Spedition kauft Großteil des ehemaligen Armee

KRAICHGAU
Freitag,
17. Juli 2015
25
Hoher Schaden
bei Unfall
Rund 12 000 Euro Sachschaden sind bei einem Unfall am
Mittwoch bei Eppingen entstanden.
Mit ihrem Alfa Romeo befuhr eine
45-Jährige gegen 21 Uhr die Landesstraße 1110 zwischen Richen und
Berwangen. Um einen landwirtschaftlichen Zug zu überholen,
scherte sie mit ihrem Fahrzeug aus
und übersah dabei vermutlich den
Skoda Octavia eines 44-Jährigen,
der bereits dabei war zu überholen.
Es kam zum Zusammenstoß der
beiden Autos, wobei der Alfa gegen
das Heck des landwirtschaftlichen
Zuges geschoben wurde.
red
EPPINGEN
Fahranfängerin
verletzt sich
Eine leichtverletzte Person sowie Schaden in Höhe von etwa
4000 Euro sind die Folgen eines Unfalls am Mittwoch in Eppingen. Eine
18-Jährige befuhr gegen 8.40 Uhr
die Brettener Straße und streifte dabei mit ihrem Fahrzeug einen geparkten Renault Megane. Bei dem
Unfall lösten beide Airbags des VW
Polos aus. Die Fahranfängerin zog
sich leichte Verletzungen zu.
red
EPPINGEN
Vor dem Gebäude mit dem Veranstaltungssaal: Bernd und Susanne Marbach mit ihren Söhnen Michael (links) und Marc. Das Innere der Villa Rustica im Wandel der Zeit: Juli 2015 (oben) und Juli 2011.
Fotos: Simon Gajer, Archiv/Gajer
Spedition kauft Großteil des
ehemaligen Armee-Geländes
Brückenschlag
nach Polen
Im Rahmen des
deutsch-polnischen Jugendkulturprojekts gestalten Lehrer der Musikschulen Unterer Neckar und
Gorlice ein Kammerkonzert klassischer Werke. Der Auftritt beginnt
am Dienstag, 21. Juli, um 19 Uhr im
Kurhaus. Neben bekannten klassischen Stücken sind das Forellenquintett von Schubert sowie Arien
aus Opern von Puccini zu hören.
Der Eintritt ist frei.
red
BAD RAPPENAU
SIEGELSBACH Heilbronner Unternehmen Marbach-Concepte sichert sich
22 Hektar des Bundeswehrdepots – inklusive Villa Rustica
Von unserem Redakteur
Simon Gajer
D
en Großteil des ehemaligen
Bundeswehrdepots bei Siegelsbach hat die Spedition
Marbach-Concepte aus HeilbronnBiberach gekauft. Mit 22 Hektar ist
es die größte Fläche, die die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(Bima) dort veräußert. Den Kaufpreis nennt die Unternehmerfamilie
nicht. Zum Vergleich: Sieben Hektar
hat der Hersteller von Müllsäcken,
Pakufol, gekauft, der zwischen Juli
2012 und April 2014 seinen Sitz von
Sinsheim-Dühren in das Waldstück
bei Siegelsbach verlagerte. Noch
nicht abgeschlossen sind die Verkaufsgespräche zwischen der Bima
und einem Unternehmen über die
restlichen zweieinhalb Hektar.
Lagerbedarf
Marbach-Concepte
wächst, „wir haben Lagerbedarf“,
begründet Seniorchef Bernd Marbach die Investition in den Standort
Siegelsbach. Mit dem weitläufigen
Gelände sind die Biberacher vertraut, schon länger mieteten sie Hal-
len von der Bima an. „Wir haben viele Anfragen und eine hohe Auslastung“, sagt Susanne Marbach. Das
zeigt sich im neuen Eigentum: Ein
Großteil der Gebäude sei bereits belegt, ergänzt der kaufmännische Leiter der Firma, Joachim Erb.
Siegelsbach hat es der Spedition
aus mehreren Gründen angetan.
