September 2015 Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag

September 2015
Eine Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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© Infratest dimap, Moosdorfstraße 7-9, 12435 Berlin
Inhaltsverzeichnis
Untersuchungsanlage ......................................................................................... 1
Zusammenfassung ............................................................................................. 2
Knapp die Hälfte der Bundesbürger sieht eher Vorteile in der Zuwanderung
nach Deutschland ............................................................................................... 3
Mehrheit hat keine Angst vor zu vielen Flüchtlingen ...................................... 4
Jeder Zweite fordert mehr Schutz der Flüchtlinge vor fremdenfeindlichen
Übergriffen .......................................................................................................... 6
Breite Mehrheit für legale Einreisemöglichkeiten............................................ 7
Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen stabil ......................................... 8
Hohe Akzeptanz für Flucht aus Kriegsregionen, geringes Verständnis für
Flucht aus wirtschaftlichen Gründen ................................................................. 9
Mehrheit lehnt Leistungskürzungen ab – befürwortet aber Umstellung auf
Sachleistungen ................................................................................................. 11
Mehrheit findet Merkels Handeln in der Flüchtlingspolitik nicht
angemessen ..................................................................................................... 12
Politikerbewertung: Merkel mit Ansehenseinbußen ..................................... 13
Regierungszufriedenheit: Schwarz-Rot überzeugt überwiegend .................. 15
Sonntagsfrage: Regierungsparteien stabil ...................................................... 16
ARD – DeutschlandTREND September 2015
Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
Untersuchungsanlage
____________________________________________________________________________
Grundgesamtheit
Wahlberechtigte Bevölkerung in
Deutschland ab 18 Jahren
Stichprobe
Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame
(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)
WDR-Autor
Ellen Ehni
0221 220-1800
WDR-Redakteurin
Friederike Hofmann
0221 220-1800
Durchführung infratest dimap
Heiko Gothe
030 53322-116
Erhebungsverfahren
Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl
1.001 Befragte
Wissenschaftliche Betreuung /
Sonntagsfrage: 1.501 Befragte
Erhebungszeitraum
31. August bis 01. September 2015
Sonntagsfrage: 31. August bis 02. September 2015
Fehlertoleranz
1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent
** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Durchführendes Institut:
infratest dimap
Ihre Ansprechpartner:
Michael Kunert
030 53322-154
Reinhard Schlinkert
0228 32969-3
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____1
Zusammenfassung
Angesichts der in großer Zahl in Deutschland eintreffenden Flüchtlinge wird verstärkt über
die Zuwanderung debattiert. Knapp die Hälfte der Bundesbürger (45 Prozent) bewertet
Zuwanderung ganz allgemein als eher vorteilhaft für Deutschland. Ein Drittel (33 Prozent)
sieht hingegen eher Nachteile, auch weil ihnen die große Flüchtlingszahl Angst macht
(64 Prozent). Dies sind überdurchschnittlich häufig Personen mit eher niedrigem sozialen
Status. In der Gesamtbevölkerung geben 38 Prozent an, dass ihnen die Thematik Angst
macht. Hingegen hat eine Mehrheit von 59 Prozent der Bürger keine Angst davor, dass viele
Flüchtlinge zu uns kommen.
Nahezu alle Bundesbürger (95 Prozent) begrüßen die große private Hilfsbereitschaft.
Zugleich geben für 87 Prozent der Deutschen die gewalttätigen Proteste gegen Flüchtlinge
Anlass zu Scham. Jeder Zweite (50 Prozent) ist der Meinung, dass die deutschen Behörden
zu wenig tun, um Ausländer und Flüchtlinge vor solchen Übergriffen zu schützen. Genauso
viele kritisieren die Politik in Deutschland, weil sie sich aus ihrer Sicht nicht um eine
angemessene Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge kümmert.
Nach wie vor stoßen die meisten Fluchtgründe auf hohe Akzeptanz. Selbst in der Gruppe
der Personen, denen die vielen Flüchtlinge Angst machen, sagen fast alle (94 Prozent), dass
die Aufnahme (Bürger-)Kriegsflüchtlingen richtig sei. Einzig die Flucht aus wirtschaftlichen
Gründen wird von 65 Prozent aller Bürger nicht als legitimer Grund für eine Aufnahme in
Deutschland angesehen.
