Wer kauft in der Schweiz welche Bio-Produkte?

Eidgenössisches Departement für Wirtschaft,
Bildung und Forschung WBF
Agroscope
Wer kauft in der Schweiz
welche Bio-Produkte?
Franziska Götze und Ali Ferjani
Tänikoner Agrarökonomie-Tagung, 10. September 2015
www.agroscope.ch I gutes Essen, gesunde Umwelt
Traktanden
 Hintergrund des Projekts
 Forschungsfragen
 Datengrundlage
 I. Deskriptive Statistik
 II. Regressionsanalyse
 Schlussfolgerungen
Wer kauft in der Schweiz welche Bio-Produkte? | 38. Tänikoner Agrarökonomie-Tagung 2015
Franziska Götze und Ali Ferjani | © Agroscope | Institut für Nachhaltigkeitswissenschaften INH | Tänikon 1, 8356 Ettenhausen
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Hintergrund des Projekts
Einkaufsverhalten der Konsumenten
Biomarkt Schweiz 2010 bis 2014: Gesamtumsatz
in Millionen Franken
Quelle: BIO SUISSE (2015): Bio in Zahlen; Bio Suisse Jahresmedienkonferenz vom 8. April 2015
Quelle: AGRA-EUROPE (2015): Landwirtschaftliche Vermarktung muss Verbraucherbedürfnisse im Auge haben; 9. Februar 2015
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Forschungsfragen
 Welche Bio-Lebensmittel konsumieren verschiedene
Haushaltstypen? Wie viel geben sie aus?
 Welche Haushaltscharakteristika beeinflussen die
Wahrscheinlichkeit Bio-Lebensmittel zu kaufen?
 Welche Faktoren bestimmen die Höhe der Ausgaben für BioLebensmittel (im Verhältnis zu den Gesamtausgaben)?
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Datengrundlage
Haushaltsbudgeterhebung (HABE)
 Bundesamt für Statistik (BFS), Neuchâtel
 Gibt Auskunft über die Konsumgewohnheiten und die
Einkommenssituation der privaten Haushalte in der Schweiz
 ca. 3 000 Haushalte/Jahr nehmen teil
(repräsentativ für die ständige Schweizer Wohnbevölkerung)
 Wiederholte Querschnittsstudie!  monatliche Daten
 Stichprobe: 2006-2011 – 19 599 Haushalte
 Ausgaben für Lebensmittel und Getränke liegen differenziert
nach «bio» und «konventionell» vor
HABE (2013): Haushaltsbudgeterhebung (HABE), Sample: 2006-2011; Bundesamt für Statistik (BFS), Neuchâtel, weitere
Informationen verfügbar unter: http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/infothek/erhebungen__quellen/blank/blank/habe/01.html
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I. Deskriptive Analyse:
Wer kauft welche Bio-Lebensmittel
in der Schweiz?
-
weibliche vs. männliche Referenzpersonen
Haushalte mit/ohne Kinder
Haushaltsgrösse
Einkommen
Sprachregion
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Durchschnittliche monatliche Pro-Kopf-Ausgaben für
Bio-Lebensmittel von Haushalten mit männlichen bzw.
weiblichen Referenzpersonen (in Fr.)
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Durchschnittliche monatliche Pro-Kopf-Ausgaben für
Bio-Lebensmittel von Haushalten mit und ohne Kinder
(in Fr.)
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Durchschnittliche monatliche Pro-Kopf-Ausgaben für
Bio-Lebensmittel von Haushalten verschiedener Grösse
(in Fr.)
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Durchschnittliche monatliche Pro-Kopf-Ausgaben für
Bio-Lebensmittel von Haushalten verschiedener
Einkommensklassen (in Fr.)
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Durchschnittliche monatliche Pro-Kopf-Ausgaben für
Bio-Lebensmittel von Haushalten in verschiedenen
Sprachregionen (in Fr.)
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II. Regressionsanalyse:
Bestimmgründe der Nachfrage
nach Bio-Lebensmitteln in der Schweiz
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Methode
Heckman two-step estimation (HECKMAN, 1979)
 1. Stufe: Probit-Modell (Partizipationsentscheidung)
 Abhängige Variable: Binäre (0/1) Selektionsvariable
 2. Stufe: Regressionsmodell (Konsumentscheidung):
Höhe der Ausgaben (anteilig, nur konsumierende Haushalte)
 Abhängige Variable: Ausgabenanteil «bio» an gesamt
HECKMAN, J. (1979): Sample selection as a specification error; Econometrica 47: 153–161
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Ausgewählte Ergebnisse:
Zweistufiges Heckman-Modell für Bio-Lebensmittel
Analysestufe
Biokauf ja/nein
Marginaler Effekt
Haushaltsgrösse a
Dummy: Einpersonenhaushalt
Anzahl der Kinder im Haushalt
Dummy: Mind. ein kleines Kind (0‐4 Jahre)
Dummy: Weibliche Referenzperson
Dummy: Mind. ein Raucher im Haushalt
Gesamtausgaben für Lebensmittel b
Dummy: Sozialleistungen
Haushalt in der Deutschschweiz
Haushalt in der Romandie
Dummy: Mind. ein Auto
Konstante
‐0.1073
‐0.0375
‐0.0318
0.0376
0.0555
‐0.0746
0.0002
0.0276
0.0841
‐0.0594
‐0.0525
Ausgabenanteil «bio»
Marginaler Effekt
***
***
***
***
***
***
***
***
***
***
***
‐0.0310
0.0118
‐0.0087
0.0225
0.0152
‐0.0242
0.0000
n.b.
0.0171
‐0.0187
‐0.0486
0.0954
a
gemäss OECD Äquivalenzskala (1. Erwachsener = 1, jeder weitere Erwachsene = 0.5, Kind = 0.3)
als Äquivalent für das Haushaltseinkommen
n.b. nicht berücksichtigt
Signifikanzlevels: * 0.1 ** 0.05 *** 0.01
Anzahl der Beobachtungen: (19599, Biokauf ja/nein) (13494, Ausgabenanteil «bio»)
b
Pseudo R2 (Biokauf ja/nein):
R2 (Ausgabenanteil «bio»):
7.97%
6.29%
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Franziska
Götze(2013), eigene
und Ali Ferjani |Berechnungen
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Quelle: HABE
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Schlussfolgerungen
 Gemäss den Ergebnissen der Regressionsanalyse geben
kleine und Deutschschweizer Haushalte, Haushalte mit
weiblichen Referenzpersonen sowie Nichtraucherhaushalte
und Haushalte ohne eigenes Auto anteilig mehr für BioLebensmittel aus.
 Das Ergebnis der Analyse deutet jedoch auch darauf hin,
dass
 solche Konsumentscheidungen komplex sind
 weitere Determinanten existieren
 auch nicht-quantitative Faktoren eine Rolle spielen können
 diese sind nicht in der HABE verfügbar:
z. B. Einstellungen und Präferenzen
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Danke für Ihre Aufmerksamkeit
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