WS_PU_D_2001_6

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Deutsch 6. Jahrgangsstufe
Probeunterricht 2001 an Wirtschaftsschulen
Fach: Deutsch - Diktat (6. Jahrgangsstufe)
Der Weise und der Reiche
Ein Weiser kam in eine Stadt und erfuhr, dass dort ein freigebiger Mann wohne, der Reisende aufs Beste
pflege. So begab er sich in seiner verschmutzten Reisekleidung zum Haus jenes Mannes. Der Reiche aber
nicht die geringste Gastfreundschaft. Da ging der Weise seines Weges, begab sich aber am nächsten Tag
zu dem Reichen. Diesmal trug er prächtige Gewänder. Der Reiche begrüßte ihn freundlich und lud ihn z
Mahlzeit ein. Als beide Platz genommen hatten, ließ der Reiche die leckersten Gerichte auftragen. Doch
keinen Bissen, sondern schüttete die Speisen über seine Kleider. Verwundert fragte ihn der Hausherr, wa
Der Weise entgegnete: „ Als ich gestern in alten Kleidern hierher kam, botest du mir keinen Bissen an. So
glauben, dass diese Mahlzeit nicht für mich bestimmt ist, sondern für die feinen Kleider, die ich heute tra
(Persische Erzählung)
(153 Wörter)
(aus „‘Diktattexte“ von Wolf/Müller, Hirschgraben Verlag)
Fach: Deutsch - Textwiedergabe (6. Jahrgangsstufe), Arbeitszeit: 60 Minuten
Die Regenbogenschlange
Jedes Mal, wenn an Himmel ein Regenbogen erscheint, bewundern die Menschen seine bunten Farben u
nach dem Ursprung dieser seltsamen Schönheit. Aber nur die Indianer im Westen wissen eine uralte Ges
darüber zu erzählen:
Zu jener Zeit herrschte eine unerträgliche Hitze. Die glühende Luft zitterte über der fast verdorrten Präri
und Seen waren bis auf den Grund ausgetrocknet, und die Menschen, die sich nur noch im Schatten aufh
konnten, jammerten:
„Das Jagdwild zieht mit dem Strom mit!“
„Nicht einmal die Rosen geben uns ihre essbaren Samen, weil sie vertrocknet sind!“
„Wir werden alle sterben müssen!“
Dieses Klagen hatte eine kleine Schlange vernommen. Sie schlüpfte aus ihrem Versteck und sagte zum n
Staunen der Indianer mit menschlicher Stimme: „Ich besitze große Macht und die will ich dazu benutzen
zu helfen. Ihr braucht dabei nichts anderes zu tun, als mich hoch in den Himmel zu werfen.“ „Du wirst
herunterfallen und tot sein“, entgegnete der Zauberer, der sich als Erster von dem Schreck erholt hatte.
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„0h nein, ich halte mich mit meinen Schuppen oben fest und kann euch auch Regen und Schnee herunte
denn die blauen Himmelswiesen sind aus lauter bläulichem Eis.“
„Du bist viel zu klein“, widersprach der Schamane kopfschüttelnd.
„Ich kann mich so lang machen, dass ich den ganzen Horizont umspanne“, entgegnete die Schlange. „W
ruhig hinauf, je höher, desto besser.“
Da wagte der Zauberer keine Widerrede mehr, nahm die Schlange, die sich zu einem Knäuel zusammeng
hatte, hob den Arm und schleuderte sie mit aller Kraft in den wolkenlosen Himmel. Oben angekommen
die Schlange auf. Sie wurde länger und länger. Kopf und Schwanz sanken zur Erde, aber der Rücken wöl
unfassbar hoch nach oben und kratzte mit den Schuppen das blaue Eis von der Himmelsdecke.