Bei der Suche nach einer europäischen Lösung fordern hierzulande 92 Prozent die Verteilung
der Asylsuchenden auf alle 28 EU-Mitglieder nach einer festgelegten Quote. Fast ebenso
viele, 85 Prozent, sprechen sich dafür aus, legale Einreisemöglichkeiten zu schaffen, um
Flüchtlingen gefährliche Wege, z. B. über das Mittelmeer, zu ersparen. Die Wiedereinführung
von Grenzkontrollen wird von einer knappen Mehrheit (52 Prozent) abgelehnt, 45 Prozent
sind dafür.
Eine generelle Kürzung der Leistungen an Asylsuchende hält mehr als die Hälfte der
Bundesbürger nicht für den richtigen Weg (54 Prozent). Sieben von Zehn (72 Prozent) halten
allerdings eine Umstellung von Geld- auf Sachleistungen für richtig. Eine konsequentere
Abschiebung von bereits abgelehnten Asylbewerbern findet eine große Mehrheit von
79 Prozent sinnvoll.
Auf Kritik stößt Kanzlerin Merkels Zurückhaltung bei der Flüchtlingsthematik: 53 Prozent der
Deutschen sind der Meinung, dass die Bundeskanzlerin bisher in der Flüchtlingspolitik nicht
angemessen gehandelt hat. Dies hinterlässt auch Spuren bei der Bewertung ihrer
Amtsführung, mit der aktuell 63 Prozent zufrieden sind, ein Minus von 4 Punkten gegenüber
dem Vormonat. Merkel genießt also weiterhin hohe Wertschätzung, verzeichnet damit aber
zugleich ihren niedrigsten Wert im ARD-DeutschlandTREND seit Dezember 2012.
Die politische Stimmung in Deutschland ist im September stabil. Wenn bereits am nächsten
Sonntag der Bundestag neu gewählt würde, käme die Union unverändert auf 42 Prozent
der Stimmen. Gleiches gilt für die SPD, die 24 Prozent erreichen würde. Ein Plus von einem
Punkt binnen Monatsfrist verzeichnen die Grünen auf jetzt 12 Prozent. Im Unterschied dazu
verlieren sowohl die Linke (8 Prozent, -1) als auch die FDP (4 Prozent, -1) leicht. Die AfD
verharrt bei 4 Prozent.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse des ARD-DeutschlandTREND September 2015, den
infratest dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT erstellt
hat.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____2
Knapp die Hälfte der Bundesbürger sieht eher Vorteile in der
Zuwanderung nach Deutschland
Angesichts der in großer Zahl in Deutschland eintreffenden Flüchtlinge wird verstärkt
darüber diskutiert, ob sich die Zuwanderung generell vorteilhaft auswirkt und somit die
Bundesrepublik stärkt oder eher eine Belastung darstellt. Knapp die Hälfte der Bundesbürger
(45 Prozent) bewertet die Zuwanderung ganz allgemein als eher vorteilhaft für Deutschland.
Ein Drittel (33 Prozent) macht hingegen eher Nachteile aus. Jeder sechste Befragte
(16 Prozent) äußert spontan, dass er sowohl Vor- als auch Nachteile sieht.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Einstellung zur Zuwanderung: eher Vor- oder Nachteile?
West-/Ost-Vergleich
Zuwanderung hat eher Vorteile
Zuwanderung hat eher Nachteile
spontan: sowohl als auch / beides / weder noch
6
6
16
6
15
17
45
33
Gesamtes Bundesgebiet
34
48
29
45
West
Ost
Frage: Wie ist Ihre Meinung zum Thema Zuwanderung ganz allgemein: Hat Deutschland durch die Zuwanderung eher Vorteile
oder eher Nachteile?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
89
Während die Zuwanderung in den westdeutschen Bundesländern eher vor- als nachteilhaft
(48:29 Prozent) beurteilt wird, überwiegen im Osten die Vorbehalte (34:45 Prozent). Eine
positive Sicht haben vor allem jüngere Deutsche im Alter bis 44 Jahren. Auffällig sind zudem
die Unterschiede in den Meinungen zur Zuwanderung zwischen verschiedenen
Bevölkerungsgruppen: Während Personen mit hohen Bildungsabschlüssen (67:16 Prozent)
und Personen mit höherem Einkommen (59:23 Prozent) mit deutlicher Mehrheit positive
Aspekte mit der Zuwanderung verbinden, überwiegen bei Personen mit niedriger formaler
Bildung (32:45 Prozent) und niedrigem Einkommen (34:46 Prozent) negative Aspekte.
