Hechingen Mensa-Plänen droht möglicherweise Desaster Schwarzwälder-Bote, 12.05.2015 23:20 Uhr Von Klaus Stopper Hechingen. Hat der Gemeinderat am Donnerstag mit seiner MensaEntscheidung ein Desaster angerichtet? Die Antwort der Stadtverwaltung auf Fragen unserer Redaktion gestern räumt diese Befürchtung nicht aus. Die Fragen lauteten: Könnte Ralf Adler als Nachbar des geplanten Mensastandorts durch juristische Mittel das Bauvorhaben verzögern? Was wäre die Folge für die Zuschüsse? Und muss die Stadt die Mensa auch bauen, wenn keine Zuschüsse fließen? Ein Widerspruch durch Adler im Bebauungsplanverfahren verzögere das Projekt nicht, so die Antwort der Stadtverwaltung gestern. Was aber passiert, wenn Adler dagegen vor Gericht geht, dazu kein Wort. Die anderen Fragen blieben ebenfalls offen. Man wolle sich hier erst Klarheit verschaffen, wurde um Geduld gebeten. Und das heißt wohl: Ausschließen will niemand, dass durch die aktuelle Standortentscheidung der Zeitplan nicht eingehalten werden kann. Bis Herbst müssen fertige Pläne vorliegen, sonst kann kein Zuschussantrag gestellt werden . Sicher sagen lässt sich, dass die Schulverwaltung bei der Mensafrage schnelle Ergebnisse einfordert, daran hat Schulamtsleiter Gernot Schultheiß keinen Zweifel gelassen, als er im Gemeinderat kürzlich über die Schulentwicklung sprach. Der Ganztagsbetrieb an der Grundschule läuft bereits ein Jahr, die Schüler essen in einem Provisorium. Zum Ende des nächsten Schuljahrs muss für sie eine Mensa stehen, im Notfall würde man noch einige Monate ein Auge zudrücken, so Schultheiß. Mehr Zugeständnisse seien nicht drin. Und was, wenn der Termin nicht eingehalten wird? Auch eine Frage, die sich gestern auf die Schnelle nicht beantworten ließ. Sicher ist: Ralf Adler lässt nicht locker im Kampf gegen den aktuellen MensaStandort. Dass er gerichtlich gegen die Baupläne vorgehen wird, hat er versichert (wir berichteten). Durch seine berufliche Tätigkeit hat er Erfahrungen in gerichtlichen Auseinandersetzungen mit Gemeindeverwaltungen. Aber er vertraut nicht nur auf die Justiz. Gestern sammelte er in seinem Wohngebiet Protestunterschriften, und nach seinen Angaben "läuft es nicht schlecht". In dem Schreiben, das er an Bürgermeisterin Dorothea Bachmann überreichen will, heißt es "wir, die Bewohner des Wohngebietes Am Tobel, protestieren aufs Schärfste gegen die Entscheidung des Hechinger Gemeinderats, die geplante neue Mensa ... mitten in unser Wohngebiet" zu bauen. Argumentiert wird mit einer Verschlechterung der Lebensqualität, Verkehrsproblemen und der Zerstörung eines ökologisch bedeutsamen "MiniBiotops" mitten in der Stadt. Befürchtet wird, dass die Mensa auch als Veranstaltungsort genutzt wird, was die Anwohner auf keinen Fall möchten. Dem Versuch, "unser Wohngebiet zwischen den Schulen zu zerreiben" werde man nicht tatenlos zuschauen.
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