Schwerdonnerstag in Rheinbrohl bei den Perlen vom Rhein

Schwerdonnerstag bei den Perlen vom Rhein Rheinbrohl
Rheinbrohler Römer-Saal in Narren-Hand
Um 10.00 Uhr starteten die Perlen vom Rhein ab Römer-Saal, um Präsidentin Klaudia I.
abzuholen. Nach einem Glas Sekt führte der Weg ins Unterdorf zum Rathaus, wo die Damen
mit Hilfe der Linzer Fanfaren die Ratsmitglieder weckten und den Ortsvorstand
‚entmachteten’. Mitglieder des Rheinbrohler Gemeinderats standen ihrem Bürgermeister
zwar zur Seite, aber die Perlen eroberten den Gertrudenhof schnell, die Ratsmitglieder
nahmen ihre Niederlage gelassen hin und übergaben gerne der Präsidentin bei einem
kleinen Umtrunk den Rathausschlüssel. Es fehlte den Herren wohl die Zeit, um sich auf die
gewaltsame Übernahme vorzubereiten.
Nach diesem triumphalen Feldzug ging es mit Fanfaren-Musik weiter durch den Ort, die
Besuche der Banken standen auf dem Zeitplan. Seit Jahren folgen die Möhnen gerne der
Einladungen der Rheinbrohler Geldinstitute, um bei jecken Tönen zwischen Zahlschalter und
Geldautomat zu schunkeln, zu schwätzen und zu lachen.
Nach dem Marsch durch die Rheinbrohler Straßen stärkten sich die Damen im Edeka-Markt
an der gut gefüllten Obst- und Gemüsetheke und tankten die Kräfte für den weiteren Tag
auf. Seit vielen Jahren werden die Möhnen bei dem etwas anderen Supermarkt-Besuch von
Familie Albers kulinarisch verwöhnt.
Ab Nachmittag stimmten sich die Perlen vom Rhein mit ihren Gästen dann im rot-weiß
geschmückten Römer-Saal beim Kaffeeklatsch auf die bevorstehende Sitzung ein.
Die Möhnen zogen pünktlich um 15.11 Uhr in den voll besetzten Saal ein, Präsidentin Klaudia
I. begrüßte das närrische Volk mit 3x Alaaf und gab den Startschuss zu einem fulminanten
Programm.
Die Bühne gehörte zunächst den „Strolchen“, die jüngste Tanzgruppe der Perlen, bevor der
Jecke Hahn (Annegret Röhrig) dann einiges von Rheinbrohler Geschehnissen zu berichten
wusste, sei es vom Missgeschick mit Außenspiegeln oder von der hygienischen Freiheit für
die Frau. Der ein oder andere Jeck im Saal hat über sich selbst oder seinen Nachbarn
geschmunzelt oder herzhaft gelacht.
Der folgende Tanz der „Crazy Pearls“ als Piratinnen, die im zweiten Jahr auf den Brettern, die
die Welt bedeuten, standen, war wiederum ein Augenschmaus.
Ein Garant in der Bütt eroberte den Saal, Jürgen Bönder erzählte vom Besuch auf dem stillen
Örtchen und davon, dass menschliche Bedürfnisse nicht immer so reibungslos laufen.
Nach tosendem Applaus stürmte die Hönninger KG, die in diesem Jahr ihr 125. Jubiläum
feiert, mit Prinz und Garden die Bühne. Der fulminante Einmarsch des Jubiläumsprinzen Olaf
I. mit Gefolge und den Garden aus Bad Hönningen versetzte das Publikum weiter in
Karnevalsstimmung.
Prinz Olaf begrüßte die Damen herzlich mit 3x Alaaf und fühlte sich sichtlich wohl in
Rheinbrohl im Römer-Saal, seiner Heimat.
