AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER Ergebnisheft zur Tagung am 17.01.2015 » Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Krise. In der Krise steckt aber auch die Art, wie Ökonomie an den Hochschulen gelehrt wird. Die Auswirkungen gehen weit über den universitären Bereich hinaus. Die Lehrinhalte formen das Denken der nächsten Generation von Entscheidungsträgern und damit die Gesellschaft, in der wir leben. « - Internationaler studentischer Aufruf für eine Plurale Ökonomik (ISIPE) - IMPRESSUM AK Plurale Ökonomik Hannover E-Mail: [email protected] Internet: www.plural-hannover.de V.i.S.d.P.: David Petersen REDAKTION Robert Birnbaum Julienne Koop Frank Meyer Jan Meyerhoff David Petersen Daniel Willers GESTALTUNG Benjamin Petersen DRUCK dieUmweltDruckerei GmbH gedruckt auf 100% Recyclingpapier Stand: 05/2015 INHALTSVERZEICHNIS VORWORT 04 BERICHT VORTRÄGE 06 Wissenschaftstheorie und die Pluralität der Wirtschaftswissenschaften mit Prof. Dr. Arne Heise Ökonomische, ökologische und soziale Gerechtigkeit mit Dr. Athanasios Karathanassis 06 BERICHT WORKSHOPS 12 Wirtschaftsethik 13 09 mit Dr. Tanja von Egan-Krieger Transition Town Initiativen und Stadt-Transformationsdesign mit Dr. Thomas Köhler 15 PODIUMSDISKUSSION 16 Studiere ich VWL oder Neoklassik? mit den Gästen: Prof. Dr. Christian Cordes, Dr. Tanja von Egan-Krieger, Dr. Friederike Habermann, Lisa Großmann SONDERFORMATE 18 Kleidertauschparty und Schnippelparty mit unique planet, Greenpeace Hannover, Wissenschaftsladen Hannover FEEDBACK 20 AUSBLICK 22 VORWORT ZUR PLURALITÄT DER WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN Plurale Ökonomik Hannover Eine Initiative an der Leibniz Universität Hannover Guten Tag werte Leser*innen, obwohl sich zunehmend ökonomische, soziale und ökologische Globalkrisen verschärfen, sind notwendige Konsequenzen und Kursänderungen nicht erkennbar. Alternativlosigkeit ist stattdessen zum Konzept geworden. Dies wird insbesondere in der Mainstream-Ökonomik deutlich. Die vorherrschende Einseitigkeit und der resultierende Monismus hat diese Disziplin nicht nur auf Irrwege, sondern auch in eine Sackgasse manövriert. Die Volkswirtschaftslehre orientiert sich weitestgehend an einer einzigen Denkschule, der Neoklassik bzw. neoklassischen Synthese. Auch in Hannover ist die wirtschaftswissenschaftliche Lehre davon gezeichnet. Mit unserer Initiative möchten wir Impulse für Veränderungen setzen, indem wir zur Auseinandersetzung mit Kritik und Perspektiven einladen und Aspekte beleuchten, die in der aktuellen wirtschaftswissenschaftlichen Lehre kaum Veranstalter: AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER Mitglied im Netzwerk Plurale Ökonomik 4 oder gar nicht vorkommen – obwohl dies notwendig wäre. Die gute Nachricht: Wir sind nicht alleine. Weltweit bewegt sich etwas! Immer mehr Menschen wollen sich nicht mehr mit dem einseitigen Credo der MainstreamÖkonomik abspeisen lassen. Sie beginnen ihre eigenen Handlungsspielräume auszukundschaften und zu nutzen, indem Sie sich u.a. in Initiativen und Projekten vernetzen, um gemeinsam andere Perspektiven zu entwickeln und zu erforschen – auch an den Universitäten. Das internationale Manifest der International Student Initiative for Pluralism in Economics (ISIPE, veröffentlicht am 05.05.14) war für die Gründung unseres Arbeitskreises in Hannover ein entscheidender Impuls, der uns Studierende aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie andere Interessierte zusammenführte. Die Tagung erfolgte in Kooperation mit: VORWORT ÜBER UNS Ein erstes Resultat ist unsere Tagung zur „Pluralität der Wirtschaftswissenschaften“. Ein großes Dankeschön gilt allen Unterstützer*innen und Mitwirkenden! Die vielen positiven Rückmeldungen bestärken uns in unserem Anliegen, die Auseinandersetzung mit Ökonomie fortzuführen und weitere Impulse für eine Debatte um die Pluralisierung der Wirtschaftswissenschaften zu setzen. In diesem Ergebnisheft haben wir zentrale Gedanken und Ergebnisse unserer Tagung festgehalten. Die Plurale Ökonomik hat das Ziel, in den Wirtschaftswissenschaften eine größere Vielfalt an