Unter den Parteianhängern sehen vor allem die Anhänger der Grünen und der SPD Vorteile
in der Zuwanderung, ebenso in etwas geringeren Maße die Anhänger der Linken und der
Union. Die Anhänger der sonstigen Parteien – und hier insbesondere die AfD-Anhänger –
sehen ebenso wie die bekennenden Nichtwähler deutlich mehr Nachteile als Vorteile.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____3
Mehrheit hat keine Angst vor zu vielen Flüchtlingen
Obwohl die Bundesrepublik zusammen mit einigen wenigen anderen Ländern die meisten
Flüchtlinge aufnimmt, hat eine Mehrheit von 59 Prozent der Bürger keine Angst davor, dass
viele Flüchtlinge zu uns kommen. Im Gegensatz dazu geben jedoch 38 Prozent an, dass
ihnen die Thematik durchaus Angst macht. Überdurchschnittlich häufig Angst vor
Flüchtlingen äußern Menschen in Ostdeutschland (46 Prozent).
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Einstellungen zum Thema Flüchtlinge
Stimme eher zu
Ich finde es gut, dass sich Privatleute
vor Ort für Flüchtlinge engagieren.
Ich schäme mich für die gewalttätigen
Proteste gegen Flüchtlinge.
Die Politik in Deutschland kümmert sich
angemessen um die Unterbringung und
Versorgung der Flüchtlinge.
95
Stimme eher nicht zu
4
87
11
45
Es macht mir Angst, dass so viele
Flüchtlinge zu uns kommen.
38
50
59
Frage: Ich nenne Ihnen hierzu einige Aussagen. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie diesen eher zustimmen oder eher nicht
zustimmen.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Der Blick in die verschiedenen Bevölkerungsgruppen zeigt, dass die große Anzahl von
Flüchtlingen insbesondere Personen mit niedriger formaler Bildung und niedrigem
Haushaltseinkommen ängstigt. Der weitaus größte Anteil derjenigen, die angesichts der
aktuellen Situation Angst empfindet, erwartet Nachteile für Deutschland - und damit ggf.
für sich selbst. Diese Angst ist bei sozial besser Gestellten gering ausgeprägt.
In den Medien wird immer wieder berichtet, dass es allerorten ein breites privates
Engagement für Flüchtlinge gibt. Nahezu alle Bundesbürger (95 Prozent), begrüßen diese
Hilfsbereitschaft. Lediglich 4 Prozent halten das private Engagement der Bürger offenkundig
für überflüssig oder lehnen es ab.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____4
In den vergangenen Wochen verging kaum ein Tag, an dem nicht über Anschläge auf
Flüchtlingsheime und andere gewalttätige Proteste berichtetet wurde. Für die weit
überwiegende Mehrheit der Deutschen (87 Prozent) geben solche Vorgänge Anlass zu
Scham über das Verhalten ihrer Mitbürger. Lediglich 11 Prozent sehen darin keinen Grund,
sich dafür zu schämen. Jeder Zweite (50 Prozent) kritisiert die Politik in Deutschland, weil
sie aus ihrer Sicht nicht genug dafür tut, um die Flüchtlinge angemessen unterzubringen
und zu versorgen.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Einstellung zum Thema Flüchtlinge
West-/Ost-Vergleich
Stimme eher zu
Ost
West
Ich finde es gut, dass sich Privatleute
vor Ort für Flüchtlinge engagieren.
96
Ich schäme mich für die gewalttätigen
Proteste gegen Flüchtlinge.
87
Die Politik in Deutschland kümmert sich
angemessen um die Unterbringung und
Versorgung der Flüchtlinge.
Es macht mir Angst, dass so viele
Flüchtlinge zu uns kommen.
