Tagung Heimat zwischen Kitsch und Utopie: Kulturwissenschaftliche Annäherungen an ein brisantes Themen- oder Forschungsfeld Universität des Saarlandes, Saarbrücken, 11.-12. November 2016 Call for papers Was als „Heimat“ verstanden werden kann, wird (nicht nur) in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Es erscheint vernünftig, sich rein wissenshistorisch und -soziologisch mit diesen Diskursen zu beschäftigen, um verschiedene „Heimat“-Definitionen zu umreißen und so der Schwierigkeit zu entgehen, sich begrifflich festzulegen. Tendenziell wird dabei aber auch – nicht zuletzt aus Respekt gegenüber der Uneindeutigkeit des Begriffs – die Auseinandersetzung mit „Heimat“-Phänomenen gemieden. Auf unserer Tagung wollen wir nicht in erster Linie über „Heimat“-Begriffe diskutieren, sondern vor allem über verschiedene Formen von „Heimat“-Markierungen. Wir laden die kulturwissenschaftlichen Disziplinen, aber auch Künstlerinnen und Künstler ein, anhand konkreter Beispiele oder Projekte die Pluralität von „Heimat“-Phänomenen in verschiedenen Medien zu erkunden. Dabei ist unter anderem zu untersuchen, inwieweit räumliche und zeitliche Aspekte eine Rolle spielen. Sind „Heimat“-Phänomene mit konkreten Orten verbunden? Inwiefern relativiert sich diese Ortsverbundenheit, zum Beispiel durch Migrations- oder Transfererfahrungen? Bezieht sich „Heimat“ auf einen Erfahrungsraum in der Vergangenheit, oder kann das Phänomen auch eine Zukunftsperspektive haben – als eine Art Sehnsuchtsort, der erst in der Ferne oder in der Zukunft erreicht werden kann? Welche Rolle spielen Personen, soziale Praktiken, Bilder und Gegenstände in der Wahrnehmung, Konstruktion und Inszenierung von „Heimat“? Damit zusammen hängt auch die Frage nach der historischen und gegenwärtigen Kommerzialisierung von „Heimat“ in Form von Kitschobjekten, Souvenirs etc. Wie und wo werden „Heimat“-Objekte und -Bilder sowie leibhaftige „Heimat“-Repräsentanten durch Politik und Kulturindustrie platziert? Auch das Phänomen Migration und die Erfahrung des „Heimat“Verlustes, die Einrichtung einer „Heimat“ in der Fremde oder das Gewinnen einer sog. „zweiten Heimat“ sind Themen der Tagung. Wir erbitten Vortragsvorschläge und Exposés (max. 2.500 Zeichen) sowie eine Kurzbiografie bis 1. April 2016 an Sandra Nöther ([email protected]). Universität des Saarlandes, FR 3.6 Kunst- und Kulturwissenschaft Jun.-Prof. Dr. Amalia Barboza, Juniorprofessur Theorien und Methoden der Kulturwissenschaften Prof. Dr. Barbara Krug-Richter, Professur für Historische Anthropologie/ Europäische Ethnologie Prof. Dr. Sigrid Ruby, Institut für Kunstgeschichte
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