Radio- und TV-Tipps Autofahren ohne Arme Donnerstag, 31. Dezember 2015, 10.05 Uhr, Radio SWR 2, „Tandem“ Dauer: 25 Min. Bei einem Unfall verlor der damals zwanzigjährige Eberhard Franz beide Arme. Schon im Spital überlegte er, wie er bald wieder Auto fahren könnte. Ohne Arme? Wie sollte das gehen? Gemeinsam mit Freunden erfand er eine Fusslenkung. Das war 1965. Das System, das er vor 50 Jahren entwickelt hat, kommt bis heute zum Einsatz. Es ermöglicht auch Lothar Nickels, der ohne Arme geboren wurde, Mobilität und ein Stück Freiheit. Der Kinderrechte-Check Freitag, 1. Januar 2016, 19.25 Uhr, KiKa, „logo! extra“ Dauer: 10 Min. Reporterin Linda reist quer durch Deutschland, um herauszufinden, wie es um die Rechte von Kindern steht. Dabei trifft sie den 8-jährigen Anton. Er sitzt im Rollstuhl und will sich davon so wenig wie möglich einschränken lassen. Sein Ziel: Ein Platz in der Regelschule. Doch dafür muss er lange kämpfen, obwohl es doch eigentlich sein Recht ist. Das Lachen der anderen Freitag, 1. Januar 2016, 23.15 Uhr, WDR, “Comedy im Grenzbereich“ Dauer: 45 Min. Die Krankheit der 1000 Gesichter wird Multiple Sklerose auch genannt. Macht man darüber Witze? Die Comedians Micky Beisenherz und Oliver Polak halten nicht viel von übertriebener „political correctness“ und testen Grenzen aus. Sie wollen gemeinsam mit Betroffenen über diese Krankheit lachen. Mit der 16-jährigen Gina, die schon früh an MS erkrankte, und mit Detlef, der seit 40 Jahren im Rollstuhl sitzt, haben sie die richtigen Partner gefunden. Denn diese beiden haben trotz allem ihren Humor nie verloren! Gehörlose Asylbewerber und Migranten Samstag, 2. Januar 2016, 7.25 Uhr, WDR, „Sehen statt hören“, Dauer: 30 Min. Zahlreiche Asylbewerber sind im vergangenen Jahr nach Deutschland gekommen. Noch weiss man nicht, wie viele gehörlose Menschen unter ihnen sind. Sie sind alleine völlig hilflos. Deshalb ist es wichtig, dass es spezielle Programme, Unterstützung und Beratung in Gebärdensprache für sie gibt. Die Reportage zeigt einen besonderen Integrationskurs für Migranten: das Erlernen der deutschen Gebärdensprache. 30.12.2015/Stefanie Huber Grütz Mitgefühl mit dem kranken Menschen Sonntag, 3. Januar 2016, 8.30 Uhr, Radio SWR2 , „Wissen: Aula“ Dauer: 30 Min. Der Ethiker Giovanni Maio warnt von „einer Umwertung der Werte in der Medizin“: Die Behandlung des kranken Menschen folge zunehmend den gedanklichen Vorgaben der industriellen Produktion. Aufgrund zahlreicher Kontrollsysteme könne sich der Arzt dem Kranken nicht mehr intensiv zuwenden. Aber gerade das wäre nötig, um dem jeweils unverwechselbaren Patienten gerecht zu werden. Hürdenlauf zur Gleichberechtigung Montag, 4. Januar 2016, 9.05 Uhr, Radio Österreich 1, „Radiokolleg“ Dauer: 25 Min. (Weitere Folgen: 5.1., 7.1., jeweils 9.05 Uhr) Am 31. Dezember 2015 enden in Österreich sämtliche Übergangsbestimmungen, die seit Verabschiedung des Behindertengleichstellungsgesetzes gültig waren. Die zehnjährige Übergangszeit diente der Realisierung von baulichen und anderen Massnahmen. Wie sieht es heute aus? Kann sich ein Mensch mit Behinderung nun wirklich sorglos und barrierefrei fortbewegen? Bestandesaufnahme in unserem Nachbarland. „Bei uns wird der Nachteil zum Vorteil“ Mittwoch, 6. Januar 2016, 11.15 Uhr, BR, „Stolperstein“ Dauer: 30 Min. Lucy und Kika Wilke sind Mutter und Tochter – und beide sind Vollblutmusikerinnen. Der Name des Duos, „Blind & Lame“ deutet darauf hin, dass beide mit Behinderungen leben. Lucy sitzt aufgrund einer Muskelerkrankung im Rollstuhl, Kika ist seit zehn Jahren blind. Auf der Bühne treten ihre Handicaps in den Hintergrund. Für sie selbst – und erst recht für das Publikum. So interessant und eigenwillig wie ihre Musik ist auch der Lebensstil der beiden Künstlerinnen. Lange Zeit lebten sie in einem hölzernen Wohnwagen, der zum Treffpunkt für Musiker wurde. Sogar die Gipsy Kings waren dort zu Gast. Zeig mir deine Welt Mittwoch, 5. Januar 2016, 21.45 Uhr, ARD, Doku-Serie Dauer: 45 Min. (Fortsetzung: 6.1., 21.45 Uhr) Nach der preisgekrönten ersten Staffel über Menschen mit Down-Syndrom geht es in der zweiten Staffel um Menschen mit unheilbaren Krankheiten. Moderator Kai Pflaume taucht in die Lebenswelt von Betroffenen ein. Wie meistern sie ihren Alltag in dem Wissen, dass ihre Lebenszeit begrenzt ist? Welche Hoffnungen, welche Ängste haben sie? Die Begegnungen und intensiven Gespräche mit diesen mutigen Menschen zeigen, dass sich eine schwere Krankheit und Lebensfreude nicht ausschliessen. 