93
46
36
84
41
46
Frage: Ich nenne Ihnen hierzu einige Aussagen. Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie diesen eher zustimmen oder eher nicht
zustimmen.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____5
Jeder Zweite fordert mehr Schutz der Flüchtlinge vor
fremdenfeindlichen Übergriffen
Angesichts der fremdenfeindlichen Proteste u.a. in Heidenau ist die Hälfte der Bürger
(50 Prozent) der Meinung, dass die deutschen Behörden zu wenig tun, um Ausländer und
Flüchtlinge vor solchen Übergriffen zu schützen. Vier von zehn (40 Prozent) sind
demgegenüber der Ansicht, dass genug für den Schutz der Menschen getan wird.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Schutz vor fremdenfeindlichen Übergriffen durch Behörden
West-/Ost-Vergleich
Behörden tun genug
Behörden tun nicht genug
9
10
10
40
50
Gesamtes Bundesgebiet
36
41
49
55
West
Ost
Frage: Tun die Behörden in Deutschland Ihrer Meinung nach genug, um Ausländer und Flüchtlinge vor fremdenfeindlichen
Übergriffen zu schützen?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
89
Besonders dringenden Handlungsbedarf sehen die Ostdeutschen und Befragte in jüngeren
Altersgruppen bzw. mit hoher Bildung sowie Anhänger von Linkspartei, Grünen und SPD.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____6
Breite Mehrheit für legale Einreisemöglichkeiten
Die Bemühungen um eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik haben bislang noch
zu keinem greifbaren Ergebnis geführt. Einige Länder, insbesondere aus dem Osten Europas
weigern sich, eine größere Zahl von Flüchtlingen aufzunehmen. Gerade darin sehen aber
nahezu alle Bundesbürger einen Kernpunkt zur Lösung des Problems. Die Verteilung der
Asylsuchenden auf alle 28 EU-Mitglieder nach einer festgelegten Quote fordern hierzulande
92 Prozent. Fast ebenso viele, 85 Prozent, sprechen sich dafür aus, legale
Einreisemöglichkeiten zu schaffen, um Flüchtlingen gefährliche Wege, z. B. über das
Mittelmeer, zu ersparen.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Maßnahmen der deutschen Flüchtlingspolitik
Richtig
In Europa
Verteilung der Flüchtlinge nach einer
Quote auf die 28 EU-Mitgliedsländer
Legale Möglichkeiten zur Einreise nach
Europa schaffen
Wiedereinführung von Grenzkontrollen
zwischen den EU-Ländern
92
Nicht richtig
6
85
12
45
52
Frage: Ich nenne Ihnen nun einige Maßnahmen zum Umgang mit Flüchtlingen in Europa und Sie sagen mir bitte, ob Sie dies
richtig oder nicht richtig finden.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Die von mancher Seite geforderte Wiedereinführung der Grenzkontrollen wird hingegen von
einer knappen, Mehrheit (52 Prozent) der deutschen Bevölkerung abgelehnt.
Demgegenüber sehen 45 Prozent darin durchaus einen möglichen Beitrag zur Lösung des
Flüchtlingsproblems.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____7
Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen stabil
Angesichts deutlich steigender Flüchtlingszahlen hat sich die Brisanz des Themas in den
vergangenen vier Wochen deutlich verstärkt und auch das Bundesinnenministerium hat
seine Prognose der Flüchtlingszahlen für das laufende Jahr deutlich nach oben, auf jetzt
800.000 Menschen, korrigiert. Die Einschätzung der Bevölkerung, wie viele Flüchtlinge
Deutschland angesichts dieser Situation aufnehmen sollte, ist im Vergleich zu August
dennoch relativ stabil. Gut ein Drittel (37 Prozent, +3) der Bundesbürger ist der Ansicht,
Deutschland solle in etwa so viele Flüchtlinge aufnehmen wie derzeit. Gut jeder Fünfte
(22 Prozent, -1) findet, Deutschland sollte noch mehr Flüchtlingen Zuflucht gewähren.
Demgegenüber plädiert ein Drittel (33 Prozent, -5) dafür, weniger Flüchtlinge als aktuell
aufzunehmen.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland
Zeitverlauf
in etwa / genauso viele Flüchtlinge aufnehmen wie derzeit
mehr Flüchtlinge aufnehmen
weniger Flüchtlinge aufnehmen
43
39
38
28
30
22
21
37
33
34
Sep. 15
Aug. 15
Jul. 15
Jun. 15
Mai. 15
Apr. 15
Mrz. 15
Feb. 15
Jan. 15
Dez. 14
22
23
Frage: Derzeit wird viel über die wachsende Zahl der nach Europa kommenden Flüchtlinge diskutiert. Wie sehen Sie das:
Soll Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen oder soll Deutschland weniger Flüchtlinge aufnehmen oder sollte Deutschland in
etwa / genauso viele Flüchtlinge aufnehmen wie derzeit?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Die Forderung nach einer restriktiveren Flüchtlingspolitik ist in den ostdeutschen
Bundesländern (45 Prozent) deutlich stärker als im Westen der Republik ausgeprägt
(30 Prozent).
