Pressemitteilung Marine Litter Methodik zu

Presseinformation
Frankfurt, 25.2.2016
Marine Litter
Neues Modell erfasst Einträge von Kunststoffabfällen in die Meere
Die Kunststoffindustrie in Deutschland und Österreich hat ein Modell entwickelt,
mit dem Einträge von Kunststoffabfällen in die Meere (Marine Litter) erfasst
werden. Damit sollen verlässliche Aussagen darüber gewonnen werden, woher
der Müll in den Ozeanen stammt und welches die Haupteintragsquellen sind. Die
Methodik „Vom Land ins Meer – Modell zur Erfassung landbasierter Kunststoffabfälle“ wurde von der Consultic Marketing & Industrieberatung GmbH im Auftrag
der BKV, der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, des österreichischen Chemiefachverbands FCIO und des Fachverbands Kunststoff- und
Gummimaschinen im VDMA sowie mit Unterstützung von PlasticsEurope
Deutschland entwickelt. Das Modell inkl. Handbuch ist kostenfrei bei der BKV
erhältlich. Weitere Informationen unter: www.bkv-gmbh.de.
Schätzungen gehen davon aus, dass weltweit etwa 80 Prozent des Meeresmülls
von Land in die Ozeane gelangt, darunter auch ausgediente Kunststoffprodukte,
die meist sichtbares Zeichen der Gewässerverschmutzung sind. Mit dem neuen
Modell sollen diese Einträge erstmals systematisch erfasst werden. Die dazu entwickelte Methodik berücksichtigt sowohl Kunststoffabfälle als sogenannte Makrokunststoffe sowie Mikrokunststoffe in Form kleiner Partikel. Um mehr Kenntnis
über die wesentlichen Quellen für Meeresmüll von Landseite zu erlangen, wird
zwischen Einträgen aus Oberflächengewässern (wie Flüssen) und küstennahen
Einträgen (Strand, Häfen) differenziert. Unter Einbeziehung von europäischen
Statistiken auf Basis der „NUTS-Systematik“ (europäische Klassifikation für
Gebietseinheiten) werden zudem Bevölkerungsdichte und sozioökonomische
Daten in den untersuchten Regionen herangezogen. So werden weitere
Aufschlüsse über das Müllaufkommen bezogen auf Eintragspfade gewonnen.
Die Methodik wird derzeit anhand der deutschen Nordsee erprobt. Ihre offene
Struktur macht es grundsätzlich möglich, die Methodik auch auf andere Meere
wie z.B. die Ostsee anzuwenden sowie weitere Eintragspfade einzubeziehen. Für
die Betrachtung der Nordsee werden Daten und Studien von deutschen und
österreichischen Umweltbehörden, Fachverbänden, Kläranlagenbetreibern,
internationalen Forschungseinrichtungen und Statistikämtern sowie Unternehmensberatungen einbezogen und ausgewertet. Ersten Ergebnissen zufolge
stammt die überwiegende Menge der eingetragenen Kunststoffe aus nicht
ordnungsgemäß entsorgten Abfällen und liegt als Makrokunststoff vor. Dominierende Eintragspfade sind mit etwa 80 Prozent des Gesamtanfalls Flüsse und die
Küstenregion. Das restliche Fünftel entfällt auf Flussschiffahrt und Häfen.
Die bislang gewonnenen Erkenntnisse sollen in einem nächsten Schritt validiert
und durch weitere Daten kontinuierlich ergänzt werden. Dabei werden auch
Modellparameter überprüft und – falls nötig – modifiziert. Die Evaluation der
Methodik wird von externen Experten begleitet.
Die BKV GmbH befasst sich mit Themen der Ressourceneffizienz und dabei vor
allem mit Aspekten der Verwertung kunststoffreicher Abfälle. Sie leistet damit
wichtige Beiträge für die deutsche Kunststoffindustrie zur Erfüllung ihrer
Produktverantwortung. Ihre Gesellschafter sind Unternehmen und Verbände der
Kunststofferzeugung, -verarbeitung und des -maschinenbaus. Mit der neuen
Methodik zu Marine Litter unterstützt die BKV das Anliegen der Branche,
Lösungen zur Vermeidung von Kunststoffabfällen in Gewässern voranzubringen.
Pressekontakt
Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs - FCIO
Dr. Susanne Gfatter
Tel: +43 (0)5 90 900 3369
[email protected] – www.fcio.at
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.
Heike Richter
Tel: +49 (0)6172 9266 68
[email protected] – www.kunststoffverpackungen.de
PlasticsEurope Deutschland e.V.
Sven Weihe
Tel: +49 (0)69 2556 1307
[email protected] – www.plasticseurope.org
VDMA
Ina Vettkötter
Tel: +49 (0)69 6603 1844
[email protected] – www.vdma.org
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