theoretischen und methodischen Pluralismus sowie Interdisziplinarität zu etablieren. ■ Offizielle Webseite: www.plural-hannover.de ■ Besucht uns auf Facebook: www.facebook.com/pluralhannover ■ Infos zum Netzwerk: www.plurale-oekonomik.de Wir laden zur Diskussion ein und freuen uns über weitere Mitstreiter*innen! AK PLURALE ÖKONOMIK HANNOVER Robert Birnbaum, David Petersen, Daniel Willers, Frank Meyer, Julienne Koop, Jan Meyerhoff und Sebastian Giessler - Mitglied im Netzwerk Plurale Ökonomik - 5 BERICHT VORTRÄGE WISSENSCHAFTSTHEORIE UND DIE PLURALITÄT DER WIWI Prof. Dr. Arne Heise Sozialökonom Universität Hamburg Text: AK Plurale Ökonomik Hannover Prof. Dr. Arne Heise erläuterte in seinem Eröffnungsvortrag, wie sich im Laufe der letzten Jahrzehnte die „Dominanz“ der neoklassischen Synthese (auch als neoklassisch-keynesianische Synthese bezeichnet) in den deutschen Wirtschaftswissenschaften entwickeln konnte – und machte zugleich sichtbar, welche problematischen Auswirkungen dies letztlich auf die Pluralität von Lehre und Forschung hat. Doch Pluralität ist erst einmal kein wissenschaftstheoretischer Konsens. Thomas Samuel Kuhn sieht beispielsweise plurale Paradigmen als wissenschaftliche Unreife und Übergangsphasen an – sei es doch Ziel, die eine Wirklichkeit bestmöglich zu erfassen. Imre Lakatos und Paul Feyerabends (“anything goes“) verstehen hingegen Pluralität als Leitbild der Wissenschaft. Wir verfügen nämlich nur über Vermutungswissen, welches sich der Realität mittels empirischer Überprüfung stellen muss. Alle Theorien/Paradigmen, die nicht widerlegt sind (empirisch oder deduktiv falsifiziert), haben daher grundsätzlich eine Existenzberechtigung im wissenschaftlichen 6 Diskurs. Wenngleich vor allem Politik eindeutige Politikempfehlungen begrüßt, so ist es naiv, den wissenschaftlichen Grenzen der Erkenntnisgewinnung (wie Induktionsproblemen, kognitiven Dissonanzen, Duhem-Quine-Kritik) nicht ins Auge sehen zu wollen. Während die sogenannte MainstreamÖkonomik in ihren Kernannahmen eines methodologischen Individualismus, den mathematisch-formalen Methoden (quantitativ statt qualitativ) sowie dem positivistischen Reduktionismus miteinander übereinstimmen und allenfalls intraparadimatische Varietäten aufweisen, zeigen insbesondere heterodoxe Ansätze der Wirtschaftswissenschaften (z.B. Postkeynesianismus, Neoricardianismus), dass es durchaus Alternativen zu den dominierenden DSGE-Modellen gibt. Alternativen, die andere Erklärungen und Antworten auf Probleme in unserer Gesellschaft sowie für Phänomene der Wirtschaft finden (z.B. in Bezug auf Wirtschaftswachstum, Finanzkrise, ungleiche Einkommensund Vermögensverteilung). BERICHT VORTRÄGE ■ In den deutschen Wirtschaftswissenschaften kann seit den 50/60er Jahre eine Entwicklung hin zu einer monoparadigmatischen, monistischen Wissenschaft ausgemacht werden. ■ In Deutschland sind nur noch wenige VWL-Professuren durch heterodoxe Ökonomen *innen besetzt – auch wenn deren Anteil schon immer gering war (60er/70er Jahre: bis zu 10% => war eine „relativ“ plurale Phase; allerdings regional sehr ungleich verteilt!). Sofern dieser Trend nicht gestoppt wird, droht voraussichtlich noch bis zum Jahr 2030 der Wegfall der letzten heterodoxen Professur – so Heise. Dies wäre ein schwerwiegender Verlust im Hinblick einer pluralen Ökonomik. DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT? Um dies zu verhindern, schließen sich immer mehr Studierende und Lehrende weltweit zusammen und rebellieren gegen die Missstände an ihren Universitätten. Mit eigenen Veranstaltungen wird versucht auf die fatalen „Lücken“ in der derzeitigen Lehre aufmerksam zu machen, sich mit Hilfe des Selbststudiums weiterzubilden und zugleich Impulse für Auseinandersetzungen und eine Erneuerung der Wirtschaftswissenschaften zu setzen. i LESENSWERTES ■ Bourdieu, Pierre | 2005 Ökonomisches Kapital - Kulturelles Kapital - Soziales Kapital In: Steinrücke, Margareta (Hg.) Die verborgenen Mechanismen der Macht ■ Feyerabend, Paul | 1980 Erkenntnis für freie Menschen ■ Heise, Arne / Thieme, Sebastian 2012 | What happened to heterodox economics in Germany