Prinz Olaf I. mit seinen Männern für et Jeld, de Orden und de Termine, im Outfit der
Klüngelköpp, stimmte das Prinzenlied an und der Saal sang kräftig „Mir feiere‘ Karneval in
Hünnije am Rhein, mir han met Soreje nix am Hoot, in Rheinbrohl un och in Hammerstein,
do jäht dat richtich joot!“ mit.
Nach dem Anblick der vielen Gardeuniformen ging’s rasant weiter - die Rheinbrohler
Danzmäus begeisterten die Gäste mit Riverdance op Kölsch, eine Tanzshow mit
unglaublicher Körperbeherrschung, flinken, akkuraten und vor allem unfassbar synchronen
Steps – jedoch waren bei den Danzmäus nicht für die Beine, sondern für Hände und Arme
volle Konzentration gefordert, Auslöser des ungewöhnlichen Tanzes waren leere
Kölschgläser und ein fast schlafender Köbes.
Ein weiteres tänzerisches Highlight war der Auftritt der Tanzgarde der Perlen vom Rhein, die
zu fetzigen Songs von Brings über die Bühne wirbelte.
Aus Leutesdorf kommt er ursprünglich und hat sich in Rheinbrohl als ein ‚Herjelaafener’ alias
Herbert Winkens einen Namen gemacht. Auch in diesem Jahr berichtete er von seinen
Erlebnissen in und um Leutesdorf, Hammerstein, Hünnije und Rheinbrohl und stellte fest,
dass viele Mitbürger einen Spitznamen haben. Die Lachsalven waren ihm sicher.
Der weitere Programmpunkt zeigte einen Tanz von jungen und junggebliebenen Perlen; zu
den Brings-Songs Riesenkamell, Alle in die Disco und Superjeile Zick zeigten 23 Perlen im
Alter von 30 bis Ende 70 Jahren eine grandiose Musikshow, die in nur gut vier Wochen
einstudiert wurde.
Der Auftritt des Männerballets „Heiße Socken“ aus Neuwied als ‚Vogelscheuchen‘ zeigte,
dass auch die Männerwelt tänzerisch einiges zu bieten hat. Die „Barhocker“ aus Unkel,
ausgezeichnet mit dem Närrischen Oscar als Newcomer des Jahres 2007, sind auch
überregional ein Synonym für rheinische Fröhlichkeit - dies stellten sie in Rheinbrohl unter
Beweis und trugen zur ausgelassenen Stimmung bei.
Nach den Schlussworten der Präsidentin war jedoch noch lange nicht Schluss - die „Mädels
vom Rhein“ aus Rheinbrohl heizten dem Saal nochmals kräftig ein. Das Publikum schunkelte
zu Kölsche Liedern, gesungen von Rosi Navarro, Gabi Emmel, Klaudia Kruft-Heumann und
Newcomerin Jasmin Bleck, die in diesem Jahr gesanglich ihr Debut gab.
Nach dem kurzweiligen Programm gab es neben leckeren Cocktails noch flotte Tänze zu
sehen.
Die Showtanzgruppe Aubachtaler Spektakles Oberbieber bot den Zuschauern gekonnt ein
Spektakel auf der Bühne.
Die Tanzgruppe "Fireflies" aus Hausen vom Möhnenverein Ewig Jung, die „Magic Lights“ der
KG Bad Hönningen wie auch die „Tanzflöhe“ Ohlenberg, die in diesem Jahr bereits zweimal
in Rheinbrohl getanzt haben, schwangen zur vorgerückter Stunde das Tanzbein.
Den Abschluss bildeten Olafs Jungs, eine besondere Garde rund um Prinz Olaf I. Die Freunde
und Bekannten des Prinzen hatten beim Dämmerschoppen Premiere, dieses Highlight ist es
wert, nicht nur einmal, sondern auf vielen Bühnen aufgeführt zu werden.
Die Narren fühlten sich sichtlich wohl im ‚Römer’ und feierten, musikalisch begleitet von der
Tanzband Touché, bis in die frühen Morgenstunden die kurze Session 2015/2016.