„Eine Regenbogenschlange! Seht nur - eine Regenbogenschlange!“, riefen die Indianer, denn die Schlang
plötzlich rot, gelb, grün und violett. Das Eis am Himmel begann zu tauen und nach langer, langer Zeit fi
wieder Regentropfen zur Erde. Das Land erwachte zu neuem Leben: Die ausgetrockneten Flüsse und Se
sich mit Wasser, das Wild kehrte in seine Jagdgründe zurück, die Rosen prangten in Blüten. Und die Indi
hielten ihre Gesichter den erfrischenden Wassertropfen entgegen und tanzten zu Ehren der Schlange, die
immer, wenn es bei Sonnenschein regnet, ihren geschmeidigen Leib wie ein farbiges Band über die Erde
Fach: Deutsch - Aufsatz (6. Jahrgangsstufe), Arbeitszeit: 60 Minuten
1. Gestalte die folgende Zeitungsmeldung zu einer spannenden Erzählung aus!
Hinweise: Erzähle aus der Sicht des Skilangläufers!
Formuliere eine interessante Überschrift! Ein aufgebrachter Elch hat in den „Holmenkollenmarsch“ für Skilangläufer eingegriffen. Wie K
Aalby berichtete, sei das „wütend wirkende“ Tier direkt in der Loipe auf ihn zugekomrnen, als
dem Ziel mit zwei Minuten Vorsprung geführt habe. „Mit angelegten Ohren hob der Elch plöt
Vorderbeine und stieß mir kräftig gegen die Brust, so dass ich den Hang runterpurzelte“, beric
Er sei dann trotz des Schreckens weitergelaufen und habe den ersten Platz erfolgreich verteidig
2. Du bist Klassensprecher (in) und deine Mitschüler beklagen sich bei dir über den ständigen Ärger m
Großen auf dem Pausenhof. Formuliere einen Brief an die Schulleitung in dem du das Problem schilderst und auch eigene
Lösungsvorschläge aufzeigst! Fach: Deutsch - Arbeit am Text (6. Jahrgangsstufe), Arbeitszeit: 60 Minuten
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Eines Tages verließ ein Indianer das Reservat und besuchte einen weißen Mann, mit dem er befreu
In einer Stadt zu sein, mit all dem Lärm, den Autos, den vielen Menschen um sich - all dies war ga
und auch ein wenig verwirrend für den Indianer. Die beiden Männer gingen die Straße entlang, als
5 plötzlich der Indianer seinem Freund auf die Schulter tippte und ruhig sagte:
„Bleib einmal stehen. Hörst du auch, was ich höre?“
Der weiße Freund des roten Mannes horchte, lächelte und sagte dann:“ Alles, was ich höre, ist das
Autos und das Rattern der Omnibusse. Und dann freilich auch die Stimmen und die Schritte der v
Menschen. Was hörst du
10 denn?“ „Ich höre ganz in der Nähe eine Grille zirpen“, antwortete der Indianer. Wieder horchte d
Mann. Er schüttelte den Kopf. „Du musst dich täuschen“, meinte er dann, „hier gibt es keine Gril
selbst wenn es hier irgendwo Grillen gäbe, würde man ihr Zirpen bei dem Lärm nicht hören.“ Der
ging ein paar Schritte. Vor einer Hauswand blieb er stehen. Wilder
15 Wein rankte an der Mauer. Er schob die Blätter auseinander und da - sehr zum Erstaunen des we
- saß tatsächlich eine Grille, die laut zirpte. Nun, da der weiße Mann die Grille sehen konnte, fiel a
Geräusch auf, das sie von sich gab. Als sie weitergegangen waren, sagte der Weiße nach einer Weil
Freund, dem Indianer: „Natürlich hast du die Grille hören
20 können. Dein Gehör ist eben besser geschult als meines. Indianer können besser hören als Weiße
Indianer lächelte und erwiderte: „Da täuschst du dich, mein Freund. Pass auf, ich will es dir bewei
Er griff in die Tasche, holte ein 5O-Cent-Stück hervor und warf es auf das Pflaster. Es klimperte a
Asphalt, und Leute, die mehrere Meter von dem
25 weißen und roten Mann entfernt gingen, wurden auf das Geräusch aufmerksam und sahen sich um
hob einer das Geldstück auf, steckte es ein und ging seines Weges.
