Fürchtet euch nicht! - Christengemeinde Elim Hamburg

Fürchtet euch nicht!
Worauf es ankommt V. (Jesaja 8:11-13)
Worauf es ankommt (Teil V. Was fürchte ich?)
Fürchtet euch nicht!
Warum wir keine Angst zu haben brauchen
Jesaja 8:11-13
A. Einleitung
Jesaja 8:11-13:
Denn so hat der HERR zu mir gesprochen, als seine Hand
mich packte und er mich davor warnte, auf dem Weg dieses Volkes zu
gehen: 12 Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dieses Volk
Verschwörung nennt. Das, was sie fürchten, sollt ihr nicht fürchten und nicht
davor erschrecken. 13 Den HERRN der Heerscharen, den sollt ihr heiligen! Er sei
eure Furcht, und er sei euer Schrecken! (Elb)
Ihr sollt nicht fürchten, was die Leute fürchten. – Das schrieb Jesaja, ein Prophet und
aufmerksamer Beobachter des Zeitgeschehens, schon vor 2700 Jahren. Was
fürchteten sie? Juda und König Ahas zitterten vor Rezin und Pekach im SyrischEphraimitischen Krieg 735 v.Chr... Du, Jesaja, hast eine andere Botschaft. Doch
selbst Christen fürchten sich. Kann man doch verstehen...
I. Die Angst
Verschwörung. Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dies Volk
Verschwörung nennt. Wenn Böses passiert, wenn sich Dinge zuspitzen, wenn die
Lage unübersichtlich wird, dann wird der Wunsch wach nach Erklärungen, einfachen
Erklärungen. Das ist der Boden, auf dem sie gedeihen: Verschwörungstheorien.
Bestimmte Tendenzen sind dabei typisch, z.B. eine pessimistische Weltsicht:
1. Die Welt geht den Bach runter.
Verschwörungstheorien. Die ZEIT: „Man verschweigt uns die Wahrheit! Die CIA und
der israelische Geheimdienst Mossad stecken hinter den Anschlägen vom 11.
September 2001. Sie haben auch den Arabischen Frühling und die MaidanBewegung gesteuert, danach haben Juden und Amerikaner den IS gegründet. Aids
und Ebola wurden in US-Geheimlabors erfunden, um die Schwarzen auszurotten. Es
existiert eine geheime Weltregierung. Aber davon steht nichts in den Zeitungen, die
werden nämlich vom System kontrolliert.“
Geschlossenes Denksystem. Einfache Erklärungen, schwarz und weiß. Mit einem
Mal versteht man die Welt – unsere so komplexe und vielseite Welt, aber – sieh an –
es ist alles ganz einfach, es hängt alles zusammen, alle schlimmen Ereignisse
werden gesteuert. Von wem? Von den Juden, von den Freimaurern, von der
katholischen Kirche, die mit der Hochfinanz unter einer Decke steckt... Jesaja sagt:
Keine Verschwörung. Nenne nicht Verschwörung, was sie Verschwörung nennen.
CGElim Gottesdienst 15.11.2015
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Lass dich nicht von einfachen Erklärungen verführen. Die Welt ist nicht einfach. Und
auch wenn die Bibel eine klare Trennung von gut und böse kennt, kann man noch
lange die Welt und ihre Akteure einfach in schwarz und weiß aufteilen, Politiker,
Künstler, Kommentatoren. Die Welt ist grau. Deshalb fährt Jesaja fort:
Habe keine Angst, wovor sie Angst haben.
2. Das Ende der Welt ist nahe.
Unsere Angst. Wovor haben wir Angst? Wovor fürchtest du dich? Wer sind deine
Feinde? Was baut sich vor dir auf? Was – sagst du dir – darf auf keinen Fall
passieren? Deine Arbeit verlieren? Durch die Prüfung sausen? Dein Partner verlässt
dich? Jemand in deiner Familie stirbt? Angst. Wovor? Die Zukunft meiner Kinder?
Oder deine Finanzlage? Der Krieg in Syrien? Die Islamisierung Europas? Kann ich
verstehen. Klar, davor kann man auch Angst haben. Da kann man nichts machen.
Oder? Wird nicht alles schlimmer? Und dann: Spricht nicht auch die Bibel von einer
Endzeit? Von einem Weltuntergang? Manche gehen noch weiter.
3. Die (aktuellen) Katastrophen sind in der Bibel angekündigt.
Kriege. Kriegsgeschrei. Naturkatastrophen. Klimawandel. Terrorismus. Wie lange
kann das überhaupt noch gut gehen? - Zusammengefasst: Es ist kurz vor zwölf. –
Oder?
