Erfolgreiche Asteroiden-Show auf dem Eschenberg
Himmelsgrüsse aus 287 Millionen Kilometern Distanz
Nachdem dicke Wolken und zeitweiliger Regen den Blick auf den Nachthimmel verhinderten, klarte es wenigstens am Donnerstag, 27. Oktober, auf. So konnten den rund 30
Gästen der Sternwarte Eschenberg die in Winterthur entdeckten Asteroiden (113390)
„Helvetia“ und (16505) „Sulzer“ live auf dem Computerbildschirm vorgeführt werden.
Leider verhinderte dann aber eine gute Stunde später aufziehender Nebel den Blick auf
weitere Winterthurer Asteroiden. Sowohl der (82232) „Heuberger“, der 2001 als erster
Asteroid auf dem Eschenberg entdeckt worden ist, als auch das himmlische (43669)
„Winterthur“ blieben unsichtbar.
Ehrung eines Winterthurer Industrie-Pioniers
Der rund acht Kilometer grosse und erstaunlich leuchtkräftige „Sulzer“ war im Sternbild
Walfisch unterwegs. Er wurde im Oktober 1990 vom deutschen Fachastronomen Dr.
Freimut Börngen in Tautenburg bei Jena entdeckt. Markus Griesser, Leiter der Sternwarte Eschenberg, trug im Sommer und Herbst 2000 mit mehreren Messungen von
Winterthur aus zur endgültigen Bahnbestimmung bei und erhielt vom Entdecker deshalb
die besondere Ehre übertragen, für diesen Himmelskörper einen Namen vorschlagen.
Der Asteroid (16505) „Sulzer“ zeigte
sich auf dem Computer-Bildschirm als
feines Lichtpünktchen, das sich in der
grossen Erddistanz betont langsam vor
dem Sternhintergrund bewegte.
(Foto: Markus Griesser / Sternwarte
Eschenberg)
Seine Namenswahl würdigt das Engagement und die Arbeit von Robert Sulzer-Forrer
(1873 – 1953), der vor allem in den so schwierigen Krisenjahren nach 1930 als Patron
der Firma Gebrüder Sulzer AG viel zum Aufschwung des Weltunternehmens beigetragen hatte. Bemerkenswert waren aber auch seine privaten Interessen an der Natur sowie seine Produktion von Dokumentarfilmen. An die herausragende Persönlichkeit des
Winterthurer Industriepioniers erinnert heute die Robert Sulzer-Forrer-Stiftung, die vor
allem naturwissenschaftliche Projekte fördert. Ausserdem ist seit einigen Jahren nach
Robert Sulzer im neuen Sulzerareal Stadtmitte in Winterthur auch eine Strasse benannt.
Sujet für eine Europa-Briefmarke
Der Asteroid (113390) „Helvetia“ ist hingegen eine der insgesamt zehn Entdeckungen
der Sternwarte Eschenberg. Seine Namensgebung brachte dem Entdecker Markus
Griesser eine Gratulation des damaligen Bundespräsidenten Moritz Leuenberger ein.
Ausserdem veranlasste die himmlische Helvetia die Schweizerische Post im Jahr 2009
zur Herausgabe einer Sonderbriefmarke, an deren Gestaltung der Helvetia-Finder aktiv
mitarbeiten durfte. Die Besonderheit dieser noch heute sehr begehrten A-Post-Marke:
Sie leuchtet in der Dunkelheit!