after the 1970 ■ Jens, Uwe / Romahn, Hajo (Hg.) 2010 | Methodenpluralismus in den Wirtschaftswissenschaften ■ Kuhn, Thomas S. | 1996 Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen ■ Lakatos, Imre | 2013 Die Methodologie der wissenschaftlichen Forschungsprogramme 7 BERICHT VORTRÄGE UNSER FAZIT Wir finden, dass über diese besorgniserregenden Befunde ein offener Diskurs geführt werden müsste. Dies ist gegenwärtig nicht der Fall – weder an unserer Universität, noch allgemein. Auch aus unserer Perspektive sieht die Realität derzeit leider so aus, dass wissenschaftliches Kapital in Bezug auf seine soziale, ökonomische, kulturelle und symbolische Ausstattung sehr ungleich verteilt ist. Dies führt zu einem problematischen Zustand in den Wissenschaften und insbesondere innerhalb der wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin. Heterodoxe Ökonom*innen sollten einen gleichberechtigten Zugang zu DFG-Mitteln und A-Journals erhalten sowie letztlich auch in der Besetzung von Lehrstühlen berücksichtigt werden. Dieser Zugang darf nicht unnötig erschwert oder gar verwehrt werden. WIR MEINEN, ... Es gilt eine plurale Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Jede*r sollte sich sein eigenes Urteil – auf der Grundlage pluraler Perspektiven – bilden können, d.h. ■ Entsprechender Raum für eine kritische Auseinandersetzung ist notwendig, statt nur Modelle (bis zur nächsten Klausur?) auswendig zu lernen. ■ Alternative Sichtweisen und Perspektiven sollten nicht nur sichtbarer gemacht werden, sondern sich letztlich auch in Lehrplan und Forschung wiederfinden. Die Aufzeichnung des Vortrags von Prof. Dr. Arne Heise findet sich unter: www.plural-hannover.de Rubrik: Media | Tagung 17.01.15 ZUR PERSON Prof. Dr. Arne Heise ist Professor für Finanzwissenschaft und Public Governance im Fachgebiet VWL am Fachbereich Sozialökonomie der Universität Hamburg. Er ist Direktor des Zentrums für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS). Seine Arbeitsschwerpunkte sind Makroökonomie, Wirtschaftspolitik sowie die Europäische Integration. 8 BERICHT VORTRÄGE ÖKONOMISCHE, ÖKOLOGISCHE UND SOZIALE GERECHTIGKEIT Dr. Athanasios Karathanassis Soziologe Universität Hannover / Hildesheim Text: AK Plurale Ökonomik Hannover Dr. Athanasios Karathanassis setzte sich in seinem Vortrag mit systemischen Ursachen von ökonomischer Armut und zunehmender Naturzerstörung auseinander und kommt zu einer umfassenden Kapitalismuskritik. Er eröffnete dies mit einer Kritik an dem vorherrschenden Umgang mit Themen in den Medien, aber auch an den Universitäten. Karathanassis kritisiert, dass es meist bei Beschreibungen (wenn überhaupt) bleibe, teils Problematiken verharmlost oder sogar verfälscht würden („Armutsrisiko“). Er betont stattdessen, dass gesellschaftliche Probleme nur zu verstehen sind, wenn politische und ökonomische Gründe benannt und Ursachen erklärt würden – anstatt „pseudoneutrale“ Positionen einzunehmen. Laut dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischem Gesamtverband liegt die Armutsquote in Deutschland zurzeit bei 15,5%. Karathanassis macht dafür politische Gründe verantwortlich, z.B. die Arbeitsmarktreformen der damaligen rotgrünen Bundesregierung (Agenda 2010) und die Lissabon-Strategie, welche das Ziel hatte, Europa als wirtschaftlich stärkste „Wachstumsregion der Welt“ zu positionieren. Es liegen also auch ökonomische Gründe vor. Wesentliche Ursachen für ökonomische Armut sieht er dabei im strukturell verankerten Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital. Im weiteren Verlauf widmete er sich vor allem der Naturzerstörung. Der Warenreichtum sei in der Geschichte der ökonomischen Naturverhältnisse exponentiell gewachsen. Durch massenhafte Umwandlungsprozesse von Naturstoffen entstehen aber nicht nur Nutzstoffe, sondern auch i LESENSWERTES ■ Karathanassis, Athanasios | 2015 Kapitalistische Naturverhältnisse. Ursachen von Naturzerstörungen. Begründungen einer Postwachstumsökonomie ■ Marx, Karl / Engels, Friedrich 1962 ff | Werke (MEW) ■ Schmieder, Falko (Hg.) | 2010 Die Krise der Nachhaltigkeit. Zur Kritik der politischen