Hechingen Adler kämpft mit Turmfalken gegen Mensa Schwarzwälder-Bote, 11.05.2015 18:51 Uhr Dort, wo hinter Ralf Adler ein Wohnhaus zu sehen ist, soll die Mensa gebaut werden. Adler will das als Nachbar mit allen Mitteln verhindern. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote Von Klaus Stopper Hechingen. Mit seiner Standort-Entscheidung für die Mensa hat der Gemeinderat der Stadt Hechingen sich wohl mächtig Ärger eingehandelt. Ralf Adler wäre ein direkter Nachbar des Projekts, und er droht mit massivem Widerstand. Auch vor einem Rechtsstreit schreckt er nicht zurück. Auf Nachfrage unserer Zeitung nannte er gestern seine Argumente. In zwei über 70 Jahre alten massiven Tannen nisten nach seiner Aussage zwei Turmfalkenpärchen. Eine Nabu-Expertin hat ihm bereits bestätigt, dass diese geschützten Tier ein rechtliches Hindernis für eine Bebauung sein könnten. Der berühmte "Juchtenkäfer" lässt grüßen. Adler, als Fotograf durch seine Bildvorträge in der Region bekannt, ist direkter Nachbar des als Mensa-Standorts ausgewählten Grundstücks. Allein das ermöglicht es ihm als Betroffenem, juristisch gegen das Bauvorhaben vorzugehen. Wie so etwas einen Bau verzögern kann, ist am Obertorplatz zu sehen. Adler verweist auch auf die enge Zufahrt über das Sträßchen "Am Schloßberg", das auch für Feuerwehrfahrzeuge nicht ideal ist. Und er weiß auch, dass eine Erweiterung der Mensa bereits geplant ist, sollte die Realschule Ganztagsschule werden. Alle Nachbarn, die er gefragt habe, seien gegen das Projekt, versichert Adler. Vor einem Prozess habe er keine Angst. Damit nicht genug, hat er auch schon mit dem Regierungspräsidium Kontakt aufgenommen. Seine Frage: Weshalb erhält Hechingen einen Zuschuss für die Mensa, wenn sie ohne Not durch eine aus seiner Sicht willkürliche Standortentscheidung Mehrkosten von 300 000 Euro verursacht? Wer so viel Geld hat, braucht doch keinen Zuschuss, argumentiert er. Der Landeszuschuss ist ohnehin der wunde Punkt im aktuellen Streit. Denn in der Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeisterin Dorothea Bachmann mehrfach darauf hingewiesen, dass das Vorhaben unter Zeitdruck steht. Bis Herbst müssen die fertigen Pläne vorliegen, damit der Zuschussantrag gestellt werden kann. Bauen aber muss die Stadt die Mensa auf jeden Fall, weil die aktuelle provisorische Lösung in der hauswirtschaftlichen Schule höchstens noch ein Jahr funktioniert. Für den von der Verwaltung und der CDU favorisierten Standort auf dem Werkrealschul-Schulhof beim Parkplatz hätte eine problemlose Realisierung gesprochen. Freie Wähler, Bunte Liste und weite Teile der SPD hatten aber gegen diesen Standort gestimmt.
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