500 Gäste erlebten auf dem Eschenberg den roten Supermond Ein grandioses Naturschauspiel! Dass die lang anhaltende Hochnebeldecke am 28. September 2015 ausgerechnet zur angekündigten Mondfinsternis vollständig aufriss, war für die Winterthurer Astronomen die ganz grosse und extrem freudige Überraschung. Doch dass dann an einem eigentlich ganz gewöhnlichen Montagmorgen gegen 500 Gäste zur öffentlichen Sonderführung in die Winterthurer Sternwarte Eschenberg pilgerten, um gemeinsam das seltene Himmelsspektakel zu erleben, war selbst für den langjährigen Sternwarteleiter Markus Griesser schlicht sensationell: „Enorm viele erwachsene Menschen liessen sich von diesem Naturschauspiel begeistern. Wir konnten nur staunen, dass dafür derart viele Berufstätige vor einem Arbeitstag selbst eine stark verkürzte Nachtruhe in Kauf nehmen: Für mein Team und mich ein Riesenaufsteller!“, meint er. Eine eher helle Finsternis Nach der Erfahrung von Griesser habe sich der Mond selbst zur Mitte der Finsternis erstaunlich hell gezeigt – ein Hinweis darauf, dass in der Peripherie der Erde, wo das rote Licht aufgebrochen wurde, nur wenig Bewölkung vorhanden war. Doch erstaunlich war auch, wie klar sich der Sternenhimmel insgesamt über dem Eschenberg präsentierte. Und dank der Bise wurde es doch auch empfindlich kühl. Die klassischen Wintersternbilder rund um den Himmelsjäger Orion zeigten sich in voller Pracht und auch die in dieser Lage eher schwach ausgeprägte Milchstrasse war als deutliches Lichtband gut wahrnehmbar. Zur Abrundung blinzelte dann kurz vor Anbruch der Morgendämmerung auch noch der helle „Morgenstern“ Venus in die Szene. Beschwingt in den Alltag Nach dem Höhepunkt der Finsternis lichteten sich die Reihen rasch. Viele nutzten die Gelegenheit und genossen im extra geöffneten nahen Restaurant noch einen Kaffee mit Beilagen. Und eben: Für viele begann dann der Berufsalltag mit der befriedigenden Gewissheit, etwas ganz Besonderes live und persönlich miterlebt zu haben. Der voll in der Erdschatten eingetauchte Mond um 5.10 Uhr MESZ, aufgenommen mit dem kleinen Refraktor der Sternwarte Eschenberg in Winterthur. (Foto: Dani Luongo)
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