II. Die Wirklichkeit
1. Es wird nicht alles schlechter. Vieles läuft heute besser. Freiheit und
Demokratie. Wohlstand und Lebensmittelversorgung. Sicherheit und Frieden. Früher
wären Leute wie die syrischen Kriegsflüchtlinge wohl verhungert; heute können sie in
anderen Ländern versorgt werden. Früher waren wir Krankheiten und Seuchen hilflos
ausgeliefert; heute genießen wir eine erstklassige Gesundheitsversorgung.
Aber wovon redet Jesus denn in der berühmten Ölbergrede? – Größtenteils vom
Jüdischen Krieg, 66-70. Und die Offenbarung? – Manche deuten sie zeitgenössisch;
eine Darstellung der Christenverfolgung gegen Ende des ersten Jahrhunderts.
Die Stellen sind von unterschiedlichen Christen zu unterschiedlichen Zeiten
unterschiedlich gedeutet worden. Wir dürfen eine bestimmte Auslegungstradition
nicht verabsolutieren. Spricht denn das neue Testament nicht viel von der Erwartung
des baldigen Endes? - Sie spricht von der Hoffnung auf den wiederkommenden
Herrn. Sie rechnet damit, dass Jesus bald wiederkommen und Sein Reich des
Friedens aufrichten wird.
2. Das Ende der Welt bleibt unberechenbar.
Endzeit. Laut Petrus beginnt die Endzeit, die letzten Tage, am Pfingsttag. Ihr
Charakteristikum ist vor allem die Ausgießung des Heiligen Geistes. Es ist eine Zeit
der Gnade und des Heils. Eine Zeit, in der Gott Seinen Geist ausgießt und Menschen
zum Glauben zieht. So sah es Petrus. Er spricht von einem großen und herrlichen
Tag des Herrn. Er betont eben nicht Gericht und Katastrophe. Jetzt ist erstmal die
Zeit, in der Jesus wirken wird. Wenn das NT vom nahen Ende spricht – damals, vor
fast 2000 Jahren – zeigt das ja gerade, dass die Verfasser nicht den Weltuntergang
demnächst meinten.
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3. Aktuelle Katastrophen lassen sich nicht in der Bibel finden. Die Bibel ist kein
Endzeit-Fahrplan. Die Bibel benutzt eine Bildersprache. Die meisten Voraussagen
beziehen sich auf die unmittelbare Situation der Menschen damals und sind schon
erfüllt. Daher: Keine Angst vor den Moslems, und keine Angst vor dem Islam, keine
Angst vor Flüchtlingen! Wenn mir etwas Sorgen um die Zukunft macht, dann sind das
andere Dinge. Die Gottvergessenheit unserer Gesellschaft, nicht die Leute, die an
andere Götter glauben oder anderen Religionen anhägen. Der unaufhaltsame Trend
zur Säkularisierung, nicht die einzelnen Terroristen. Die Zerstörung der Familie und
der hemmungslose Mord an ungeborenen Kindern, nicht die Einwanderung von
Menschen, die Kinder lieben und Familie hochhalten. Und manchmal auch eine
Kirche, die an jedem gesellschaftlichen und politischen Thema ihre Duftmarken
hinterlässt, aber nicht mehr weiß, wie man Menschen zum Glauben an Christus führt
und zu Jüngern macht, ja, die an ihrem ungebremsten Niedergang gar nicht mal zu
leiden scheint. Zusammengefasst: Der Grundton der biblischen Zukunftsprophetie ist:
Gott kommt an Sein Ziel. Gott bringt alles zu einem guten Ende. Es geht in der
Bibel eben nicht um Angstmacherei. Sie macht keine Angst vort der Zukunft, auch
nicht vor dem Jenseits oder dem Gericht Gottes. Sie verbreitet Hoffnung und
Zuversicht. Sie sieht die Welt realistisch, auch die Menschen, daher ermutigt sie: stell
dich auf die richtige Seite! Halte dich an Gott! Gehe deinen Lebensweg mit Jesus
Christus! Folge Ihm nach!
Manche Zeitgenossen sehen nur das Negative, nur das Bedrohliche, nur die Not.
Aber viele Negativprognosen sind ausgeblieben oder haben sich sogar als falsch
erwiesen. Damit sage ich nicht, dass kein Anlass zur Besorgnis besteht. Aber ich
sage, dass Gott der Herr dieser Welt ist, dass Er unsere Angst nimmt, dass Er
Zuversicht verbreitet. Warum? Weil Er diese Welt nicht aufgegeben hat, sandte Er
Seinen Sohn Jesus als Mensch zu uns. Weil Er diese Welt nicht aufgegeben hat,
sendet Er Seine Gemeinde zu den Menschen. Sie trägt Gottes Liebe in den letzten
Winkel der Erde, bekämpft das Böse, verbreitet Hoffnung.
