1 Oktober 2015 Dr. Ekkehard Rohrer / Christian Forstner / Angelika Renz Ausgewählte Vorgänge auf europäischer und internationaler Ebene vom 12. bis 18. Oktober 2015 Das Wichtigste in Kürze EU setzt auf Mitwirkung der Türkei bei Bewältigung der Flüchtlingskrise Die Staats- und Regierungschefs der EU begrüßten am 15.10. den Aktionsplan mit der Türkei zur Begrenzung des Flüchtlingszustroms nach Europa. Es sei eine Übereinkunft über "den genauen Inhalt dieses gemeinsamen Aktionsplans" erzielt worden, sagte Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach einem Bericht der Deutschen Welle. Die finanzielle Unterstützung werde jetzt noch ausgearbeitet. "Die Summe von drei Milliarden Euro hat eine Rolle gespielt", ergänzte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Umsetzung des Aktionsplans werde dazu beitragen, die Visaliberalisierung gegenüber allen teilnehmenden Mitgliedstaaten und die vollständige Umsetzung des Rückübernahmeabkommens zu beschleunigen, so der Gipfel. Außerdem müsse der Beitrittsprozess mit neuer Energie weitergeführt werden. Ansonsten sprach sich der Gipfel für verstärkte Kontrollen an den Außengrenzen und mehr Rückführungen aus. Deutschland und Schweden scheiterten erneut mit ihrer Forderung nach einem permanenten Umverteilungsmechanismus für Flüchtlinge innerhalb der EU zwischen mehr und minder belasteten Ländern. http://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2015/10/16-eucoconclusions/ http://www.dw.com/de/eu-und-t%C3%BCrkei-grunds%C3%A4tzlich-einig%C3%BCber-fl%C3%BCchtlings-aktionsplan/a-18786046 2 I. Institutionelle Angelegenheiten 1. EZB/Coeuré: Weg zu einem politischen Konvergenzprozess im Euroraum In einer Rede am 16.10. in Berlin anlässlich der interparlamentarischen Konferenz „Towards a Progressive Europe“ plädierte EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré entschieden für einen neuerlichen Konvergenzprozess für die Wirtschafts- und Sozialpolitik. Dabei dürfe es sich nicht um ein technisches Projekt handeln. Erforderlich sei vielmehr ein Prozess, der die Beteiligung von Bürgern, von Regierungen und von Parlamenten sicherstellt, „der eine breite Debatte über unser gemeinsames Verständnis hinsichtlich der Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik in einer Währungsunion fördert – und der vor allem auf der Zustimmung zu einem gemeinsamen Rahmen basiert und vollständig legitimierte Institutionen mit entsprechenden Eingriffsmöglichkeiten bei Verstößen gegen den Konsens ausstattet.“ http://www.ecb.europa.eu/press/key/date/2015/html/sp151016.de.html 2. Konstituierung des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses Am 06.10. fand die konstituierende Plenarsitzung des EWSA (Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss) statt, in der sein neuer Präsident und langjähriges EWSA-Mitglied in der Gruppe der Arbeitnehmer, Georges Dassis (EL), mit großer Mehrheit gewählt wurde. Er wird von zwei Vizepräsidenten, Michael Smyth (zuständig für Haushalt), und Gonçalo Lobo Xavier (zuständig für Kommunikation), unterstützt. Die Vorsitzende der Arbeitnehmergruppe im EWSA ist die Deutsche Gabriele Bischoff, langjähriges Mitglied und Chefeuropäerin des DGB. http://www.eesc.europa.eu/?i=portal.fr.home 3. Kommission schlägt Mehrausgaben für Flüchtlinge und Landwirte vor Die EU-Kommission schlug am 14.10. für den Haushalt 2016 zusätzliche Mittel zur Bewältigung der Flüchtlingskrise in Höhe von 1,68 Mrd. EUR vor. Für Krisenmaßnahmen in der Landwirtschaft, insbesondere im Bereich Milchwirtschaft, sollen zusätzliche 700 Mio. EUR bereit gestellt werden. http://ec.europa.eu/budget/news/article_en.cfm?id=201510131344 II. Internationales, Außenhandel, Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe a) Internationales 1. Flüchtlingskrise: Kommission einigt sich mit Türkei auf Aktionsplan Die EU will künftig in der Flüchtlingskrise enger mit der Türkei zusammenarbeiten. Die EUKommission hat sich dazu am 15.10. mit der Türkei auf einen gemeinsamen Aktionsplan zur Verstärkung der Zusammenarbeit bei der Flüchtlingshilfe und dem Migrationsmanagement geeinigt. Die Staats- und Regierungschefs begrüßten beim Europäischen Rat (15.10.) den Aktionsplan. Ziel ist es, die Türkei bei der Bewältigung des Zustroms von Flüchtlingen zu unterstützen und irreguläre Migrationsströme aus der Türkei in die EU zu verhindern. Die