Wiederholung: Circadiane Rhythmus-Schlafstörungen Klassifikation nach ICSD (International Classification of Sleep Disorders) 1. Extrinsisch • Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ Schichtarbeitersyndrom, Shift work disorder (SWD) • Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ Jetlag, Jet lag disorder (JLD) 2. Intrinsisch • Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ vorverlagerte Schlafphase, Advanced sleep-phase disorder (ASPD) • Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ verzögerte Schlafphase, Delayed sleepphase disorder (DSPD) • Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ freilaufender Rhythmus, Free-running disorder (FRD) • Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ unregelmäßige Schlafphase, Irregular sleep-wake rhythm disorder (ISWRD) Wiederholung: Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ vorverlagerte Schlafphase, Advanced sleep-phase disorder (ASPD) • Schlafbeginn gegen 18-21h, Schlafende gegen 2-5h. • Sehr selten. Beginn häufig im Erwachsenenalter. • Spezialfall FASPD (Familial advanced phase sleep-phase disorder). Mutationen der Gene PER2 oder CSNK1D. • Diagnosekriterien: (I) Konstant vorverlagerte Schlafphase. (II) Klinisch signifikante Symptome von Schlaflosigkeit und/oder übermäßiger Tagesmüdigkeit. (III) Bei selbst gewählten Schlafzeiten qualitativ und quantitativ normaler Schlaf. • Ausschließlich nicht-pharmakologische Therapie: (I) Bestrahlung mit starkem Licht vor dem Einschlafen. (II) Chronotherapie: Schrittweise Vorverlagerung der Schlafphase bis zur gewünschten Phase. Wiederholung: Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ verzögerte Schlafphase, Delayed sleep-phase disorder (DSPD) • Häufigste circadiane Rhythmus-Schlafstörung (ca. 2%). • Beginn in Pubertät bzw. als junger Erwachsener, Dauer durchschnittlich 20 Jahre. • Schlafbeginn gegen 2-5h, Schlafende gegen 11-14h. Schwere Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit besonders am Vormittag. Stimmungsschwankungen. Erhöhtes Potential für Suchterkrankungen. • Genetische Prädisposition vermutet. Psychische Ursachen: Schizophrenie, Neurotische Tendenzen. • Diagnosekriterien: (I) Konstant verzögerte Schlafperiode. (II) Klinisch signifikante Symptome von Schlaflosigkeit und/oder übermäßiger Tagesmüdigkeit. (III) Bei selbst gewählten Schlafzeiten qualitativ und quantitativ normaler Schlaf. (IV) Abgrenzung von Angststörungen und anderen psychischen Ursachen für Schlafstörungen. Wiederholung: Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ verzögerte Schlafphase, Delayed sleep-phase disorder (DSPD) • Therapie: Nicht-pharmakologische und pharmakologische Interventionen ähnlich effektiv. Kombination angeraten. • Grundlage gute Schlafhygiene, Vermeidung von starkem Licht ab Nachmittag, möglichst viel Licht am Morgen. • Nicht-pharmakologisch: (I) Bestrahlung mit starkem Licht direkt nach dem Aufwachen. (II) Chronotherapie: Schrittweise Verzögerung der Schlafphase bis zur gewünschten Phase. • Pharmakologisch: Kontinuierliche Verabreichung von Melatonin 5-6h vor der aktuellen Einschlafzeit. Wiederholung: Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ freilaufender Rhythmus, Free-running disorder (FRD) • 50% aller Betroffenen sind blind. 25% aller betroffenden Sehenden haben psychische Störungen (Komorbidität). Weitere Ursache sind Läsionen im Gehirn. • Sehr häufig vorangegangenes DSPD. Beginn in Pubertät bzw. als junger Erwachsener. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. • Diagnosekriterien: (I) Absolutes Fehlen von Entrainment an einen 24h-Rhythmus. (II) Klinisch signifikante Symptome von Schlaflosigkeit und/oder übermäßiger Müdigkeit im Wechsel mit beschwerdefreien Phasen. (III) Abgrenzung von DSPD. • Therapie: (I) Sehende: Kombination aus Bestrahlung mit starkem Licht direkt nach dem Aufwachen und kontinuierlicher Verabreichung von Melatonin vor der gewünschten Einschlafzeit. (II) Blinde: Melatonin Wiederholung: Circadiane Rhythmus-Schlafstörung vom Typ unregelmäßige Schlafphase, Irregular sleep-wake rhythm disorder (ISWRD) • Tritt häufiger im Alter auf, insbesondere bei Unterbringung in Alten- oder Pflegeheimen. • Fast Ausschließlich Komorbidität einer schwereren Erkrankung (zentrale Neuropathien, Gerhirnverletzungen). • Vermutet werden Schädigungen des SCN oder anderer Hirnstrukturen, die den circadianen Schlafrhythmus steuern. • Diagnosekriterium: Es sollten regelmäßig 3 oder mehr Schlafepisoden innerhalb von 24h auftreten. Aktogramm. • Therapie: (I) Gute Schlafhygiene. (II) Möglichst gesunder, strukturierter Tagesablauf mit morgendlicher Lichtexposition. Durchführbarkeit und/oder Komplianz oft problembehaftet.
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