Ökologie 9 BERICHT VORTRÄGE Schadstoffe und „nutzlose“ Stoffe. Dieser Umstand führt letztlich zu den bekannten gesellschaftlichen, ökologischen Krisen (z.B. Klimawandel, Peak-Debatte). Das Wirtschaftswachstum basiert dabei auf einer fossilistisch dominierten Ökonomie. Dies macht er u.a. an folgenden Daten deutlich: ■ Das Weltbruttoinlandsprodukt und der Weltenergieverbrauch ist in weniger als 200 Jahren etwa um den Faktor 40 gewachsen. ■ Seit 1900 hat die Industrieproduktion um den Faktor 50 zugenommen. Gleichzeitig stieg der Verbrauch fossiler Brennstoffe (Öl, Kohle, Gas) um den Faktor 1000. Ein solcher Befund ist nicht neu. Doch Karathanassis moniert, dass häufig eine grundsätzliche Kritik am vorherrschenden ökonomischen System ausbleiben würde. Die kapitalistische Ökonomie also nicht in Frage gestellt, sondern lediglich eine Reformierung als ausreichend proklamiert wird. Darunter fallen beispielsweise Vorstellungen vom „grünen Wachstum“, bei denen u.a. Effizienzsteigerungen eine große Rolle spielen. 10 Laut Karathanassis werden diese Maßnahmen den steigenden Verbrauch von Ressourcen und zunehmenden Ausstoß von Schadstoffen bestenfalls verlangsamen, nicht aber absolut verringern. Somit ist eine absolute Entkopplung von ökonomischem Wachstum und Naturzerstörung nicht möglich. Ökologische Krisen würden also nicht gelöst; auch weil Ineffizienz nicht Ursache von Naturzerstörungen im Kapitalismus sei. Hingegen sieht er eindeutige Zusammenhänge zwischen kapitalistischem Wachstum und Naturzerstörung: Widersprüche zwischen Natur und Kapital. Diese würden in unserer Realität allerdings eine ökonomische Einheit bilden. Dies bezeichnet er als den Kern des kapitalistischen Naturverhältnisses. Die gesellschaftlichen, ökologischen Krisen resultieren demnach zusammengefasst aus einer fossilistisch dominierten Ökonomie, einer durch maßloses Wachstum bestimmte Wertökonomie und einer von Warenverhältnissen durchdrungene Kultur des Massenkonsums. BERICHT VORTRÄGE DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT? ■ Statt Profitmaximierung in den Vordergrund zu stellen, müsste eine Ökonomie stärker die wirklichen Bedürfnisse des Menschen in den Blick nehmen und zugleich die „Grenzen der Natur“ anerkennen. ■ Die Idee vom grenzenlosen Wirtschaftswachstum, die letztlich in einer Wachstums- und Massenkonsumkultur mündet, ist ökologisch und sozial äußerst fragwürdig. ■ Ein Festhalten an der bestehenden Wirtschaftsordnung führt demnach zwingend in die klimatische Katastrophe, sofern nicht in der unmittelbaren Zukunft ein Umdenken eingeleitet wird. Andere Globalkrisen (z.B. Ressourcenverbrauch) werden sich zudem verschärfen. ■ Eine wirtschaftsfreundliche Politik, die Unternehmen sowie Kapital niedrig und dafür Lohnarbeit hoch besteuert, führt zu einer steigenden Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen. Damit einher geht eine zunehmende Prekarisierung weiter Teile der arbeitenden Bevölkerung. ■ Auch die Forschung an Universitäten stünde in der Pflicht entsprechende Ansätze und alternative Konzepte zu fördern und verstärkt erforschen zu lassen. Die zunehmende Abhängigkeit der Lehrstühle von Drittmitteln wird diesem Vorhaben allerdings entgegenstehen. Eine Audio-Aufzeichnung des Vortrags von Dr. Karathanassis findet sich unter: www.plural-hannover.de Rubrik: Media | Tagung 17.01.15 ZUR PERSON Dr. Athanasios Karathanassis ist „freier“ wissenschaftlicher Lehrbeauftragter an der Leibniz Universität Hannover und der Universität Hildesheim. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Politische Ökonomie, Globalisierung, gesellschaftliche Naturverhältnisse, gesellschaftliche Struktur- und Krisenentwicklungen und soziale Bewegungen. 