von der EU-Kommission ausgehandelte Vereinbarung ist das Ergebnis intensiver Gespräche zwischen dem Ersten Kommissionsvizepräsidenten Frans Timmermans und der türkischen Seite, vertreten durch Präsident Erdoğan, Premierminister Davutoğlu und Außenminister Sinirlioğlu. http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/13689_de.htm http://ec.europa.eu/priorities/migration/docs/20151016-eu-revised-draft-action-plan_en.pdf (Aktionsplan) 2 3 2. Wiederaufnahme der Beitrittsgespräche mit der Türkei Nach einem Bericht von SPIEGEL Online (17.10.) sind in den derzeitigen Gesprächen der EU mit der Türkei in der Flüchtlingsfrage die seit Jahren stockenden EU-Beitrittsverhandlungen ein heikler Punkt. Gerade habe Staatspräsident Erdogan kritisiert: "Wenn es ohne die Türkei nicht geht, warum nehmt ihr die Türkei dann nicht in die EU auf?" Sein Land sei weiter als entwickelt als viele Mitgliedstaaten. EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn schlage nun im SPIEGEL vor, die Beitrittskapitel zu den Themen Rechtsstaat und Menschenrechte zu eröffnen. "Nur wenn man verhandelt, kann man Druck machen und Verbesserungen erreichen." http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlingskrise-merkel-wirbt-bei-erdogan-um-hilfe-a1058097.html 3. EU für Regimewechsel in Syrien – gegen russisches Eingreifen in Syrien Der Europäische Rat bekräftigte am 15.10. im Wesentlichen die von den EU-Außenministern am 12.10. festgelegten Grundsätze. Danach gebe es nur auf der Grundlage der im Genfer Kommuniqué vom 30.06.2012 festgelegten Grundsätze und durch einen von Syrien selbst angeführten politischen Prozess eine Stabilisierung. Einen dauerhaften Frieden könne es unter der derzeitigen Führung nicht geben. Im Vordergrund stehe die Bekämpfung von Da’esh und anderen von den Vereinten Nationen benannten terroristischen Gruppen. Der Europäische Rat äußert sich besorgt über die russischen Angriffe auf die syrische Opposition und auf Zivilisten sowie über die Gefahr einer weiteren militärischen Eskalation. Die Außenminister hatten eine Einstellung der Angriffe auf die gemäßigte Opposition gefordert. http://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2015/10/16-euco-conclusions/ http://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2015/10/12-fac-conclusions-syria/ 4. EU engagiert sich für Umsetzung der VN-Vermittlung für Libyen Der Europäische Rat begrüßte am 15.10. die libysche politische Vereinbarung, die der Sonderbeauftragte des UNO-Generalsekretärs, Bernardino Leon, am 8.10. in Skhirat unterbreitet hat, und rief alle Seiten auf, diese zügig zu billigen. Die EU bekräftigt ihr Angebot, der Regierung der nationalen Einheit substanzielle politische und finanzielle Unterstützung zu leisten, sobald sie ihr Amt angetreten hat. Der Europäische Rat folgte damit den Schlussfolgerungen der Außenminister vom 12.10. http://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2015/10/16-euco-conclusions/ http://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2015/10/12-fac-libya-conclusions/ 5. EU für verstärkte Zusammenarbeit mit Drittstaaten bei Migration Die EU-Außenminister bekräftigten am 12.10. im Rat, dass mit den Erstasylländern und den Herkunfts- und Transitländern eng zusammengearbeitet werden muss, um die Flüchtlingskrise zu meistern. Insbesondere die Zusammenarbeit der EU mit der Türkei bei der Flüchtlingshilfe und Migration müsse ausgebaut werden. Der Rat ruft die Kommission erneut dazu auf, zusammen mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst innerhalb von sechs Monaten maßgeschneiderte Pakete zur Zusammenarbeit mit Drittländern vorzuschlagen, damit Rückübernahme- und Rückkehr/Rückführungsmaßnahmen wirksam durchgeführt werden können. Der Rat begrüßt das Mandat des VN-Sicherheitsrats vom 09.10. welches das Vorgehen gegen Migrantenschleuser auf hoher See (Operation SOPHIA von EUNAVFOR MED) billigt. http://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-12880-2015-INIT/de/pdf 3 4 6. EU plant Aussetzung der Sanktionen gegen Weißrussland Nach einem Bericht des Deutschlandfunks (12.10.) sagte Bundesaußenminister Steinmeier nach einem Treffen mit seinen EU-Amtskollegen am 12.10. in Luxemburg, die Präsidentenwahl in Weißrussland sei zwar nicht nach internationalen Standards verlaufen, es habe aber Verbesserungen gegenüber früheren Abstimmungen gegeben. So