III. Die Hoffnung
Drei Gründe, warum ich Optimist bin:
1. Das Reich Gottes ist da. Die Botschaft, mit der Jesus auftrat, lautete nicht: macht
euch auf was gefasst, das Ende kommt! Es wird alles schlimmer! Sondern: kehrt um!
Denn das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen! Schon damals! Und um wieviel
mehr ist das Reich Gottes seitdem gewachsen! Das Evangelium in der ganzen Welt.
Ein Menschenbild, das von Würde geprägt ist. Ein Ideal des Friedens – genau wovon
Jesus spricht. Ein Verständnis von Barmherzigkeit für Menschen in Not. Wenn es
Jesus von Nazareth nicht gegeben hätte, dann würde sich heute keiner, auch kein
Ungläubiger, für die Flüchtlinge interessieren, denn Barmherzigkeit, Fürsorge,
Nächstenliebe kamen nur durch ihn in die Welt.
Erkenne die Chancen! Immerhin kommen massenweise Leute zu uns, die
enttäuscht sind vom Islam. Die von ihren Glaubensbrüdern vertrieben, vergewaltigt,
versklavt wurden. Dabei glaubt man doch an denselben Gott, denselben Koran,
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denselben Mohammed. Aber es herrschen Krieg und Zerstörung, Armut und
Unterdrückung, Diktatur und Aufruhr. Und sie fliehen zu uns. Nicht nach Mekka, ins
steinreiche Land des Propheten, nicht nach Dubai, wo die Wolkenkratzer den
Turmbau von Babel erblassen lassen oder nach Katar, das sich auf eine glanzvolle
Fußball-WM vorbereitet – die wollen sie nämlich alle nicht, ihre muslimischen Brüder,
sondern sie fliehen nach Deutschland, in das Land der Ungläubigen. Was werden sie
hier finden? Auf wen werden die hier treffen? Die Flüchtlinge sind keine Missionare
des Islam. Sie kommen nicht, um uns zu unterwandern. Die meisten sind
hilfebedürftige Menschen. Wer wird ihnen helfen? Und wie werden sie sich an die
erinnern, die ihnen geholfen haben? Wie wird ein freundliches Wort auf sie wirken?
2. Das Reich Gottes kommt. Im Gebet, das Jesus uns lehrte, heißt es: dein Reich
komme! Betest du darum? Warum nicht? Oder doch? Glaubst du es denn auch? Ich
weiß nur von einem Reich, das ganz gewiss kommen wird: das Reich Gottes.
Genauer: von einem, der gewiss kommt:
3. Jesus Christus kommt. Persönlich. Christen warten nicht auf den Weltuntergang
oder den Antichristen. Wir warten auf den wiederkommenden Herrn. Dabei kann ich
nicht garantieren, dass es nicht schlimmer wird, bevor es besser wird. Aber er
kommt! Und mit Ihm eine neue Welt des Friedens und der Gerechtigkeit.
C. Zusammenfassung und Appell
Deshalb sagt schon Jesaja 8:11-13: Denn so hat der HERR zu mir gesprochen,
als seine Hand mich packte und er mich davor warnte, auf dem Weg dieses
Volkes zu gehen.
Ja, kenn ich, diese Angst! sagt Jesaja. Aber dann packte mich die Hand des Herrn.
Kennst du das? Sie packt uns, schüttelt uns, weckt uns auf. Starr nicht auf die
Gefahr! Lass dich nicht einschüchtern! Du nicht! Ihr sollt euch eben nicht fürchten.
Ihr sollt eben keine Angst haben, wovor alle Leute Angst haben. Ihr sollt euch eben
nicht irgendwelchen Verschwörungstheorien anschließen. Warum brauchen wir keine
Angst zu haben? Weil Gott mit uns ist. Ich bin der Herr, der allmächtige und heilige
Gott. Wenn jemand zu fürchten ist, dann ich! (Jes 8:13 Hfa) Der Gott auf unserer
Seite, Er verdient Respekt. „Nur die Gottesfurcht erlöst von Menschenfurcht.“
Gott überwindet deine Angst. Jesus ist bei dir. Einer ist Sieger. Einer bringt dich zum
Ziel. Einer ist der Herr der Welt und auch der Herr der Geschichte.
Fragen zum Nachdenken:
1. Was will dir Angst machen?
2. Wo siehst du das Reich Gottes wachsen?
3. Was kannst du tun, damit Gottes Reich sich weiter ausbreitet?
Zum Weiterdenken:
Lies 1Petrus 3:8 – 4:19! Der ganze Abschnitt handelt von Christen unter Verfolgung,
Wiederstand und Diskriminierung. Welche Prinzipien und Handlungsanweisungen
gibt Petrus den Gläubigen mit? Wie kann man das heute umsetzen?
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