WINDPOOL II im e21.magazin

Nr.5 September 2015 www.e21.info
ener|gate Verlag
e21.thema
ISSN 1869-3997
Foto: instamatics / istockphoto.com
Windenergie vor der
Ausschreibung: Aufwind
oder Flaute?
markt & trends unternehmensporträt
Gemeinsam mehr erreichen.
von Jan-Christoph Rickers – WINDPOOL II GmbH & Co. KG, Berlin
Foto: Winpark Heidenburg
markt & trends
PORTRÄT: WINDPOOL II
GEMEINSAM MEHR ERREICHEN.
Viele Stadtwerke streben die eigene Entwicklung von Windparks oder zumindest den alleinigen Erwerb an. Dabei kommt es oft zu Enttäuschungen. Die Risiken und der personelle wie
finanzielle Aufwand sind nicht zu unterschätzen. Die Erfahrungen aus dem Aufbau und dem
Betrieb von WINDPOOL I zeigen, dass sich viele Risiken und Kosten erst im Portfolio vieler
Windparks vernünftig tragen lassen und dass wiederholtes Investieren zu besseren Ergebnissen führt. WINDPOOL II bietet Stadtwerken erneut die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Stadtwerken ein Windparkportfolio aufzubauen und langfristig zu betreiben und dabei
die jahrelange Erfahrung der Geschäftsführung von WINDPOOL zu nutzen.
VON JAN-CHRISTOPH RICKERS – WINDPOOL II GMBH & CO. KG, BERLIN
Vier Jahre lang wurde das Windparkportfolio von WINDPOOL I aufgebaut. Mit dem gebündelten Kapital von 24
Gesellschaftern konnten 13 deutsche Onshore-Windparks
erworben werden. Unter anderem haben sich die Stadtwerke aus Karlsruhe, Gießen, Ludwigshafen, Passau und
Tübingen mit insgesamt 40 Mio. Euro Kommanditkapital
beteiligt. Mittlerweile befinden sich sämtliche Windparks
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in der Betriebsphase und es konnte eine detaillierte Auswertung der Ertragsdaten erfolgen. Dabei wurde deutlich,
dass die spät erworbenen Windparks in normalen Windjahren mehr Energie produzieren sollten als es bei den
jeweiligen Investitionsentscheidungen erwartet wurde.
Umgekehrt wird die Produktion der zuerst erworbenen
Windparks oft unter Erwartung liegen. Die negativen Ab-
e21 – für die köpfe der energiewende 5.15
markt & trends unternehmensporträt
weichungen der älteren Windparks lassen sich teilweise
damit erklären, dass sie noch zu Zeiten des zu optimistischen IWET ’06 Windindex erworben wurden. Die wesentliche Ursache für die positive Entwicklung innerhalb
des Portfolios von WINDPOOL I sollte jedoch in der verbesserten Auswahl der Windparks liegen.
eine Beteiligung an WINDPOOL bereits mit einem deutlich
kleineren Kapitaleinsatz möglich als ihn eine 2 MW Anlage
erfordert. Deshalb haben sich neben der GGEW AG auch
viele weitere Gesellschafter von WINDPOOL I entschieden,
sowohl alleine wie auch gemeinsam zu investieren.
Auch die Bensheimer GGEW AG sah diese Lernkurve und
hat sich – trotz des Aufbaus eines eigenen Windparkportfolios – als erster Gesellschafter an WINDPOOL II beteiligt.
„Wir sind davon überzeugt, dass die Geschäftsführung
von WINDPOOL gemeinsam mit den Gesellschaftern in
den letzten Jahren sehr viel gelernt hat und dass sich der
positive Trend bei der Auswahl der Windparks bei WINDPOOL II fortsetzen wird“, so Dr. Peter Müller, Vorstandsvorsitzender der GGEW AG.
WINDPOOL II wurde gegründet, um noch während der
Laufzeit des EEG 2014 den Portfolioaufbau abzuschließen. Insgesamt sollen 50 Mio. Euro Kommanditkapital
investiert werden, von denen die GGEW AG einen ersten Teil übernommen hat. Aktuell führt WINDPOOL mit
zahlreichen interessierten Stadtwerken Gespräche und erwartet, bis Ende 2016 das maximale Kapital zu erreichen.
Alleine oder gemeinsam investieren?
