Reparatur - VOCO GmbH

SCIENTIFIC REPORT
Grandio – Reparatur
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Das Nano-Hybrid Komposit Grandio zeichnet sich durch seine hohe Festigkeit und Langlebigkeit aus, was in vielen klinischen
Studien bereits erwiesen wurde. Welche Behandlungsmöglichkeiten sich dem Zahnarzt bei einem Defekt einer Restauration
oder bei Vorliegen einer Sekundärkaries aufzeigen, wurde in einer Studie an der Universität Groningen (Niederlande) untersucht.[1]
In der Füllungslegung von Kompositen wird in der Inkrementttechnik gearbeitet. Die Sauerstoff-Inhibitionsschicht der einzelnen
Kompositschicht sorgt dabei für einen festen chemischen Verbund, so dass die Grenzfläche zwischen zwei Lagen nach der vollständigen Polymerisation nicht mehr zu erkennen ist. Eine solche Inhibitionsschicht steht bei einer teilweisen Revision von Kompositfüllungen jedoch nicht zur Verfügung. Eine Behandlungsmöglichkeit ist die vollständige Entfernung der Füllung und anschließender erneuter Füllungslegung inklusive dem Bonding-Verfahren. Dieser Weg ist allerdings zeit- und kostenintensiv, so
dass es durchaus von Nutzen wäre, wenn der intakte Teil der Füllung belassen werden könnte. Inwieweit Komposite auf bereits
polymerisiertem Material eine Verbindung eingehen und welchen Einfluss unterschiedliche Vorbehandlungen haben, wurde von
Rinastiti et al. untersucht.[1]
Verbund von Kompositen
Insgesamt wurden vier Füllungsmaterialien untersucht: Grandio (VOCO), Tetric Evo Ceram (Ivoclar Vivadent), Filtek Supreme XT
(3M ESPE) und Quadrant Anterior Shine (Cavex). Es wurden 160 Testkörper angefertigt, welche in vier Gruppen aufgeteilt wurden:
Positive Kontrolle:
Testkörper mit Inhibitionsschicht
Negative Kontrolle:
Adhäsiv:
Testkörper ohne Inhibitionsschicht (Lichthärtung durch Mylarstreifen)
Testkörper ohne Inhibitionsschicht unter Verwendung eines Adhäsivsystems
Silan:
Testkörper ohne Inhibitionsschicht, silikatisiert (Cojet, 3M ESPE) mit Haftsilan (ESPE-sil, 3M ESPE)
In der Gruppe ‚Adhäsive‘ wurden folgende Bondings verwendet: Solobond Plus (Grandio), Multilink (Tetric Evo Ceram), Adper
Scotchbond 1XT (Filtek Supreme XT) und Quadrant Unibond (Quadrant Anterior Shine). Auf die vorbereiteten Testkörper wurde
dann jeweils eine weitere Schicht Komposit appliziert und lichtgehärtet. Der Haftverbund wurde durch einen Schertest ermittelt.
Die Ergebnisse der Scherhaftmessung sind in Abbildung 1 gezeigt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Art der Vorbehandlung in den
unterschiedlichen Gruppen zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Eine Silikatisierung brachte in 3 Gruppen den höchsten
Haftwert, bei Tetric Evo Ceram führte diese Vorbehandlung allerdings zu schlechteren Ergebnissen. Der Einfluss einer Vorbehandlung mit Adhäsiven war in der Gruppe Tetric Evo Ceram und Filtek Supreme XT positiv, bei Grandio und Quadrant Anterior Shine
führte ein Bond nicht zu einer Erhöhung der Haftwerte. Dies zeigt, dass die optimale Vorbehandlung vom verwendeten Komposit
abhängt. Interessant ist das Ergebnis der negativen Kontrolle bei Grandio. Die Abwesenheit der Inhibitionsschicht führt nicht zu
einer Verschlechterung der Haftwerte.
Seite 1/2, 25.11.2015, Wisskomm
SCIENTIFIC REPORT
Control
Control strip
Adhesive
Silane
35
30
25
20
[MPa]
15
10
5
0
Grandio
Tetric Evo Ceram
Filtek Supreme XT
Quadrant Anterior Shine
Abbildung 1: Scherhaftung [MPa] nach 24 h trockener Lagerung
Besonders interessant ist der hohe Haftwert in der negativen Kontrolle bei Grandio. Dieser Wert zeigt, dass eine Reparatur von
Grandio ohne aufwendige Vorbehandlung zu sehr guten Ergebnissen führt.
Fazit: Eine Reparatur von Grandio zeigt auch ohne Vorbehandlung einen sehr guten Haftverbund zwischen alter und neuer
Kompositschicht. Hierdurch würde im Falle einer Füllungsreparatur- oder Revision der Behandlungsablauf erheblich erleichtert
werden.
[1] Rinastiti M, Özcan M, Siswomihardjo W, Busscher HJ, J. Dent. 2010, 38, 29-38.
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