habe man keine offenbaren Repressalien gegenüber der Opposition beobachtet. Die EU-Sanktionen sollten zunächst für vier Monate ausgesetzt werden. Anfang kommenden Jahres solle nach Angaben Steinmeiers über eine endgültige Aufhebung entschieden werden. http://www.deutschlandfunk.de/weissrussland-eu-will-nach-praesidentenwahlsanktionen.447.de.html?drn:news_id=534764 b) Außenhandel 1. EU-Kommission stellt neue Handels- und Investitionsstrategie vor Die Kommission schlug am 14.10. eine neue Handels- und Investitionsstrategie mit dem Titel „Handel für alle: Hin zu einer verantwortungsbewussteren Handels- und Investitionspolitik“ vor. Die auf mehr Verantwortung in der EU-Handelspolitik ausgerichtete neue Strategie stützt sich auf drei Grundprinzipien: (i) Sicherstellen, dass durch den Handel tatsächlich wie versprochen neue wirtschaftliche Möglichkeiten entstehen; (ii) Veröffentlichung wichtiger Texte aus allen Verhandlungsprozessen; und (iii) Einsetzung von Handelsabkommen und Präferenzsysteme als Hebel, um weltweit europäische Werte wie nachhaltige Entwicklung, Menschenrechte, fairen und ethischen Handel, Kernarbeitsnormen sowie die Bekämpfung der Korruption zu fördern. Dies beinhalte ein verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5806_de.htm http://trade.ec.europa.eu/doclib/docs/2015/october/tradoc_153846.PDF (Mitteilung - englisch) http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-15-5807_en.htm 2 Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit Tunesien EU-Kommissarin Cecilia Malmström hielt sich am 13.10. in Tunis auf, um die Verhandlungen über ein umfassendes Freihandelsabkommen zwischen der EU und Tunesien zu eröffnen. https://ec.europa.eu/commission/2014-2019/malmstrom/blog/strengthening-ties-tunisia_en c) Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe 1. WTO: Leichterer Zugang von armen Entwicklungsländern zu Arzneimitteln Der Rat fasste am 13.10. einen Beschluss zur Festlegung des im Rat für handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums und dem Allgemeinen Rat der Welthandelsorganisation im Namen der EU zu vertretenden Standpunkts hinsichtlich des Antrags der zu den am wenigsten entwickelten Ländern zählenden Mitglieder auf eine Verlängerung der Übergangsfrist nach Artikel 66 Absatz 1 des Übereinkommens über handelsbezogene Aspekte der Rechte des geistigen Eigentums in Bezug auf bestimmte Verpflichtungen auf dem Gebiet der Arzneimittel und auf eine Befreiung von Verpflichtungen nach Artikel 70 Absätze 8 und 9 des genannten Übereinkommens. http://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-11916-2015-INIT/de/pdf http://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-11939-2015-INIT/de/pdf 4 5 2. EU plant verstärkte Hilfe für Südsudan Die EU-Außenminister begrüßten am 12.10. im Rat die Unterzeichnung des Friedensabkommens der südsudanesischen Konfliktparteien. Störer aller Seiten würden für ihr handeln verantwortlich gemacht. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage müssten alle Seiten uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe ermöglichen. Die EU sei bereit, ihr Engagement in enger Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft auszubauen. Die Minister riefen den Südsudan insbesondere auf, das Cotonou-Partnerschaftsabkommen zu ratifizieren. http://www.consilium.europa.eu/de/meetings/fac/2015/10/12/ III. Arbeit, Soziales, Chancengleichheit, Gesundheit a) Arbeit und Soziales 1. EU-Sozialgipfel zu Jobs, Wachstum und sozialem Gleichgewicht EU-Spitzenpolitiker und EU-Sozialpartner diskutierten am 15.10. auf dem Dreigliedrigen Sozialgipfel im Vorfeld des Europäischen Gipfels über Förderung des sozialen Gleichgewichts, Arbeit, Wachstum und eine stärkere Rolle der Sozialpartner. Themen waren die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Flüchtlingskrise. Kommissionsvizepräsident Dombrovskis wies darauf hin, dass den Sozialpartnern eine wichtige Rolle bei der Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zukomme. http://europa.eu/rapid/press-release_SPEECH-15-5851_en.htm 2. EU unterstützt G7-Initiative für bessere Arbeitsbedingungen weltweit Zum Treffen der G7-Minister für Arbeit und Entwicklung am 12./13.10. in Berlin kündigt die EU an, den G7-Fonds "Vision Zero" zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Arbeitsstandards in globalen Lieferketten mit 3 