Anleitung für einen selbst gebauten Insektenschrank Das Rohmaterial Bild 1: Für die vorliegende Bauanleitung eines Insektenschrankes benötigt man einen handelsüblichen, vorzugsweise preiswerten, aber stabilen Schrankkorpus. Dieser kann beispielsweise einer Küchenzeile, einer Schrankwand oder einem Büromöbelsortiment entstammen. Seine Abmaße richten sich nach den Maßen der verwendeten Insektenkästen und der unterzubringenden Kastenanzahl. Im vorliegenden Beispiel wurde der Seitenschrank einer Küchenzeile mit den Maßen 190 x 48 x 57 cm (H x B x T) genutzt. Der Innenraum ist 46,8 cm breit. Diese Abmaße sind für Insektenkästen der Größe 42 x 51 cm geeignet. Bei hohen Schränken wie in unserem Beispiel ist ein fest installierter Zwischenboden und eine massive Rückseite notwendig. In der Regel ist es notwendig die Tür über handelsübliche Bandscharniere zu befestigen. Die normalerweise dem Schrankkorpus beiliegenden Scharniere greifen bis tief in den Innenraum des Schrankes hinein und reduzieren u.a. die Anzahl der unterzubringenden Kästen. Handwerkzeug und Material Das für den Aufbau des Schrankkorpus benötigte Material ist der jeweils beiligenden Anleitung für den gekauften Schrank zu entnehmen. Nur das für den Umbau benötigte Handwerkszeug und Material ist nachfolgend aufgeführt (Bild 2): 1 Akkuschrauber 1 Cutter-Messer 1 kleiner Hammer 1 Säge 1 Stift (Bleistift, besser dünner Edding) 1 Bohrer (Dm. 5 mm) für die Unterlattung 1 Bohrer (Dm. 1.5 mm) für die Kunststoffführungen -------------------------4 Holzleisten passender Abmessungen (s. unten) Kunststoff-Leisten (Menge und Maße s. unten) Holzschrauben und Nägel (Maße s. unten) Die Hinterlüftung Es ist wichtig, für ausreichende Luftzirkulation zu sorgen, damit eventuell eintretende feuchte Luft zügig wieder abgeführt wird. Dies kann erreicht werden, indem einerseits die unterste Kastenführung nicht unmittelbar über der Bodenplatte eingezogen wird, sondern ein etwa 10 cm hoher Raum unter diesen Kasten verbleibt. Dieser kann nach vorne mit einer farblich passenden MDF-Platte verblendet werden. Auch auf dem Zwischenboden in der Schrankmitte sollte der Kasten nicht direkt aufliegen. Weiterhin ist dafür zu sorgen, dass die Kästen nicht unmittelbar an die Rückseite des Schrankes anstoßen. Das kann erreicht werden, in dem etwa 15 cm breite etwa 2mm dicke Faserplattenstreifen (gewöhnliche Schrankrückwand) anstelle der dem Schrank beiliegenden Rückwand beidseitig in die dafür vorgesehenen Führungen gezogen und mit kleinen Schrauben befestigt werden (Bild 3). Der Lüftungsschlitz ist mit einem Pfeil markiert Die eigentliche Rückwand wird dann an den normalerweise etwa 2 cm über diesen Schlitz überstehenden Enden der Schrankseitenplatten angeschraubt. Diese sollte vorzugsweise aus einer stabilen Faseroder Massivholzplatte (Dicke 5 mm) bestehen, um dem Schrank Stabilität zu verleihen. Unterlattung für die Führungsschienen Für die Konstruktion der Unterlattung werden handelsübliche Holzlatten (etwa 20mm x 20mm x 2000mm) benötigt. Diese sollten möglichst gerade und sauber gearbeitet sein. Die genauen Maße richten sich jedoch nach unten stehendem Berechnungsschema. Je Schrankseite sind zwei Leisten notwendig, für einen Schrank folglich vier. Die Leisten sind in handelsüblichen Maßen (z.B. 2.40 m Länge) erhältlich und müssen mit einer Säge auf die nowendige Länge zu geschnitten werden. Die