11 BERICHT WORKSHOPS ERGEBNISSE DER WORKSHOPS LESENSWERTES DISKUSSIONSWORKSHOPS ■ Postwachstumsökonomie Dr. Athanasios Karathanassis ■ Ecommony: Wohin uns Initiativen wie Umsonstläden, Repair-Cafés und Fablabs führen können Dr. Friederike Habermann ■ Wirtschaftsethik Dr. Tanja von Egan-Krieger ■ Ein naturalistischer Ansatz in der Ökonomik Prof. Dr. Christian Cordes PRAXISWORKSHOPS ■ Transition Town Initiativen und Stadt-Transformationsdesign Dr. Thomas Köhler ■ Gemeinwohl-Ökonomie Stephanie Ristig-Bresser ■ Plurale Ökonomik als praktisches Projekt realisieren Bauteilbörse Hannover ■ Gestaltungsspielräume als “Soziale Plastik” entwickeln Forum Ort des Treffens 12 i In Workshops konnten die Teilnehmenden entweder bestimmte Aspekte aus wissenschaftlicher Perspektive weiter vertiefen oder Initiativen aus der Region Hannover kennen lernen, die ihre praktischen Perspektiven vor- und zur Diskussion stellten. Ganz herzlich möchten wir uns an dieser Stelle bei allen Workshopleiter*innen bedanken! Aus Platzgründen und da wir keine generelle Protokollierung der Workshops vorgesehen hatten sowie die meisten Mitglieder*innen aus unserem Arbeitskreis organisatorisch eingebunden waren, können an dieser Stelle nur exemplarisch einige Ergebnisse präsentiert werden. Bei Interesse oder Nachfragen, wendet Euch am Besten direkt an die jeweiligen Initiativen/Referent*innen. BERICHT WORKSHOPS WISSENSCHAFT UND ETHIK EIN WIDERSPRUCH – KEINESWEGS Dr. Tanja von Egan-Krieger Praktische Philosophie Universität Greifswald Text: Jullienne Koop Dr. Tanja von Egan-Krieger zeigte in ihrem Workshop, was die Disziplinen Wirtschaft und Ethik miteinander zu tun haben und wie sie voneinander profitieren könnten. Ihr vorgestellter Ansatz hilft insbesondere dabei, Fehlschlüsse wirtschaftlicher Theorien zu erkennen und verstehen zu lernen. Das sogenannte Verfügungswissen (What to do?) beruht stets auf Orientierungswissen (How to do?). Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich der Anspruch auf eine wertfreie ökonomische Theorie und Praxis schnell als fahrlässig erweist. Formulierungen in angeblich wirtschaftlich objektiven Handlungsempfehlungen für die Politik verwenden dabei gerne das Adjektiv, alternative Vorschläge seien „unmöglich“. Dieser Begriff suggeriert jedoch nur eine objektive Wertfreiheit, ehrlicher wäre die Verwendung des Wortes „unzumutbar“. Damit zeigt sich, dass gerade nicht wertfreie, sondern ethische Fragen viele wirtschaftliche Debatten implizit prägen. In politischen Gesprächsrunden, ob im Fernsehen, Plenarsälen oder auf digitalen Plattformen, ist zudem sehr oft die Rede von angeblichen Sachzwängen. Diese Formulierung immunisiert die darauf folgenden Inhalte der Diskussionen vor ethischer Kritik. Normative ökonomische Fragen werden zunehmend weniger gestellt. Wenn Ethik nach Anwendungsbezügen fragt, dann tut sie das in wirtschaftlichen Zusammenhängen immer stärker ohne Moral. Unter Moral versteht sich eine grundsätzliche Reflexion zugrundeliegender Menschenbilder und Werte. Doch stattdessen genießt das Modell des Homo oeconomicus als Vergleichsmaßstab sehr oft Kritikresistenz. Die Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit ist beispielsweise für viele Menschen zum kategorischen Imperativ bei der Gestaltung ihrer Karriere – aber auch ihres Privatlebens – geworden. Dies hat zur Folge, dass Mitmenschen immer mehr zum Mittel für eigene Interessen werden. Damit wird u.a. Kants Forderung, dass Menschen nie nur als Mittel, sondern stets als Zweck an sich betrachtet werden sollen, ignoriert. 13 BERICHT WORKSHOPS LESENSWERTES ■ Egan-Krieger, Tanja von | 2015 Die Illusion wertfreier Ökonomie. Eine Untersuchung der Normativität heterodoxer Theorien ■ Ulrich, Peter | 2007 Integrative Wirtschaftsethik. Grundlagen einer lebensdienlichen Ökonomie ■ Ulrich, Peter / Thielemann, Ulrich 2011 | Wirtschaftsethik. Ein Lehrtext in integrativ-ethischem Verständnis i Die integrative Wirtschaftsethik will stattdessen nicht nur nach Handlungsempfehlungen fragen, die alternativlos auf dem Menschenbild des Homo oeconomicus basieren, sondern zielt darauf ab, das Normative hinter Theorie und Praxis aufzuspüren und zu reflektieren. DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT? ■ Objektive Wertfreiheit in der Ökonomie ist eine Illusion. ■ Eine stärkere (selbstreferentielle) reflektierende Einstellung den eigenen (impliziten) Wertmaßstäben gegenüber könnte vielfach zu konstruktiveren Debatten und Modellen führen. ■ Um zu wissen, was man tun soll, um wirtschaftliche Entwicklungen zum Positiven zu gestalten, sollte man vorab wissen, was man als ethisch richtig definiert. ZUR PERSON Dr. Tanja von Egan-Krieger ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Greifswald. 