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____8
Hohe Akzeptanz für Flucht aus Kriegsregionen, geringes Verständnis
für Flucht aus wirtschaftlichen Gründen
Nach wie vor stoßen die meisten Fluchtgründe auf hohe Akzeptanz. So sind die
Bundesbürger nahezu geschlossen der Ansicht, dass Deutschland Flüchtlinge aus Kriegsoder Bürgerkriegsregionen aufnehmen soll (96 Prozent, +3). Die meisten erkennen auch die
Flucht aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung als legitimes Motiv an (82 Prozent,
+2). Fast ebenso viele (79 Prozent, +1) halten die Aufnahme von Flüchtlingen für richtig, die
aufgrund von Hunger- oder Naturkatastrophen im Heimatland fliehen oder weil sie einer
verfolgten ethnischen Minderheit zugehörig sind (77 Prozent, +3).
Auf nur geringe Akzeptanz stößt hingegen die Flucht aus wirtschaftlichen Gründen. Knapp
drei von zehn Deutschen (28 Prozent, +/-0) halten es für richtig, dass die Bundesrepublik
Flüchtlinge aufnimmt, die aus ihrem Heimatland fliehen, weil sie dort weder eine Arbeit
noch ein ausreichendes Auskommen für ihren Lebensunterhalt haben. Zwei Drittel
(65 Prozent) sieht hierin keinen legitimen Grund für eine Aufnahme in Deutschland.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Aufnahme von Flüchtlingen: Akzeptanz verschiedener Fluchtgründe
Aufnahme von Menschen, die…
Finde ich richtig
vor Krieg oder Bürgerkrieg
geflohen sind
(+3)
aus politischen oder religiösen
Gründen verfolgt werden
(+2)
wegen Hunger- oder
Naturkatastrophen aus ihrem
Heimatland geflohen sind
(+1)
wegen ihrer Zugehörigkeit zu
einer Volksgruppe verfolgt
werden
(+3)
in ihrem Heimatland keine Arbeit
und kein Auskommen haben
(+/-0)
Finde ich nicht richtig
96
3
82
13
79
17
77
16
28
65
Frage: Finden Sie es richtig oder nicht richtig, dass Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die…?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Angaben in Klammern: Vergleich zu August 2015
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Im Vergleich zum Vormonat ist die Akzeptanz der meisten Fluchtmotive gestiegen. Lediglich
das Verständnis einer Flucht aus wirtschaftlichen Gründen ist seit Jahresanfang um
insgesamt 15 Prozentpunkte gesunken.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____9
Insbesondere die Anhänger der Union lehnen eine Flucht aus wirtschaftlichen Motiven mit
deutlicher Mehrheit ab (72:23 Prozent). Aber auch die Anhänger der SPD (62:28 Prozent)
und der Linken (54:37 Prozent) sind mehrheitlich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen, die
in ihrer Heimat ohne Arbeit und Einkommen sind. Die Anhänger der Grünen zeigen sich
aktuell unentschlossen (47:46 Prozent), anders als noch im Vormonat (53:41 Prozent). Eine
Flucht aus Kriegsregionen wird dagegen über alle Parteiengrenzen hinweg in hohem Maße
anerkannt.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Aufnahme von Flüchtlingen: Akzeptanz verschiedener Fluchtgründe
Zeitverlauf
Finde es richtig, Flüchtlinge aufzunehmen,
die vor Krieg oder Bürgerkrieg geflohen
sind
94
93
93
96
Finde es richtig, Flüchtlinge aufzunehmen,
die in ihrem Heimatland keine Arbeit und
Auskommen haben
28
28
Aug. 15
Sep. 15
Jul. 15
Jun. 15
Mai. 15
Apr. 15
Mrz. 15
39
Feb. 15
Jan. 15
41
Frage: Finden Sie es richtig oder nicht richtig, dass Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die vor Krieg oder Bürgerkrieg geflohen
sind / wegen Hunger- oder Naturkatastrophen aus ihrem Heimatland geflohen sind?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____10
Mehrheit lehnt Leistungskürzungen ab – befürwortet aber Umstellung