„Siehst du,“ sagte der Indianer zu seinem Freund, „das Geräusch dieses 50-Cent-Stückes war nic
das der Grille, und doch hörten es viele der weißen
30 Männer, während das Geräusch der Grille niemand hörte außer mir. Der Grund dafür liegt nicht d
das Gehör der Indianer besser ist. Der Grund liegt darin, dass wir alle stets das gut hören, worauf
achten gewohnt sind.“
aus Willi Hofsümmer “255 Kurzgeschichten“, Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz, 1981 S. 129/130)
Hinweis: Begründe alle deine Antwortcn in vollständigen Sätzen anhand des Textes!
Die in Klammern angegebenen Punktzahlen beziehen sich auf den Inhalt und den sprachlichen Ausdruc
1. Welche Wirkung hat die Stadt auf den Indianer? (1/1)
2. In welchem Land spielt die Geschichte? Woraus kannst du das schließen? (2/2)
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3. Warum glaubt der Weiße zuerst nicht, sein Freund habe das Zirpen einer Grille gehört?
Nenne zwei Gründe! (2/2)
4. Warum ist es so überraschend, dass der Indianer tatsächlich eine Grille fand? (1/1)
5. Welches Argument findet der Weiße dafür, dass er die Grille im Gegensatz zu seinem
Freund nicht gehört hat? (1/1)
6. Warum hören nach Meinung des Indianers viele Leute das Klimpern des Geldstücks, das
Zirpen der Grille aber nicht? (2/2) 7. Was beweist der Indianer mit Hilfe eines Geldstücks? (2/2)
8. Welche Rückschlüsse auf die Lebensweise des Indianers lässt der Text zu? (2/2)
9. Was könnten die Weißen von dem Indianer lernen? (1/1)
10. Welche der folgenden Überschriften passt deiner Meinung nach besonders gut zu der Geschichte? W
dir am wenigsten? Nenne jeweils 2 Gründe!
Begründe deine Meinung in mehreren vollständigen Sätzen, indem du die wesentlichen Kennzeichen ein
Überschrift berücksichtigst! (2/2)
a) Ein Indianer besucht einen Freund in der Stadt
b} Das Zirpen der Grille
c) Geräusch der Grille - Geräusch des Geldes
d) Das schlechte Gehör der Weißen
e) Gutes Gehör - schlechtes Gehör?
11. Fasse den Inhalt der Geschichte in etwa 8 bis 10 Sätzen zusammen, ohne etwas Wichtiges wegzulas
Fach: Deutsch - Sprachbetrachtung (6. Jahrgangsstufe), Arbeitszeit: 30 Minuten
1. Bestimme im folgenden Satz die Wortarten der unterstrichenen Wörter! (5 P)
In einer Stadt zu sein, mit all dem Lärm, den Autos und den vielen Menschen um sich - all dies war ganz
auch ein wenig verwirrend für den Indianer.
sein _______________________________________________________________
dem _______________________________________________________________
Lärm _______________________________________________________________
und _______________________________________________________________
für _______________________________________________________________
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2. Bestimme im folgenden Satz die Satzglieder! (5 P)
Nun fiel auch ihm das Geräusch der Grille auf.
Nun _______________________________________________________________
fiel ... auf _______________________________________________________________
ihm _______________________________________________________________
das Geräusch _______________________________________________________________
der Grille _______________________________________________________________
3. Ersetze die unterstrichenen Wörter durch andere, ohne den Sinn wesentlich zu verändern!
(5 P)
Du musst dich täuschen, hier gibt es keine Grillen.
_________________________________________________________________________________
Bei dem Lärm, den die Autos machen, würde man das Zirpen nicht hören.
_________________________________________________________________________________
Wilder Wein rankte an der Mauer.
_________________________________________________________________________________
Zum Erstaunen des weißen Mannes saß dort tatsächlich eine Grille.
_________________________________________________________________________________
Dein Gehör ist eben besser geschult als meines.
