Selfie-Kult ad absurdum geführt

Datum: 05.11.2015
Hauptausgabe
Regio.ch Uster
8620 Wetzikon
044/ 933 33 33
www.regio.ch
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 24'460
Erscheinungsweise: wöchentlich
Themen-Nr.: 374.003
Abo-Nr.: 1044548
Seite: 9
Fläche: 31'752 mm²
er
Mit dem Gähnen wollen sich Lorenz() Contin und Lukas Fuchs über den Selfie-Kult lustig machen. Bild: Eva Künzle
Selfie-Kult ad absurdum geführt
USTER Die Ausstellung «Bilder vo ois» zeigt Porträts der
Jungkünstler Lorenzo Contin und Lukas Fuchs in der Ustermer
Galerie Frjz. Es geht ihnen um den herrschenden Selfie-Kult und irgendwie auch um nichts.
an dem beide auch unabhängig
arbeiten konnten.»
Eigentliche Selfies, also Fotos,
sind die Porträts aber nicht,
denn Contin und Fuchs zeichneEva Künzle
sich selber zu knipsen und sich ten alle von Hand: mit Tipp-Ex
Das Gähnen hat Lorenzo Con- in einem guten Licht darzu- und Acryl, mit Bleistift, Kohle
tin und Lukas Fuchs die Idee für stellen», erzählt der 22-jährige und Farbstiften. Auf einigen
ihre Ausstellung in der Galerie Lukas Fuchs.
Bildern sind sie allein zu sehen,
Frjz verschafft. Die beiden Diese Erklärung sei aber eigent- auf anderen gemeinsam. Auf
Freunde haben vor einiger Zeit lich viel zu «deep», zu tief, sagt vielen gähnen sie oder wirken
angefangen, sich gegenseitig Fuchs weiter. «Das klingt jetzt melancholisch.
Selfies, also Selbstporträts, die so, als ob wir uns ein RiesenkonKarriere in der Kunst
mit dem Handy aufgenommen zept ausgedacht hätten. Kon-
werden, zu schicken. Anstatt zeptarbeit ist aber gar nicht mein Es ist Contins und Fuchs' erste
Ding, ich mache lieber einfach Ausstellung. Kennengelernt haetwas.» Sein Freund Lorenzo ben sich die beiden am Liceo
Contin ergänzt: «Die Idee hat Artistico, dem schweizerischviel damit zu tun, dass es ein italienischen Kunstgymnasium
gendkultur lustig zu machen, gemeinsames Projekt ist. Wir in Zürich. Nach dem Gymnaüberall und ständig Fotos von brauchten einen roten Faden, sium gingen die beiden unterschiedliche Wege: Lukas Fuchs
sich möglichst vorteilhaft abzulichten, gähnen die zwei auf allen Fotos. «Wir wollten uns damit über die vorherrschende Ju-
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strebt eine Karriere in der
Kunst, am liebsten in der
Illustration, an. Der 20-jährige
Lorenzo Contin hat sich für ein
Kunstgeschichte- und Englischstudium an der Universität
Zürich entschieden. Vielleicht
werde er dann aber doch auch
noch mehr Richtung Kunst gehen. Auf die Frage, ob sie ihre
Bilder verkaufen, reagieren die
zwei überrascht. «Daran haben
wir eigentlich gar nicht gedacht», sagt Contin. Sie können
sich nicht vorstellen, dass jemand ein Selbstporträt von ih-
nen haben will. Wenn doch,
würden sie natürlich schon eines
verkaufen.
Die Ausstellung in der Galerie Frjz
an der Freiestrasse 19 in Uster läuft
noch bis 4. Dezember.
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