Mio. EUR zu unterstützen. Der Fonds finanziert sich aus öffentlichen und privaten Beiträgen und wird von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verwaltet. Die ersten Pilotmaßnahmen sind für 2016 geplant und konzentrieren sich in erster Linie auf die Konfektionskleidungsbranche in ausgewählten Erzeugerländern. Kommissarin Marianne Thyssen sagte: „Die Kommission wird sich nachdrücklich für die Verhinderung von Arbeitsunfällen sowie die Förderung von grundlegenden Arbeitnehmerrechten und fairen Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen einsetzen." http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5823_de.htm 3. Jeder vierte Europäer 2014 von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen 2014 waren 122 Mio. Menschen bzw. 24,4 % der Bevölkerung der EU von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen, in Deutschland 20,6 %. Das bedeutet, dass sie sich in mindestens einer der folgenden drei Situationen befinden: sie sind nach Zahlung von Sozialleistungen von Armut bedroht (Einkommensarmut), sie leiden unter erheblicher materieller Deprivation oder leben in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit. Zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut am 17.10. hat Eurostat Zahlen zur Armut in Europa veröffentlicht. http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/7034693/3-16102015-CP-DE.pdf/0dec814274eb-40c5-99e7-0b9c8aa78637 5 6 b) Gesundheit Ethische Implikationen neuer Gesundheitstechnologien Am 13.10. legte die Gruppe für Ethik der EU-Kommission den Kommissaren Carlos Moedas und Vytenis Andriukaitis ihr neuestes Gutachten mit dem Titel „Ethische Implikationen neuer Gesundheitstechnologien und Bürgerbeteiligung“ vor. Das Gutachten konstatiert eine wachsende aktive Bürgerbeteiligung bei Gesundheitsversorgung und Gesundheitsforschung mit weitreichenden Folgen. Der Nutzen dieses Engagements könne sehr erheblich sein: besser informierte, kompetente Patienten; größere Eigenverantwortung für Gesundheit; und effektivere Gesundheitssysteme dank medizinischer Forschung welche die Macht großer Datenmengen (big data) beherrscht. http://ec.europa.eu/epsc/ege_en.htm http://ec.europa.eu/epsc/pdf/summaries/opinion29egeexecutivesummaryandrecommendations.pdf IV. Ernährung, Landwirtschaft, Fischerei 1. Wege zu mehr Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit: Die EU legte am 15.10. das Ergebnis ihres wissenschaftlichen Programms auf der EXPO 2015 vor. Zentraler Punkt der Empfehlungen ist die Aufforderung an die EU, gemeinsam mit ihren Partnern eine internationale Sachverständigengruppe für Nahrungsmittelund Ernährungssicherheit ins Leben zu rufen, um die Forschung zu diesem Thema voranzutreiben. Ein weiteres Ergebnis lautet, dass Politiker und Verbraucher/Bürger stärker für Fragen der Nahrungsmittelsicherheit sensibilisiert werden müssen. Empfohlen werden außerdem eine engere Zusammenarbeit von Landwirten, Forschungseinrichtungen, Behörden und der Wirtschaft sowie Anreize für die Innovation entlang der gesamten Lebensmittelkette – vom Acker bis auf den Teller – mit Hilfe mehrerer Finanzierungsinstrumente, auch auf EU-Ebene. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5842_de.htm 2. EP-Ausschuss gegen nationale Gentechnik-Verbote Der Umweltausschuss des EU-Parlaments sprach sich am 13.10. gegen den Vorschlag der Kommission für nationale Gentechnikverbote aus. Diese sein nicht praktikabel und nicht mit dem Binnenmarkt vereinbar. Das Plenum wird in der Woche vom 26.10. abstimmen. http://www.europarl.europa.eu/news/de/newsroom/content/20151012IPR97161/html/Environment-MEPs-oppose-national-GMO-import-bansproposal 3. EP-Ausschuss lehnt strengere Vorgaben für Bioprodukte mit Pestiziden ab Der Agrarausschuss des EU-Parlaments lehnte am 13.10. strengere Grenzwerte für die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln bei Bioprodukten ab. Nach dieser Abstimmung können die Verhandlungen mit dem Rat aufgenommen werden. http://www.europarl.europa.eu/news/de/newsroom/content/20151013IPR97385/html/Organic-food-boosting-EU-production-and-enhancingconsumer-trust 6 7 4. "Enjoy, it's from Europe": 111 Mio. EUR für Agrar-Absatzförderung Im Jahr 2016 können europäische Erzeuger 111 Mio. EUR in Anspruch nehmen, um neue Märkte für ihre landwirtschaftlichen Produkte zu erschließen. Unter dem Motto "Enjoy, it's from Europe" können so Informations- und Absatzförderungskampagnen in Drittländern finanziert werden. Davon sollen insbesondere die Sektoren profitieren, die unter einer derzeit schwierigen Marktlage leiden, wie Milch und Schweinefleisch. Zudem steigt der von der EU ko-finanzierte Anteil entsprechender Kampagnen von 50 % auf 70-80 %. Die nationale Ko-Finanzierung entfällt. Die entsprechenden Rechtstexte hat die Europäische Kommission am 13.10. beschlossen. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5804_de.htm V. Binnenmarkt, Steuern, Wettbewerbsrecht Fusionskontrolle: Kommission und China wollen enger zusammenarbeiten Die Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission und das Handelsministerium der Volksrepublik China (MOFCOM) haben am 15.10. in Peking einen Leitfaden bewährter Praktiken für die Zusammenarbeit bei der Prüfung von Unternehmenszusammenschlüssen unterzeichnet. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5843_de.htm VI. Wirtschaft, Energie, Währung und Finanzen a) Wirtschaft und Währung 1. Europäischer Rat für Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion Der Europäische Rat zog am 15.10. eine Bilanz der Beratungen über den Bericht der Präsidenten über die Vollendung der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Der Europäische Rat bekräftigte, dass der Prozess der Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion unter vollständiger Wahrung des Binnenmarkts sowie auf offene und transparente Weise fortgeführt werden muss. Der Europäische Rat wird auf seiner Tagung im Dezember auf diese Fragen zurückkommen. http://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2015/10/16-euco-conclusions/ 2. EU-Gipfel: Keine Einigung auf europäische Einlagensicherung Nach einem Bericht von Euractiv hat der Widerstand von Deutschland gegen eine gemeinschaftliche Sicherung von Bankeinlagen dazu geführt, dass in der Erklärung des Europäischen Rats vom 15.10. kein Hinweis auf die Vollendung der Bankenunion aufgenommen worden ist. http://www.euractiv.com/sections/euro-finance/juncker-and-draghi-fail-win-support-euro-zonereform-318573 7 8 3. Weidmann: Konjunkturelle Erholung wird sich fortsetzen Bundesbankpräsident Jens Weidmann hält den gegenwärtig zunehmenden Konjunkturpessimismus für übertrieben. "Der Konjunkturhimmel ist nicht so wolkenverhangen, wie mancher Betrachter ihn derzeit schildert", sagte er am Ende der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) am 10.10. in Lima. Weidmann betonte vielmehr, dass sich zumindest in den meisten fortgeschrittenen Volkswirtschaften die konjunkturelle Erholung fortsetze. Dies gelte vor allem für die USA, aber auch für den Euro-Raum. Weidmann erklärte ferner, "dass wir es zurzeit nicht so sehr mit einer schwachen Nachfrage zu tun haben, sondern vielmehr mit Faktoren, die das Wachstumspotenzial dämpfen". Weidmann unterstrich zugleich, dass die Geldpolitik bei strukturellen Problemen machtlos sei. http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Themen/2015/2015_10_10_pk_iwf_lima.html?startpa geId=StartseiteDE&startpageAreaId=Teaserbereich&startpageLinkName=2015_10_10_pk_iwf_lima+349418 b) Programmländer und ehemalige Programmländer 1. Griechisches Parlament beschließt neues Spar- und Reformpaket Nach einem Bericht des Deutschlandfunks (17.10.) hat das griechische Parlament ein neues Spar- und Reformpaket beschlossen. 154 der 300 Abgeordneten hätten am 16.10. für die Vorlage der Regierung von Ministerpräsident Tsipras gestimmt. Sie sehe unter anderem neue Steuern, eine Erhöhung des Renteneintrittsalters und härtere Strafen für Steuersünder vor. Tsipras habe im Parlament gesagt, man wolle das Sparprogramm umsetzen, um anschließend mit den Gläubigern über eine Umstrukturierung der Schulden zu verhandeln. In den kommenden Wochen müsse noch ein zweites Sparpaket beschlossen werden. http://www.deutschlandfunk.de/athen-griechisches-parlament-billigtsparpaket.447.de.html?drn:news_id=536385 2. Griechenland erhielt Wachstumsförderung über 35 Mrd. EUR Rat und Europäisches Parlament haben am 14.10. dem Vorschlag der Kommission zugestimmt, um dem Land bei seiner hohen Staatsverschuldung Erleichterung zu verschaffen. Das Geld kommt aus dem EU-Haushalt für 2014 – 2020, wovon 20,6 Mrd. EUR direkt aus dem EUStruktur- und Investitionsfonds stammen. Allein nächste Woche erhält das Land 800 Mio. EUR. Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis sagte dazu: "Mit dem Inkrafttreten der Kommissionsvorschlags können die EU-Fördermittel nach Griechenland fließen. Das ist eine Investition in die Realwirtschaft, in die Menschen und Unternehmen in Griechenland. " http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/13686_de.htm 3. Fortschritte bei Stabilisierung des spanischen Finanzsektors Vom 05. bis 08.10. führten Mitarbeiter der EU-Kommission zusammen mit der EZB die vierte Überprüfung nach Abschluss des spanischen Bankenrettungsprogramms durch. An dieser Überprüfung nahm auch der Eurokrisenfonds ESM teil. Die Überprüfung ergab, dass Strukturreformen, Bankenrekapitalisierungen und günstige Finanzierungsbedingungen sich zunehmend in der Stabilisierung des Finanzsektors, einer starken Wirtschaftserholung und niedrigen Risikoprämien für Staatsanleihen niederschlügen. Notwendig seien aber ein Abbau der hohen Staatsverschuldung und die Fortsetzung der Reformen. Außergewöhnliche Einnahmen seien nicht zur Schuldentilgung verwandt worden. Die nächste Überprüfung findet im Frühjahr 2016 statt. http://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/2015/html/pr151012.en.html 8 9 4. Kommission fordert Spanien zur Haushaltssanierung auf Nach der Übersicht über die Haushaltsplanung dürfte das gesamtstaatliche Defizit Spaniens von 5,8 % des BIP im Jahr 2014 auf 4,2 % des BIP in diesem Jahr und auf 2,8 % des BIP im Jahr 2016 sinken. Die Kommission geht aber davon aus, dass das öffentliche Gesamtdefizit Spaniens in diesem Jahr auf 4,5 % des BIP und 2016 auf 3,5 % des BIP sinken wird und Spanien damit das Ziel verfehlt, das übermäßige Defizit bis 2016 zu korrigieren. die Kommission fordert daher die spanischen Behörden auf, den Haushalt 2015 konsequent auszuführen und sicherzustellen, dass der Haushalt 2016 den Vorgaben des Stabilitäts- und Wachstumspakts entspricht. Darüber hinaus muss Spanien eine aktualisierte Übersicht über die Haushaltsplanung vorlegen, die umfassend spezifizierte regionale Maßnahmen enthält. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5830_de.htm d) Energie 1. Startschuss für den Bau der ersten Gasverbindungsleitung Polen-Litauen Die Arbeiten an der ersten Gasverbindungsleitung zwischen Polen und Litauen können beginnen. Die entsprechende Finanzhilfevereinbarung wurde am 15.10. in Anwesenheit von Kommissionspräsident Juncker unterzeichnet. Die neue Gasverbindungsleitung wird die langandauernde Isolierung des Ostseeraums beenden und die für eine neue wirtschaftliche Dynamik in der Region benötigte Energie liefern. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5844_de.htm http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-15-5845_de.htm 2. Moldova beteiligt sich an südosteuropäischem Gasabkommen Moldova unterzeichnete am 12.10. eine Absichtserklärung und einen Aktionsplan zur Beteiligung an „Central-Eastern and South-Eastern European Gas Connectivity (CESEC)“. https://ec.europa.eu/energy/sites/ener/files/documents/CESEC%20MoU_signatured.pdf VII. Justiz und Inneres a) Justiz 1. Bekämpfung von Antisemitismus und Islamophobie Am 01./02.10. hielten Erster Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans und Justizkommissarin Věra Jourová das erste Jährliche Kolloquium der EU-Kommission zu Grundrechten ab. Thema war die Bekämpfung von Antisemitismus und Islamophobie. Timmermans berichtete, dass die Kommission zwei Koordinatoren, einen für Antisemitismus und einen für Islamophobie einsetzen werde. Die Ergebnisse des Kolloquiums sind am 13.10. veröffentlicht worden. http://ec.europa.eu/justice/events/colloquium-fundamental-rights2015/files/1st_colloquium_fundamental_rights_conclusions_en.pdf 9 10 2. Deutsche Umweltverbände erhalten mehr Möglichkeiten zur Klage Der Europäische Gerichtshof entschied, wie von Generalanwalt Melchior Wathelet vorgeschlagen, dass die deutschen Regelungen zum Zugang zu Gerichten in Umweltangelegenheiten zu restriktiv sind. Unzulässig sei, dem Beschwerdeführer die Beweislast aufzuerlegen, dass Fehler bei der „Umweltverträglichkeitsprüfung“ kausal für die Beeinträchtigung von Umweltbelangen waren. Die Klagebefugnis und der Umfang der gerichtlichen Prüfung dürften auch nicht auf Einwendungen beschränkt werden, die bereits im Verwaltungsverfahren vorgebracht worden sind. In Verfahren, die nach dem 