Gemeinsam in die Zukunft

SCHWARZENBURGERLAND
Januar 2016
KÖNIZER ZEITUNG
DER SENSETALER
21
Gemeinsam in die Zukunft
Zusammenschluss der Rüschegger Schützenvereine
RÜSCHEGG – Vakanzen
in den Vorständen und
der sanierungsbedürftige
Schiessstand in Hirschhorn
machten den Schiessvereinen
in Rüschegg zu schaffen.
Mit Blick in die Zukunft
haben sich die Feldschützen
Rüschegg-Graben und der
Schützenverein Rüschegg
aufgelöst, um dann den
neuen Verein «Schützen
Rüschegg» zu gründen.
Heutzutage bekunden viele Vereine Mühe, ihre Vorstände personell neu zu besetzen. Das mussten
auch die beiden Schützenvereine in Rüschegg erfahren. Die
1902 gegründeten Feldschützen
Rüschegg-Graben und der seit
1895 bestehende Schützenverein
Rüschegg hatten nach Rücktritten
in den Vorständen Mühe, neue
Leute für die betreffenden Ämter
zu finden. Eine weitere Herausforderung für die Schiessvereine
bildet die Gesetzgebung. Diese
verbietet ab dem Jahre 2020, dass
ins Erdreich geschossen wird.
Das bedeutet teure Investitionen
im Bereich des Kugelfangs. Die
entstehenden Kosten werden in
der Regel von den Gemeinden
mitgetragen. Aber wenn, wie es
in Rüschegg der Fall ist, zwei
Schiessanlagen saniert werden
sollten, wird eher eine Anlage
aufgegeben. Der Schiessstand im
Graben wurde im Jahre 2014 mit
einer neuen elektronischen Trefferzeigeanlage und einem neuzeitlichen Kugelfangsystem saniert. Das bedeutet nun, dass die
obere Schiessanlage in Hirschhorn bis spätestens im Jahre 2020
aufgegeben wird.
50 lizenzierte Schützen
Nach Fusionsabklärungen wurde
an ausserordent­lichen Hauptversammlungen die Auflösung der
beiden Schützenvereine beschlossen. «Danach traf man sich gemeinsam im Mehrzweckgebäude
Der junge, von Frauen dominierte Vorstand der Schützen Rüschegg: Marjolein von Siebenthal, Margrit Bracher, Barbara
Kilcher und Rosemarie Pitsch mit Manfred Burri, Beat Schmutz (Präsident) und Hanspeter Hirschi. | Foto: zvg
Rüschegg zur Gründung des neuen Vereins», erzählt der gewählte
Präsident des neuen Schiessvereins «Schützen Rüschegg», Beat
Schmutz. Die Auflösungen wie
auch die Neugründung sei ohne
irgendwelche Opposition von
sich gegangen. Ausser altersbedingten Austritten seien alle
Schützinnen und Schützen dem
neuen Verein beigetreten. «Heute
zählt unser neuer Verein 50 lizenzierte Schützinnen und Schützen
sowie rund 80 Mitglieder, die den
Schiesssport vereinsintern aus
Freude und Kameradschaft pflegen. Denn neben dem Schiessen
ist auch die Freund- und Kameradschaft ein fester Bestandteil im
Verein und das wird auch gelebt»,
Die Schiesshütte der
Schützen Rüschegg.
Gelegen am Schwarzwasser in RüscheggGraben, fernab vom
Wohngebiet. | Foto: FBR
so Schmutz. Darum trifft man
sich nach dem Schiessen noch in
kameradschaftlicher Runde zu einem Trunk im «Wirtschäftli» des
Schützenhauses.
Auf Nachwuchs setzen
Durch die Neugründung erhofft
sich der Präsident, dass die ganze
Gemeinde im Schiesswesen wieder etwas näher zusammenrückt.
Die Kultur der letzten paar Jahre
sei nicht mehr so gut gewesen.
Man driftete immer mehr auseinander. Das sei vor allem auf
Vakanzen in den Vorständen zurückzuführen. «Im Graben fehlte der Präsident. Es war keine
Führung mehr da. Nun, im neuen
Verein wird man sich wieder nä-
herkommen, sodass die Schiessenden sich wieder zu einer Einheit zusammenfinden», blickt der
Präsident in die Zukunft. Auch
erhofft er sich, an die Erfolge
der Vergangenheit anzuknüpfen.
Denn beide Vereine haben in der
Schweizer Gruppenmeisterschaft
und der Mittelländischen Mannschaftsmeisterschaft tolle Erfolge erzielt. Das bedingt aber, dass
immer wieder Nachwuchs nachrückt. Mit ausgebildeten Jungschützenleiterinnen und -leitern
macht der Verein sein Möglichstes. Neu werden bereits 15- und
16-jährige Jugendliche zu den
Kursen zugelassen.
Fritz Bühlmann
Frauen im Vormarsch
FBR. Immer mehr Frauen bekunden
Freude am Schiesssport. Das wäre
vor 30 Jahren noch undenkbar gewesen.
Im Schiessverein Rüschegg schiessen rund zehn Frauen mit. Beachtenswert ist, dass im siebenköpfigen Vorstand vier Frauen die Mehrheit bilden. Und mit Margrit Bracher
ist im Verein eine Frau treffsicherste
Schützin.
Diese Tendenz ist auch schweizweit
im Schiesssport feststellbar. Man
denke hier nur an Irene Beyeler aus
Schwarzenburg.