SCIENTIFIC REPORT Grandio – Reparatur VOCO GmbH, Abteilung Wissenskommunikation Anton-Flettner-Str. 1-3 D-27472 Cuxhaven Tel.: +49 (0)4721-719-1111 Fax: +49 (0)4721-719-109 [email protected] www.voco.de Das Nano-Hybrid Komposit Grandio zeichnet sich durch seine hohe Festigkeit und Langlebigkeit aus, was in vielen klinischen Studien bereits erwiesen wurde. Welche Behandlungsmöglichkeiten sich dem Zahnarzt bei einem Defekt einer Restauration oder bei Vorliegen einer Sekundärkaries aufzeigen, wurde in einer Studie an der Universität Groningen (Niederlande) untersucht.[1] In der Füllungslegung von Kompositen wird in der Inkrementttechnik gearbeitet. Die Sauerstoff-Inhibitionsschicht der einzelnen Kompositschicht sorgt dabei für einen festen chemischen Verbund, so dass die Grenzfläche zwischen zwei Lagen nach der vollständigen Polymerisation nicht mehr zu erkennen ist. Eine solche Inhibitionsschicht steht bei einer teilweisen Revision von Kompositfüllungen jedoch nicht zur Verfügung. Eine Behandlungsmöglichkeit ist die vollständige Entfernung der Füllung und anschließender erneuter Füllungslegung inklusive dem Bonding-Verfahren. Dieser Weg ist allerdings zeit- und kostenintensiv, so dass es durchaus von Nutzen wäre, wenn der intakte Teil der Füllung belassen werden könnte. Inwieweit Komposite auf bereits polymerisiertem Material eine Verbindung eingehen und welchen Einfluss unterschiedliche Vorbehandlungen haben, wurde von Rinastiti et al. untersucht.[1] Verbund von Kompositen Insgesamt wurden vier Füllungsmaterialien untersucht: Grandio (VOCO), Tetric Evo Ceram (Ivoclar Vivadent), Filtek Supreme XT (3M ESPE) und Quadrant Anterior Shine (Cavex). Es wurden 160 Testkörper angefertigt, welche in vier Gruppen aufgeteilt wurden: Positive Kontrolle: Testkörper mit Inhibitionsschicht Negative Kontrolle: Adhäsiv: Testkörper ohne Inhibitionsschicht (Lichthärtung durch Mylarstreifen) Testkörper ohne Inhibitionsschicht unter Verwendung eines Adhäsivsystems Silan: Testkörper ohne Inhibitionsschicht, silikatisiert (Cojet, 3M ESPE) mit Haftsilan (ESPE-sil, 3M ESPE) In der Gruppe ‚Adhäsive‘ wurden folgende Bondings verwendet: Solobond Plus (Grandio), Multilink (Tetric Evo Ceram), Adper Scotchbond 1XT (Filtek Supreme XT) und Quadrant Unibond (Quadrant Anterior Shine). Auf die vorbereiteten Testkörper wurde dann jeweils eine weitere Schicht Komposit appliziert und lichtgehärtet. Der Haftverbund wurde durch einen Schertest ermittelt. Die Ergebnisse der Scherhaftmessung sind in Abbildung 1 gezeigt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Art der Vorbehandlung in den unterschiedlichen Gruppen zu unterschiedlichen Ergebnissen führt. Eine Silikatisierung brachte in 3 Gruppen den höchsten Haftwert, bei Tetric Evo Ceram führte diese Vorbehandlung allerdings zu schlechteren Ergebnissen. Der Einfluss einer Vorbehandlung mit Adhäsiven war in der Gruppe Tetric Evo Ceram und Filtek Supreme XT positiv, bei Grandio und Quadrant Anterior Shine führte ein Bond nicht zu einer Erhöhung der Haftwerte. Dies zeigt, dass die optimale Vorbehandlung vom verwendeten Komposit abhängt. Interessant ist das Ergebnis der negativen Kontrolle bei Grandio. Die Abwesenheit der Inhibitionsschicht führt nicht zu einer Verschlechterung der Haftwerte. Seite 1/2, 25.11.2015, Wisskomm SCIENTIFIC REPORT Control Control strip Adhesive Silane 35 30 25 20 [MPa] 15 10 5 0 Grandio Tetric Evo Ceram Filtek Supreme XT Quadrant Anterior Shine Abbildung 1: Scherhaftung [MPa] nach 24 h trockener Lagerung Besonders interessant ist der hohe Haftwert in der negativen Kontrolle bei Grandio. Dieser Wert zeigt, dass eine Reparatur von Grandio ohne aufwendige Vorbehandlung zu sehr guten Ergebnissen führt. Fazit: Eine Reparatur von Grandio zeigt auch ohne Vorbehandlung einen sehr guten Haftverbund zwischen alter und neuer Kompositschicht. Hierdurch würde im Falle einer Füllungsreparatur- oder Revision der Behandlungsablauf erheblich erleichtert werden. [1] Rinastiti M, Özcan M, Siswomihardjo W, Busscher HJ, J. Dent. 2010, 38, 29-38. Seite 2/2, 25.11.2015, WissKomm
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