14 BERICHT WORKSHOPS TRANSITION TOWN INITIATIVEN UND STADT-TRANSFORMATIONSDESIGN Dr. Thomas Köhler Transition Town Hannover Text: Frank Meyer Dr. Thomas Köhler führte in dem Workshop in die Transition-Town-Bewegung (TTB) ein, die es in Hannover seit 2010 gibt. Die TTB wurde 2005 von Rob Hopkins ins Leben gerufen. Hopkins ist Dozent und Umweltaktivist und überführte das TransitionTown-Modell 2008 in ein erstes Grundlagenwerk. Transition Town Hannover greift diese Aspekte auf und entwickelt für den Raum Hannover eigene Projekte mit den Zielen: ■ Informationen zu verbreiten über das Ölfördermaximum, den Klimawandel und die Wirtschaftskrise ■ Bewusstsein zu schaffen für die Notwendigkeit eines Engagements auf der regionalen Ebene ZENTRALE ANLIEGEN DER TTB ■ zukünftig stärkere Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegenüber Wirtschafts-, Ressourcen- und Klimakrisen auf lokaler Ebene ■ drastische Reduzierung der Naturverbräuche ■ Ausbau des Gemeinwesens und der Gemeingüter ■ Stärkung der Selbsttätigkeit und der lokalen Autonomie ■ Herstellung überregionaler Netzwerke der Solidarität www.transition-initiativen.de ■ Praxis-Projekte aufbauen und fördern wie z.B. Urban Gardening in Kooperation mit dem Bürgergartenprojekt Palettengarten Linden-Nord, Bürgerenergie, soziokulturelle Wohnprojekte ZUR PERSON Dr. rer. pol. Thomas Köhler ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Pestel-Institut für Systemforschung und Prognose gGmbH und Gründer von Transition Town Hannover. 15 PODIUMSDISKUSSION STUDIERE ICH VWL ODER NEOKLASSIK? Kommentar: Jan Meyerhoff GÄSTE DER PODIUMSDISKUSSION Prof. Dr. Christian Cordes | Evolutionsökonomik; Universität Bremen Dr. Tanja von Egan-Krieger | Praktische Philosophie; Universität Greifswald Dr. Friederike Habermann | Ökonomin, Politikwissenschaftlerin, Historikerin; freie Wissenschaftlerin Lisa Großmann | Netzwerk Plurale Ökonomik Moderation: Robert Birnbaum, Jan Meyerhof | AK Plurale Ökonomik Hannover 16 In der Podiumsdiskussion ging es darum, aufgezeigte Perspektiven und Kritik zusammenzuführen und im universitären Kontext zu reflektieren. Dabei wurde deutlich, dass Wissenschaft notwendigerweise mit normativen Gehalten verbunden ist. Dies betrifft beispielsweise die Wahl des Untersuchungsgegenstandes sowie der Theorien und Methoden. an, dass in Marktwirtschaften durch soziales Lernen suboptimale Konsumniveaus erreicht werden, was neben einem verminderten Glücksempfinden auch die Verschwendung wertvoller Naturressourcen zur Folge haben kann. Die Neoklassik blendet allerdings soziales Lernen aus und betrachtet nur den Tausch zwischen isolierten Individuen. Unterschiedliche Theorien können zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen kommen. In der Regel wird gelehrt, dass sich beim Austausch auf vollkommenen Konkurrenzmärkten pareto-effiziente Wohlfahrtsniveaus ergeben. Evolutionsökonomische Modelle deuten hingegen Eine einseitige Herangehensweise kann nur zu einseitigen Schlussfolgerungen führen. Dem Anspruch, möglichst zweckmäßige Mittel für die Erreichung gesellschaftlicher Ziele zu entwickeln, wird eine Wissenschaft nicht gerecht, die nicht alle Dimensionen einer Problemstellung durch- PODIUMSDISKUSSION leuchtet. Es wäre wünschenswert, wenn angehende Ökonom*innen in ihrem Grundstudium eine größere Vielfalt sozialwissenschaftlicher Theorien und Methoden erlernen würden. Dies könnte durch die Möglichkeit verwirklicht werden, sich den Besuch entsprechender Veranstaltungen (auch anderer Fakultäten) als Studienoder Prüfungsleistungen mit CP anerkennen zu lassen. Zudem wäre es hilfreich, wenn verschiedene Ansätze wie z.B. Postkeynesianismus, Neoricardianismus oder Evolutionsökonomik wenigstens einmal erwähnt und die einschlägige Literatur herausgestellt würden. Die Forschung scheint tendenziell offener für abweichende Ansätze zu sein als die Lehre, wenngleich das Publizieren in A-Journals vielen heterodoxen