Die wenigen sehr großen Stadtwerke bauen zumeist im
Alleingang eigene Windparkportfolios auf, teilweise sogar
mit eigener Projektentwicklung. Auch viele kleine und
mittelgroße Stadtwerke haben den ausgeprägten Wunsch
Windparks selbst zu entwickeln oder zumindest alleine
zu erwerben. Das Argument „Regionalbezug“ kann dabei helfen, einen wirtschaftlich schwächeren Windpark
für einen Energieversorger interessant zu machen, sofern
nur ein kleiner Teil der Investitionsmittel auf ihn entfällt.
Grundsätzlich sollte jedoch das Risiko-/Renditeprofil im
Vordergrund der Investitionsentscheidung stehen. Gerade bei einzelnen Windparks dürfen die Risiken und der
personelle und finanzielle Aufwand nicht unterschätzt
werden. Die Erfahrung aus WINDPOOL I zeigt, dass sich
viele Risiken und Kosten erst im Portfolio vieler Windparks vernünftig tragen lassen und dass wiederholtes
Investieren zu besseren Ergebnissen führt. Dieser Lerneffekt führte innerhalb des WINDPOOL I Portfolios zu deutlich gestiegenen Ergebnissen. Offensichtlich ist, dass ein
Portfolioaufbau zu günstigeren Nebenkosten führt, weil
externe Prüfungen der Windparks mehrfach anfallen, die
Direktvermarktung großer Strommengen attraktiver ist
und Mitarbeiter besser ausgelastet werden. Auch werden
die Risiken einzelner Windparks im Portfolio diversifiziert. Daher ist eine gemeinsame Windenergiegesellschaft
für die Stadtwerke von Vorteil, die alleine nicht genügend
Kapital und Personal haben, um ein eigenes Windparkportfolio aufzubauen und zu betreiben.
Eine Beteiligung an dem gemeinschaftlichen Modell von
WINDPOOL II schließt die eigene Windparkentwicklung
oder den eigenen Erwerb eines Windparks nicht aus, sondern erhöht umgekehrt sogar die Erfolgschancen der eigenen Projekte, weil durch eine Beteiligung an WINDPOOL
viel Know-how auf die Gesellschafter übergeht. Auch ist
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Zeitlicher Ablauf von WINDPOOL II
Im ersten Schritt erhalten Interessenten eine Präsentation
und werden telefonisch informiert. Im Anschluss findet
ein persönliches Gespräch beim Energieversorger statt.
Nach Abschluss einer Vertraulichkeitsvereinbarung werden weitere Dokumente wie der Gesellschaftsvertrag, das
Wirtschaftlichkeitsmodell und der Wirtschaftsplan zur
Verfügung gestellt. Interessierte Stadtwerke werden in ihren Beschlussverfahren durch Gespräche und Dokumente
unterstützt. Nach Beitritt erhalten die Gesellschafter ein
monatliches Reporting und – sofern technisch möglich –
auch Zugang zu sämtlichen Live-Daten der Windparks. In
regelmäßigen Telefonkonferenzen und Gesellschafterversammlungen werden Informationen geteilt und Beschlüsse gefasst. Eine transparente und effiziente Arbeitsweise
sowie schnelle Reaktionszeiten stehen für das Management von WINDPOOL an erster Stelle.
Die Gesellschafter entscheiden über alle wesentlichen
Themen, ohne selbst das Tagesgeschäft verantworten
zu müssen. Insbesondere die Investitionsentscheidungen werden von den Gesellschaftern getroffen. Die Geschäftsführung dagegen sucht, prüft und verhandelt
Windparkprojekte, sobald es „freie“ Kapitalzusagen gibt.
Der Gesellschafterkreis von WINDPOOL wächst bis zum
Erreichen des maximalen Kommanditkapitals und das
Windparkportfolio zieht nach, wann immer geeignete
und finanzierbare Windparks gefunden werden. Es wird
angestrebt, noch im Jahr 2017 die letzten Windparks zu
erwerben und sie anschließend gemeinsam möglichst
langfristig und profitabel zu betreiben. Kontakt
J an-Christoph Rickers
Geschäftsführer
WINDPOOL II GmbH & Co. KG
[email protected]
www.windpool.de
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energate gmbh
Norbertstraße 5
D-45131 Essen
Tel.: +49 (0) 201.1022.500
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