Flyer-Infos zu Lesestart und Lese-Medien

Die Idee:
Vorlesen ist Familiensache!
Je früher Kinder Bücher im Alltag erleben, desto selbstverständlicher gehen sie später damit um.
Schon die Allerkleinsten nehmen Bücher mit all ihren Sinnen wahr, auch wenn sie noch gar nicht
lesen können: Sie betrachten, befühlen, riechen, „schmecken“ sie und spielen mit Ihnen. Um schon
früh das Lesen im Familienalltag zu verankern hat die Stiftung Lesen die bundesweite Kampagne
„Lesestart - Die Lese-Initiative für Deutschland“ ins Leben gerufen, bei der bislang über 800.000
Familien bei ihrem Kinderarzt ein Lesestart-Set mit vielen Infos zum Vorlesen erhalten haben. Mit dem
Erlös des Konzertes des Bundespräsidenten sollen künftig auch noch mehr rheinland-pfälzische
Familien mit Kleinkindern in den Genuss dieser kostenfreien Sprach- und Leseförderung kommen.
Ausführliche Informationen zum Projekt und rund um das Thema Vorlesen für Kleinkinder, finden
Interessierte unter www.lesestart-deutschland.de
Die Maßnahme:
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Rheinland-Pfälzische Familien mit einjährigen Kindern erhalten im Rahmen der U6Vorsorgeuntersuchung bei Kinderärzten in ganz Rheinland-Pfalz ein Lesestart-Set.
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Zu den Materialien gehören ein Ravensburger Bilderbuch, ein Ratgeber zum Vorlesen mit
Kleinkindern, der in seinen Kernaussagen in Türkische, Russische und Polnische übersetzt ist
sowie ein Mitmach-Tagebuch, ein Aufkleberbogen und ein Poster. Alle Produkte werden in
einer Stofftasche überreicht.
Hintergrundinformationen:
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In Rheinland-Pfalz werden pro Jahr ca. 30.000 Kinder geboren
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Rund 90% der Eltern – egal welcher Herkunft und Bildung – nehmen die frühen
Vorsorgetermine mit ihren Kindern beim Kinderarzt wahr
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In Rheinland-Pfalz gibt es ca. 245 niedergelassene Kinderärzte. Knapp 2/3 haben sich an der
bundesweiten Lesestart-Initiative beteiligt und hoffen auf neue Sets zur Weitergabe an Eltern
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Die Evaluation des sächsischen Modellprojektes durch das medienpädagogische Institut der
Universität Leipzig hat ergeben, dass
1. 10 % der Eltern durch die Lesestart-Materialien angeregt werden, sich
verstärkt mit dem Thema zu beschäftigen.
2. 30 % der Eltern motiviert wurden, ihr Vorlesepensum zu erhöhen.
3. die Kinderärzte das Projekt mit den Bestnoten 1,7 / 1,8 bewertet haben und
die Maßnahme für äußerst sinnvoll erachten, um Kinder in ihrer Sprach- und
Lese-Entwicklung zu fördern.
Die Idee:
Leseförderung ist Integration
Der Zugang zum Wissenserwerb mit Hilfe der eigenen Schriftsprachkompetenz bleibt vielen Kindern
und Jugendlichen heutzutage verschlossen. Die Gründe dafür sind vielfältig und diese Problematik
betrifft oft Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien mit Migrationshintergrund. Sie
stehen bei der Chancenverteilung hinten an und fallen oftmals frühzeitig aus dem Bildungssystem,
ohne sich die Grundlagen zur Partizipation an der Informationsgesellschaft zu Eigen gemacht haben
zu können. Ein Leseförderungsmodell das hier gegensteuert ist das der „Lese-Medien-Clubs“ der
Stiftung Lesen, das auch in Rheinland-Pfalz ausgeweitet werden soll.
Die Maßnahme:
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Kindern und Jugendlichen aus Rheinland-Pfalz finden sich vor Ort zu Gruppen zusammen,
denen freiwillige, freizeitorientierte und angeleitete Leseförderungsangebote zur Verfügung
gestellt werden. Im Gegensatz zum privaten Bereich, bietet der Lese-Medien-Club seinen
Mitgliedern eine angeleitete und betreute Mediennutzung an.
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Das mediale Clubangebot knüpft an die Interessen der Kinder- und Jugendlichen an und
schafft für sie kreative Möglichkeiten, sich mit Medien aller Art zu beschäftigen.
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Lese-Medien-Clubs stärken die soziale Kompetenz, das Verantwortungsbewusstsein und die
Medienkompetenz jedes Einzelnen – dazu zählt auch eine verbesserte Akzeptanz von
Büchern und dem Lesen.
Hintergrundinformationen:
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Bundesweit gibt es mehr als 300 Lese-Medien-Clubs an Grundschulen und weiterführenden
Schulen.
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In den Clubs kommen Kinder aus Familien mit unterschiedlichstem Bildungshintergrund zusammen. Die Clubs integrieren Schülerinnen und Schüler mit und ohne Migrationshintergrund.
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Die vergleichende Evaluation von je 10 Lese-Medienclubs in Deutschland und Israel durch
das Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen sowie das Center for Educational Technology in Tel Aviv hat ergeben: Seitdem sie in einem Lese-Medien-Club sind,
1. trauen sich 54 % der Kinder in Deutschland und 64 % der israelischen Kinder
in der Schule mehr zu,
2. haben 64 % der deutschen und 82 % der israelischen Kinder mehr Spaß am
Lesen und Spielen in der Gruppe,
3. nutzen 56 % der deutschen und 75 % der israelischen Kinder den Computer
nicht mehr nur zum Spielen,
4. sagen 50 % der deutschen und 57 % der israelischen Kinder, dass sie offener
geworden sind und leichter neue Kontakte knüpfen können.