Ökonom*innen offenbar verwehrt bleibt. Doch auch Mainstream-Ökonom*innen sollten sich der Konfrontation mit konkurrierenden Denkansätzen stellen. Ökonom*innen sollten sich darüber hinaus verpflichtet fühlen, der allgemeinen Öffentlichkeit Wirtschaftswissen in klarer Sprache zu kommunizieren. Werden ihre Ideen nicht verständlich und präzise vermittelt, ist die breite Öffentlichkeit von der Nutzung dieses Wissens für die Meinungsbildung ausgeschlossen. Dies könnte zu suboptimalen politischen Entscheidungen führen, für die dann letztlich auch die wirtschaftswissenschaftliche Lehre mitverantwortlich ist. Eine Audio-Aufzeichnung der Podiumsdiskussion findet sich unter: www.plural-hannover.de Rubrik: Media | Tagung 17.01.15 HINWEIS! Ursprünglich war vorgesehen, dass Florian Krause (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft an der Universität Hannover) nach der Podiumsdiskussion als “Beobachter” einen persönlichen Kommentar abgeben sollte. Aus Krankheitsgründen war dies leider nicht möglich. Grundsätzlich würden wir uns von unserer Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät mehr Offenheit sowie die Bereitschaft zu einer kritisch-konstruktiven Auseinandersetzung wünschen. Leider entsteht bisher der Eindruck, dass studentisches Engagement, insofern es eine kritische Position einnimmt, nicht wirklich gewünscht ist und entsprechend wenig wertgeschätzt, teils sogar erschwert wird. 17 SONDERFORMATE KLEIDERTAUSCHUND SCHNIPPELPARTY unique planet e.V. Greenpeace Jugend Hannover Wissenschaftsladen Hannover Text: Robert Birnbaum Das Aufzeigen von praktischen Ansätzen war ein wichtiger Bestandteil der Tagung. Das Ziel war, den Dualismus zwischen der Denkfigur der akademischen ElfenbeinturmStruktur und einer offenen Plattform für Partizipation, Anwendung und Umsetzung zu überwinden. Das Veranstaltungsfoyer wurde von uns in einen lebendigen Raum für Ideen und Kommunikation verwandelt. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, ihre Gedanken und Meinungen auf Moderationskarten und Flipchartpapier festzuhalten. Ein voller Erfolg waren die Kleidertauschund Schnippelparty, an der sich mehr als 100 Leute beteiligten. Hier ging es darum, die Gedanken einer Share-Economy und Postwachstumsökonomie greifbarer zu machen. Im Sinne des Teilens und der Wiederverwendung ging es darum, Ressourcenübernutzung und kommerziellen Konsum zu hinterfragen: Welche Möglichkeiten bieten sich uns abseits entfremdeter Finanz- und Warentransaktionen? 18 Wer „neue“ gebrauchte Klamotten suchte, war herzlich zur Kleidertauschparty eingeladen. Die Idee und der Versuch: Jede*r gibt und nimmt so viel er/sie braucht und will und trotzdem – oder gerade deswegen – bleibt genug für alle. Die übrig gebliebenen Kleidungsstücke gingen als Spende an das soziale Kaufhaus fairKauf in Hannover. Zum Ende eines spannenden Tages hatten alle Teilnehmende zudem die Gelegenheit bei einem leckeren Abendessen noch einmal zusammenzukommen. Die Idee einer Schnippelparty besteht in dem gemeinsamen Schnippeln, Kochen und Mampfen. Die Zutaten waren Essensspenden von Wochenmärkten und einer Bäckerei. Also frische Lebensmittel, die nicht verkauft werden konnten und normalerweise im Müll gelandet wären. Die leckere vegane Kreation bot somit allen Hungrigen einen kulinarischen Ausklang der Tagung. SONDERFORMATE DISKUSSIONSIMPULSE: WAS FOLGT? ■ Genügend Waren und Konsummittel gibt es bereits, aber es mangelt an solidarischen Nutzungskonzepten. ■ Daraus ergibt sich die Notwendigkeit global entgrenzte Waren- und Stoffströme vermehrt zu hinterfragen und die Verteilungsfrage in den Fokus der Auseinandersetzung zu rücken. ■ Wir wünschen uns an der Universität und speziell der WiWi-Fakultät, eine intensivere Reflexion im Kontext von internationalem Handel und globalen Wertschöpfungsketten. DANKE! Die Kleidertauschparty wurde durch unique planet e.V. und der Greenpeace Jugend Hannover veranstaltet, die Schnippelparty vom Wissenschaftsladen Hannover organisiert. 