auf Sachleistungen
Eine generelle Kürzung der Leistungen an Asylsuchende hält mehr als die Hälfte der
Bundesbürger nicht für den richtigen Weg (54 Prozent). Ein Drittel befürwortet diese
Maßnahme (32 Prozent). Sieben von Zehn (72 Prozent) halten allerdings eine Umstellung
von Geld- auf Sachleistungen für richtig. Eine konsequentere Abschiebung von bereits
abgelehnten Asylbewerbern findet eine große Mehrheit von 79 Prozent sinnvoll.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Maßnahmen der deutschen Flüchtlingspolitik
In Deutschland
Konsequentere Abschiebung von
abgelehnten Asylbewerbern
Sachleistungen statt Geldleistungen
Richtig
79
Nicht richtig
15
72
21
Kürzung von Leistungen an die
Asylsuchenden
32
54
Frage: Ich nenne Ihnen nun einige Maßnahmen zum Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland und Sie sagen mir bitte, ob Sie dies
richtig oder nicht richtig finden.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Leistungskürzungen werden in Ostdeutschland etwas stärker unterstützt (38 Prozent) als im
Westen (30 Prozent). Allerdings lehnt auch in den neuen Ländern jeder Zweite (48 Prozent)
Kürzungen ab.
Zwischen den Anhängerschaften der Parteien herrscht weitgehend Einigkeit über die
konsequentere Abschiebung abgelehnter Asylbewerber. Von den im Bundestag vertretenen
Parteien neigen Unions-Anhänger am stärksten zu Leistungskürzungen (39 Prozent),
während nur ein kleiner Teil der Grünen-Anhänger dies begrüßen würde (13 Prozent).
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____11
Mehrheit findet Merkels Handeln in der Flüchtlingspolitik nicht
angemessen
Kanzlerin Angela Merkel sah sich lange dem Vorwurf ausgesetzt, dass sie sich zur großen
Zahl der Asylsuchenden und vor allem den Anfeindungen von Flüchtlingen u.a. in den
sächsischen Gemeinden Freital und Heidenau, nicht äußere. Eine Mehrheit der Bürger teilt
offenbar diese Kritik: 53 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass die Bundeskanzlerin
bisher in der Flüchtlingspolitik nicht angemessen gehandelt hat. Demgegenüber ist ein
Drittel (37 Prozent) der Auffassung, dass Merkel in den zurückliegenden Wochen
angemessen agiert hat. Am Tag nach ihrem Auftritt in der Bundespressekonferenz, bei dem
die Kanzlerin sich ausführlich zum Flüchtlingsthema geäußert hat, ist der Anteil derer, die
ihr ein „angemessenes Handeln“ bescheinigen, zwar um 6 Punkte angestiegen, gleichwohl
überwiegt aber auch nach ihren Äußerungen die Kritik.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Bewertung Politiker in Fragen der Flüchtlingspolitik
Hat angemessen
gehandelt
Angela Merkel
Hat nicht angemessen
gehandelt
37
Thomas de Maizière
53
27
Sigmar Gabriel
34
51
41
Frage: Würden Sie sagen, Bundeskanzlerin Angela Merkel / Innenminister Thomas de Maizière / Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel hat bisher in der Flüchtlingspolitik angemessen gehandelt?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Auch der für die Asyl- und Flüchtlingspolitik zuständige Bundesminister wird für sein Agieren
in der letzten Zeit mehrheitlich kritisiert: Lediglich 27 Prozent bescheinigen ihm
angemessenes Handeln, 51 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel, der als erstes Mitglied der Bundesregierung Heidenau besuchte, wird zwar etwas
weniger kritisiert (41 Prozent) als Merkel und de Maizière, gleichwohl attestiert auch dem
SPD-Chef nur ein Drittel (34 Prozent) angemessenes Handeln. Rund ein Fünftel der Befragten
kann oder will über das Verhalten Gabriels und de Maizières und kein Urteil abgeben.