so zugeschnittenen Leisten werden nun vorgebohrt. Für etwa 1 m hohe Schrankteile sind je Leiste drei Schrauben notwendig. Die dafür benötigten Bohrungen werden möglichst gleichmäßig über die Länge verteilt gesetzt. Die Verschraubung erfolgt mittels Kreuzschlitz-Holzschrauben (Dm. 5mm), deren Köpfe eingesenkt werden müssen, um eine exakte Montage der Führungsleisten zu gewährleisten. Daher müssen vor dem Anschrauben die Bohrungen zusätzlich mit einem sogenannten Versenker mit für die verwendeten Schrauben passendem Anreibewinkel oder mit einem entsprechend größeren Bohrer (vorsichtig arbeiten!) nachgearbeitet werden. Der fertige Unterlattung - hinten rechts - sieht dann so wie in Bild 4 gezeigt aus. Die Stärke der Unterlattung wird wie folgt berechnet: BL = IM - BK – 2xBF – 2xLSP BL=Leistenbreite IM = Innenmaß (Breite Innenraum) BK = Kastenbreite BF = Dicke des Materials für die Kunststoffführungen LSp= Luftspalt beidseitig mindestens 2 mm, um Spannungen zu vermeiden Leisten werden vorgebort und Schrauben versenkt 3 Schrauben je 100 cm Lattenlänge Abstand der Schrauben zueinander 25 bis 40 cm Abstand der Leisten zueinander: Die vorderste Leiste wird so angebracht, dass sie sich später etwa auf Höhe der Kastenvorderfront befindet (oder etwas tiefer). Die hintere Leiste wird so montiert, dass sie sich später bei etwa 75% der Kastentiefe befindet. Das Bild 5 zeigt die Position der vorderen, linken Leiste. Das Bild 6 zeigt die die beiden Leisten der linken Führungsunterlattung. Wie das Bild 7 zeigt, sieht ein umgebautes Schrankabteil mit Führungsunterlattung und Hinterlüftung aus. Herstellung der Kastenführungen Zur Herstellung der Kastenführungen werden handelsübliche Kunstoffwinkelprofile benötigt. Besonders geeignet sind folgende Winkelprofile mit folgenden Abmaßen (Bild 8): - 15mm x 15mm x 1000 (2000) mm - 10mm x 20mm x 2000 mm Diese werden mit der Säge oder einem geeigneten Messer in etwa 35 cm lange Stücke zerschnitten. Die beim Sägen/Schneiden entstehenden Grate müssen danach mit Hilfe eines CutterMessers sorgfältig entfernt werden (Bild 9). Danach werden die Positionen der Bohrungen für die Befestigung der Kunststoffführungen an der Unterlattung markiert (dünner Edding). Die Markierungen sollten so positioniert werden, dass die Bohrungen ein Befestigen mittig zur Unterlattung erfolgen kann. Anschließend werden mit einem kleinen Bohrer (Durchmesser 1,5mm) die Bohrungen ausgeführt. Die dabei entstehenden Grate sind wiederum mit einem Cutter-Messer sorgfältig zu entfernen Die so vorbereiteten Führungen werden mit kleinen Nägeln (1,0 x 15 mm, Bild 11) an der Unterlattung befestigt. Achtung: möglichst einen kleinen Hammer verwenden, da im Schrankinneren wenig Arbeistspielraum vorhanden ist. Dieser Arbeitsschritt benötigt einiges Geschick. Am besten vorher an einem Brett ausprobieren. Der Abstand zwischen den Schienen lässt sich wie folgt berechnen (s. Bild 10): AbstandF = HK + LSP HK = Höhe des Insektenkastens LSP= Luftspalt zum darüber liegenden Kasten, mindestens 2 mm um Spannungen zu vermeiden Einige Abbildungen vom (fast) fertigen Schrank Die fertig angebrachten Führungsschienen sehen so wie in Bild 12, Bild 13 und Bild 14 dargestellt aus. Einige weitere Deteils in Bild 15, Bild 16 und Bild 17 dargestellt aus. dargestellt aus. Beispiele für fertige Insektenschränke (Bild 18, Bild 19 und Bild 20)
© Copyright 2024 ExpyDoc