19 FEEDBACK FEEDBACK – EVALUATION PLURALITÄT DER WIWI Eine Initiative an der Leibniz Universität Hannover Unser Auftakt war ein voller Erfolg: Mehr als 100 Studierende und Interessierte besuchten die inhaltlichen Formate der Tagung “Zur Pluralität der Wirtschaftswissenschaften”. Dies macht noch einmal deutlich, dass diese Themen sehr wohl auf ein breites Interesse stoßen. Es ist daher bedauerlich, dass die Verantwortlichen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eine Auseinandersetzung und Diskussion bisher aus dem Wege gegangen sind. Knapp 60% der TN waren zwischen 20 bis 29 Jahre alt und größtenteils aus der Region Hannover. Bemerkenswert: Es waren sogar TN aus Bremen, Oldenburg, Osnabrück und Magdeburg angereist. Das erfolgte Feedback durch die Teilnehmenden (TN) ist mit einunddreißig Rückmeldungen zwar nicht repräsentativ, kann aber zumindest einige Tendenzen aufzeigen. Rund 87% gaben an, dass die Inhalte grundsätzlich gut verständlich waren. Vereinzelt gab es kritische Rückmeldungen von TN (ca. 13%), die teilweise bei einzelnen Veranstaltungen Schwierigkeiten mit dem Verständnis und dem fachlichen Niveau hatten. Das Tagungs-Publikum war demnach sehr gemischt, wobei der Anteil der Studierenden bei etwa 50% lag. Die Zusammensetzung war sehr interdisziplinär (von Studiengängen mit einem wirtschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt über Medizin bis hin zu Sozialwissenschaften). 20 Plurale Ökonomik Hannover Dabei hatten rund 40% der TN durch Mund-zu-Mund-Propaganda von der Tagung erfahren, gefolgt durch OnlineKanäle (ca. 30%) und Print-Materialien wie Plakate und Flyer (ca. 15%). Gleichwohl wurde die Tagung insgesamt positiv bis sehr positiv bewertet. FEEDBACK Zusammensetzung der Teilnehmer*innen (Evaluationsbögen, n=31) 17% 20% 50% ■ B.A.-Studierende ■ M.A.-Studierende ■ Staatsexamen ■ Promotion ■ Uniexterne 10% 3% ERGEBNIS Welche Formate haben die Teilnehmer*innen besucht? (Evaluationsbögen, n=31) ca. 90 % ca. 74 % ca. 61 % ca. 20 % KLEIDERTAUSCHPARTY ca. 20 % SCHNIPPELPARTY VORTRÄGE WORKSHOPS PODIUMSDISKUSSION 21 Zusammen sind wir PLURAL! Schickt uns Vorschläge! ERGEBNISSE DES GROUP ASSEMBLY PROCESS Sagt uns, was ihr wollt! THEORIE / WISSENSCHAFT PRAKTISCH ■ Tagespolitisches, wirtschaftliches Colloquium ■ Urban Gardening an der Uni ■ Dialogveranstaltungen: Uni mit außeruniversitärer Bildung, Forschungsinstituten, Politik sowie anderen uni-externen Akteuren ■ Foodsharing – Fairteiler an der Uni Und natürlich weiter netzwerken, mit ... bisherigen Unterstützer- und Kooperationspartner*innen ■ Interdisziplinäre Veranstaltungen z.B. PoWi, SoWi, Philosophie, Jura, Geschichte, Psychologie ... Gemeinwohlökonomie ■ Literaturkreis, Lesungen … Transition Town Hannover u.v.m. ■ weitere Veranstaltungen mit (externen) Referent*innen … Kultur des Wandels ... Tauschring … und vielleicht mir eurem Netzwerk oder Organisation? MACH MIT Dies sind erste Ideen und Impulse, welche wir gemeinsam auf der Tagung gebrainstormt hatten. Werde auch Du aktiv, mische bei uns mit oder starte dein eigenes Projekt! 22 AUSBLICK UNSERE ZIELE – NOTWENDIGE KONSEQUENZEN Plurale Ökonomik Hannover Eine Initiative an der Leibniz Universität Hannover FORDERUNGEN Wir fordern von den Wirtschaftswissenschaften, insbesondere von unserer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät: ▶ Theorien- und Methodenvielfalt ▶ Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit Lehrinhalten ▶ die Einordnung in gesamtgesellschaftliche Kontexte ▶ die Erweiterung des Curriculums um Lehrveranstaltungen zur Geschichte des ökonomischen Denkens, Wissenschaftstheorie und interdisziplinäre Veranstaltungen ▶ die Besetzung von Lehrstühlen auch mit heterodoxen Ökonom*innen Eine Auseinandersetzung und ein offener Diskussionsprozess ist dringend notwendig. Auch die Bildung- und Wirtschaftspolitik sollte sich (u.a. auf kommunal-, landes- und bundespolitischer Ebene) dieser Debatte stellen und nötige Konsequenzen ableiten. Wir sind offen für Vorschläge, weitere Impulse und konstruktive Gespräche. G EMEINSAM für PLURALITÄT! [email protected] 23 RIN GV OR LES UN G april bis juli 2015 immer DONN ERSTA GS von 18:00 bis 19:45 UHR anschliessend DISKU SSION / WORKSHOP
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