„Die Platzverhältnisse sind optimal“, sagt Michael Marbach, der mit
seinem Bruder Marc als zweite Generation in den elterlichen Betrieb
eingestiegen ist. Hinzu kommt, dass
man vom Gelände bis zur Autobahn
gelangt, ohne durch einen Ort rangieren zu müssen. Mit viel Schwerlastverkehr ist aufgrund der Positionierung der Firma ohnehin nicht zu
rechnen. Laut Marbach-Concepte
gibt es Zeiten mit nur zwei bis drei
Lkw pro Woche.
Denn teilweise lagert die Spedition Produkte langfristig ein. Außerdem werden Produkte mit größerer
Stückzahl kommissioniert und mit
kleinen Lastern ausgefahren. Nach
eigenen Angaben bieten die Biberacher geschlossene Fahrzeugtransporte für Autohersteller in ganz Eu-
ropa an. Zum Portfolio gehören
auch Spezialtransporte von Rennsportfahrzeugen und Oldtimern.
Die dazugehörige Spedition Zeyer
ist im Lebensmittelbereich tätig.
Veranstaltungen
Marbach-Concepte setzt vorerst auf die bestehenden Hallen, allerdings müssen marode Dächer auf Vordermann gebracht werden. Das Gebäude Villa
Rustica, Teil des Kaufpakets, hat die
Familie bereits aufgewertet. Wände
verschwanden. Kronleuchter ersetzten Neonlichter. Rote Vorhänge
runden das Ambiente ab. Bislang
hat die Familie darin nur eine Feier
ausgerichtet, die weitere Ausrichtung stimmen die Eigentümer mit
der Gemeinde ab. Es könnte sich für
Großveranstaltungen eignen, Platz
gibt es für 170 Gäste. „Wir haben
noch keine konkreten Pläne“, sagt
Marc Marbach.
Nach den Sommerferien befasst
sich der Siegelsbacher Gemeinderat mit dem Areal, für das langfristig
ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt wird. Der regelt die
Nutzung und zeigt die Bereiche auf,
Abschied von
Judith Tornow
Judith Tornow, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Heinsheim, verlässt nach
zehn Jahren den Ort und geht nach
Südbaden. „Auf eigenen Wunsch
habe ich dort eine Schulstelle bekommen, so dass ich ein wenig
mehr Freizeit haben werde“, teilt sie
mit. Die Verabschiedung findet am
Sonntag, 26. Juli, um 18 Uhr in der
Heinsheimer Bergkirche statt. Der
Freundeskreis für Kirchenmusik in
der Bergkirche wird nicht mehr weitergeführt. Aber: „Ab und zu wird
bestimmt das eine oder andere Konzert stattfinden.“
tor
BAD RAPPENAU
an denen gebaut werden könnte.
Bislang wird der Bestand genutzt.
Entwicklungsflächen soll es geben.
In einem Areal, hinter Pakufol gelegen und damit mehrere Hundert
Meter von Einfamilien-Häusern entfernt, können neue Gebäude entstehen, deutet Bürgermeister Uli
Kremsler. Er ist froh über den Verkauf. Es sei gut, dass es einen Investor gibt, der dieses gesamte Gelände
entwickelt. Die Gemeinde hätte es
sich nicht leisten können, das Areal
zu übernehmen.
Bahnanschluss
Noch führen Bahngleise ins ehemalige Bundeswehrdepot. Joachim Erb von Marbach-Concepte
spricht sich für den Erhalt aus: „Es
ist kein Nachteil, dass Schienen
hierher laufen.“ Aufs Gelände
kommt man langfristig über ein
neues Tor an der Straße in Richtung
Wagenbacher Hof. Die Zufahrt auf
Höhe der Einfamilienhäuser entfällt, das Haupttor bleibt. ing
SG-Mitglieder
im Klubhaus
Die außerordentliche
Mitgliederversammlung der SG Kirchardt beginnt am Montag, 27. Juli,
um 20 Uhr im Klubhaus. Thema ist
die Besetzung der Vereinsführung.
