Fazit und Ausblick

Fazit und Ausblick
Werner Stürmann
Ich werde nicht den Versuch unternehmen, alles zusammen zu fassen. Dies wäre ein völlig
unmögliches Unterfangen. Ich habe zwar jetzt von allen Workshops Berichte gelesen,
Kernbotschaften. Wir werden das auch dokumentieren, aber es ist nicht möglich, die
Ergebnisse an dieser Stelle in irgendeiner Weise so darzustellen, das es respektvoll mit dem
umgeht, was erarbeitet worden ist.
Ein persönliches Fazit. Wir sind am Ende einer außerordentlich hochinteressanten
Veranstaltung. Wir haben, und das sei der erste Punkt, ein Kompendium von
hochinteressanten Vorträgen, insbesondere heute Morgen, gehört - durch Professor
Hollmann in Interviewform, durch Dr. Schimpf, durch Dr. Ellrott. Und ich glaube, wir haben
wirklich viele Erkenntnisse bestätigt gefunden oder neue Kenntnisse gewonnen. Daraus lässt
sich schöpfen. Meiner Beobachtung nach haben Sie das genauso gesehen und das
Versprechen, dass Sie hier etwas Neues lernen, haben wir, glaube ich erfüllt. Das ist erst
einmal schon ein großer Erfolg.
Zweitens, wir haben alle - in unterschiedlicher Art und Weise, viele praktische Hinweise
erhalten zur Bewegung, zur Ernährung, auch ein bisschen zur Entspannung, was von Herrn
Schimpf heute Morgen als eine extra Kategorie dargestellt worden ist. Ich fand interessant,
soweit ich das mitbekommen habe, dass bei einem solchen Thema, Bewegung und
Ernährung, kein einziger Vorschlag für Diäten gekommen ist. Das ist auch meines Erachtens
realitätsgerecht entsprechend den Erfolgsaussichten auf Dauer. Von allen haben wir aber
gehört, auch von denjenigen, die sich vor allen Dingen zur Ernährung geäußert haben, dass
Bewegung ein wesentliches, ein zentrales, das entscheidende Moment von Veränderung ist.
Das soll nicht heißen, dass das andere ausgegrenzt ist. Nein, es gehört zusammen, das
sehen wir alle so.
Ein dritter Punkt. Ein roter Faden von heute Morgen an bis jetzt in den Workshops war die
Frage, wie erreichen wir die, die nicht sportlich aktiv sind, die nicht einmal bewegungsfreudig
sind und sich nicht nach ausgefuchsten Plänen ernähren. Hier ist ein großer Konsens im
Raum, dass klar ist: Wir wollen nicht ausgrenzen, wir wollen alle mitnehmen. Und wir wollen,
dass alle lohnende und erreichbare Ziele formulieren und dann einen ersten Schritt gehen.
Es geht also, um das noch einmal aufzugreifen, was im Workshop hier in diesem Raum
gesagt worden ist, nicht um irgendwelche Art von leistungssportlichen Wegen. Es geht um
breitensportliche Elemente, um Bewegungselemente und um nichts anderes. Das ist hier
auch Konsens.
Und viertens. Wir müssen uns sehr konzentrieren auf diejenigen, die Vorbilder sind, ob
gewollt oder ungewollt, auf Erziehende. Wir müssen uns auf die konzentrieren, die auch in
anderen Einrichtungen, wie z. B. in den Wohlfahrtsverbänden, tätig sind. Auf die, die zum
Beispiel als Menschen mit Migrationshintergrund besonders diese Zielgruppe erreichen. Das
ist in den Workshops diskutiert worden.
Letzter Punkt. Es ist mehrfach genannt worden, dass wir aus guten Beispielen nicht nur
einfach lernen wollen, sondern erreichen wollen, dass sie keine Modellprojekte bleiben,
sondern sich aufs ganze Land erstrecken, das ist unser Ziel. Was gut ist, soll man überall
einführen.
Und ich möchte zwei Projekte besonders nennen, sie haben in dem Workshop für Kinder
und Jugendliche eine Rolle gespielt: Zunächst die Bewegungskindergärten. Sie haben sich
bewährt, bei allen Schwierigkeiten. Wir haben jetzt im Lande rund 440 davon und
gemeinsam haben Landesregierung und Landessportbund im Pakt für den Sport das Ziel
formuliert, bis 2015 mindestens 1.000 dieser Bewegungskindergärten einzurichten. Das ist
eine sehr klare Zielsetzung. Das sind dann zwar immer nur rund 1/9 aller Kitas, aber
immerhin ist das wesentlich mehr, eine Verdopplung gegenüber dem jetzigen Zustand.
Dann „schwer mobil“. Am Montag ist eine Vereinbarung geschlossen worden, das Projekt
auszuweiten - von jetzt etwas 250 beteiligten Vereinen auf dann über 500. Das ist eine
Verdopplung. Die Partner, Land, LSB und die beiden Sponsoren haben entschieden, fast
1.000.000 Euro in dieses Projekt hinein zu geben und es landesweit auszudehnen.
Ich möchte zum Abschluss sagen: diese Regionalkonferenzen sollen den Gedanken von
Bewegung und vernünftige Ernährung, oder man kann auch sagen, eines guten Lebens, in
das Land tragen. Wir werden deswegen, wie angekündigt, diese Konferenzen in anderen
Landesteilen fortsetzen. Sie sind dann wieder gerne eingeladen.