Katarzyna Lukas (Gdańsk) Das Gedächtnis der Architektur. Zur identitätsstiftenden und -störenden Kraft von „Nicht-Orten“ im Austerlitz von W.G. Sebald W.G. Sebald thematisiert in seinen Romanen Phänomene, die im Zuge des spatial turn und des memory turn ins Blickfeld rücken: Raumzerfall, Gedächtnis- und Ortlosigkeit des Menschen. In Austerlitz werden Orte, Gebäude und architektonische Anlagen, die man als Nicht-Orte/Heterotopien erkennt, literarisch und visuell dargestellt. Indem diese Räume und Orte das kulturelle Gedächtnis verkörpern, erwecken sie das Gemeinschaftsgefühl, das jedoch als Belastung empfunden wird. Zugleich erinnern sie den Protagonisten an seine verdrängte Identität und besitzen als Auslöser der individuellen Erinnerung eine befreiende Macht. Es wird untersucht, mit welchen Strategien Sebald diese Ambivalenz der Nicht-Orte im Text und in den Illustrationen gestaltet. Autornotiz Dr. Katarzyna Lukas, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik der Universität Gdańsk. Germanistik-Studium und Promotion (2006) an der AdamMickiewicz-Universität Poznań. Forschungsgebiete: Übersetzungstheorie, deutsche, polnische und vergleichende Literaturwissenschaft.
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