Ein Elfmeterturnier findet am Freitag, 24. Juli, statt. Anmeldung: elfmeter.sg-kirchardt.de.
sgk
KIRCHARDT
Aus Übergangslösung wird Dauerzustand
Tanja Schleifer ist neue Schulleiterin der Grundschule Bonfeld
Von unserer Redakteurin
Ulrike Plapp-Schirmer
BAD RAPPENAU Tanja Schleifer ist an-
gekommen. Nach Zeiten des Übergangs hat sie sich entschieden, die
Leitung der Bonfelder Grundschule
zu übernehmen. Am Dienstag bekam sie ihre Ernennungsurkunde,
sehr zur Freude von Schülern, Kollegium, Kernzeitbetreuern, Eltern.
Sicherheit Mit Tanja Schleifer
kehrt Beständigkeit ein: Nach dem
Abschied von Anne Dietrich 2012
übernahm sie zusammen mit ihrer
Kollegin Nina Volckmann zunächst
kommissarisch die Leitung der kleinen Schule. Seit Volckmann im Mutterschutz ist, schultert Schleifer
Verwaltungsaufgaben allein: „Für
mich war das eine super Geschichte“, sagt sie: „Ich habe dadurch erfahren, was auf eine Schulleiterin zukommt und gemerkt, dass es machbar ist.“ Mit der Zeit habe sie an Sicherheit gewonnen.
Die 75 Schülerinnen und Schüler,
die sich in Bonfeld auf vier Klassen
verteilen, hatten Glück: „Für kleine
Einheiten ist es schwierig, Schulleiter zu finden“, sagt Tanja Schleifer.
Nicht umsonst hat das baden-württembergische Kultusministerium
ein Programm aufgelegt, dass den
Titel „Fit für Führung“ trägt. „Mit
dem neuen Konzept wollen wir die
Anzahl qualifizierter Bewerber
deutlich erhöhen“, begründet Kultusminister Andreas Schoch die Initiative seines Ministeriums. Mit Hilfe von Fortbildungen sollen Lehrerinnen und Lehrer auf eine Bewerbung und auf die anschließende
Führungsaufgabe vorbereitet werden. Das Kultusministerium stellt
dafür pro Jahr 300 000 Euro zur Verfügung. Ausgelegt ist das Programm auf zwei Jahre.
Sieben Jahre ist Tanja Schleifer
jetzt im Schuldienst. Ihren Beruf hat
sie der Kinder wegen gewählt, um
zu unterrichten. „Eine Verwalterin
wollte ich nie werden“, sagt sie.
An der Grundschule in Bonfeld
hat sie nun beides: die Verantwortung und Möglichkeit, Schule mitzugestalten, aber auch noch 20 Stunden Unterricht pro Woche. „Ich bin
nah an den Kindern dran.“ Zwar hat
Tanja Schleifer das neue Programm
des
Kultusministeriums
nicht
durchlaufen. Trotzdem musste sie
sich auf ihre neue Aufgabe vorbereiten. Im Dezember bewarb sie sich.
Um die Stelle zu bekommen, musste
Tanja Schleifer (inmitten ihrer Schüler) hat sich entschieden, die Leitung der Bonfelder Grundschule zu übernehmen.
Foto: Ulrike Plapp-Schirmer
sie sich einer Prüfkommission stellen, zu der auch Wolfgang Seibold,
der Leiter des Staatlichen Schulamtes Heilbronn, gehörte.
Wunsch „Es ist klar, dass kleine
Grundschulen im ländlichen Raum
nicht ganz so einfach zu besetzen
sind“, sagt Seibold. Da sich die Besoldung der Rektoren nach der
Schülerzahl richtet, sind diese Stellen nicht ganz so attraktiv. Wer sich
dennoch entschließt, hier Verantwortung zu übernehmen, tut das
aus Überzeugung, nicht des Geldes
wegen. Konstellationen, wie sie in
Bonfeld funktioniert haben, gibt es
laut Seibold auch an anderen Schulen: „Wir haben teilweise sehr gute
und stabile Übergangslösungen.“
Es sei ideal, wenn aus einer Übergangslösung eine neue Führungskraft hervorgehe. „Da passe ich
hin“, hat Tanja Schleifer in der Zeit
des Übergangs herausgefunden.
„Die würde ich gerne weiterführen“: Dieser Wunsch hat sich erfüllt.
Telefon 07131 615-0
Redaktion
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