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____12
Politikerbewertung: Merkel mit Ansehenseinbußen
Die Kritik an Kanzlerin Merkel wegen ihrer Zurückhaltung in der Flüchtlingsdebatte
hinterlässt auch Spuren bei der Bewertung ihrer Amtsführung. Derzeit sind 63 Prozent der
Bevölkerung mit der Arbeit der Regierungschefin sehr zufrieden bzw. zufrieden. Im
Vergleich zum Vormonat ist dies ein Minus von 4 Punkten. Merkel genießt also weiterhin
hohe Wertschätzung, verzeichnet aber zugleich ihren niedrigsten Wert im ARDDeutschlandTREND seit Dezember 2012. Spitzenreiter der Liste der populärsten Politiker
Deutschlands ist wie im Vormonat Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Das Wirken des
SPD-Politikers findet bei unverändert 72 Prozent positive Resonanz. Finanzminister
Wolfgang Schäuble ist mit einer Zustimmungsrate von 69 Prozent (-1) nach wie vor im
Popularitätshoch.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Politikerzufriedenheit
Sehr zufrieden /
zufrieden
Frank-Walter Steinmeier
( 0)
Wolfgang Schäuble
(-1)
Angela Merkel
(-4)
Sigmar Gabriel
( 0)
Ursula von der Leyen
(-1)
45
Gregor Gysi
(+3)
44
Manuela Schwesig
(+4)
Thomas de Maizière
(-2)
Andrea Nahles
( 0)
Heiko Maas*
(-1)
Horst Seehofer
(-3)
Anton Hofreiter
(-1)
72
Weniger / gar nicht
zufrieden
Spontan: Kenne ich
nicht / kein Urteil
17
69
8
24
63
5
35
48
1
42
8
45
7
42
42
10
30
40
22
46
36
10
43
30
31
28
23
17
34
56
42
11
30
Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern.
Wie ist das mit…? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Angaben in Klammern: Vergleich zu August 2015 / *Vergleich zu April 2015
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel führt mit unverändert 48 Prozent erneut das Mittelfeld
an. Auf den Plätzen dicht hinter dem SPD-Chef folgen die Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen (45 Prozent, -1) und die Familienministerin Manuela Schwesig (42 Prozent,
+4). Der christdemokratische Innenminister muss leichte Einbußen hinnehmen (40 Prozent,
-2), liegt aber weiterhin vor der Arbeitsministerin Andrea Nahles (36 Prozent, +/-0). Mit den
Leistungen des SPD-Justizministers Heiko Maas sind 30 Prozent der Deutschen zufrieden.
Ein knappes Drittel der Wahlberechtigten (31 Prozent) kann allerdings mit seinem Namen
wenig anfangen. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer schneidet von den in diesem Monat
abgefragten Politikern der Regierungsparteien am schlechtesten ab: Aktuell überzeugt der
Bayer lediglich 28 Prozent aller Bundesbürger (-3).
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____13
In den Reihen der Opposition bekommt der scheidende Fraktionsvorsitzende der Linken
Gregor Gysi aktuell von 44 Prozent (+3) aller Bürger gute Noten für seine politische Arbeit.
Er knüpft damit an seine überdurchschnittlichen Bewertungen vom Frühsommer an. Der
Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter leidet nach wie vor unter einem
Bekanntheits- und Ansehensdefizit. Drei von zehn Wahlberechtigten (30 Prozent) können
mit seinem Namen wenig anfangen. Knapp ein Viertel (23 Prozent, -1) bewertet ihn
wohlwollend.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Politikerzufriedenheit Angela Merkel
Union/SPD
90
Union/FDP
Union/SPD
80
70
60
50
40
30
20
Apr. 15
Sep. 15
Jun. 14
Nov. 14
Jan. 14
Aug. 13
Okt. 12
Mrz. 13
Mai. 12
Dez. 11
Jul. 11
Feb. 11
Apr. 10
Sep. 10
Jun. 09
Nov. 09
Jan. 09
Aug. 08
Okt. 07
Mrz. 08
Mai. 07
Jul. 06
Feb. 06
Sep. 05
0
Dez. 06
markiert Mittelwert
der Legislaturperiode
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Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
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Regierungszufriedenheit: Schwarz-Rot überzeugt überwiegend
Die Große Koalition überzeugt weiterhin mehr als die Hälfte der Deutschen: 53 Prozent sind
mit den Leistungen der von Angela Merkel geführten Regierung sehr zufrieden (3 Prozent)
bzw. zufrieden (50). Demgegenüber äußern sich 44 Prozent kritisch über Schwarz-Rot.