30.12.2015/Stefanie Huber Grütz Autismus Samstag, 9. Januar 2016, 7.30 Uhr, NDR, „Sehen statt hören“ Dauer: 30 Min. Die Sendereihe für gehörlose, spätertaubte und hochgradig schwerhörige Zuschauer widmet sich in dieser Folge dem Thema Autismus. Fabian ist gehörlos und Autist. Wie kann er gefördert werden? Ausserdem berichtet eine erwachsene Autistin von ihren Erfahrungen mit Gebärdensprache. Bi-Normal. Grenzbereiche des Bipolaren Samstag, 9. Januar 2016, 9.05 Uhr, Radio Österreich 1, „Hörbilder“ Dauer: 55 Min. Vor fünf Jahren bekam Justine die Diagnose „Bipolare Störung“, früher bekannt als manisch-depressive Erkrankung. Die Kranken pendeln zwischen depressiven und manischen Phasen und stossen häufig auf Unverständnis und Abwehr. Justine erlebte durch die Diagnose berufliche Ausgrenzung und litt unter Nebenwirkungen der Medikamente – eine psychische Talfahrt. Nach einer Zwangseinweisung wurde die Diagnose widerrufen. Denn nicht jede psychische Abweichung ist krankhaft. Für Olivia war die Diagnose dagegen die langersehnte Erklärung für ihr Leiden und die Medikamente brachten ihr Linderung. „Vorher war ich ein Birkenzweiglein, jetzt bin ich ein Baumstamm“, sagt sie. Blind adoptiert Samstag, 9. Januar 2016, 17.30 Uhr, SRF 2, „Fenster zum Sonntag“ Dauer: 35 Min. Pietro und Eva Londino leben mit ihrer Adoptivtochter Veronica einen fast normalen Familienalltag. Einziger Unterschied zu anderen Familien: Pietro ist blind und Eva stark sehbehindert. Weil beide wegen ihrer Behinderung als Kinder im Blindenschulheim leben mussten, möchten sie heute einem Heimkind ein Zuhause bieten. Bis die Adoption bewilligt wurde, war es ein langer Weg. Punktuell erhalten sie Unterstützung von persönlichen Assistenten. Und bei Familienausflügen gehört neben Inlineskates, Helm und Schonern auch der Blindenstock dazu. Jugendkrebsstation Mittwoch, 13. Januar 2016, 16.55 Uhr, EinsFestival, „7 Tage“ Dauer: 30 Min. Von den Türmen des Spitals sieht man auf die Stadt. Dort pulsiert das Leben und tausende Studenten starten hier jedes Jahr ins Erwachsenenleben. Lukas, Pia und Isabel gehören eigentlich auch dorthin. Aber sie wurden durch Krebs von einem Tag auf den anderen aus diesem Leben gerissen. Ihr Alltag besteht aus Therapien, Operationen und ganz viel Warten. Das Fernsehteam begleitet diese tapferen jungen Menschen eine Woche lang in ihrer Parallelwelt, in der die Zeit still zu stehen scheint. 30.12.2015/Stefanie Huber Grütz Ein Engel auf dem Boden Freitag, 15. Januar 2016, 12.30 Uhr, 3sat, „Besonders normal“ Dauer: 30 Min. Das Frankfurter Atelier Goldstein ist inzwischen international bekannt. Dass Kunstschaffende mit einer geistigen Behinderung einen Kirchenraum gestalten, ist aber bisher einzigartig. 2011 erhielt das Atelier Goldstein den Auftrag, die Marienkirche des St. Vincenzstifts bei Rüdesheim neu zu gestalten. Seitdem arbeiten die Künstler und Mitarbeiter an der Konzeption und Umsetzung. Die farbigen Glasfenster sind schon fertig und zeigen: Das Gotteshaus aus dem 13. Jahrhundert hat neue Strahlkraft erhalten. Nicki will ausziehen Freitag, 15. Januar 2016, 22.35 Uhr, Arte, Dokumentarfilm Dauer: 70 Min. Nicki Gerlach ist 28 und möchte, wie andere in seinem Alter auch, endlich von Zuhause ausziehen. Dass er das Down-Syndrom hat, ist für ihn kein Grund auf irgendetwas im Leben zu verzichten. Ganz im Gegenteil: Er spielt gerne Theater, rutscht auf Skiern die Berge herunter und ist gerade wieder frisch verliebt. Wie soll er seinem fürsorglichen Vater erklären, dass er ausziehen möchte? Nicki wird zwar ein relativ selbständiges Leben führen können, aber doch immer Hilfe brauchen. Der Dokumentarfilm begleitet ihn ein Jahr lang und zeigt, welche Möglichkeiten es für ihn gibt. Zugleich macht der Film deutlich, was unserer Gesellschaft verloren ginge, wenn es keine Menschen wie Nicki mehr gäbe. 30.12.2015/Stefanie Huber Grütz
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