_________________________________________________________________________________
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4. Wie heißt das Gegenteil? (Die einfache Verneinung mit „nicht“ ist ungültig!) (5 P)
a) seine Heimat verlassen in seine (r) Heimat __________________________________
b) ein Mann, mir dem er befreundet war ein Mann, mir dem er
________________________________________
c) den Kopf schütteln mit dem Kopf ________________________________________
d) das Geldstück aufheben das Geldstück ________________________________________
e) Da täuschst du dich Da _________________________________________________
5. Setze die folgenden Sätze
a) ins Präsens ( Gegenwart): Ein Indianer verließ das Reservat.
_________________________________________________________________________________
b) ins Präteritum (1. Vergangenheit): Natürlich hast du die Grille hören können.
_________________________________________________________________________________
c) ins Perfekt (2. Vergangenheit): Auch ihm fiel das Geräusch auf.
_________________________________________________________________________________
d) ins Plusquamperfekt (3. Vergangenheit): Ich werde es dir beweisen.
_________________________________________________________________________________
e) ins Futur (1. Zukunft): Der Indianer schob die Blätter auseinander.
_________________________________________________________________________________
6. Verknüpfe die beiden vorgegebenen Hauptsätze jeweils zu einem Satzgefüge! Verwende dabei verschie
Konjunktionen (Bindewörter)
oder ein Relativpronomen (rückbezügliches Fürwort)! (5 P)
a) Der Indianer verließ das Reservat. Dieses war immer seine Heimat gewesen.
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b) Er besuchte einen Freund in der Stadt. Er hasste den Lärm der Autos.
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c) Der Indianer war ein paar Schritte gegangen. Vor einer Hauswand blieb er stehen.
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
d) Indianer können besser hören als Weiße. Ihr Gehör ist besser geschult.
_________________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________________
e) Ich werde dir beweisen: Das Gehör eines Indianers ist nicht besser als das eines Weißen.
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_________________________________________________________________________________
7. Setze das oder dass ein! (5 P)
Habt ihr gewusst, __________ das Land, __________ die Heimat der Indianer ist, Amerika heißt?
Der Indianer behauptete, ________ er das Zirpen einer Grille gehört habe.
________ konnte der Weiße nicht glauben.
Darauf schob der Indianer ________ Weinlaub, _________ an der Mauer rankte, auseinander.
________ sich dahinter tatsächlich eine Grille verbarg, ________ erstaunte den Weißen sehr.
Mit einem Geldstück, ________ er aus der Tasche zog, bewies der Indianer, ________ die
Weißen nicht schlechter hören als die Indianer.
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8. Ergänze die passenden Endungen! (5P) Bei sein- _______ erst - _______ Besuch in der Stadt war für den Indianer vieles ungewohnt.
Trotz d - _______ -laut - _______ Lärms entging ih - _______ das Zirpen einer Grille nicht.
Darüber war sein weiß - _______ Freund sehr erstaunt.
Er glaubte, das läge an d - ______ besser - ______ Gehör d- _______ Indianer - _______.
9. Unterstreiche jeweils die richtige Bedeutung der folgenden Fremdwörter! (5P) a) Export Fachmann/Einfuhr/Ausfuhr/Handel
b) Recycling Altpapier/Wiederverwertung/Fahrrad/Mülltonne
c) produzieren eine Rechnung schreiben/herstellen/angeben/etwas versuchen
d) populär beliebt/künstlerisch/reich/wenn jemand eine schöne Stimme hat
e) Tornado Automarke/Gewitter/Aufschlag beim Tennis/Wirbelsturm
10. Ein Wort in der Reihe passt nicht. Streiche es durch und suche den Oberbegriff! (5 P)
Beispiel: Hals – Nase – Knie – Socken – Kopf Körperteile
a) Kartoffeln - Pfirsiche – Bohnen – Erbsen – Karotten ______________
b) Fliege - Maikäfer - Wespe - Libelle – Regenwurrn ______________
c) Augen - Ohren - Zähne - Zunge – Nase ______________
d) Bach - Fluss - See - Meer – Orangensaft ______________
e) Zange - Bohrmaschine -Fernseher - Staubsauger – Radio ______________Zurück zur Auswahl Probeunterricht
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