Studie: Renditedruck bei Investoren steigt deutlich

Studie: Renditedruck bei Investoren steigt deutlich
● Stellenwert der Rendite auf höchstem Niveau seit 2007
● Liquidität verliert an Bedeutung
● Indexorientierung nimmt weiter ab
● Regulierung als Renditebremse eingestuft
Frankfurt, 5. November 2015 – Die Rendite spielt für Investoren in Deutschland
eine immer größere Rolle. Ein Viertel der von Union Investment im Rahmen
der aktuellen Risikomanagementstudie befragten institutionellen Anleger
sieht die Rendite als wichtigstes Kriterium bei ihrer Kapitalanlage an. Das ist
ein Anstieg um sechs Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr (19 Prozent).
Gleichzeitig ist dies der höchste Wert seit 2007. Nach wie vor dominieren
allerdings Sicherheitsaspekte. So messen 64 Prozent der Investoren der
Sicherheit bei ihrer Anlageentscheidung die größte Relevanz bei, ebenso viele
wie 2014. Deutlich gesunken ist hingegen der Stellenwert der Liquidität. Für
lediglich 11 Prozent der Großanleger ist diese gegenwärtig das wichtigste
Anlagekriterium. Im vergangenen Jahr waren es noch 17 Prozent.
Ungeachtet der ungebrochenen Dominanz von Sicherheitsaspekten haben sich die
Anlagepräferenzen der Investoren in den letzten zehn Jahren deutlich verändert.
Dies gilt insbesondere für das Verhältnis von Sicherheit und Rendite. Während im
Jahr 2005 für 67 Prozent der Investoren Sicherheit das wichtigste Kriterium
darstellte, hatte zu dieser Zeit für lediglich 13 Prozent die Rendite den höchsten
Stellenwert. In den folgenden Jahren der Finanz- und Staatsschuldenkrise
verstärkte sich diese Entwicklung weiter. Der Sicherheitsaspekt war beispielsweise
2009 und 2012 für 82 bzw. 83 Prozent der Anleger am wichtigsten, während die
Rendite zu dieser Zeit lediglich für 12 bzw. 9 Prozent Priorität hatte. In den letzten
drei Jahren hat sich dieses Verhältnis verändert. „Die Schere zwischen Sicherheit
und Rendite hat sich ein Stück weit geschlossen“, sagt Alexander Schindler, im
Vorstand von Union Investment zuständig für das institutionelle Kundengeschäft.
Bei Rückfragen:
Pressestelle, Stefan Barkhausen • Tel.: (0 69) 25 67 - 26 60 • Mail: [email protected]
Union Asset Management Holding AG, Weißfrauenstraße 7, 60311 Frankfurt am Main
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„Bei den Investoren spielt die Chancenorientierung nun wieder eine größere Rolle,
zumal renditestärkere Rentenpapiere auslaufen.“
Liquidität verliert an Bedeutung
Die zunehmende Renditeorientierung geht dabei offenbar zulasten der Liquidität.
Für gerade einmal 11 Prozent der befragten Investoren spielt die Liquidität aktuell
eine wichtige Rolle (Vorjahr 17 Prozent). „Immer mehr Investoren machen Abstriche
bei der Liquidität, um ihre Renditeziele zu erreichen. Nur mit einem ausreichend
diversifizierten Gesamtportfolio können die mit einer abnehmenden Marktliquidität
einhergehenden Anlagerisiken kontrolliert werden“, erläutert Schindler.
Indexorientierung nimmt weiter ab
Stark an Relevanz verloren hat in den vergangenen Jahren auch die Ausrichtung
der Investoren an einem Index. Heute legen nur 15 Prozent der Anleger Wert
darauf, eine Underperformance gegenüber einem Index zu vermeiden. Im Jahr
2005 waren es noch 27 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert im 10-JahresVergleich. „Investoren setzen verstärkt auf Strategien mit einem höheren
Freiheitsgrad für die Fondsmanager, um auch in schwierigen Marktphasen ihre
Ertragsziele zu erreichen“, ergänzt Schindler.
Regulierung als Renditebremse eingestuft
Ein weiterer wichtiger Aspekt in Hinblick auf die Rendite ist aus Sicht der
Großanleger die Regulierung. So glauben 73 Prozent der Befragten, ohne
Restriktionen höhere Renditen erwirtschaften zu können (Vorjahr 71 Prozent). Für
30 Prozent (Vorjahr 29 Prozent) liegt der mögliche Mehrertrag über der Schwelle
von einem Prozent.
Zusätzliche Vorschriften werden daher skeptisch bewertet. So erwartet die
Gesamtheit aller Befragten, dass insgesamt 43,4 Prozent der deutschen
Großanleger ihre Anlageziele aufgrund regulatorischer Vorgaben in den nächsten
drei Jahren nicht erreichen werden. „Dieses Ergebnis unterstreicht, dass Asset
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Manager Anlagestrategien von vornherein so aufsetzen müssen, dass sie mit den
Regulierungsanforderungen der unterschiedlichen Investorengruppen konform
gehen“, so Schindler.
Informationen zur Studie
Die Befragung institutioneller Anleger ist fester Bestandteil der seit 2005
durchgeführten Risikomanagementstudie von Union Investment. Darüber hinaus
wird regelmäßig ein Spezialthema beleuchtet. In der aktuellen Studie 2015 befasst
sich Professor Martin Hellmich von der Frankfurt School of Finance & Management
mit
Anlagestrategien
institutioneller
Investoren
im
Spannungsfeld
von
Finanzmarktregulierung und Nullzinsumfeld. Die Ergebnisse dieser Untersuchung
werden bei der zehnten Risikomanagement-Konferenz von Union Investment am
11. November 2015 in Mainz vorgestellt. Für die diesjährige Studie wurden
insgesamt
108
Teilnehmer
befragt.
Diese
setzen
sich
aus
Investorengruppen zusammen:
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