. • Governance und Strukturen • Wissensmanagement und Knowhow • Finanzen und Personal (Ressourcen) • Performance, Impact und Accountability • Organisation und Verantwortlichkeiten • Kommunikation, Transparenz und Reputation • Kultur, Werte und Human Factor • Erwartungshaltung, Commitment und Rollenverständnis Dank mehreren Gesprächen mit ausgewiesenen Experten, konnten diese Kategorien anhand von Praxisbeispielen (Case Studies) vertieft und erläutert werden. Die daraus entstandenen Schlussempfehlungen sind in den meisten Fällen generischer Natur und beinhalten Erfolgsfaktoren, Indikatoren sowie Hilfsmittel. Diese Schlussempfehlungen bilden letztlich die Basis für ein integriertes Tools namens Partnership-E-Tool (PET), welches Erfolgsfaktoren, Indikatoren und Hilfsmittel in sich vereint. Solch ein Tool soll klar strukturiert und benutzerfreundlich aufgebaut sein und dem Anwender bzw. der Anwenderin einen effizienten Zugriff auf alle wichtigen Informationen ermöglichen. Ziele der Masterthesis Im Rahmen dieser Masterthesis wird die Grundlage für ein Instrument bzw. eine Methode erarbeitet, welche es den Partnern bzw. den Anspruchsgruppen von Schweizer NGOs ermöglichen soll, eine Partnerschaft systematisch anzugehen, weiterzuführen und, sofern dies vorgesehen ist, abzuschliessen. Solch ein Instrument soll u.a. Partnerschaften stabiler und erfolgreicher machen, indem allfällige Stolpersteine erkannt und beseitigt werden. Abbildung 2: Navigationsseite des PET Masterthesis von Alessandro Ferrugia Begleitdozentin: Ruth Schmitt, Prof. Dr. Experten: Thomas Streiff, Dr. Regula Stocker, Beraterin
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