25.06.2005 eingeleitet und vor dem 12.05.2011 abgeschlossen wurden, dürften die prozessualen Möglichkeiten von Umweltverbänden nicht auf Rechtsvorschriften beschränkt werden, die Rechte Einzelner begründen. http://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=&docid=169823&pageIndex=0&docl ang=DE&mode=lst&dir=&occ=first&part=1&cid=85941 3. EuGH stärkt Rechte von ausländischen Beschuldigten Der Europäische Gerichtshof entschied auf Vorlage des Amtsgerichts Laufen (Bayern), wie von Generalanwalt Yves Bot vorgeschlagen, dass es dem Betroffenen ermöglicht werden müsse, ein Rechtsmittel gegen einen Strafbefehl in seiner eigenen Sprache einzulegen. Zudem dürfe die dafür vorgesehene Zwei-Wochen-Frist erst ab der eigenen Kenntnis des Betroffenen vom Strafbefehl zu laufen beginnen. http://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=&docid=169826&pageIndex=0&docl ang=DE&mode=lst&dir=&occ=first&part=1&cid=176300 b) Inneres 1. Flüchtlingskrise: Kommission berichtet über mangelnde Fortschritte Im Vorfeld der Tagung des Europäischen Rates vom 15.10. hat die Kommission am 14.10. eine Mitteilung vorgelegt, in der sie den Stand der Umsetzung der vorrangigen Maßnahmen im Rahmen der Europäischen Migrationsagenda darlegt. Darin bemängelt die Kommission, dass die Mitgliedstaaten ihre Zusagen für die Entsendung nationaler Experten für die Aufnahmezentren („Hotspots“) und für ihre Beiträge zum EU-Haushalt für den UNHCR, das Welternährungsprogramm und andere einschlägige Organisationen (500 Mio. EUR), den regionalen EU-Treuhandfonds für Syrien (500 Mio. EUR) und den Nothilfe-Treuhandfonds für Afrika (1,8 Mrd. EUR) nicht entrichtet haben. Darüber hinaus müssten die Mitgliedstaaten die ordnungsgemäße Umsetzung des EU-Rechts sicherstellen. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5839_de.htm http://ec.europa.eu/dgs/home-affairs/what-we-do/policies/european-agendamigration/proposal-implementation-package/index_en.htm 2. Flüchtlingskrise: 403,1 Mio. EUR zusätzlich für betroffene Länder Am 14.10. haben die EU-Abgeordneten zusätzliche 403,1 Mio. EUR zur Bewältigung der Flüchtlingskrise bewilligt. Diese Mittel, die die EU-Kommission vorgeschlagen und der Haushaltsausschuss des Parlaments am Montag gebilligt hatte, soll den am stärksten vom Migrationsdruck betroffenen EU-Ländern sowie jenen Drittstaaten, die die meisten syrischen Flüchtlinge beherbergen, zugutekommen, sowie drei EU-Agenturen, die mit der Bewältigung der Krise befasst sind. http://www.europarl.europa.eu/news/de/newsroom/content/20151013IPR97349/html/Fl%C3%BCchtlingskrise-4031-Millionen-Eurozus%C3%A4tzlich-f%C3%BCr-betroffene-L%C3%A4nder 10 11 3. Erstes Registrierungszentrum für Flüchtlinge auf griechischer Insel Lesbos Auf der griechischen Insel Lesbos ist nach einem Bericht des Deutschlandfunks (16.10.) das erste Registrierungszentrum für Flüchtlinge - ein sogenannter Hotspot - eröffnet worden. Weitere Zentren sollen auf den Inseln Chios, Samos, Leros und Kos entstehen. In Italien gebe es bereits einen sogenannten Hotspot auf der Insel Lampedusa, weitere fünf seien auf Sizilien und auf dem Festland geplant. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration seien bislang gut 613.000 Menschen auf dem Seeweg nach Griechenland, Italien, Spanien und Malta geflohen. Das seien, bezogen auf die Mittelmeer-Route - so viele wie nie zuvor. http://www.deutschlandfunk.de/hotspot-fuer-fluechtlinge-erstes-registrierungszentrumauf.447.de.html?drn:news_id=536221 4. Umfrage: 66 % der Europäer sagen, Flüchtlingskrise auf EU-Ebene lösen Arbeitslosigkeit und Einwanderung sind für viele Europäer die zentralen Herausforderungen für die EU. Das ergab die neueste Eurobarometer-Umfrage des EU-Parlaments. In der Migrationspolitik sollten "mehr Entscheidungen" auf EU-Ebene getroffen werden, sagen beinahe zwei Drittel der Europäer. Acht von zehn Befragten geben an, die Anzahl der Asylbewerber solle "besser auf alle EU-Mitgliedstaaten aufgeteilt werden". Der Artikel beinhaltet die Umfrageergebnisse in Deutschland und Österreich. http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/content/20151015STO97982/html/66Prozent-der-Europ%C3%A4er-fordern-L%C3%B6sung-der-Fl%C3%BCchtlingskrise-auf-EU-Ebene VIII. Umwelt und Verkehr 1. UN-Klimakonferenz in Paris 2015: Fahrplan für COP 21 Auf der Klimakonferenz in Paris müssen die EU und ihre