Damit hat sich die Zufriedenheit mit der Regierung im Laufe der letzten vier Wochen
praktisch nicht verändert. Im Unterschied zu den beiden Vorgängerregierungen verzeichnet
die aktuelle Bundesregierung nahezu durchgängig eine positive Bilanz.
ARD-DeutschlandTREND: September 2015
Regierungszufriedenheit
Parteianhänger
Sehr zufrieden / zufrieden
Gesamt
Unions-Anhänger
SPD-Anhänger
Grüne-Anhänger
Linke-Anhänger
(-1)
Weniger / gar nicht zufrieden
53
44
80
( 0)
18
54
45
44
55
19
81
Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit...?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Angaben in Klammern: Vergleich zu August 2015
Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Überdurchschnittlich positiv über die Regierungsarbeit äußern sich die Anhänger der UnionsParteien (80:18 Prozent). Auch die SPD-Anhänger urteilen mehrheitlich wohlwollend
(54:45 Prozent), allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Die Grünen-Anhänger blicken
vorwiegend skeptisch auf die Merkel-Regierung (44:55 Prozent), besonders kritisch werten
die Anhänger der Linkspartei (19:81 Prozent).
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Sonntagsfrage: Regierungsparteien stabil
Die politische Stimmung in Deutschland ist im Vergleich zum August stabil. Wenn bereits
am nächsten Sonntag der Bundestag neu gewählt würde, käme die Union unverändert auf
42 Prozent der Stimmen. Die SPD würde wie im Vormonat 24 Prozent erreichen. Ein Plus
von einem Punkt binnen Monatsfrist verzeichnen die Grünen auf jetzt 12 Prozent. Im
Unterschied dazu verlieren sowohl die Linke (8 Prozent, -1) als auch die FDP (4 Prozent, -1)
leicht. Die AfD verharrt bei 4 Prozent. Alle anderen Parteien kämen zusammen genommen
auf 6 Prozent der Stimmen.
ARD-DeutschlandTREND September 2015
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl
SPD 24
( 0)
​ CDU/CSU 42
( 0)
Grüne 12
(+1)
Linke 8
(-1)
Sonstige 6
(+1)
AfD 4
FDP 4
(-1)
( 0)
Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Angaben in Klammern: Vergleich zum 30. Juli 2015
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie
ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst
am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur
bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große
Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen
und taktischen Wählern.
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ARD-DeutschlandTREND September 2015
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl in West- und Ostdeutschland
West
Ost
SPD 22
SPD 25
CDU 38
CDU/CSU 43
Grüne 7
Grüne 13
Linke 6
Linke 18
FDP 4
Sonstige 7
Sonstige 6 AfD 3
FDP 3
AfD 5
Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
ARD-DeutschlandTREND September 2015
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf
50 BTW‘05
CDU/CSU: 35,2
BTW‘09
SPD: 34,2
Linke: 8,7
Grüne: 8,1
FDP: 9,8
BTW‘13
CDU/CSU: 41,5
SPD: 25,7
Linke: 8,6
Grüne: 8,4
FDP: 4,8
AfD: 4,7
CDU/CSU: 33,8
SPD: 23,0
FDP: 14,6
Linke: 11,9
Grüne: 10,7
42
40
CDU/
CSU
30
24 SPD
20
12 Grüne
10
0
Jul 05
Sep 05
Nov 05
Jan 06
Mrz 06
Mai 06
Jul 06
Sep 06
Nov 06
Jan 07
Mrz 07
Mai 07
Jul 07
Sep 07
Nov 07
Jan 08
Mrz 08
Mai 08
Jul 08
Sep 08
Nov 08
Jan 09
Mrz 09
Mai 09
Jul 09
Sep 09
Nov 09
Jan 10
Mrz 10
Mai 10
Jul 10
Sep 10
Nov 10
Jan 11
Mrz 11
Mai 11
Jul 11
Sep 11
Nov 11
Jan 12
Mrz 12
Mai 12
Jul 12
Sep 12
Nov 12
Jan 13
Mrz 13
Mai 13
Jul 13
Sep 13
Nov 13
Jan 14
Mrz 14
Mai 14
Jul 14
Sep 14
Nov 14
Jan 15
Mrz 15
Mai 15
Jul 15
Sep 15
8 Linke
4 FDP
4 AfD
Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
-Michael Kunert / Reinhard Schlinkert
A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D S E P T E M B E R 2 0 1 5 _____17