Mitgliedstaaten eine Senkung der Treibhausgasemissionen um 40 % bis zum Jahr 2030 und eine Erhöhung der Klimafinanzverpflichtungen einfordern. Das verlangten die EU-Abgeordneten in einer am 14.10. verabschiedeten Entschließung. Weiterhin sollte ein Teil der Emissionszertifikate aus dem ETS zur Klimafinanzierung ausgesondert werden. Die Luft- und Schifffahrtbranche forderte das Parlament dazu auf, den CO2-Ausstoss bis Ende 2016 zu senken. http://www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/content/20151013IPR97324/html/UNKlimakonferenz-in-Paris-2015-Fahrplan-f%C3%BCr-COP-21 2. Klimaschutz: Globale Bemühungen bisher nicht ausreichend Ein internationales Klimaschutzabkommen muss langfristige Klimaschutzziele umfassen, die regelmäßig überprüft und gesteigert werden sollten, um die weltweiten Treibhausgasemissionen zu drosseln. Zu diesem Schluss sind Experten auf einem hochrangigen Forum zu den bisher vorgelegten nationalen Klimaschutzbeiträgen gekommen, das die Europäische Kommission gemeinsam mit der marokkanischen Regierung sowie dem Entwicklungs- und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNDP und UNEP) in Rabat organisiert hat. Das INDC-Forum (Intended Nationally Determined Contributions, INDC) tagte unmittelbar vor den letzten UN-Klimagesprächen im Vorfeld der Pariser Konferenz in Bonn. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5835_de.htm 11 12 3. Verstoß gegen Abwasser-RL: Griechenland zu Zwangsgeld verurteilt Wegen verspäteter Durchführung der Richtlinie über die Behandlung kommunaler Abwässer wird Griechenland zu einem Pauschalbetrag von 10 Mio. EUR und einem Zwangsgeld von 3,64 Mio. EUR pro Halbjahr des Verzugs verurteilt. Der Europäische Gerichtshof hatte die Vertragsverletzung Griechenlands bereits mit einem Urteil von 2007 erstmals festgestellt. http://curia.europa.eu/jcms/upload/docs/application/pdf/2015-10/cp150126de.pdf http://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=&docid=169829&pageIndex=0&docl ang=fr&mode=req&dir=&occ=first&part=1&cid=70628 IX. Bildung, Forschung, Kultur und Medien 1. 16 Mrd. EUR für Forschung und Innovation 2016-2017 Die Europäische Kommission wird in den nächsten beiden Jahren mit dem Forschungsprogramm Horizont 2020 fast 16 Mrd. EUR in Forschung und Innovation investieren. Carlos Moedas, Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, sagte zur dem am 13.10. verabschiedeten 2-Jahres-Arbeitsprogramm: "Forschung und Innovation sind die Motoren des Fortschritts in Europa und werden dringend benötigt, um die heutigen drängenden Probleme wie Immigration, Klimawandel, saubere Energie und gesunde Gesellschaften bewältigen zu können." Das Programm soll wissenschaftliche Spitzenleistungen in Europa fördern, die sich spürbar auf das Leben der Menschen auswirken werden. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5831_de.htm http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-15-5832_en.htm 2. Neue Arbeitsgruppe für Ethik in Wissenschaft und neuen Technologien Die EU-Kommission kündigte am 13.10. für das erste Halbjahr 2016 die Einrichtung eines neuen Beirats für ethische Fragen an. Dieser wird unter Verantwortung von Forschungskommissar Carlos Moedas direkt dem Kommissionspräsidenten und dem Kommissarskollegium berichten. Das Mandat der bisherigen Ethikgruppe endet im Januar 2016. http://ec.europa.eu/epsc/ege_en.htm 3. Neues Exzellenzsiegel für regionale Forschungsförderung Die Kommission läutete am 12.10. eine neue Initiative zur Verbesserung der Synergien zwischen Regionalpolitik und Forschung ein. Das neue „Exzellenzsiegel“ wird den Regionen ermöglichen, das Gütesiegel anzuerkennen, das im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont 2020 eingereichten vielversprechenden Projektvorschlägen verliehen wurde, und ihnen Zugang zu verschiedenen Finanzierungsquellen wie den europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) und anderen nationalen oder regionalen Investitionsprogrammen eröffnen. Ein Exzellenzsiegel ist ein Gütesiegel für Projektvorschläge, die alle in der Bewertung nach Horizont 2020 vorgesehenen Auswahl- und Zuwendungskriterien erfüllen, aber mit den verfügbaren Mitteln nicht gefördert werden konnten. http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-5801_de.htm http://europa.eu/rapid/press-release_MEMO-15-5802_de.htm 12
© Copyright 2025 ExpyDoc